Falls ihr Anhänger des Islam seid wie steht ihr zu einer islamischen Theokratie bzw zur Einführung der Scharia (islamisches Rechtssystem)
11 Stimmen
3 Antworten
Jede totalitäre Ideologie, zu der neben Kommunismus und Faschismus auch die Scharia gehört, endet in Blut, Leid und Elend.
Scharia meint das islamische (Un-)Recht, mitsamt allen seinen schönen Regelungen wie Abhacken der Hände bei Diebstahl, den Umgang mit "Ungläubigen", usw. Aber darum geht es nicht, sondern dass dieses (Un-)Recht einen Absolutheitsanspruch erhebt und damit genauso totalitär ist wie die oben erwähnten Regime.
Aber wo wir schon dabei sind, wolltest Du mir doch von der letzten Diskussion her noch christliche oder atheistische Länder nennen, die ähnlich ekelhafte und nicht mit den Menschenrechten zu vereinbarende Regelungen zur Diskriminierung religiöser Minderheiten u.ä. haben, wie sie die meisten islamischen Länder von der Scharia ableiten. Ich warte immer noch.
Scharia ist nicht islamisches Recht, sondern islamisches Recht ist Teil der Scharia. Du denkst falsch. Deshalb kommst du zu falschen Schlussfolgerungen. Mein Leben als Muslim ist Scharia. Wenn ich bete, ist das Scharia, wenn ich einem Nachbarn helfe, egal was er ist, ist das Scharia, wenn ich bei Grün und nicht bei rot über die Straße gehe, ist das Scharia. … Strafrecht ist nur ein kleiner Teil davon, was dir als das wesentliche Merkmal von Scharia vorschwebt. Und Strafrecht dürfte eh nur jemand umsetzen, der befugt ist, wie eine Behörde. … Als Muslim lebe ich hier selbstverständlich in und mit der Scharia unter dem Schutz des Grundgesetzes. Das ist kein Widerspruch. Und es ist keine Ideologie.
Wahr ist leider aber auch, dass Scharia missbraucht werden kann, indem genau, was gar nicht großer Teil davon ist, also Strafrecht, auf drakonische Art zur Unterdrückung hauptsächlich und massiv gegen die eigene Bevölkerung eingesetzt wird. Das passiert in Ländern mit autokratischen Regimes.
Ja, das ist ein Kodex, der das gesamte Leben regelt, das ist ja auch die Definition von totalitär, zumindest dann, wenn irgendjemand wie ein Staat sich berufen fühlt, übergriffig in das Privatleben der Menschen einzugreifen und die Scharia durchzusetzen. Daher verträgt sich die Scharia nicht mit den Verfassungen europäischer Rechtsstaaten. Du schreibst wie im übrigen viele Muslime, dass das Recht ja nur eine Behörde umsetzen könnte, aber das ist nicht der Kern der Sache, denn das würde ja bedeuten, dass man das eben dann machen könnte, wenn eine Mehrheit dafür wäre, jedoch verstoßen eben weiter Teile der Scharia gegen die Menschenwürde. Der Kern der Sache ist, dass es schlicht falsch und unmenschlich ist, die körperliche Unversehrtheit auch von Straftätern nicht zu respektieren. Es ist falsch, Nicht-Muslime gesetzlich zu diskriminieren. Es ist falsch, die Frau schlechter zu stellen, usw usw.
Nach Deiner Definition von totalitär müssten wir hier ganz sicher in einer solchen Gesellschaft leben. Denn hier musst du dich an alle möglichen Regeln halten, damit du mit Gesetzen nicht in Konflikt gerätst. Deine Definition trifft im Grunde auf alle Gesellschaften zu. Oder lebst du in Anarchie oder in einem rechtsfreien Raum? Dein Leben wird in Deutschland von einer ganzen Fülle von Kodizes reguliert und greift zuweilen auch in deine Privatsphäre ein. Von der deutschen Bürokratie wollen wir erst gar nicht reden.
