Zusammengebrochen. Ist es schlimm wenn ich heute nicht komme?

13 Antworten

Erst mal mein ganz herzliches Mitgefühl. Kenn ich auch gut.

Wenn es DIR wichtig ist, ihren Körper beim letzten Gang zu begleiten, dann gehe hin. Wenn Du Dir aber Zeit nehmen möchtest, an all die schönen und wichtigen gemeinsamen Momente zu denken, bei denen Dich niemand stört, dann würde sie - wo immer sie ist - sicher schön finden.

Frag Dich in Gedanken mal, was ihr wichtig gewesen wäre.

Die richtige Entscheidung bringt Dich zur Ruhe. Vertraue auf Dein Gespür und eure Seelenverbindung.

Für die Zukunft viel viel Kraft.

Meine Tochter hat mich mit 4 Jahren gefragt: "Mami, wie ist es, wenn man stirbt?" Ich sagte zu ihr. "Das ist vor allem schlimm, für die, die hier bleiben müssen. Weißt Du, jemand der gestorben ist, kann man nicht mehr in den Arm nehmen."

Sie sagte "o.k." und ging wieder spielen.

2 1/2 Jahre danach ist sie gestorben.

Und sie ist noch immer in meinem Bewusstsein. Es ist nur noch Liebe da, keine Trauer mehr. Und in Gedanken kann ich sie ja doch immer noch in den Arm nehmen.

Meangirl0229 
Fragesteller
 17.10.2019, 12:41

Oh Gott. Eine Freundin zu verlieren ist die eine Sache aber das eigene Kind die andere..es tut mir wirklich vom Herzen leid..die kleine Maus ist sicherlich glücklich wo sie jetzt ist, ohne leiden und sorgen. Du kannst wirklich so stolz auf dich sein, so eine starke Mutter zu sein.

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Du bist nicht allein. Bei einer Trauerfeier geht es neben dem gemeinsamen Abschied von einem geliebten Menschen auch darum, daß man sich gegenseitig tröstet. Geteiltes Leid ist halbes Leid. Und Du bist nicht allein dort, Deine Familie begleitet Dich und wird das Steuer übernehmen.

Laß Dich darauf ein, danach wird es Dir besser gehen.

Mein Beileid zum Tod Deiner so langjährigen und guten Freundin.

Giwalato

Hallo Meangirl0229,

es tut mir leid, dass Du etwas so Schreckliches durchmachen musst! Da ich im letzten Jahr meine Frau nach kurzer schwerer Krankheit (sie starb an Krebs) und einige Jahre zuvor auch meine Eltern verloren habe, weiß ich genau, wie furchtbar der Verlust eines geliebten Menschen ist! Doch eines möchte ich gleich vorweg sagen: Der Schmerz bleibt nicht für immer so groß, wie er am Anfang ist!

Da ich mich mit dem Thema "Trauer" etwas näher beschäftigt habe, erfuhr ich, dass jeder auf eine etwas andere Weise trauert und es auch kein Zeitmaß für die Trauer gibt. Die traurigen Gefühle halten bei vielen ein Leben lang an, doch man denkt im Laufe der Zeit nicht so oft an den Toten! Und somit lässt auch der Schmerz nach.

Was in dieser Zeit helfen kann ist, wenn man ganz offen mit jemandem, zu dem man Vertrauen hat über seine Gefühle sprechen kann, am besten mit jemandem, der selbst Ähnliches erlebt hat. Von diesem fühlt man sich viel besser verstanden, und meistens bekommt man hier mehr Mitgefühl und Verständnis entgegen-gebracht! Das ist auch die Erfahrung, die ich gemacht habe.

Einigen fällt es allerdings schwer, über ihre Gefühle zu sprechen und sie ziehen sich lieber von anderen zurück. Hier kann es helfen, einmal all das aufzuschreiben, was einen bewegt und es dann später nochmals zu lesen.

Was ebenfalls Erleichterung bringen kann ist weinen! Ja das Vergießen von Tränen der Trauer ist ein wichtiger und notwendiger Bestandteil des seelischen Heilungsprozesses. Du brauchst Dich daher nicht zu schämen, wenn Du immer mal wieder in Tränen ausbrichst. Hinterher magst Du etwas Erleichterung empfinden (so jedenfalls ist es mir schon oft ergangen). Seinen Tränen freien Lauf zu lassen, kann manchmal sehr befreiend sein!

Es wäre sicher nicht hilfreich, wenn man irgendwie versucht, vor anderen seine Gefühle zu verbergen und den Starken zu spielen. Man sollte sich zugestehen, traurig zu sein und dies auch nach außen zu erkennen zu geben. Warum sollen denn andere nicht merken, wie sehr man mit der Trauer zu kämpfen hat?

Falls Du an Gott glaubst, kann es für Dich auch sehr tröstend sein zu erfahren, was die Bibel über die Toten sagt. Jesus Christus, der ja selbst auch den Schmerz kannte, den der Tod geliebter Menschen auslösen kann, sagte einmal etwas sehr Schönes:

Denn so, wie der Vater die Toten auferweckt und sie lebendig macht, so macht auch der Sohn die lebendig, welche er will. Das sollte euch nicht wundern, denn es kommt die Zeit, wo alle, die in den Gräbern sind, seine Stimme hören und herauskommen werden“ (Johannes 5:21, 28 u. 29a).

Jesus sprach hier von der Auferstehung der Toten! Wenn diese eines Tages stattfindet, bedeutet das, dass Millionen von Verstorbenen wieder auf der Erde leben werden, und zwar unter besseren Verhältnissen als heute. Wir werden sie so sehen, wie wir sie gekannt haben und können sie dann endlich wieder in unsere Arme schließen! Ist das nicht großartig?

Diese wundervolle Aussicht gibt mir bis heute viel Trost. Zu wissen, dass ich meine Frau, meine Eltern und all die lieben Anderen eines Tages wiedersehen werde, hilft mir, mit den Gefühlen der Trauer besser fertig zu werden.

Ich weiß ja nicht, wie Du zur Bibel stehst und ob Du überhaupt an Gott glaubst. Ich habe eben versucht, meine persönlichen Erfahrungen und meine Hoffnung wiederzugeben. Vielleicht hast Du ja eine ganz andere Meinung dazu.

Ich wünsche Dir jedenfalls von ganzem Herzen, dass es Dir gelingt, mit Deinem Schmerz zu leben und Deine große Trauer nach und nach zu verarbeiten!

LG Philipp

Hallo Meangirl0229,

das tut mir leid.

Ist natürlich eine schlimme Erfahrung eine Person zu verlieren die einem nahesteht...

Aber wie bereits alle anderen gesagt haben: Geh da hin und verabschiede dich. Es ist deine letzte Chance und du würdest es bereuen diese nicht genutzt zu haben.

Und wenn du da dann doch zusammenbrechen solltest kann ich dir eines Versprechen: Die anderen dort werden das verstehen. Es ist nie leicht jemanden zu verlieren...

Ben

auch wenn Du bei der Beerdigung zusammenbrechen solltest, ist das nicht so schlimm (wäre voll normal, geht jedem so auf einer Beerdigung). Aber wenn Du nicht hingehst und Dich verabschiedest, wirst Du Dir ewig Vorwürfe machen.

Ich persönlich wollte auf die Beerdigungen meiner Eltern auch nicht gehen, aber ich habe meinem Inneren Schweinhund einen Tritt gegeben, (aber das ist eine andere Geschichte) Mein Beileid für Dich