Beruf – die besten Beiträge

Soll ich kündigen oder noch schauen, wie es sich entwickelt?

Ich arbeite seit 11 Monaten in einem Pflegedienst. Am Anfang war alles gut, auch wenn 98% der Menschen um mich herum mir von Anfang an abgeraten hatten, dort anzufangen, da der Chef einen echt miesen Ruf habe. Er sei als Führungskraft sehr inkompetent, würde seine Angestellten fertig machen bei belanglosen Fehlern oder auch zu Unrecht anschreien und immer mit Abmahnung oder Kündigung drohen. Ich wollte aber trotzdem mein eigenes Bild machen und habe mich beworben, kurze Zeit später eine Einladung zum Bewerbungsgespräch erhalten und wurde dann auch eingestellt.

Bis Dato lief alles gut, abgesehen davon, dass all die oben genannten Dinge sich leider bewahrheitet haben und ich diese Dinge am eigenen Leibe gespürt oder auch bei meinen Kollegen mitbekommen habe. Vor kurzem gab es einen heftigen Konflikt, mit dem ich nichts zu tun hatte, aber trotzdem dafür verantwortlich gemacht worden bin und das nach einem Doppeldienst mit einem Anruf um 22 Uhr mit Gebrülle und Anschuldigungen.

Ich wusste direkt, dass ich da raus muss. Ich habe um ein Gespräch gebeten und eine Woche später, nachdem er zum eigentlichen abgemachten Termin nicht einmal im Büro erschienen ist und auch nicht auf die Idee kam mir Bescheid zu geben, dass der Termin verschoben wird, hat das Gespräch dann schließlich einige Tage später stattgefunden. Wir haben gesprochen, er hat sich entschuldigt, aber ob das vom Herzen kam, ist umstritten. Dieses Verhaltensmuster ist standard. Erst die Leute fertig machen bis zum geht nicht mehr und dann entschuldigen. Eine Woche später wieder das gleiche Spielchen.

Jetzt stelle ich mir die Frage: Soll ich kündigen, da ich genau weiß, dass sich nichts ändern wird und sich die Situation wiederholen wird, oder erstmal schauen, wie es weitergeht?

PS: Vielen Kollegen geht es leider genauso und einige haben sich auch schon beworben und werden mit großer Wahrscheinlichkeit gehen.

Vielen Dank im Voraus für eure Antworten!

Beruf, Kündigung, berufswechsel

Wie reagiere ich am besten auf nervige Kollegin?

Hallo zusammen,

von Juni bis Dezember hat mich ein Kollege belästigt. Erst gestand er mir seine Liebe über WhatsApp, als ich ihn zurückwies hörte er nicht auf zu schreiben. Erst privat, als ich ihn dann blockierte über den Arbeitschat und dann sogar über Mails und über Anrufe über mein Diensthandy. Nachdem er mich dann sogar mehrmals im Büro abfing und meine Grenzen absolut nicht akzeptierte und die Personalabteilung dann sogar involviert wurde, war nun die Entscheidung seitens des Arbeitsgebers, dass er versetzt wird. Ich hatte sogar gesagt, dass ich auch wechseln würde. Aber dies war nicht gewollt. Mein Ziel war nicht jemanden loszuwerden, sondern einfach Ruhe zu bekommen.

Mit einer Kollegin ist er besonders "dicke". Ich bin mir sicher, er hat sie bereits über die Versetzung informiert, dabei wurde dies noch nicht offiziell im Team verkündet. Diese Kollegin tat seit der Entscheidung der Versetzung als wäre ich Luft. Mit allen sucht sie ein Gespräch außer mit mir. Antworten tut mir sowieso nicht mehr. Das war für mich noch erträglich, nun gibt sie jedoch über dumme Kommentare in jeder Situation über mich zu geben. Dabei sprichst sie jedoch nie mich persönlich an, sondern in der 3. Person. Jede sich bietende Gelegenheit nutzt sie dazu aus. Letztens sagte sie aus dem Nichts etwas wie: wer aus unserem Team zur Gleichstellungsbeauftragte geht, hat hier bei uns nichts zu suchen. Heute ging es nach der Kantine um eine Tür die ich versuchte aufzuziehen, diese würde sich jedoch von alleine öffnen. Dann kam sofort: "meine Güte zieht doch nicht an der Tür. Wegen solchen dummen Menschen geht die bald wieder kaputt, weil sie es immer noch nicht verstanden haben." Ich drehte mich daraufhin zu ihr um und sagte ihr, dass sie das mir auch in einem ordentlichen Ton sagen kann und ich das einfach nicht wusste, da die Tür seit ich hier im Gebäude arbeite permanent kaputt ist. Dabei schaute ich ihr in die Augen und sie sagte einfach nichts. Ignorierte mich mal wieder weiter.

Ich habe langsam wirklich keine Kraft mehr nach all den Monaten Belästigung und allem mich weiter zu verteidigen und mich weiterhin unwohl zu fühlen. Das muss doch alles mal ein Ende haben. Habt ihr Tipps wie ich am besten auf sie reagieren sollte?

Das schlimmste ist noch, dass mein Chef mir heute noch sagte, dass wenn der Kollege nun offiziell das Team verlassen wird, er das so begründen möchte, dass es zwischen mir und dem Kollegen zu Streitigkeiten kam und um die Situation zu deskalieren entschieden wurden ist, dass der Kollege das Referat verlassen muss. Dadurch wird meine Situation immer nur noch schlimmer. Ich weiß langsam wirklich nicht mehr.

Über Antworten würde ich mich freuen.

Viele Grüße

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Warum wird man (hier/gesellschaftlich) so stark verunsichert und klein gemacht?

Ich denke, wir alle kennen das Gefühl der Unsicherheit. Es ist irrelevant, ob die Unsicherheit berechtigt ist oder nicht. Dennoch habe ich das Gefühl, dass man sich gesellschaftlich (und insb. hier) keine Schwächen erlauben darf und man nur noch weiter abgewertet wird.

Z.B.: Ein Abischnitt von 2,0? -> "Was soll nur aus dir werden, du hoffnungsloser Fall? Kein Arbeitgeber will dich haben und studieren kann man damit auch nicht."

Oder: "Selbst Schuld, dass du kein höheres Gehalt bekommen hast. Dir ist vor zwei Jahren mal ein Minifehler ohne Konsequenz unterlaufen, solche Looser wie dich brauchen wir nicht."

(Anm.: Solche Sprüche habe ich hier schon mehrfach gelesen, sie entspringen somit nicht meiner Phantasie)

In der Realität ist es so, dass das ein guter bzw. durchschnittlicher Schnitt ist, mit dem einem nahezu alle Türen offen stehen und in den meisten Fällen genügt ein solcher Schnitt ja auch, um den Wunschstudiengang bzw. die Wunschausbildung zu beginnen, weil Noten eben nicht alles sind. Ebenso wie es völlig normal ist, nicht überall alles perfekt zu machen.

Weshalb also wird man sofort beschimpft, nur weil man nicht perfekt ist? Wer ist das schon?

Und ist ein solches Verhalten nicht sogar stark kontraproduktiv? Dir geht es nicht besser, nur weil du mich abwertest. Du verdienst deswegen nicht mehr Geld oder wirst zufriedener. Mit dir wird man v.a. auch nicht anders umgehen.

Aber statt mal da anzusetzen, wo man gesellschaftlich wirklich etwas an den Lebensbedingungen verändern könnte (nämlich indem man die "erfolgreichen" Erben angeht), zieht sich das "Fußvolk" lieber gegenseitig runter und hält sich klein...

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