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Wieso haben einige Menschen einen regelrecht absurden Hass gegenüber Tattoos/Menschen mit Tattoos?

Meine beste Freundin, ihr Freund und ich haben uns letztes aus Spaß über Tattöwierungen unterhalten. Meine Freundin meinte dann dass einzige was sie sich tattöwieren lassen würde, wäre ein kleiner Notenschlüssel hinter ihrem Ohr oder so, weil sie Musik so liebt. Da hat ihr Freund ganz empört gesagt Boah Nee N Tattoo wäre für mich ein Trennungsgrund (sie sind nun 4 Jahre zusammen). Und das meinte er ernst.

Das wäre auch nicht das erste Mal, dass ich miterlebt habe, wie ein jemand eiskalt die ganze Existenz und Persönlichkeit einer anderen Person aufgrund der Tatsache, dass er/sie ein Tattoo hat, abwertet oder missachtet.

Habe vor vielen Jahren einen Mann kennengelernt, der Leute die sich tättowieren lassen als Idioten bezeichnet hat und er mit einer Frau die Tattoos hat (sei es winzig oder nicht) nichts anfangen würde und die Intelligenz solcher Menschen hinterfragt. Er meinte auch, dass er all seinen Respekt gegenüber seines besten (!!) Freundes verloren hat als dieser sich hat tattöwieren lassen.

Ich finde das sehr übertrieben, aber vielleicht liegt das daran, dass ich Tattoos nicht so empfinde oder zumal als Kunst auf der Haut empfinde. Habe zwar keine Tattoos, aber es interessiert mich auch nicht ob jemand welche hat oder nicht, besonders nicht, wenn ich diese Person mag.

Was haben diese Menschen, die so einen dermaßen übertriebenen Hass gegenüber Tattoos haben und äußern? Ist das eine Art Tick oder Krankheit, dass sie sich so getriggert fühlen von Tattoos?? Ich verstehe es einfach nicht.

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Wie seht ihr das - Politik?

Der von den Linken sogenannte „Rechtsruck“ ist eigentlich nur eine normale und menschliche Reaktion auf die derzeitige Situation und die Rückkehr zu gesundem Menschenverstand.

Die in letzter Zeit häufiger auftretenden „Situationen“ mit Neo-Nazis sind das Resultat von ständig herumgeworfenen, sinnfreien Nazi-Beleidigungen aus linken Ecken. Man findet das nicht gut – Nazi, man will kontrollierte Migration – Nazi, man will keine Männer im Frauensport – Faschist. Durch diese Abwertung von eigentlich heftigen Wörtern trauen sich echte Neo-Nazis, zu zeigen, wer sie sind, weil sie wissen, dass sowieso jeder als Nazi bezeichnet wird. Ich selbst merke, wie es mich aufregt, überall nur noch „Nazi“ zu lesen, auch wenn es ein „echter“ (Neo-)Nazi war, einfach weil der Begriff so selbstverständlich gebraucht wird. Ich bin der Meinung, man sollte Neo-Nazis ABSOLUT bestrafen, auch hart. Aber damit meine ich eben „echte“ Nazis und keine Menschen, die kontrollierte Migration wollen. Wir sollten anfangen, Diskurs zu führen, egal ob links oder rechts, und nicht damit weitermachen, die gegenseitige politische Position in den Dreck zu ziehen. Weder Linke noch Rechte spalten die Gesellschaft, wir tun es gegenseitig. Allein damit, dass wir in Links und Rechts einteilen und die Gegenseite verteufeln, ohne ihr zuzuhören. Ich finde Punkte aus linken Ecken gut, ebenso aus rechten Ecken. (Wahrscheinlich steht auch deshalb in meinem Wahl-O-Mat-Ergebnis Die Linke direkt unter AfD und BSW, obwohl man das ja nicht soooo genau nehmen sollte.)

Allein wenn man sich den Bundestag anschaut: Es ist doch nur noch ein Kindergarten (war wahrscheinlich immer schon so). (Erwachsene) Menschen hören einander nicht zu, fallen einem ins Wort, werden laut, lachen vor lauter Unstimmigkeiten, schauen aufs Handy.

Schon im Kindergarten lernt man, dass man einander zuhören sollte, wenn sachlich diskutiert bzw. argumentiert wird, dass man einem nicht ins Wort fällt und sich schließlich zusammenraufen muss, um irgendwie auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen. Es ist halt einfach ein Hin und Her. Immer die gleichen Versprechen und Zitate, ändern tun sich schließlich (fast) nie etwas. Nehmen wir den Vorfall in München heute: Die einen „nutzen“ es, um für ihre Partei zu „werben“, werden dafür von den anderen wieder als „herzlos“ bezeichnet, die wegen diesem Vorfall die nächste Demo gegen Rechts planen. Beide bekriegen sich, aber keiner von beiden ist besser.