Mein Privatleben ist in Europa sehr gut geschützt, manchmal wird damit sogar ein bisschen übertrieben, siehe Datenschutz, etc . Aber zum Beispiel schreibt mir der Staat nicht vor, ob ich einen Mann oder eine Frau heiraten soll, welche Religion diese Person haben muss und ich muss meinen Lebenspartner auch überhaupt nicht heiraten und kann trotzdem intim werden, ohne dass sich der Staat da einmischt. Ich könnte sehr viele solche Beispiele nennen. Insofern ist natürlich ein abgrundtiefer Unterschied zwischen islamistischen Diktaturen, die sich nach eigenem Bekunden an der Scharia orientieren, und demokratischen europäischen Rechtsstaaten.
Wenn du zwischen einer wie auch immer gearteten Diktatur und einem demokratischen Rechtsstaat unterscheidest, fiele mir die Wahl zwischen beiden nicht schwer und würde sich wohl von deiner Entscheidung nicht unterscheiden. Aber es gibt nicht nur autokratisch bzw. diktatorisch regierte Staaten unter den muslimischen. Das ganze läuft also eigentlich gar nicht auf Religion hinaus:
Die Staaten wie die Türkei unter Atatürk oder auch Tunesien unter Bourguiba oder Marokko unter Mohamed VI. sind halt meist zu ihrer relativ liberalen Verfasstheit gelangt, indem sie Staat und Religion weitgehend getrennt haben , oder welche Staaten hattest Du im Sinn?
Alle Staaten, bei denen keine Diktatur oder Autokratie mittels Religionsmissbrauch das Volk unterdrückt. Das ist in den meisten muslimischen Ländern der Fall, auch wenn es Defizite in Sachen Freiheit etc. gibt.
Nee, die absolute Mehrheit der muslimischen Länder unterdrückt ihr Volk und darunter vor allem religiöse Minderheiten, Frauen, usw.
Aber zumeist nicht mit der Sharia, sondern politisch. Das ist nicht dasselbe.
Sie begründen es damit, also ist schon die Religion das Problem.
Nein, ist sie nicht, sondern immer derjenige, der sie benutzt.
In welchen Ländern wird Regierungsgewalt mit der Religion denn begründet außer in Saudi-Arabien, Iran und einigen Golf-Monarchien und Afghanistan? Bei Pakistan weiß ich nicht, aber da gibt’s auch staatliche Justiz. Es gibt noch eine ganze menge weiterer muslimischer Länder, bei denen Scharia nicht der Quell für die Justiz ist. So pauschal, wie du es sagst, ist es nicht. Meines Wissens ist in den meisten Ländern eher ziviles und Strafrecht nicht auf Basis von Quran und Sunna, sondern von Gesetzen.
Hier ist ne Karte.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Scharia
Es geht nicht nur um diskriminierende Bestimmungen im Strafrecht, sondern auch beispielsweise im Familienrecht und laut der Karte gibt es eine klare Trennung von Staat und Religion nur in den sowjetisch geprägten Staaten und in der Sahelzone, wo es, oh Freude, oh Freude, dafür aber die Terrororganisation Boko Haram gibt, die das mit abscheulichen Mitteln gerne ändern würde.
Vorsicht: Unzählige Moslems werden Dir hier eine falsche Auskunft geben, weil sich bei vielen die Überzeugung hält, dass der gute Moslem sehr wohl lügen darf, wenn es dem Islam nützt!
....es ist deshalb wahrscheinlich, dass so mancher Moslem hier antworten wird, er sei nicht für die Scharia, obwohl er es ist.
JA, aber nicht nur: Die Taqqyia wird ja von denen, die sie am intensivsten betreiben, nämlich den Mehrheits-Sunniten abgelehnt und dererseits nur bei den Schiiten verortet. - Die strenge Taqqyia wird von denen nur angesehen als die Lüge, die erforderlich ist, um sein Leben zu retten.
Die Lüge zugunsten des Islam geht darüber bekanntlich weit hinaus, ist aber auch ebenso weit verbreitet.
