Wieso verstehen soviele Menschen nicht, was Kapitalismus ist?
Wieso wird es als "böse" abgestempelt wo jedoch wir anstelle dem Kapitalismus mit Sozialismus noch in der Steinzeit hängen, und "Buga Buga" rufen würden?
Wieso denken manche, dass Kapitalismus daraus bestehen würde, Politiker für Vorteile zu bestechen? Woher kommt diese Propaganda? Von Linksextremisten die gegen Fortschritt sind?
Wenn du das meinst - wo ist deine Erklärung des Kapitalismus?
Habe ich in einer anderen Frage in der Beschreibung. Kurz: Fairness/Freiheit/Chancengleichheit.
Gehört hier aber auch hin, mMn.
Stimmt. Aber du hast ja jetzt die Eigenschaften kennengelernt.
4 Antworten
Außerhalb von volkswirtschaftlichen Fachbüchern findet man ausnahmslos keine korrekte Definition von Kapitalismus. Bei uns werden betriebswirtschaftliche Blickwinkel in den Mittelpunkt gestellt. Im Grunde ist es der feuchte Traum des Neoliberalismus, das wirtschaftliche Denken gegen das betriebswirtschaftliche Denken auszutauschen. Die betriebswirtschaftliche Denke hat nahezu jede gesellschaftliche Ebene durchdrungen, vom privaten Souverän bis hin zur Politik.
Das was bei uns Volkswirtschaft heißt, wird außerhalb der deutschen Sprache mit "Wirtschaft" betitelt. Das was bei uns Betriebswirtschaft heißt, wird außerhalb der deutschen Sprache nicht einmal mit dem Begriff "Wirtschaft" in Verbindung gebracht. Dort nennt man es Unternehmensführung, betriebliches Management und konsorten.
Sprache und Begrifflichkeiten haben einen Impact. Durch unseren Sprachgebrauch konnte sich die Betriebswirtschaft als der Wirtschaftsbegriff #1 durchsetzen. Wenn wir über Wirtschaft sprechen, reden wir im Allgemeinen über Betriebswirtschaft. Wenn wir die Welt wirtschaftlich zu erklären versuchen, versuchen wir es betriebswirtschaftlich. Wir wurden darauf konditioniert, sowohl privat wie politisch, eigentlich bei jedem Aspekt unternehmerisch zu denken. Im ausländischen makroökonimischen Diskurs versteht auch fast niemand die deutsche Sichtweise.
Die Betriebswirtschaft denkt nicht in Kreisläufen. Entsprechend ist der Kapitalismus hier auch keine Kreislaufwirtschaft. Unternehmerisch interpretiert man den Kapitalismus oftmals als ungebremste Profitmaximierung als Hauptziel. Einfach soviel Kohle sammeln wie möglich, danach geht es gedanklich nicht weiter. Reinvestitionen sind kein Selbstverändnis. Man will den erwirtschafteten Profit ja keine Risiken aussetzen.
Es gibt nur zwei Punkte in einem Wirtschafts- und Geldsystem, bei dem Geld de facto vernichtet/unbrauchbar wird. Entweder der Staat baut Schulden ab oder private Menschen entscheiden sich dafür, das Geld in großen Mengen wegzuschließen. Das ein Staat Schulden abbaut wird niemals geschehen. Es gibt sehr viele Euros auf der Welt, jedoch befindet sich mind. die Hälfte eines jeden Euros in Privatbesitz, ohne benutzt zu werden. Im Grunde sind 9 von 10 Euro in Privatbesitz an Orten gefangen, der einer Nichtexistenz gleicht (Finanzmärkte, unberührte Bankguthaben, unberührte Bargelder in Tresoren/Kopfkissen etc.).
Wieso wird es als "böse" abgestempelt
Die meisten dürften mit dem Kapitalismus in seiner Bedeutung noch keine Berührung gehabt haben.
wo jedoch wir anstelle dem Kapitalismus mit Sozialismus noch in der Steinzeit hängen, und "Buga Buga" rufen würden?
