Wieso kam es zu einer ewigen Hölle?

Das Ergebnis basiert auf 10 Abstimmungen

Gott hat absichtlich eine Ewige Hölle festgelegt 60%
Egalwieundwarum sie entstanden ist, Gott kann nichts dagegen tun 40%

13 Antworten

Egalwieundwarum sie entstanden ist, Gott kann nichts dagegen tun

Hallo,

als erstes sehe ich einen Unterschied zwischen "Hölle" und "ewiger Verdammnis". Die ewige Verdammnis ist für mich das Pendant zum ewigen Leben und wurde schon im Anfang, für das Ende (Gericht) mit bedacht!

Nach meinen Verständnis entstand die Ebene der "Hölle" gesetzmässig, erst DURCH der Menschen TUN, machte sie notwendig, weil NOT WENDET!

Beides wird, aus meiner Sicht, entschieden durch SEINE WIRKENDE GERECHTIGKEIT und nicht durch persönliches Eingreifen. Vielen sicher bekannt als KARMA! Was man im übertragenen Sinne auch als Sündenregister oder "Führungszeugnis" sehen kann, welches Folgen mit sich bringt und verbüsst werden muss.

Wohl dem, der eine "weiße Weste" hat !

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Lebensschule u. Recherche Schriften, Religi.,Glaubensricht.
Gott hat absichtlich eine Ewige Hölle festgelegt

Ganz klar hat Gott eine Hölle geschaffen, da sonst wohl keiner Freiwillig dem durchwachsenen und bösartigen Teil seiner Gesetze folgen würde.

Außerdem braucht er ja einen Ort wo er dem zweiten Teil seiner gespaltenen Persönlichkeit (gerne als Teufel bezeichnet) einen Spielplatz geben kann.

Schöne Grüße

Hallo PsychonautikTV,

interessant ist, was in einigen Quellen über den Ursprung der Höllenlehre gesagt wird:

„Unter den klassischen griechischen Philosophen ist Platon derjenige, der den traditionellen Gedanken von der Hölle am meisten geprägt hat“ (Die Hölle: zur Geschichte einer Fiktion von Georges Minois, Seite 63).

„Ab Mitte des 2. Jahrhunderts n. Chr. verspürten Christen mit einer gewissen Vorbildung in griechischer Philosophie den Drang, ihrem Glauben in entsprechenden Begriffen Ausdruck zu verleihen . . . Die Philosophie, die ihnen am geeignetsten erschien, war der Platonismus“ (The New Encyclopædia Britannica, 1988, Band 25, Seite 890).

Und der griechische Philosoph Plutarch (um 46 bis 120 u. Z.) sagte von den Bewohnern der Unterwelt: „Sie waren schrecklichen Qualen und entehrenden, schmerzhaften Strafen unterworfen, jammerten... und weinten laut auf“

In alten babylonischen und assyrischen Überlieferungen wird die (Zitat) „Unterwelt ... als Ort des Grauens dargestellt, der von grimmigen, sehr mächtigen Göttern und Dämonen beherrscht wird“ (Morris Jastrow jr., The Religion of Babylonia and Assyria, Boston, 1898, S. 581).

Sogar schon die alten Ägypter glaubten an eine Feuerhölle. In dem Buch Am-Tuat (1375 v. u. Z.) heißt es: „Du sollst mit dem Kopf zuerst in die Feuergruben geschleudert werden. Du sollst nicht daraus entkommen, du sollst nicht imstande sein zu fliehen vor den Flammen“.

Und in der New Encyclopædia Britannica ist zu lesen: „Wie ägyptische Begräbnistexte zeigen, lauerten schreckliche Gefahren auf dem Weg in die andere Welt: furchtbare Ungeheuer, Feuerseen, Tore, die nur mit Hilfe von magischen Formeln passiert werden konnten, und ein unheimlicher Fährmann, dessen böse Absichten durch Zauberei vereitelt werden mussten.“

Wie die gerade zitierten Auszüge aus verschiedenen Quellen zeigen, reicht der Ursprung der Höllenlehre weit in die Kultur der alten Völker zurück. Die Bibel hingegen lehrt eindeutig nicht, dass Menschen für böse Taten oder Ungehorsam ewige Qualen oder sonstiges Leid zu erdulden haben!

In vielen Bibelübersetzungen erscheint zwar mehrfach das Wort "Hölle", doch gibt dieser Begriff nicht den eigentlichen Sinn der zugrundeliegenden Wörter aus dem ursprünglichen Text der Bibel wieder. So findet man in den hebräischen Ursprungstexten das Wort "scheol". Dieses Wort wird zwar in manchen Bibeln mit "Totenreich" oder "Hölle" übersetzt, gibt doch wird damit nicht die alttestamentliche Bedeutung dieses Wortes wiedergegeben.

