Was anderes

Bei Khamenei faszinieren mich seine Ohren. Die sind oben so wulstig und sein rechtes Ohrläppchen ist spitz.

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Korea und Japan aber ich habe gehört das Schulsystem und die Gastfamilien sind sehr streng

“Streng“ ist vielleicht nicht unbedingt das richtige Wort. Definitiv wird in Japan (und vermutlich auch Korea) vieles anders ganz gemacht, nicht nur in der Gastfamilie oder -schule. Und ja, Anpassungsbereitschaft wird natürlich gefordert. Gleichzeitig ist Schüleraustausch in Japan aber auch schon seit Jahrzehnten etabliert und die Beteiligten wissen, dass ausländische Austauschschüler in einem Jahr nicht perfekte Japaner werden. Es wird letztendlich auch viel Nachsicht walten gelassen.

Guck dir YouTube-/Instagram-Accounts von Austauschschülern in Japan an. Die sehen nicht unglücklich aus, die sehen eher so aus als hätten sie die beste Zeit ihres Lebens. Man soll zwar nicht alles glauben, was man im Internet sieht, aber in diesem Fall kann ich dir garantieren, dass ein Großteil von Japan-Austauschschülern auch später nochmal in irgendeiner Form nach Japan fährt.

nicht wirklich weiß was ich von Gastfamilien halten soll

Gastfamilien sind halt zunächst einmal einfach nur normale Einwohner des jeweiligen Landes. Wähle auf jeden Fall ein Land, mit dessen Einwohnern und ihren typischen Eigenheiten du dich grundsätzlich auch arrangieren kannst.

Das Zusammenleben stellt natürlich nochmal eine andere Intensität von Anpassung dar. Tagsüber in der Schule mag man vielleicht noch schaffen, eine „Maske“ aufzusetzen, aber wenn man dann abends nach Hause kommt und sich entspannen will, will man diese Maske dann eben auch spätestens ablegen. Sich dann aber immer noch auseinandersetzen zu müssen mit „Das machen wir hier aber anders“, kann natürlich anstrengend sein. Aber auch belohnend, wenn man das schafft. Ich sage mal so: Ich bin einige Jahre nach meinem Austauschjahr in Japan nach Japan ausgewandert, und wenn mir im Schüleraustausch alle immer nur alles nachgesehen hätten und mich so hätten machen lassen, wie ich will und wie ich es auch Deutschland kenne, dann hätte der Wechsel in das Berufstätigen-Leben in Japan eben auch nicht geklappt.

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Ich glaube du meinst cultural appropriation. Erstmal finde ich es ja schon schön, wenn sich jemand die Mühe macht darüber zu reflektieren 👍🏻

Ich kann dich aber insofern beruhigen, als dass Japanern in dieser Hinsicht sehr liberal sind. Ich habe noch nie einen Japaner, auch nicht anonym in Internetforen oder so, sich über Kimono-tragende Ausländer beschweren erlebt. Ganz im Gegenteil, der Versuch, sich damit auseinanderzusetzen, wird einem hoch angerechnet. Dasselbe gilt zum Beispiel auch für das Ausprobieren von Essen, oder der Besuch eines Shinto-Schreins oder buddhistischen Tempels, oder der Versuch Japanisch zu sprechen, oder die Teilnahme an Teezeremonie. Falls du mal mit Japanern zu tun haben wirst, wirst du bestimmt schnell feststellen, dass sie dir auch liebend gerne Sachen dazu erklären.

Japaner regen sich über Ausländer auf, wenn sie ihren Müll in die Gegend werfen, ungefragt Maiko fotografieren, den Verkehr aufhalten, weil sie unbedingt ein Foto von einem Kombini mit Fuji im Hintergrund machen müssen, oder das Land verlassen, ohne ihre Krankenkassenbeiträge zu bezahlen. Dieses Verhalten zeugt nämlich von „Ist mir doch egal“. Kimono schön zu finden und deshalb zu tragen zeugt von Neugier und Respekt, also genau das Gegenteil.

