Wieso haben viele leute in DE ein problem damit wenn andere menschen arbeitslos sind aber in anderen ländern ist das den leuten weniger wichtig?

7 Antworten

aber in anderen ländern ist das den leuten weniger wichtig?

Es gibt andersherum auch Länder, in denen Arbeitslosigkeit gesellschaftlich noch mehr geächtet wird.

Ob jemand arbeitslos ist oder nicht, interessiert mich initial erstmal gar nicht so sehr. Ich würde zum Beispiel neu kennengelernte Nachbarn eher nicht fragen „Was machen Sie beruflich?“, es sei denn sie deuten von sich aus an, sie arbeiten irgendwas hochinteressantes.

Es ist aber nun einmal grundsätzlich ein moralisches Problem, dass Arbeitslose von dem Geld leben, das unter anderem ich erarbeitet habe und eigentlich selbst auch ganz gut gebrauchen könnte. Es rufen immer alle „Solidarität!“, aber Solidarität sollte immer von dem, der mehr von irgendwas hat kommen und an den gehen, der weniger von irgendwas hat. Woher wollen denn Arbeitslose (und auch andere) wissen, dass es ihnen schlechter geht (finanziell, gesundheitlich, etc.) als zum Beispiel mir? Ich habe schon einige Fälle gesehen, wo es den Arbeitenden schlechter ging als den Arbeitslosen. Wenn jemand Berufstätiges sich solidarisch fühlt mit allen Arbeitslosen, und das tun ja immer noch viele, dann ist das ja gut, das verurteile ich nicht. Aber umgekehrt werde ja ich verurteilt, wenn ich meine fehlende Solidarität anspreche mit der Begründung, dass mein Eindruck ist, dass in einer bestimmten Fall die Solidarität entgegengesetzt laufen sollte.

Ich hatte mal bei mir auf Arbeit eine Art Notfall, wo ich etwa zwei Wochen lang die krassesten Arbeitszeiten hatte (bei einem eigentlich normalen Büro-Job, wohlgemerkt). Ich hatte in der Zeit unter anderem mal 36 Stunden am Stück durchgearbeitet, kam mal um 22 Uhr nach Hause, solche Sachen. Und das alles übrigens für ein warmes „Danke“ von meinem Arbeitgeber. Aber bevor jetzt jemand sagt „Warum arbeitest du dich auch tot?“, nun: Einer der Subunternehmer (kleines Familienunternehmen) ist im Laufe der Vorgeschichte, die zu diesem Notfall geführt hat, zum Beispiel insolvent gegangen. Ja, es hängen Existenzen und persönliche Schicksale daran, wenn jemand nicht oder schlecht arbeitet, und ich wollte dem einfach ein Ende setzen, damit nicht noch mehr Menschen darunter leiden, dass mal eine Person der Meinung war, ihren Job nicht ernst nehmen zu müssen. Für mich waren das wenigstens nur die zwei Wochen, für Berufe wie Krankenpfleger ist das der Alltag durch ihre gesamte Berufslaufbahn…. So, aber was sagte mein einer arbeitsloser Nachbar (ja, bei ihm wusste ich es) zu meinen zwei Wochen? „Wenn Sie noch einmal nachts um 22:30 duschen, werde ich Beschwerde über Sie beim Vermieter einlegen, ist das klar?!?“

Grüß Dich WasGucke

Deutschland bzw. der Westen ist den freiheitlichen Werten verpflichtet und sollte daher wenn es irgendmöglich ist, Arbeitslosigkeit gering halten. Das gelingt nie vollständig, aber doch muss sich immer Mühe gegeben werden.

Job weg, Sinn verloren

https://www.boeckler.de/de/boeckler-impuls-job-weg-sinn-verloren-9139.htm

Wenn es andere Länder gibt, die Arbeitslosigkeit nicht schert obwohl es sie massiv gibt, ist entweder aus inneren Gründen politisch schwach und kann nichts dazu beitragen sie abzubauen oder aber man stopft sich nur die eigene Taschen voll. D

In anderen Ländern ist Arbeitslosigkeit ein massives Problem und hat die gleichen Folgen die auch zu Aufständen und Gewalt aus der Not heraus führen kann.

