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Bin allein. Was tun?

Bin 52 (m). Ich führe derzeit ein äußerst bescheidenes und zurückgezogenes Leben. Das war so nicht geplant, aber ich habe mich eingerichtet und für mich ist das im Moment so ok. Es ist aber schwierig, eine Partnerin in diesem Leben zuzulassen. Hauptsächlich, weil ich denke, dass mein Leben so für sie nicht akzeptabel wäre. Ich hatte nur ein Mal eine gute Freundin (nicht Partnerin), die alles so akzeptiert hätte. Aber sie war menschlich die absolute Ausnahme. Einem solch wundervollen Menschen begegnet man nur 1x im Leben. Das zweite Mal, erst recht in meinem Alter, ist praktisch schon fast ausgeschlossen. Das ist realistisch und nicht pessimistisch. Vor allem nimmt sich niemand mehr die Zeit, sich langsam kennenzulernen und zu verstehen, dass alles eine Geschichte hat. Manches ist nicht so, wie es auf den ersten Blick scheint.

Andererseits bin ich als Mensch völlig ok. Wenn ich das so sagen darf. Früher hatte ich viele Selbstzweifel. Dann wurde mir klar, worauf es wirklich ankommt und weiß deswegen, dass ich mich gut sehen lassen kann. Das war ein positiver game changer in meinem Leben. Wer mich kennt, weiß mich zu schätzen.

Für mich ist letzteres 100x wichtiger, d.h. der Charakter eines Menschen und seine Verhaltensweisen. Wäre ein langes Thema. Es geht umd Ehrlichkeit, Respekt, Empathie, Moral, Humor, "Intelligenz", Herzlichkeit, Loyalität, Ernsthaftigkeit oder Leichtigkeit, Abwesenheit diverser negativer Verhaltensweisen, uvam. Ich habe natürlich auch Schwächen, aber es gibt nichts, was so schlimm wäre, für immer alleine bleiben zu müssen.

Egal auf welchem Wege ich jemanden kennenlernen würde, habe ich davor sehr viel Bammel. Diese Konfrontation mit diesem fremden Menschen, den man möglicherweise in die eigene, beschützte Welt lässt und die von ihm abgelehnt werden könnte, ist für mich äußert stressig. Das müsste nicht sein, aber Frauen haben eben ihre eigenen Prioritäten. Dass es Dinge gibt, die wir Männer wohl nie verstehen, ist bekannt. Dazu gehört auch die Partnerwahl. Es muss ja nicht gleich der Schwerverbrecher sein, den eine Partnerin trotzdem wählt und ich mich frage, wo da die Prioritäten geblieben sind. Nur um ein extremes Beispiel zu nennen. Oder der Partner, der das Handy kontrolliert, was ich z.B. nicht machen würde. Dieses Thema hat mich mehrere Jahre beschäftigt. Zunehmend wurde mir klarer, dass Frauen zweifelsfrei einiges in Kauf nehmen, sofern der Partner ihr etwas anderes zu "bieten" hat. Und damit meine ich nicht charakterlich (wie z.B. Treue), sondern ganz opportunistisch z.B. Sicherheiten. Mich hingegen interessiert so etwas null. Ich denke nicht zweckmäßig. Ich habe keine Checkliste, z.B. "sie muss kochen können". Sie könnte auch ihre eigenen Probs mitbringen sofern es zwischenmenschlich bei uns gut passt. Aber genau das ist das Schwierige.

Wenn die Frau ein so ungewöhnliches Leben führen würde wie ich, wäre es mir egal. Andersrum aber nicht. Das ist das Problem. Mir käme es nur darauf an, wie wir miteinander kommunzieren und umgehen, dass die Interessen matchen, man ähnliche Auffassungen hat, dass man in etwa an derselben Stelle im Leben steht und gemeinsam Dinge schaffen kann, die wir noch vor uns haben.

Was wollte ich jetzt fragen? 😅 Ich hab einfach Schiss, und ich weiß nicht, was ich will. Manchmal wünsche ich mir jemanden, und manchmal denke ich mir, es ist vielleicht besser so. Mir sind Menschen einfach zu viel, zu kompliziert, zu aufregend. Wenn dann auch noch Emoitionen in's Spiel kommen, dann überfordert mich das komplett.

(nein, ich brauche keine Therapie. Darauf gehe ich gar nicht ein. Nicht alles ist immer gleich therapiebedürftig. Ich habe mich letztendlich so akzeptiert.)

Frauen, Partnerschaft, Prioritäten, Akzeptanz, Horizont

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