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Unpopuläre Meinung: Ich würde vermutlich nur das erstgenannte Kind lieben. Mit schlechten schulischen Leistungen, Arbeitslosigkeit und diversen gesundheitlichen Einschränkungen könnte ich mich ja möglicherweise noch arrangieren, aber wie ich jemanden lieben soll, der „asozial“ ist, ist mir schleierhaft.

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Von 上 solltest du zunächst nur die Lesung うえ lernen, weil das die Lesung ist, mit der du als Anfänger erstmal am einfachsten Sätze bilden kannst, zum Beispiel „Das Buch liegt auf dem Tisch“.

Als zweites solltest du あ(がる) und あ(げる) lernen, weil das ebenfalls grundlegende Vokabeln sind, zum Beispiel „die Treppen hochsteigen“.

Ein wenig später wirst du auf Lesung じょう treffen, die in etwas fortgeschritteneren Wörtern vorkommt, zum Beispiel 屋上, „auf dem Dach“.

Und dann wirst du irgendwann anfangen, Nachnamen und Ortsnamen zu bemerken, in denen 上 gerne かみ gelesen wird (wie in „Murakami“), und ein paar spezielle Vokabeln, in denen die Lesung うえ eine kleine Lautverschiebung zu うわ erfahren hat, zum Beispiel 上乗せ, „etwas zu etwas hinzugeben/draufschlagen“.

Alle weiteren Lesungen sind so extravagant bzw. selten, dass selbst ich die (noch) nicht kenne, und ich lebe und arbeite seit immerhin 8 Jahren in Japan und bin schon alleine auf Arbeit von viel Japanisch umgeben.

.. und weil du das alles ja nicht wissen kannst, brauchst etwas oder jemanden, der dir eine sinnvolle Reihenfolge für jedes Kanji vorgibt. Das „etwas“ nennt sich Lehrbuch, und „jemand“ nennt sich Lehrer. Als Anfänger auf eigene Faust Kanji und deren Lesungen zu lernen ist eine schlechte Idee, weil man sich dadurch nur mit einer riesigen Wand aus erstmal unnötigen Informationen konfrontiert. Wenn Lehrbücher und Lehrer am Anfang nicht gleich alles in Ausführlichkeit erklären, ist das nicht (wie manche ja behaupten) „schlecht“ oder „falsch“, sondern im Gegenteil ein pädagogisches Qualitätsmerkmal.

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Asiatisch geschminkt und meine Eltern bekocht habe ich zwar nicht, aber ich hatte meinen Vater immer „gezwungen“, japanische Musik zu hören. Noch nichtmal nur J-Pop, auch Enka und Gagaku - das ist auf eine Art noch schlimmer 😅 Und mein Vater fand es schrecklich, hatte aber genug Humor dafür und sich ansonsten gefreut, dass ich mich daran erfreue.

Und? 25 Jahre später kostet es mich 1500 Euro, ihn zu besuchen, weil ich mittlerweile in Japan lebe. Nicht einmal ansatzweise ein zu hoher Preis dafür, dass er trotz Meinungsverschiedenheiten mich immer ernst genommen und unterstützt hat. Ob deine Tochter das in 25 Jahren dir gegenüber auch so empfinden wird? Hängt auch ein kleines bisschen von dir jetzt ab.

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Da ich unregelmäßig die Kanken mache - das sind Prüfungen für Kanji, die ich so ungefähr am Schulcurriculum orientieren, und in denen auch die Radikale und Strichreihenfolgen von Kanji sowie 四字熟語 (so eine Art Idiome oder Redewendungen) abgefragt werden - kann ich sicher sagen, dass ich 1026 Kanji kann und aktuell auf 1339 hinarbeite. Die Kanji „irgendwie zu kennen“ ist in diesem Bereich keine soooo große Leistung (das können viele), aber wie gesagt, „irgendwie zu kennen“ reicht halt nicht für die Kanken..

