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Der funktionierende Zeuge — mein Leben zwischen Anpassung, Pflichtgefühl und dem langen Weg zu mir selbst

- Ein Bericht von Dietmar Brem-

Zitat:

„Manchmal frage ich mich, wann ich eigentlich begonnen habe, mein eigenes Leben zu leben.

Die traurige Antwort: Viel zu spät.

Mit 11 Jahren stand ich am Taufbecken.

Ein Kind, das noch nicht einmal wusste, wer es selbst ist — aber schon ein „Diener Gottes“, bereit, sein ganzes Leben zu geben.

Jeden Kongress, jede Versammlung, jeden Dienst habe ich pflichtbewusst abgeleistet.

Ich war da. Immer.

Hilfspionier — mindestens einmal im Jahr.

Der erste eigene Wagen? Natürlich ein Viertürer. Nicht, weil ich es wollte — sondern damit ich ältere Brüder und Schwestern zur Versammlung fahren konnte. Und das über Jahrzehnte.

Meine Aufgaben in der Versammlung wuchsen: Dienstamtsgehilfe. Dann Ältester. Dann Dienstaufseher.

Mein Kalender füllte sich mit Heimbibelstudien — manchmal bis zu sieben gleichzeitig.

Aber nicht mit meiner Familie. Nicht mit Menschen, die mir wirklich nahestanden. Sondern mit Menschen, die ich von Tür zu Tür „gefunden“ hatte.

Was ich dachte, was ich fühlte?

Egal.

Eigenes Denken wurde unterdrückt, bevor es überhaupt Form annehmen konnte.

Denn es zählte nur eines: Angepasst zu sein. Funktionieren. Erwartungen erfüllen.

Ein strenger Vater, der Ältester war, der tief und unbeirrbar in der „Wahrheit“ verankert war, ließ keinen Raum für Individualität.

Keinen Platz für echte Gefühle, für Fehler, für Schwächen.

Und so wurde aus einem Kind ein funktionierender Zeuge Jehovas. Ein Rädchen im Getriebe. Eine leise, gehorsame Kopie.

Doch der Preis war hoch.

Jahrzehntelang spürte ich nur, dass da „etwas nicht stimmt“ — aber ich konnte es nicht benennen.

Bis der Körper, die Seele, die Psyche nicht mehr wollten.

Schwere, wiederkehrende Depressionen rissen mich aus dieser scheinbaren Normalität heraus.

Erst in den stillen Stunden einer psychosomatischen Klinik fiel das erste Mal der Begriff, den ich bis dahin nie gehört hatte:

„Innere Achtsamkeit.“

Ein Moment, der mich wachrüttelte.

Worte, die einen Weg zeigten, aber keinen schnellen Ausweg.

Denn es hat noch lange gedauert, bis ich wirklich verstanden habe, was es bedeutet, achtsam mit sich selbst zu sein.

Bis ich feststellte

, dass mein ganzes bisheriges Leben nur ein einziger, gut einstudierter Überlebensmechanismus war:

Funktionieren, um geliebt zu werden.

Funktionieren, um wertvoll zu sein.

Funktionieren, damit andere zufrieden sind.

Aber jetzt — jetzt ist Schluss!

Jetzt fängt mein Leben an.

Euer

Dietmar Brem

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Bild zum Beitrag
Zeugen Jehovas, Depression, leer, Psyche, Überlastung

Ich habe echt das Gefühl, dass ich ein Versager bin , und zwar auf allen Ebenen?

Was ich jetzt schreibe wird etwas länger sein , deshalb entschuldigt mich aber ich muss mir mein Leid von der Seele reden. Nimmt euch ruhig die Zeit um das zu lesen , wenn's euch mitten drin langweilen sollte klatscht euch kaltes Wasser ins Gesicht oder so 😁 ne spaß ich bedanke mich bei jedem der sich das durchliest und mir antwortet.

Kurz zur meiner Person: Ich bin männlich ,27 und fühle mich innerlich einfach nur LEER.

Ich habe keine Fülle im Leben. Keine Mission. Ich vegetier nur so vor mich her und tue nur das nötigste.

