Wo haben die Rechten legitime Punkte?

5 Antworten

Man muss die Gemeinschaft von Schwachen und damit Parasiten befreien, damit die Gemeinschaft überleben kann bzw. es ihr zumindest besser geht. Vor allem wenn die Betroffenen ihr Leben selbst als lebensunwert betrachten.

Das Problem ist, dass bspw. die Nazis hieraus das Recht ableiteten, bestimmte Menschen zu versklaven und zu foltern (was ich mit meinem Gewissen nicht vereinbaren könnte) statt sie direkt auf humane Weise mittels Sterbearnzei zu töten. Man muss schließlich bedenken, dass man sich selbst einmal in der Situation der Betroffenen wiederfinden könnte.

rihahi3541 
Fragesteller
 29.10.2023, 13:27

Also willst du bestimmte Menschen töten lassen?

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Vielleicht97  29.10.2023, 13:37
@rihahi3541

Ich würde bestimmte Menschen, um es mit deinen Worten zu sagen, nicht für mich bzw. die Gemeinschaft sinnlos alimentieren. Wenn sie dann aufgrund fehlender finanzieller Mittel in eine unwürdige Situation geraten, würde ich sie dann zum Vorteil aller, einschließlich ihrer selbst, "töten lassen". Ich finde diese Wortwahl allerdings schwierig, denn mit ihr erscheint es nobler/salonfähiger, Obdachlose vor sich hin vegetieren zu lassen statt sie zu erlösen. Ja, ich habe das Wort Töten zunächst selbst verwendet, aber für mich ist dieser Ausdruck im vorliegenden Kontext wertfrei gemeint gewesen. Bei dir ist mir klar, dass du eine Skandalisierung/Anklage meiner Aussagen intendierst.

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rihahi3541 
Fragesteller
 29.10.2023, 13:48
@Vielleicht97

Ich hasse es wenn Menschen nicht klar ihre Meinung sagen und es in irgendwelchen Worthülsen verstecken um sich zu schützen.

Also du willst Menschen töten lassen? Ja oder Nein, bitte keine weiteren Worthülsen und Opferhaltung mehr.

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Vielleicht97  29.10.2023, 13:58
@rihahi3541

Nein, ich will keine Menschen töten lassen. Mir stünde dabei mein Gewissen im Weg. Das Problem liegt hier allerdings im Gewissen, nicht in mir. Ich bin davon überzeugt, dass es keine Werte bzw. gut oder schlecht handelnde oder seiende Personen gibt. Wir handeln aufgrund unseres Gewissens und Willens. Wenn jemand an einer verletzten Person vorbeikommt, hilft er ihr, weil sein Gewissen, sein Wille danach verlangt, weil er die Person nicht leiden sehen will, und/oder er die Person, so sie ihm etwas bedeutet, nicht verlieren will, oder weil er bei unterlassener Hilfeleistung Strafe/gesellschaftliche Missachtung fürchten muss. Er hilft der Person also seiner selbst willen, nicht aus Güte/Nächstenliebe. Moral ist keine Kategorie, wenn Ziel und Sinn eben die Befriedigung von Trieben und Gewissen ist. Und das ist in einer Welt, deren erste Ursache wir nicht kennen und somit nicht wissen, was richtig und falsch ist, eben automatisch der Fall. Andere Lebewesen fressen sich gegenseitig, der Mensch frisst andere Lebewesen.

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ich denke es geht dabei viel mehr um den Blickwinkel auf alles.
Wer z.B. der Meinung ist, die Eltern oder man selbst habe die gleichen Chancen wie alle anderen gehabt und habe trotzdem mehr erreicht, wird sich immer strikt dagegen wehren, Wohlstand zugunsten von sozioökonomisch Schwachen aufgeben zu müssen. Ist das nun legitim oder nicht?
In meinen - linken - Augen nicht, denn dabei wird ignoriert, dass es nie eine Chancengleichheit gab. Dass wir aus einer Welt kommen, in der es immer privilegierte Gruppen gab. Helle Hautfarbe, männliches Geschlecht, finanziell und sozial stabiles Elternhaus, da stehen einem mehr Türen offen wie wenn diese Punkte nicht alle gegeben sind.

