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Änderung von Arbeitsvertrag ohne Rücksprache mit Arbeitnehmer rechtlich?

Meine Tochter hat im September letzten Jahres ihre Ausbildung zur Pflegefachkraft abgeschlossen und in ihrem Ausbildungskrankenhaus auch als volle Pflegefachkraft übernommen. Die Schule dazu ist dem Ausbildungskrankenhaus angeschlossen. Das heißt, die "vorläufigen" Zertifikate zur Pflegefachkraft lagen dem Krankenhaus vor und in ihrem Arbeitsvertrag waren keine Klauseln hinterlegt, dass sie erst als "volle" Pflegefachkraft arbeiten darf, und auch entsprechend bezahlt wird, wenn das endgültige Zertifikat vorliegt. Da es sich um eine staatliche Ausbildung handelt, muss dieses Zertifikat vom Land kommen. Die entsprechenden Unterlagen wurden alle eingereicht und hatten dann natürlich eine gewisse Bearbeitungszeit.

Jetzt wurde im Februar sowohl meiner Tochter und drei ihrer Mitschüler mitgeteilt, dass ihre offiziellen Zertifikate zu spät vorlagen, und dass ihnen daher rückwirkend das Gehalt gekürzt wird. Bis die offiziellen Zertifikate vorlagen hätten sie nicht als volle Pflegefachkräfte bezahlt werden können. Der Arbeitsvertrag meiner Tochter ist am 15.11.2024 in Kraft getreten und dort steht, dass sie als volle Pflegefachkraft mit einem tariflich festgelegten Gehalt angestellt wird.

Dann wurden ihr und ihren betroffenen Mitschülern ohne Rücksprache im Februar einfach der komplette Betrag von ihrem Gehalt abgezogen, so dass sie für den Monat nur ein paar Hundert Euro zur Verfügung hatte. Sie hat eine eigene Wohnung und zahlt dort, wie jeder andere, Miete, Nebenkosten, etc. Ihre Anfrage, die Rückzahlung in Raten durchzuführen, wurde nicht berücksichtigt. Der Betriebsrat hat diese Einmalzahlung über den kompletten Betrag ohne Rücksprache mit den Betroffenen übrigens genehmigt.

Sie hat sofort Widerspruch eingelegt und das Geld wurde ihr dann wieder ausgezahlt. Der Betriebsrat hat jetzt jedoch nochmals bestätigt, dass sie den Betrag zurückzahlen muss. Ob als einmalige Summer oder in Raten ist noch offen.

Meine Frage ist: Ist das rechtlich überhaupt korrekt, dass sie nachträglich ihr Gehalt zurückzahlen muss? Laut Arbeitsvertrag ist sie als volle Pflegefachkraft angestellt. Im Arbeitsvertrag ist der tarifliche Lohn für eine volle Pflegefachkraft festgelegt. Sie hat in dieser Zeit auch als volle Pflegefachkraft gearbeitet. Lt. Krankenhaus war sie allerdings nur eine "Hilfskraft" bis das offizielle Zertifikat vorlag und wird entsprechend nur als Hilfskraft entlohnt. Kann der Arbeitgeber einfach ohne Rücksprache und Einverständnis des Arbeitnehmers den Arbeitsvertrag und vor allem die tarifliche Entlohnung ändern?

Gehalt, Arbeitgeber, Arbeitnehmer, Arbeitsvertrag, Lohn

Merz will den 8 Stunden Tag abschaffen - Mehrheit der Deutschen dafür

Die Pläne der Bundesregierung können ermöglicht werden. Arbeitnehmer haben da so ihre Präferenzen.

Berlin - Eine Mehrheit der Arbeitnehmer in Deutschland hat sich für die Einführung einer Wochenarbeitszeit ausgesprochen. In einer Yougov-Umfrage für die Deutsche Presse-Agentur befürworteten 38 Prozent der Befragten die Pläne der Bundesregierung, eine wöchentliche statt einer täglichen Höchstarbeitszeit einzuführen. Jeder fünfte (20 Prozent) lehnt dagegen den Vorstoß ab, 37 Prozent sehen das neutral.

Deutsche wollen ein langes Wochenende genießen

Anhänger einer Wochenarbeitszeit begründen Ihre Zustimmung überwiegend damit, dass Arbeitnehmer so flexibler seien - etwa weil sie ein verlängertes Wochenende haben könnten (82 Prozent). Gut vier von zehn Befürwortern (44 Prozent) erwarten mehr Flexibilität auch für Arbeitgeber, da diese nicht mehr an die gesetzliche Höchstarbeitszeit von acht Stunden pro Tag gebunden seien.

Gut jeder fünfte der zustimmenden Arbeitnehmer (22 Prozent) geht davon aus, dass eine Wochenarbeitszeit die Produktivität erhöhen würde. Das sehen die Gegner einer Wochenarbeitszeit komplett anders: Zwei Drittel von ihnen (66 Prozent) sind der Ansicht, dass die Produktivität leide, wenn Beschäftigte länger als acht Stunden arbeiten. Für 61 Prozent der Gegner könnte eine längere tägliche Arbeitszeit Arbeitnehmer zu sehr anstrengen.

