Familie – die besten Beiträge

Bei den Eltern wohnen - Meinung?

Hi,

Ich bin 30 und wohne noch bei meinen Eltern. Meine Eltern sind Mitte 70 und noch fit, vor allem meine Mutter.

Damals passte es noch nicht mit ausziehen vom finanziellen her. Da hat sich die Frage gar nicht gestellt. Seit ein paar Jahren würde ich es natürlich finanzieren können.

Ich denke mir dann nur was ich nach der Arbeit machen sollte alleine zuhause. Ich bin meistens schon gegen 16:30 Uhr zuhause. Zuhause hab ich meine Eltern, vor allem meine Mutter, mit denen ich reden kann, noch spazieren gehe, mit meiner Mutter schaue ich abends Fernsehen, spielen am Wochenende Karten etc. Wenn ich eine eigene Wohnung hätte, würde ich dann die ganze Zeit alleine sitzen.

Klar, esse ich teilweise den Rest vom Mittagessen, aber ich koche auch öfter selbst und helfe selbstverständlich im Haushalt mit (Bügeln, Putzen, Aufräumen, Wäsche etc.).

Aber manchmal glaube ich, dass wenn man alleine wohnt, noch viel selbstständiger würde.

Einerseits würde ich schon gerne eine eigene Wohnung haben, andererseits ist es auch quatsch dafür extra Geld für ausgeben, weil ich mich gut verstehe mit meinen Eltern und ich sonst alleine rumsitzen würde. Außerdem möchte ich die Zeit noch mit meinen Eltern genießen, da die ja Mitte 70 sind und man nie weiß wie lange man noch zusammen hat. Die Vorstellung, dass vor allem meine Mutter irgendwann nicht mehr da ist, macht mir sehr viel Angst. Kann mir das gar nicht vorstellen. Hab seit ein paar Monaten immer wieder Gedanken dazu was mich auch sehr belastet und emotional ist.

Ich werde später dann eh lange genug alleine wohnen.

Wie findet ihr es, mit 30 noch zuhause zu wohnen? Was würdet ihr machen?

Haus, Familie, Wohnung, wohnen, alleine, Eltern

Findet ihr das Verhalten des Vaters übertrieben?

Er ist 58, die Tochter 30. Die Tochter wohnt in der Nähe.

Der Vater ist Frührentner, aber gut situiert. Als sein Auto unrettbar kaputt ist, ersetzt er es nicht gleich, zumal ein zweites Auto vorhanden ist (mit dem seine Frau allerdings tagsüber zur Arbeit fährt, er kann es also nur abends oder am Wochenende nutzen).

Die Tochter T möchte mit ihrem Freund für 3 Wochen in Urlaub fahren und bietet dem Vater V an, er könne in der Zeit ihr Auto benutzen. V freut sich allein über die Geste so sehr, dass er ihr wortwörtlich ankündigt, er werde sie "fürstlich belohnen", wobei die T im Geheimen denkt, der Alte hat sie nicht mehr alle, wegen der Formulierung und weil V noch nie im Leben einen Cent zu viel für sie ausgegeben hat. Sie hatte auch keine Belohnung im Sinn, sondern wollte ihm nur einen Gefallen tun, denn im Urlaub würde das Auto sonst nur bei ihr herumstehen.

Nach dem Urlaub kommt sie zu Fuss, um das Auto abzuholen. V sagt empört, er sei nicht gefahren ausser zur Tanke, denn der Tank sei fast leer gewesen, fast kein Tropfen mehr (obwohl noch für ca. 15 Euro Sprit drin war). Er habe erst mal für 20 Euro getankt, das bekäme er natürlich wieder, das sei ja wohl klar

T sagt, sie hatte vor der Abreise keine Zeit mehr zu tanken und grad auch kein Geld dabei (was stimmte, also keine Ausrede war).V lässt es dabei bewenden.

Ein paar Tage später ist V in ihrer Wohnung. Sie geht während des Gesprächs an ihre Handtasche, um ihm das Geld zu geben, und hat grade die Hand am Portemonnaie, als V aggressiv loswettert: ich krieg auch noch 20 Euro von dir!!!! Sie: wollte ich dir grad geben, was meinst du, warum ich mein Portemonnaie in der Hand habe?

Sie gibt ihm das Geld, die Sache ist erledigt, aber sie ist trotzdem innerlich total sauer, nicht, weil er die 20 Euro zurückgefordert hat, sondern dass er so ein Fass aufgemacht und das so aggressiv getan hat. Immerhin hat sie sich auch als Kind nie Geld bei ihm geliehen und dann nicht zurück bezahlt.

Was meint ihr dazu?

Familie, Eltern

Will mal mit den Türken etwas besprechen

Meine persönliche Entwicklung zwischen Kulturen

Ich bin ein in Deutschland geborener Türke – und meine Einstellung zu Herkunft und Identität ist wahrscheinlich eher ungewöhnlich.

Ich bin zweisprachig mit Türkisch und Deutsch aufgewachsen. Bis etwa 13 oder 14 habe ich beide Sprachen gemischt gesprochen. In der Pubertät wurde mir das aber zunehmend peinlich, und ich bin dann komplett auf Deutsch umgestiegen. Irgendwann habe ich sogar eine gewisse Abneigung gegenüber meiner türkischen Herkunft entwickelt. Es wurde mir einfach unwichtig, dass ich ein Türke bin.

Seit etwa 4–5 Jahren spreche ich kein Wort Türkisch mehr. Ich habe keinen Bezug mehr zur Sprache oder zur Kultur, kein Stolz, kein gar nichts. Optisch sehe ich nicht typisch türkisch aus, und auch mein Verhalten und meine Art zu sprechen sind eher deutsch und gut integriert.

Ich wollte immer ein cooler britischer Musiker sein, habe diese Szene sehr bewundert – aber ich konnte nie wirklich verbinden, „ein Türke“ zu sein und gleichzeitig diese andere Identität zu leben. Das war einfach ein Widerspruch für mich.

Heute bin ich 18 Jahre alt. Immerhin: Meine türkischen Freunde sehen mich trotz allem noch als Türken – abgesehen davon, dass ich die Sprache nicht mehr spreche.

Jetzt kommt der eigentliche Punkt:

Vor drei Wochen habe ich über Instagram ein türkisches Mädchen kennengelernt – sie sieht super aus und ist wirklich sympathisch. Sie findet es nicht schlimm, wie ich mich in den letzten Jahren entwickelt habe, wünscht sich aber, dass ich wieder Türkisch richtig lerne. Mein Türkisch ist zwar grundsätzlich verständlich, aber mir fehlen viele Verben, Redewendungen – mir fällt vieles einfach nicht mehr ein.

Und ganz nebenbei: Das „r“ kann ich gar nicht rollen.

Familie, Sprache, Türkisch, Ausländer, Nationalität

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