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Der Hintergrund ist, dass dieses り ein Okurigana ist, also zum Verb gehört, genauer gesagt zu den fünfstufigen Verben auf る. Und da die zweite Stufe davon, also り (man kann es auch die -masu-Form ohne -masu nennen) quasi soetwas wie eine Substantivierung des Verbs ergibt, ist es dann eben in der deutschen Übersetzung ein eigenständiges Wort. Andere Beispiele dafür wären 眠り, 釣りoder 限り.

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Zu Vollstipendien ist erstmal zu wissen, dass es nicht besonders viele davon gibt. Für die USA ist das PPP bekannt, und AFS hatte in den letzten Jahren Vollstipendien für Japan (mitunter nur für kurze Aufenthalte), aber im Gegensatz zu Teilstipendien, die sehr viele Organisationen schon aus ihrem eigenen Spendentopf anbieten, gibt es sie halt nicht „an jeder Ecke“.

Irland und Kanada sind beliebt und damit teuer. Es kann Geld sparen, sich auch für weniger beliebte Destinationen zu interessieren.

Außerdem ist Schüleraustausch Auslands-BAföG-förderfähig. Plus deine Mutter ist auch wichtig, dass sie während deines / ggf. eurer Austauschjahre weiterhin Kindergeld für euch bekommt.

was muss in die Bewerbung, und was sind Dos und Don‘ts

Das, was halt gefordert wird. Du solltest bei der Bewerbung und ggf. bei der Auswahl glaubhaft machen können, dass du offen für Neues bist und dass dir bewusst ist, dass ein Austauschjahr auch mal „Hänger“ in Form von beispielsweise Heimweh mit sich bringen kann.

Und wenn ich angenommen werde wie wird es mit der Gastfamilie und dem Aufenthalt über ein ganzes Jahr sein?

Was genau meinst du denn? Ich weiß nicht, wie es bei dir sein wird, das kann dir jetzt noch niemand sagen. Gastfamilien sind (auch innerhalb eines Landes!) so vielfältig wie die Austauschschüler. Manche Gastfamilien sind klein (ein Ehepaar), manche Gastfamilien sind groß (drei Gastgeschwister, Opa, Oma, Tante, Uroma, Großtante alle unter einem Dach), manche sind still, andere sind laut, manche sind Outdoor-Typen, andere verbringen die Wochenenden mit Fernsehgucken,…. Wenn ein Austauschschüler aus Irland nach Deutschland kommt, meinst du nicht auch dass der in Berlin-Mitte in einer Patchwork-Familie mit teilweisem Migrationshintergrund, die grün wählt, ein anderes Austauschjahr erlebt als bei einer Familie in Niederbayern, die CSU wählt und sonntags erst in die Kirche und dann zum Schützenverein geht? So ist das auch in anderen Ländern. Es gibt nicht den einen Typus „kanadische Gastfamilie“ oder „irische Gastfamilie“. Menschen (und Regionen innerhalb eines Landes) sind unterschiedlich. Und deshalb komme ich auf das zurück, was ich oben schrieb: Offen für Neues sein, auch wenn das „Neue“ in Form einer „untypischen“ (=nicht der Klischeevorstellung entsprechenden) Gastfamilie daher kommt.

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Oddy

ゲンキ

Oyu

Es gibt noch gefühlt eine Million mehr, man muss nur auf YouTube suchen.

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Kontakt mit den Eltern abgebrochen, weil sie dauernd nachfragen

Wenn man doch bloß die User, die uns hier täglich mit 15, 20 und mehr sinnlosen Fragen zuballern auch einfach so ausschließen könnte…

Selbstwert-„Konto“ ist leer: Jede Frage wird als weiterer Abzug empfunden

Wenn es leer wäre, könnte man ja davon nichts mehr abziehen. Vielleicht umgekehrt? Zu viel Selbstwert? So ungesund viel Selbstwert, dass es einen daran hindert, Kritik / Ratschläge auch mal anzunehmen? Und sich so aus dem Teufelskreislauf von schlechten Entscheidungen zu befreien?