Tatsächlich ist die "zivilisierte" Sprache inhaltlich nicht viel anders, als "Buga Buga". Man handelt mit Verklausulierungen. Das ist ein Taschenspielertrick, nichts weiter.
Wieso denken manche, dass Kapitalismus daraus bestehen würde, Politiker für Vorteile zu bestechen?
Die meisten Menschen denken ja überhaupt nicht(s).
Woher kommt diese Propaganda?
Man übernimmt, was man hört. Je einfacher ein komplexer Zusammenhang erklärt wird, umso bereitwilliger wird es übernommen.
Von Linksextremisten die gegen Fortschritt sind?
Nein.
Die meisten Menschen denken ja überhaupt nicht(s).
Man übernimmt, was man hört. Je einfacher ein komplexer Zusammenhang erklärt wird, umso bereitwilliger wird es übernommen.
Gute Punkte.
Kapitalismus bindet den Menschen an vergängliche Werte. Geld kann man weder essen, noch befriedigt es die Sehnsucht nach Frieden und Gerechtigkeit.
Sie wollen aber vom Wohlstand und der starken Wirtschaft profitieren....
und enden in Enttäuschung, wenn und weil sie nicht so viel profitieren, wie sie es gerne hätten.
Nein wieso? Die wollen ja nicht soviel. Wer mehr will der kann ja mehr verdienen. Steht ja jedem frei.
materielle Wünsche führen nie zur Befriedigung des Menschen. Er will immer mehr und entdeckt a) dass es eben nicht immer möglich ist oder b) dass auch die Erfüllung weiterer materieller Wünsche den Menschen nicht wirklich erfüllt. Die Seele geht leer aus.
Und wo widerspricht das dem was ich sagte?
es beantwortet die Frage nach denGefahren des Kapitalismus'
Kapitalismus ist eine Energie die man kontrollieren muss.
Das Fatale ist, dass es dazu auch Elemente aus dem Sozialismus braucht bis zu einem gewissen Maß.
https://youtu.be/09LZYpxUuPs?si=Ug4qP-vblVVNxNJX
Denn der Markt alleine regelt nicht alles, ganz im Gegenteil!
Das Problem ist, dass man noch immer am richtigen Mischungsverhältnis herumexperimentiert und was der einen Gruppe zu scharf ist, ist der anderen zu lasch!
Die einen wollen die soziale Sicherheit völlig herausnehmen um Druck aufzubauen, um ausbeuten zu können (Dann erhöht sich aber auch die Kriminalität)
Die anderen wollen Sicherheit aber eben nicht diesen Druck!
Dem möchte ich nichts mehr hinzufügen. In kurzen Sätzen auf den Punkt gebracht. Es ist auch wie bei den Genussmitteln, die Dosis ist entscheidend. Und diejenigen, die momentan in der Politik sind, werden es nicht hinbekommen. Die wollen sich nur gegenseitig aus dem Weg räumen. Der ewige Rechts gegen Links Kampf lähmt das ganze System.
Ich denke, für eine gute Demokratie, braucht es eine starke Linke, aber auch eine starke Rechte Partei. Und dann eine entscheidende Partei in der Mitte, die alles Gute, aus allen Parteien herauszieht. Aber davon sind wir momentan leider viel zu weit weg.
Perfekter Kommentar, so würd ichs auch sagen.
Bei zuviel Kapitalismus kommt Amerika heraus. Bei zu wenig kommt Mitteleuropa heraus.
Ein Zwischending wäre mir am liebsten.
Du musst ja nicht dieselben Ziele haben wie Person X. Es gibt viele die gerne Kapitalismus haben aber dann halt ihren Teilzeit Job machen und zufrieden sind weil sie zb ihren Hobbys nachgehen. Sie wollen aber vom Wohlstand und der starken Wirtschaft profitieren. Du musst nicht dem Geld hinterherjagen nur weil du den Kapitalismus gut findest.