Seit 1918 gilt für Arbeiter ein Acht-Stunden-Tag. Popularisiert wurde die Idee im 19. Jahrhundert von dem britischen Sozialrechtler Robert Owen, der noch heute für den Slogan „Acht Stunden Arbeit, acht Stunden Freizeit und Erholung und acht Stunden Schlaf“ [engl: Eight hours of labour, eight hours recreation, eight hours sleep] bekannt ist.

Statt acht Stunden am Tag: Pro Woche vier Tage mit zehn Stunden Arbeitszeit?

Im Koalitionsvertrag des schwarz-roten Regierungsbündnisses heißt es, Beschäftigte und Unternehmen wünschten sich mehr Flexibilität: „Deshalb wollen wir im Einklang mit der europäischen Arbeitszeitrichtlinie die Möglichkeit einer wöchentlichen anstatt einer täglichen Höchstarbeitszeit schaffen – auch und gerade im Sinne einer besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf.“

Die Einführung einer Wochenarbeitszeit könnte zum Beispiel bedeuten, dass man statt fünf Acht-Stunden-Tage pro Woche vier Zehn-Stunden-Tage arbeitet. Aber auch andere Varianten sind denkbar. Yougov hat für die repräsentative Umfrage vom 14. bis 16. Mai 2.027 Menschen befragt.

An der Stelle muss man sich allerdings fragen, ob damit die Menschen wirklich mehr Arbeit leisten würden. Die Viertagewoche wird von Arbeitgebern eher skeptisch gesehen. Das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln hat die Auswirkung auf die Produktivität in einer aktuellen Untersuchung analysiert und im März 2025 vorgelegt. Dabei stellten sie fest, dass gerade mal 20 Prozent der befragten Unternehmen glauben, dass eine solche Verdichtung der Arbeitszeit möglich wäre. Zudem denken die meisten Unternehmen, dass sie durch dieses Modell am Ende mehr Personalkosten hätten, weil sie doch mehr Mitarbeiter einstellen müssten, um Aufträge am fünften Tag abzuarbeiten.

Vier-Tage-Woche bei gleichem Lohn: Das können sich viele vorstellen

Eine Mehrheit (37 Prozent) der Befragten würde lieber jeweils zehn Stunden an vier Tagen arbeiten - bei gleichem Lohn. 28 Prozent bevorzugen einen Acht-Stunden-Tag an fünf Tagen in der Woche. Die Anhänger des Acht-Stunden-Tages argumentieren überwiegend (60 Prozent), dass sie nicht länger als acht Stunden konzentriert arbeiten und produktiv sein könnten. Auch verweisen sie auf weniger Zeit für Familie, Hobbys und Freizeit am Tag (gut 40 Prozent).

Diejenigen, die jeweils zehn Stunden an vier Tagen arbeiten wollen, begründen dies vor allem damit, dass sie dann mehr freie Tage hätten (80 Prozent). Auch gehen in dieser Gruppe 43 Prozent davon aus, dass sich auf diese Weise Familie und Beruf besser vereinen ließen. Gut jeder Fünfte von denen, die zehn Stunden an vier Tagen bevorzugen, glaubt an eine höhere Produktivität.

Was hättet ihr lieber?
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5 Tage mit 8 Stunden 72%
4 Tage mit 10 Stunden 28%
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Ist der Mindestlohn nicht konträr zu dem was er erreichen sollte?

Bin mir nicht sicher ob mein Gedankengang korrekt ist und der Wahrheit entspricht daher dachte ich mir ich stell das hier mal rein um ein paar Meinungen zu hören die sich vielleicht mit diesem Thema besser auskennen.

Jedes Jahr wird der Mindestlohn höher, heißt Unternehmen haben ggf. höhere Produktionskosten was sich im Endeffekt auf höhere Endpreise auswirkt weil Sie es irgendwie ausgleichen müssen, also bringt doch der Mindestlohn im Endeffekt nichts?

Und der Gedanke das Unternehmen dann halt eben bei ihrem Gewinn bisschen verzichten müssen ist auch keine Lösung weil das die Investitionsmittel hindert und ob das Unternehmen den niedrigeren Umsatz am Ende des Jahres so geil findet ist auch fragwürdig.

Wieso sollte ein Unternehmen einem Mitarbeiter in Deutschland ein so hohes Gehalt zahlen wenn er die gleiche Leistung für die hälfte in z.B. Polen kriegt? Und wer jetzt sagt das Polen weniger Qualifizierte Mitarbeiter hat, das war vielleicht vor 20 Jahren so aber inzwischen haben die Polen mindestens genau so viele wenn nicht mehr Qualifizierte Mitarbeiter.

Das lustigste ist, auch wenn die Polen weniger verdienen, haben Sie ggf. (lokal) mehr finanzielle Mittel als wir in Deutschland weil da alles einfach um ein vielfaches günstiger ist im vergleich zu den Gehältern, nachteil davon ist natürlich das im Internationalen die Kaufkraft viel geringer ist.

Auf der anderen Seite gibt es die Schweiz die irgendwie extrem Erfolgreich sind obwohl ihre Gehälter und Lebenshaltungskosten extrem hoch sind und so auch die Unternehmen logischerweise hohe Ausgaben haben, Wie machen die das?

Lohn, Mindestlohn

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