Das wollen wir hier nicht!

Herzlichen Gruß

Rüdiger

Ich kenne Niemanden der ein Problem damit hat, dass jemand arbeitslos ist.

Ich kenne viele, die eine Problem damit haben, dass jemand der arbeitslos ist, sich auf Sozialleistungen ausruht und nicht vor hat das zu ändern.

Ich lebe auf dem Land und bin dort aufgewachsen. Das Arbeitslosengeld ist eine Versicherungsleistung. Wer was eingezahlt hat, soll auch was bekommen. Wenn jemand arbeitslos wird, dann darf es sich auch gerne mal ein paar Monate Arbeitslosengeld gönnen, bevor er sich dann wieder einen Job sucht.

Leute die aber damit hausieren gehen, dass sie keinen Bock mehr darauf haben zu arbeiten und sich lieber auf die faule Haut legen und Leistungen beziehen, die würde man am liebsten aufhängen. Hier kommt der moralische Hintergedanke ins Spiel; jeder von uns würde am liebsten daheim bleiben und Geld kassieren; das ist aber unmoralisch und würde es jeder machen, würde das System zusammenbrechen, daher macht man es einfach nicht und erwartet auch, dass andere die gleichen Ansichten haben.

Deutschland schleppt wohl mit die höchsten Soziallasten aller Länder und entsprechend hoch sind die Gelder, die fleißigen Angestellten und Unternehmern abgezogen werden. Besonders nervig ist, wenn Leute aus der ganzen Welt kommen, nur um sich hier versorgen zu lassen. Das verkraftet auf Dauer kein Land. Wenn in Ländern wie Tunesien kein Staat die Versorgung übernimmt, ist das für dortigen Steuerzahler viel erträglicher.

Weil in den meisten anderen Ländern diese Erde die Arbeitslosen auf sich selber gestellt sind und keine Grundabsicherung wie in Deutschland aus Steuergeldern erhalten.


Avatarez2  22.06.2023, 14:59

Werden dann halt kriminell, ob das so viel besser ist?

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Chink1  22.06.2023, 15:07
@Avatarez2

Bürgergeld-Empfänger sind arbeitsfähig. Sie sollen also arbeiten gehen.

Menschen die Sozialhilfe oder Grundsicherung erhalten, sind aus gesundheitlichen Problemen arbeitsunfähig. Das ist natürlich in Ordnung.

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DerJoergi  22.06.2023, 15:12
@Avatarez2

Da interpretierst du was in meine Antwort was ich überhaupt nicht geschrieben habe. Ich bin der allergrößte Befürworter des Sozialstaates- zumindest wenn es um die Absicherung von wirklich Bedürftigen geht zahle ich dafür auch gerne Steuern - sehr viele Steuerzahler in Deutschland sehen das aber anders wie ich - und die Frage wurde ja nach der Allgemeinheit gestellt.

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DerJoergi  22.06.2023, 15:17
@Chink1

Die Aussage "Bürgergeld-Empfänger sind arbeitsfähig" mag im juristischen Sinne zwar stimmen, jeder der in diesem Umfeld arbeitet weis aber genau das die gesetzlichen Definitionen da nicht zur Realität passen. Ich stelle nicht in Frage, dass ein nicht unerheblich großer Teil der Bürgergeldempfänger auch einfach kein Bock auf Arbeit hat und da hab ich auch kein Bock für diese Leute meine Steuern zu zahlen. Sehr viele Bürgergeldempfänger sind aber aufgrund nicht anerkannter gravierender psychischer Störungen / Erkrankungen tatsächlich nicht in der Lage normal zu arbeiten, nur wird dies eben rechtlich nicht abgebildet, was zugegeben aber auch sehr schwierig ist.

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