Liebe Community,
kurz zur Erklärung vorab: Ich kann im Folgenden leider nicht konkreter werden, da ich bei einem öffentlichen Arbeitgeber bin, daher versuche ich zu beschreiben, um was es geht ohne zuviel preiszugeben.
Ich bin in einem Handwerksberuf (mein Traumjob!). Es gibt zwar viele von uns, aber Meister zu finden ist fast unmöglich (in meiner Meisterklasse waren nur drei weitere Schüler).
Nun habe ich vor kurzem in meinem neuen Job angefangen, öffentlicher Arbeitgeber wie gesagt. Da es so wenig Meister gibt, stellt einen quasi jeder Arbeitgeber sofort ein. Tolle Sache, aaaaaber...
- Im Vorstellungsgespräch wurde mir eine Meisterstelle zugesagt, jedoch bin ich zwei Gehaltsstufen darunter eingestellt worden (wurde damit begründet, dass aktuell keine Meisterstelle da wäre, ich soll mittelfristig aber hochgestuft werden). Mittlerweile glaube ich, mein Vorgesetzter wollte mich nur schnell "verhaften", eben weil es so wenig Leute mit meinem Profil gibt. Was ich überhaupt machen soll, hat er sich nicht überlegt.
- Ich habe keine einzige konkrete Aufgabe und werde abgespeist mit "Mach erstmal das und das". Das sind bisher leider Aufgaben, die so einfach, dumm und anspruchslos sind, dass sogar ein Werkstudent sich darüber totlachen würde. Mein Kopf leidet extrem, ich bin kognitiv völlig unterfordert!
- Ich habe keinen eigenen Schreibtisch bekommen, auch keine Visitenkarten
- den ganzen Tag sitze ich nur im Auto und/oder starre auf ein Tablet. Beides Sachen, die ich ursprünglich bei meiner Berufswahl für mich ausgeschlossen hatte (nicht am PC sitzen und nichts mit viel Aussendienst und Fahrerei)
- und was mich am meisten abf*** ist, dass es nicht genug Autos gibt! Ich muss mit meinem eigenen Auto (!!!) zu allen Aussenterminen fahren!!! In den letzten zwei Monaten sind so rund 1.000km zusammen gekommen! Wir bekommen Spritgeld, aber 0,30€/km ist echt wenig. Zudem fahre ich nur Kurzstrecken um 10km und weniger, was natürlich für den Motor gar nicht gut ist. Den Kollegen geht es genauso, um 10.000km/Jahr ist wohl soweit normal. Jedes Mal wenn ich im Auto sitze, ärgere ich mich schwarz! Betriebswirtschaftlich gesehen bringe ich mein Privatvermögen in die Firma ein - das ist lächerlich!
Dazu habe ich bereits gegooglet und ja, das ist rechtlich sauber und zulässig.
Die positiven Seiten an meinem Job sind, dass ich einen kurzen Anfahrtsweg habe, die Kollegen wirklich nett sind und die Arbeitszeiten lassen mir viel Zeit für meine Hobbies. Gehalt ist auch ok.
Ok, ich kann natürlich darüber mit meinem Vorgesetzten sprechen, aber auch der hat einen Vorgesetzten und die Strukturen sehen nicht vor, dass sich irgendetwas ändert. Die Frage ist nun, bleiben oder gehen? Grundsätzlich sind die Rahmenbedingungen ja in Ordnung.