Ich glaube für rechte Politik muss man grundsätzlich egoistischer sein. Wenn der Vater mühsam den Familienbetrieb aufgebaut hat, der Ölheizungen montiert, dann ist man verständlicherweise dagegen, dass Parteien jetzt daher kommen und fordern, fortan nur noch klimafreundliche Energieträger zu nutzen. Das macht die Arbeit von Jahrzehnten quasi kaputt. Ich verstehe den Frust, ich verstehe die Ablehnung, und dennoch würde ich objektiv sagen stellt man in diesem Fall mit rechter Politik den eigenen Wohlstand über ein allgemeines Wohl. Also aus rein menschlicher Sicht verstehe ich Konservatismus, aus intellektueller Sicht nicht. Konservatismus ist für mich eine Sache von Emotionen, Progressivität von Ratio. Wobei ich einschränkend erwähnen möchte, dass es auch immer um einen gesunden Mittelweg gehen muss, meiner Einschätzung nach bremst in DE der Konservatismus aber viel stärker, ein Gleichgewicht sehe ich bislang nicht.

rihahi3541 
Fragesteller
 29.10.2023, 13:26

Kommt es nicht auf den einzelnen Fall an?

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guitarbassman  29.10.2023, 13:34
@rihahi3541

in welchem Punkt? Ich kann gerade nicht ganz folgen, worauf sich die Frage bezieht.

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Es mag so sein, dass einige Punkte, die in den Programmen der rechten Parteien stehen, nachvollziehbar sind, aber das ändert sich genau in dem Moment, indem man erfährt, wie die Partei dies begründet, Beispiel:

Auch die AfD fordert Maßnahmen gegen den Antisemitismus, sieht als Schuldigen aber nicht die Neonazis, sondern ausschließlich muslimische Flüchtlinge. Das zeigt, dass diese Partei den Antisemitismus nur mit halber Kraft angeht.

rihahi3541 
Fragesteller
 29.10.2023, 15:41

Sind die AfD gegen Neonazis?

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Es gibt immer Dinge in einem Parteiprogramm die richtig sind. Nur sind das dann Punkte die man auch bei anderen Parteien findet. Es ist ja nicht alles automatisch falsch, was Nazis oder Kommunisten sagen. Das ist so trivial wie dass Hitler Autobahnen hat bauen lassen.

Mir fällt aber nichts ein bei unsere AfD, was richtig wäre und sich nicht bei CDU, FDP oder SPD auch wiederfindet.

Für die Wirtschaft bieten rechte Parteien untereinanderem immer größere Vorteile als linke. Das war schon immer so, auch wenn man sich die Geschichte ansieht.

Sasafre  11.11.2023, 04:18

Für die Wirtschaft, ja. Nur bieten Rechtsgerichtete Parteien diese Wirtschaftsvorteile halt auch ausschließlich für die Wirtschaft und gerne Mal auf Kosten des Arbeiters, da sie Wirtschaftsliberale oder gar -libertäre Lösungen anbieten. Also Rechte des Arbeitgebers steigern, rechte des Arbeitnehmers senken oder abschaffen, Steuern für den Arbeitgeber senken.

So wollte die AFD mal die Einkommenssteuer abschaffen, die als Haupteinnahmequelle der Kommunen öffentliche Einrichtungen wie Bäder, Bibliotheken und Schulen finanziert.

Wer profitiert von solchen Sachen? Die kleinen Wähler oder die großen Geldgeber?

Was den einfachen Bürger angeht, der nicht gerade 200k Im Jahr macht, steht die AFD wirtschaftlich etwa auf gleicher Stufe mit der FDP und sogar noch hinter der CDU/CSU

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