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Wann ist etwas Faschismus

Ich arbeite gerade aus Langeweile an einer Checkliste um Faschismus zu erkennen. Noch irgendwelche Ideen?

Checkliste: Faschistische Merkmale erkennen

1. Ideologie und Weltanschauung

  • Führerprinzip: Glaube an eine autoritäre, charismatische Führungsperson
  • Ultranationalismus: Übersteigerte nationale Identität, Abwertung anderer Nationen oder Ethnien
  • Militarismus: Verherrlichung militärischer Werte, Gewalt als Mittel zur Problemlösung
  • Antipluralismus: Ablehnung von politischer Vielfalt, Parteienvielfalt oder Demokratie
  • Antiintellektualismus: Misstrauen gegenüber Wissenschaft, Bildung, Journalismus

2. Menschenbild und Feindbilder

  • Rassismus oder Ethnopluralismus: Konstruktion einer „überlegenen“ Gruppe
  • Sündenbockdenken: Schuldzuschreibung an Minderheiten, Fremde oder abweichende Gruppen
  • Homogenitätswahn: Ablehnung kultureller, religiöser oder sexueller Vielfalt

3. Sprache und Kommunikation

  • Verschwörungstheorien: Systematische Unterstellung geheimer feindlicher Mächte
  • Hassrhetorik: Dämonisierung von Gegnern, Entmenschlichung
  • Lügenpropaganda: Systematische Desinformation zur Kontrolle des Diskurses

4. Politikverständnis

  • Demokratiefeindlichkeit: Forderung nach „starker Hand“, Abschaffung demokratischer Institutionen
  • Gewaltakzeptanz: Legitimation oder Ausübung politischer Gewalt
  • Rechtsstaatsfeindlichkeit: Missachtung von Justiz, Gewaltenteilung, Verfassung

5. Soziale Praxis und Verhalten

  • Einschüchterung, Bedrohung oder Gewalt gegen Andersdenkende
  • Aufbau paramilitärischer Strukturen oder Netzwerke
  • Uniformierung, Symbole, Marschrituale zur Identitätsstiftung

6. Verhältnis zu Geschichte und Erinnerung

  • Geschichtsrevisionismus: Relativierung von Kriegsverbrechen, Holocaustleugnung
  • Heroisierung faschistischer Führerfiguren oder Diktaturen
  • Instrumentalisierung historischer Mythen zur Legitimation eigener Politik

Kriterien für Verdichtung

  • Kumulative Erfüllung mehrerer Kategorien
  • Aktives politisches Handeln im Sinne dieser Ideologie
  • Ablehnung liberaler, demokratischer, menschenrechtlicher Grundwerte

Faschismus ist kein Zustand, sondern eine Dynamik — seine Erkennung erfordert Kontextsensibilität, historische Kenntnis und ideologiekritische Analyse.

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Warum sind viele Politiker so?

Die allermeisten Politiker argumentieren emotional statt rational, polemisieren und polarisieren übermäßig und stützen ihre Behauptungen nur selten auf nachweisbaren Tatsachen, selbst wenn diese für jedermann frei im Internet einsehbar sind.

Ich bin wohl auch nicht der einzige, der das so sieht:

https://www.youtube.com/watch?v=mDfe4lYmeBk

Ob man Politiker wie Olaf Scholz, Robert Habeck oder Gregor Gysi nun mag oder nicht: Es ist erfrischend zu sehen, dass es offenbar auch Politiker gibt, die größtenteils Fakten-basiert, ruhig und sachlich argumentieren können.

Kein Wunder, dass vor allem (rechts-)populistische Parteien wie die AfD so viele Wähler aus bildungsfernen Schichten haben, sind diese doch tendenziell weit anfälliger für Narrative, ohne diese überhaupt eigenständig und unvoreingenommen zu überprüfen und unterliegen dadurch häufig dem Confirmation Bias. Außerdem haben diese oft keine Idee davon, wie die wissenschaftliche Methode überhaupt funktioniert, was man beispielsweise an der "Argumentation" der AfD gegen den menschengemachten Klimawandel sieht.

Hätten wir ein Bildungssystem, das logisches Denken statt stupides Auswendiglernen in den Vordergrund stellen würde, gäbe es sicherlich deutlich weniger AfD-Wähler und Politiker müssten rational statt emotional argumentieren, um noch gewählt zu werden.

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Wie können Politiker gegen ein Rauchverbot in PKWs mit Minderjährigen sein?

Ich versuche, die Motivation von Politikern zu verstehen, die explizit gegen ein Rauchverbot in PKWs im Beisein von Minderjährigen sind.

Diejenigen, die wissenschaftsfeindlich sind und die enormen Gefahren von Passivrauchen leugnen, lasse ich hierbei absichtlich außen vor, da diese meines Erachtens nichts in einem Parlament zu suchen haben. Vielmehr möchte ich verstehen, wie man unter der Prämisse, dass man Kinder vor schädlichem Passivrauchen schützen will, besagtes Verbot ablehnen kann.

Die Behauptung, dass es dafür "kein Verbot brauche, weil ohnehin jeder gesund denkende Mensch das nicht tun würde", ist ein logischer Fehlschluss, denn selbst wenn tatsächlich jeder so rücksichtsvoll wäre, im Beisein von Kindern nicht zu rauchen (was nicht der Fall ist), gäbe es keinen einzigen Grund gegen dieses sinnvolle Verbot, denn wer es für sinnvoll hält, sich daran zu halten, sollte sich dementsprechend auch nicht im Geringsten durch besagtes Verbot eingeschränkt fühlen.

Dass es "schlecht kontrollierbar" sei ist ein weiterer logischer Fehlschluss: Entweder es fällt tatsächlich nicht auf—wodurch es keine Veränderung gegenüber dem derzeitigen Ist-Zustand gäbe–oder es fällt auf; in diesem Fall könnte man die Raucher bestrafen, wodurch das Ziel des Gesetzes erreicht wäre.

Es ist mir absolut unbegreiflich, wie es 2025 in einem angeblich fortschrittlichen und wissenschaftsfreundlichen Land wie Deutschland noch immer kein solches Verbot geben kann; hier muss dringend eine EU-weite Verordnung eingeführt werden, wenn es Deutschland nicht für nötig hält, etwas dagegen zu unternehmen.

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