Du lügst. Und da du völlig falsche Vorstellungen hast, was Scharia ist und falsche Vorstellungen nur zu falschen Schlussfolgerungen führen, kann man nur feststellen, dass du hier bewusst Totschlagargumente lieferst, die eine fachliche und vor allem sachkundige Diskussion von vorn herein unmöglich macht. Du diffamierst Muslime und erklärst sie pauschal zu Lügnern. Und das ist bereits Hetze.
Du unterstellst mir, dass ich pauschal urteile! Habe ich nicht! Ich schrieb, dass die Lüge zugunsten des Islam v.a. von Mehrheits-Sunniten betrieben wird!
Das stimmt nunmal!
Ich schrieb nicht, dass sie von ALLEN betrieben wird!
Lügen ist im Islam verboten! Und hör auf, solche Lügen zu verbreiten.
Warum sagst Du das MIR und nicht Deinen Geschwistern?! - DIE lügen doch! - ICH zeige das nur auf!
Keine Ahnung, was „meine Geschwister“ sagen oder ob du das jetzt nur behauptest oder hineininterpretierst, aber Lügen ist haram! Man sollte das nicht mit Taqiyya verwechseln, die du vielleicht im Sinn hast.
Ich habe ausführlich erklärt, dass sehr viele Sunniten die Shiitische Taqiyya ablehnen, selber aber eine viel schlimmere Form - nämlich das Lügen zugunsten des Islam praktizieren HIER auf GF.
Der LÜGEN sind unzählige!
Nur einige der häufigsten:
- Mit Abstand die häufigste und größte existierende religiöse Lüge überhaupt: "Es gibt keinen Zwang im Glauben!"
- Der Islam ist eine friedliche Religion
- Männer und Frauen sind im Islam gleichberechtigt
- Der Islam respektiert andere Religionen
- Es gibt keine Widersprüche im Koran
...wie gesagt: Es ist unmöglich, alle aufzuzählen!
Es gibt keine schiitische Taqiyya. Taqiyya ist im Quran enthalten, somit für alle Muslime gültig, nicht nur für einen Teil.
“Es gibt keinen Zwang im Glauben“ ist keine Lüge, sondern ist im Quran explizit formuliert. 2:256 gleich der 1. Satz.
Dass der Islam eine friedliche Religion sei, können nur unwissende Leute sagen. Allerdings ist der Islam so orientiert, dass eine friedliche Lösung bei Konflikten anzustreben ist, aber bei Notwendigkeit auch Gewalt erlaubt ist. Aber das ist strengen Regeln unterworfen. Im Quran werden die Menschen immer wieder davor gewarnt, das Maß zu übertreten, die Verhältnismäßigkeit nicht zu beachten usw. Es gibt leider auch Muslime, die das nicht beherzigen. Auch und gerade diese sind gemeint im Quran.
Selbstverständlich sind Mann und Frau im Quran grundsätzlich gleichgestellt. Gleichstellung und Gleichmacherei sollte nicht verwechselt werden. Unterschiede bei bestimmten Bereichen müssen erläutert werden, werden teils auch unterschiedlich interpretiert.
grundsätzlich sind im Islam andere Religionen zu respektieren. Das beinhaltet allerdings, dass Muslime auch von diesen respektiert werden sollten. Muslime haben das natürliche Recht sich zu wehren, wenn sie wegen ihrer Religion angegriffen werden. Leider denken Extremisten, dass sie jeden, der nicht Muslim ist, anzugreifen hätten. Das hat nichts mit dem Quran zu tun, da dieser Kritik usw. nur auf das Handeln von Menschen, nicht auf ihr Sein abstellt. Wer mich nicht angeht, den habe ich nicht anzugehen, egal was oder wer er ist. Eigentlich ganz einfach. Leider verstehen das nicht alle.
Vermeintliche Widersprüche im Quran sind bei näherer Betrachtung keine. Viele Faktoren können eine Rolle spielen. Eine hierzulande sind zum einen die verschiedenen Übersetzungen (seit im 1900 gibts mind. 25 davon) und zum andern die oft geübte sog. Küchentischexegese, d.h., dass Verse einfach rausgepickt werden ohne Kontext und dann interpretiert werden. Das geht meistens schief.
Fazit: Sei bitte nicht so leichtfertig und kanzele nicht alles gleich als Lüge ab.
