Abhängigkeit – die besten Beiträge

Für die Raucherinnen und Raucher; Was ist Eure Aufwachroutine in Bezug auf Zigaretten?

Obwohl ich täglich mein ganzes leben nur eine Schachtel am Tag rauche (ein bisschen mehr seit ich mit den Wechseljahren angefangen habe), zünde ich mir gleich nach dem Aufstehen meine erste Zigarette des Tages an. Ich halte meine offene Schachtel und Feuerzeug auf meinem Nachttisch, damit ich beim Aufwachen nicht danach suchen muss. Aber das zeichnet nicht wirklich das ganze Bild.

Meine Aufwachroutine beinhaltet nicht eine, sondern zwei Zigaretten. Die erste ist die „Ich brauche eine Zigarette“, das zweite ist die „Ich will eine Zigarette“. Das sind meines Wissens die zwei Sorten Zigaretten, gibt es noch andere? Während meiner ganzen Zeit ist jede Zigarette eine von beiden; „Ich will eine“ oder „Ich brauche eine“.

Ich rauche nicht im Bett, aber wenn der Wecker klingelt, setze ich mich auf die Bettkante. Nachdem die Füße den Boden berührt haben, greife ich nach meiner offene Schachtel und dem Feuerzeug, ziehe eine Zigarette heraus, stelle sie zwischen meinen Lippen und zünde sie an. Und genieße wirklich den Rauch, der meine Lungen trifft; Die Eile, die ich bekomme, lässt mich wissen, dass ich gerade meine 8-Stunden-Rauchstopp (Quit) verloren habe, was ich jeden Morgen in der Woche gerne mache (Wochenenden sind natürlich ein bisschen anders). Ich habe dort keinen Aschenbecher, um mich vom Rauchen im Bett abzuhalten. Jetzt ist es an der Zeit, mich um mein zweites großes Bedürfnis zu kümmern, pinkeln zu gehen. Ich gehe ins Badezimmer, mit der Zigarette wieder zwischen meinen Lippen und erledige die Geschäfte. Ich gehe dann in die Küche, angezündete Zigarette noch zwiwchen meiner Lippen, und starte die Kaffeemaschine. Ich schalte den Fernseher ein, da ich irgendwann auf die Nachrichten achten werde, aber noch nicht. Ich überlege mir, was ich heute anziehe und lege es hin, wenn ich mal aus der Dusche komme. jetzt ist die Glut fast am Filter; Ich ziehe die Zigarette mit einem kräftigen Doppelzug, und zerdrücke sie aus. Ich gehe zurück in die Küche; Kaffee ist fertig. Ich schenke mir eine Tasse ein und gehe dann mit Kaffee, Zigaretten und Feuerzeug in der Hand auf die Terasse. Ich setze mich auf die Bank, zünde mir meine zweite Zigarette des Tages an und genieße den Sonnenaufgang, das Vogelgezwitscher, die Stille des Morgens. Und zehn Minuten lang sind meine Gedanken bei nichts anderem als bei meiner Zigarette und meinem Kaffee. Wenn das erledigt ist, kann ich den Rest des Tages in einem regelmäßigeren Tempo rauchen. Und ich starte meinen Tag.

Rauchen, Sucht, Zigaretten, Abhängigkeit, Nikotinsucht, Raucher, Raucherin, Raucherinnen

Dopaminabflachung durch Konsum von psychoaktiven Substanzen das schlimmste Problem?

Die Dopaminabflachung ist einer der Hauptgründe, warum das Aufhören mit einer Sucht so verdammt schwer ist. Und warum sich der Kampf gegen Abhängigkeit oft so elend, leer und sinnlos anfühlt.

Was passiert konkret?

Dopaminsystem wird extrem überstimuliert --> das Gehirn reagiert:

  • Herunterregulierung von Dopaminrezeptoren
  • Verminderter Dopamin-Ausschüttung bei natürlichen Reizen
  • Gedächtnisspuren, die den Konsum mit Belohnung verknüpfen

Ohne Dopamin-Kick kein "normal" funktionierendes Gehirn.

Welche Substanzen sind da besonders krass:

  • Stimulanzien
  • MDMA
  • Opiate/Opioide
  • chronischer Cannabiskonsum
  • Alkohol

In meinen Augen ist es vor allem bei Stimulanzien, MDMA und Opiate/Opioide sehr schlimm. Probiert habe ich nicht alles davon aber ich kann es mir sehr gut vorstellen durch die Wirkungsweisen.

Und da ist Alkohol ausnahmsweise besser aufgestellt, weil die krassen Nebenwirkungen noch eher vom Konsum abhalten, egal ob während dem Rausch oder danach, und der Rausch ist nicht rein dopaminerg, sondern auch sedierend (GABA, Glutamat) d. h. Er macht nicht unbedingt "süchtig glücklich", sondern eher dumpf oder enthemmt.

Es ist aber leider wie ein Teufelskreis. Man bemerkt wie leer und negativ das Leben wirkt. Nichts macht mehr Spaß, man ist antriebslos und man hat keine Motivation. Dann versucht man dieses Leiden zu brechen, versucht mit kleinen Schritten sich zu verändern. Diese halten nur kurz an und man verfällt wieder in das Dopaminloch. Und immer so weiter, manche geben völlig auf.

Und deshalb kann man den Entzug nicht als "willensschwach" abstempeln. Das Gehirn muss regelrecht neu lernen, was sich zu leben lohnt.

Um das Dopaminsystem wieder auf Normalzustand zu bringen, dauert es Monate!! Und deshalb scheitern viele, weil sich in der Anfangszeit keine großen Erfolge verspüren und das Leben kurz nach dem Entzug immer noch leer und sinnlos erscheint.

So wird auch der "kontrollierte Rückfall" zum Problem...

Leider kann man das Gehirn nicht so einfach "umprogrammieren", um sowas zu vermeiden. Unser Gehirn spielt uns einen Streich.

Alkohol, Sucht, Drogen, Abhängigkeit, abstinenz, Cannabis, Drogenkonsum, Entzug, Opiate, Opioide, Dopaminmangel, Zentrales Nervensystem, Stimulanzien, psychoaktive Substanzen

Meistgelesene Beiträge zum Thema Abhängigkeit