Wie seht ihr das?

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Warum hat man die Sorgen von rechtswählenden Leuten nie wirklich ernst genommen?

Es gibt AfD-Wähler, die sind wahrscheinlich mal von der NPD rüber gewandert und sind wirklich sehr hasserfüllt und feiern auch Björn Höcke. Viele AfD-Wähler, die ich kenne, mögen Höcke aber gar nicht.

Joachim Gauck hat vor zehn Jahren, als es mit PEGIDA anfing, gesagt, man müsse die Sorgen dieser Menschen ernst nehmen. Bis heute ist das nie wirklich geschehen.

Die Menschen wurden als Nazis, Schwurbler, Querdenker, Faschisten, usw. bezeichnet, aber gebracht hat all das nichts. Im Gegenteil: Die AfD ist erfolgreich wie nie.

Es gibt Menschen, die sich um Dialog bemüht haben. Das ist Giovanni di Lorenzo von der ZEIT und auch Markus Lanz vom ZDF. Aber die meisten haben sich eher distanziert, sich abgeschottet. Man dachte, wenn man Rechte nur lange genug beschimpft, dann werden sie wieder links. Aber sowas bekommen wir auch beigebracht. Eine Referentin meinte mal, wir dürften über Rechte reden, aber niemals mit ihnen.

Jan Böhmermann hat es in der ZEIT in meinen Augen eigentlich gut beschrieben: Es geht um eine neue Zeit, um neue Werte. Und dass es Menschen gibt, die da nicht mitmachen wollen. Er kritisierte diese Menschen stark. Aber ich kann diese auch nachvollziehen.

Gerade als Katholik und Theologiestudent sehe ich auch vieles, von den 'neuen Werten' kritisch. Manche sind auch zu begrüßen, andere jedoch sehe ich skeptisch. Nur wird diese Skepsis dann oft als Angst bezeichnet. 'Homophobie' , 'Islamophobie', 'Transphobie' sind nur einige Ängste, die man anderen unterstellt. Man hört also ihre Kritik nicht an, sondern sieht es als Ängste an. Dabei gibt es z.B. gute theologische Gründe, den Islam auch kritisch zu sehen.

In Erfurt standen neulich Patienten draußen in der Kälte, weil die Arztpraxis so überlastet war. Situationen wie diese treiben die Menschen zur AfD. Oder eben auch prekäre Situationen wie im Frankfurter Bahnhofsviertel, vor dem ja mittlerweile auch internationale Zeitungen warnen.

Das beste Mittel gegen die AfD wäre es ja eigentlich gewesen, wenn man prekäre Situationen in Deutschland bekämpft, wenn die Menschen Vertrauen in die Politik entwickeln. Aber dies ist halt nicht geschehen. In Soziologie haben wir betrachtet, dass vorallem wohlhabende Menschen Vertrauen in den Staat haben und sich bei den Grünen engagieren. - Natürlich haben vorallem Wohlhabende Vertrauen in den Staat, weil sie ja gar keine prekären Situationen kennen.

Ich finde es dann sehr unangebracht, wenn man Menschen aus ärmeren Millieus, die dann zur AfD tendieren, als 'brauner Bodensatz' oder 'asoziales Pack' beschimpft.

Mittlerweile werden jetzt sogar CDU-Wähler als Faschisten bezeichnet, es werden CDU-Büros angegriffen und Friedrich Merz als 'Steigbügelhalter der Nazis' dargestellt. Alles rechts der SPD ist 'Nazi'.

Es wirkt in meinen Augen oft geradezu verzweifelt, wie im Prinzip SPD, Grüne und tlw. die Linke immer wieder glauben, sie wären die einzigen Vertreter von Moral in diesem Land. Alles andere sei zu rechts. Man wird damit keinen einzigen Wähler zurückholen.

Ich finde es in dieser Beziehung die 'Jüdische Allgemeine' immer wieder erfrischend unaufgeregt, weil dort sehr oft differenziert über die Debatten im Land berichtet wird. So wurde auch zu einer differenzierteren Diskussion um die CDU aufgerufen.

Der Text ist lang, aber es gibt halt so viele wichtige Punkte.

Wie seht ihr das alles?

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