Eine Lüge ist eine Aussage, von der der Vertreter der Aussage, also der Lügner weiß oder vermutet, dass sie unwahr ist, und sie dennoch mit Absicht äußert. Damit ist Lügen das Gegenteil der Wahrheit, die man kennt. Lügen wird im weiteren Sinn als Abwendung von Gott verstanden. Lügen ist im Islam daher eine schwere Sünde und verboten [haram] (vgl. Quran 22:30). In gleich mehreren Überlieferungen deutet Prophet Muhammad darauf hin, dass Muslime sich dadurch auszeichnen, dass sie niemals lügen, selbst wenn sie andere Sünden begehen sollten. … Ob sich einer daran hält, steht immer auf einem andern Blatt.
Diese Frage enthält leider bereits grobe falsche Prämissen, die der Islam so nicht hergibt .
Die Frage impliziert nämlich eine Individuelle Gewissensfreiheit oder gar Religionsfreiheit für Moslems im Islam ,die im Islam aber (weder im Sunnitischen noch schiitischem Islam ) faktsch nicht existiert.
⚠️Wer die Scharia ablehnt als Moslem gilt im bei Sunniten( 85% des Islams) und bei Schiiten (15%des Islams ) als Erneuerer (Bid'a,) und Erneuerung ist im Islam schlimmer als Sünde.
Es ist aus Islamischer Sicht nämlich ganz egal was der einzelne Moslem dazu denkt.
⚠️Jeder Moslem ist verpflichtet auch die Sozio Politische Komponente des Islams aufzunehmen und Aktiv daran mit zuarbeiten.Ist verpflichtet sich an die offiziellen Lehren zu halten.
Hier eine komprimierte Gegenüberstellung der **dogmatischen Verpflichtung zur staatlichen Scharia-Einführung** aus sunnitischer und schiitischer Sicht unter Verwendung zentraler Quellen:
Sunnitische Position:1.Göttlicher Herrschaftsauftrag
Koran 5:44
("Wer nicht nach dem richtet, was Allah herabgesandt hat – das sind die Ungläubigen.")
➡️ =Verpflichtung: Staatliche Anwendung der Scharia als Glaubenspflicht (Fard al-Ayn).
2. Politisches Prophetenvorbild
Hadith (Sahih Bukhari 7138):
"Die Kinder Israels wurden von Propheten regiert."
➡️ =Pflicht: Errichtung eines Scharia-Staates als Nachahmung des Propheten (Sunnah).
3. Bid'a-Verbot (Reformverbot)Hadith (Sahih Muslim 1718):
"Wer in unserer Religion etwas Neues erfindet, ist abgelehnt."
⚠️Konsequenz:Ablehnung säkularer Systeme als verbotene Neuerung (Bid'a).
Schiitische Position1. Imamat als Herrschaftsprinzip
Koran 4:59:
"Gehorcht Allah, dem Gesandten und den Befehlshabern unter euch."
Exegese:
"Ulil Amr" = unfehlbare Imame bzw. der Faqih als Stellvertreter.
2. Revolutionärer Auftrag des Faqih
Imam Khomeini (Hokumat-e Islami):
Die Regierung ist ein primäres Gebot des Islam."
➡️=Pflicht: Kampf für den Gottesstaat als kollektive Pflicht (Fard Kifaya).
3. Bid'a als SystemverratImam as-Sadiq (ع) (Al-Kafi 1/56):
Jede Neuerung ist Irreleitung.
Politisch: Menschl. Gesetze = Bid'a gegen Gottes Souveränität (Ḥākimiyya).
Bid'a-Definition (beide Richtungen)
⚠️Orthodoxe Lehre:
Einführung nicht-offenbarter Elemente in Religion oder Gesetz."
- Sunniten: Verstoß gegen Prophetensunna.
- Schiiten: Bruch mit dem Imamat.
Konsequenz:Staatliche Scharia-Einführung ist Pflicht, weil nicht-göttliche Systeme als Bid'a gelten.
Dazu müsste man erstmal wissen, was Scharia ist und was nicht.