In der Encyclopædia Britannica (1971, Bd. 11, S. 276) heißt es dazu: : „Der Scheol war irgendwo ‚unter‘ der Erde. Die Toten empfanden dort weder Schmerz noch Freude. Mit dem Scheol war weder eine Belohnung der Gerechten noch eine Bestrafung der Bösen verbunden. Gute und Schlechte, Tyrannen und Heilige, Könige und Weise, Israeliten und Heiden — alle schliefen zusammen, ohne voneinander zu wissen.“

Damit ist der "scheol" sozusagen der symbolische Aufenthaltsort der Toten oder einfach das allgemeine Grab der Menschheit. Dies ist in Übereinstimmung mit vielen weiteren Aussagen des Alten Testaments, so z.B. dieser:

"Denn die Lebenden sind sich bewusst, dass sie sterben werden; was aber die Toten betrifft, sie sind sich nicht des geringsten bewusst, auch haben sie keinen Lohn mehr, denn die Erinnerung an sie ist vergessen...Alles, was deine Hand zu tun findet, das tu mit all deiner Kraft, denn es gibt weder Wirken noch Planen, noch Erkenntnis, noch Weisheit in dem Scheọl, dem Ort, wohin du gehst (Prediger 9:5,10). Um durch ein Höllenfeuer gequält zu werden, muss man jedoch ein Bewusstsein haben also am leben sein.

In dem englischsprachigen Lexikon Collier’s Encyclopedia wird dies bestätigt, da man hier über das Wort „Hölle“ folgendes lesen kann: "In erster Linie steht es für das hebräische Wort Scheol im Alten Testament und für das griechische Wort Hades in der Septuaginta und im Neuen Testament. Da Scheol in alttestamentlichen Zeiten einfach den Aufenthaltsort der Toten meinte, ohne zwischen den Guten und den Bösen zu unterscheiden, ist das Wort ‚Hölle‘, wie man es heute versteht, keine glückliche Übersetzung." ( Collier’s Encyclopedia, 1986, Bd. 12, S. 28).

Wenn also die Lehre vom Höllenfeuer keine biblische Lehre ist, sondern eher ein Mythos, warum findet sie innerhalb der Christenheit überhaupt Anhänger? Die Erklärung dazu liefern die beiden Auszüge aus verschiedenen Nachschlagewerken:

„Unter den klassischen griechischen Philosophen ist Platon derjenige, der den traditionellen Gedanken von der Hölle am meisten geprägt hat“ (Die Hölle: zur Geschichte einer Fiktion von Georges Minois, Seite 63).

„Ab Mitte des 2. Jahrhunderts n. Chr. verspürten Christen mit einer gewissen Vorbildung in griechischer Philosophie den Drang, ihrem Glauben in entsprechenden Begriffen Ausdruck zu verleihen . . . Die Philosophie, die ihnen am geeignetsten erschien, war der Platonismus“ (The New Encyclopædia Britannica, 1988, Band 25, Seite 890).

Die Höllenlehre ist somit keine biblische, sondern eine Lehre, die durch die Philosophie in die kirchliche Lehre Eingang fand. Die Frage ist also: Was ist glaubwürdiger - die Aussagen der Bibel oder die philosophischer Lehrer früherer Zeit? Das muss sich jeder selbst beantworten.

LG Philipp

Es gibt keine ewige Hölle. Auf den Tod folgt die ewige Ruhe. Ohne jedes Leiden.

Interessant ist, dass diese "apokalyptische" Vorstellung erstmals im Äthiopischen Henochbuch beschrieben wurde. Dieser Text ist ziemlich alt (Die ältesten Teile des Henoch-Buches dürften aus dem 3. Jh. v. Chr. stammen.), und damit deutlich älter als die NT-Schriften.

"Dies löst den Zorn Gottes aus, so dass er die Engel aus dem Himmel verbannt und am Jüngsten Tag in einen Feuersee werfen will."

"Bei der anschließenden Himmelsreise Henochs wird ausführlich der Himmel und seine Umgebung geschildert, wohin Henoch entrückt wurde. Es werden auch Hinweise auf einen Feuersee gezeigt – ein Motiv, das dann in der Johannes-Offenbarung aufgenommen wird."

https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%84thiopisches_Henochbuch#Inhalt

Das AT kennt keinen Feuersee, es kennt nur "Scheol", eine Unterwelt.
Und der sog. "Engelssturz" ist eine christliche Interpretation. Schauen wir uns doch mal den Jesaja Text an:

"Wie bist du vom Himmel gefallen, / Strahlender, du Sohn der Morgenröte. Wie bist du zu Boden geschmettert, / du Bezwinger der Nationen. "

https://www.bibleserver.com/EU/Jesaja14

Damit ist der König von Babel (Babylon) gemeint, der ja tatsächlich ein Bezwinger der Nationen war, die Babylonier hatten damals zahlreiche Völker unterworfen. Und der König (nicht der Satan) ist vom Himmel gefallen. Und so verstehen es die Juden auch heute noch.

Von Satan steht an der entscheidenden Stelle nichts.

Und das Äthiopische Henochbuch wurde nicht in die Bibel aufgenommen. Dabei ist naheliegend, dass der Verfasser der Offenbarung auf ältere Texte Bezug genommen hatte.

Pfefferprinz  22.11.2023, 08:35

Die beste Antwort hier. Da schreibt jemand mit Durchblick und Sachverstand.

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