Ich habe bis zu meinem jetzigen Alter nichts vernünftiges erreicht. Ich bin erstens nicht verheiratet und schon mein Leben lang single gewesen ( was Grad für mich mehr als nur schrecklich ist) und außerdem habe ich noch keine abgeschlossene Ausbildung. Ich bin zurzeit aber in einer , nämlich im 3. Ten Lehrjahr. Aber dass ich bis jetzt nichts vernünftiges erreicht hab ist mir ein Dorn im Auge .

Familientechnisch läuft es ebenfalls scheiße. Bin mit meinen zwei Brüdern zurzeit nicht so cool. Mit dem einen ist es ein Streit und der andere macht Geschäfte mit einem Typen den ich nicht mag. Also die einzigen die ich immer nur sehe sind meine Eltern , weil ich der einzige bin der noch bei den Eltern lebt . Bin by the way der jüngste in der Familie.

Die einen mögen mich die anderen nicht . Das liegt daran, dass ich sehr ehrlich bin und gerne meine Meinung sage. Das passt natürlich nicht allen , aber naja ist mir auch egal.

Ich bin aber halt sozial Sehr schwach . Ich kann nicht auf andere Menschen zugehen und keine tiefgründigen Gespräche führen, weil ich im Kopf immernoch ein Kind bin , der jeden Tag nach der Arbeit oder der Berufsschule anfängt Zuhause Playstation zu spielen. Ich meine warum ich zocke ist einfach nur um die Leere die ich verspüre zu kompensieren. Aber nach der zockersession denke ich mir auch dass die paar Stunden zocken jetzt verschwendete Zeit waren..

Mit Frauen klappt es auch NULL. Versteht mich nicht falsch , ich möchte nicht unterstellen dass nur große Männer Frauen abbekommen . Aber die Tatsache dass ich mit 27 ein 1.72 großer Türke bin der aber noch nicht auf eigenen Beinen steht und gerade nicht so einen exotischen Namen hat, dass das alles Faktoren sind , die im Kollektiv mich gerade GARNCIHT anziehend machen für eine Frau.

ALLE anderen in meinem Alter haben was erreicht . Die einen haben geheiratet, die anderen haben ne besondere Position im Beruf ect...

Aber bei mir klappen die einfachsten Sachen nicht. Ich war selbst mal auf Ner Dating App , aber... Kannste vergessen. Es ist sehr schwer mit gewissen Frauen die selbe Sprache zu sprechen... Meine ganze Mühe war umsonst und ich sah mich gezwungen mich mit der Situation abzufinden dass ich noch single bleiben werde.

Auf der anderen Seite denke ich mir auch , dass ich wirklich kein idealer Ehemann wäre , weil ich selbst die einfachsten Sachen nicht kann, wie zB einen Schrank bauen OHNE Anleitung . Ich kenn mich nicht mit Mechanik aus , ich bin sehr uninformiert über das Weltgeschehen und habe keine Ahnung von Nachrichten, Politik ect. ... Das einzige wovon ich Ahnung hab , ist FUSSBALL. WOW... ich besitze ein unnütziges wissen was man eigentlich nicht braucht.

Man ich fühle mich als Mann einfach verloren . Und das haben mir die letzten zwei Monate auch verständlich gemacht denn ich war zwei Monate wegen meiner Knie OP krankgeschrieben. Ich war nach der OP nur Zuhause weil ich mich schonen musste und hab deshalb mich vollgefressen und auch noch mehr zugenommen und bin schon bei 98 Kilo. Früher war ich ein guter Sportler und habe fusball gespielt , war athletisch aber die Verletzung hat alles kaputt gemacht oder besser gesagt ich selbst tat es.

Aber naja das soll ja nicht das primäre Thema sein. Mich störts einfach dass ich sozial sehr schwach bin und keinen Anschluss beim Menschen oder auch nur bei Frauen finde ich bin ein Kind im Körper eines 27-jährigen und verdiene nicht Mal selbstständig Geld oder so , oder hab überhaupt was erreicht.

Bin echt orientierungslos und weiß nicht was mit mir noch geschieht die kommenden Jahre , ich möchte ungern , dass nach 5 Jahren meine Eltern immernoch das selbe Kind in mir sehen und merken dass ich noch nicht verheiratet bin.

DANKE AN JEDEN DER SICH DIE ZEIT NIMMT, ICH KÜSS EURE HERZEN

Männer, lebenssituation, leer

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