Kritik wird als Beweis des eigenen Versagens erlebt

Erstaunlich gut das Problem erkannt. Ein psychisch stabiler Mensch nimmt Kritik insbesondere nach einem Fehlschlag nämlich an, und macht es dann dank der Kritik besser.

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Masterstudium: Kryptologie als Mathe Modul anerkennen lassen?

Hallo,

für den Master Informatik an der Uni Köln braucht man 18 Credits in Mathe im Bachelor. Ich habe allerdings nur 2 Mathe Module mit jeweils 7,5 CP. Mir fehlen also noch 3. Allerdings belege ich aktuell das Modul Kryptologie. In diesem beschäftigen wir uns auch mit diesen Mathe Themen:

  • Körper-/Gruppen-/Ringetheorie (z. B. endliche Körper GF(2⁸), Rechenregeln, auch mit Polynomen)
  • Modulare Arithmetik allgemein (z. B. modulares Inverses, kongruente Gleichungen)
  • AES S-Box (Inversion in GF(2⁸), affine Transformation)
  • Elliptische Kurven (Gruppengesetze, Punktverdopplung, Spiegelung, Double-and-Add…)
  • RSA-Mathematik (modulare Arithmetik,  Zahlentheorie)
  • Diskreter Logarithmus / Primfaktorzerlegung Probleme
  • Lineare Abbildungen (z. B. in Angriffen wie Linearer Kryptanalyse)
  • Euklidischer Algorithmus & erweiteter euklidischer Algorithmus
  • Fermat's kleiner Satz, Euler’s Satz
  • Kollisionswahrscheinlichkeit (z. B. bei Hashfunktionen)
  • Zufallszahlengeneratoren (Linearer Kongruenzgenerator, Entropie)
  • Birthday Problem (Geburtstagsparadoxon)

·       Einwegfunktionen, Trapdoor-Funktionen

·       Reduktionen auf schwer lösbare Probleme (z. B. Faktorisierung, diskreter Logarithmus)

·       Angriffsmodelle (Chosen Plaintext, Ciphertext, Adaptive Attack, etc.)

·       Bitoperationen

·       Anzahl möglicher Schlüssel / Permutationen

·       Kryptoanalyse

Da die Themen teilweise angewandt, teilweise Grundlagen Mathe sind frage ich mich, ob die Möglichkeit besteht, dass mir die Uni Köln dieses Modul als 3 CP Mathematik anrechnet und ich damit die Voraussetzungen erfülle…

Kann mir hier jemand helfen bzw hat Erfahrung mit solchen Anerkennungen vielleicht sogar an der Uni Köln?

Mit freundlichen Grüßen

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Die Möglichkeit besteht, ja. Die Anerkennung / Anrechnung von Leistungen liegt aber immer im Ermessen der Universität, sogar im Ermessen des jeweiligen Verantwortlichen. Wird dieses Kryptologie-Modul den von dem Fachbereich Mathematik angeboten? Wenn ja, hast du eine gute Argumentationsgrundlage.

Aber verlasse dich nicht darauf, sondern frage das JETZT nach, nicht im Internet sondern bei der Person, die letztendlich auch über die Anerkennung entscheiden wird. Noch hättest du ja Möglichkeiten, die 3 CP ggf. auch anderweitig zu sammeln.

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Exmatrikulieren deswegen?

Ich möchte nur ernste Antworten ich weis selber das es scheise war.

Ich habe eine Klausur verhauen und in der Einsicht hab ich gesehen, dass mir nur ein Punkt fehlt. Nach hin und her hab ich diesen Punkt nicht gefunden und muss die Prüfung nochmal schreiben. Bei einer Aufgabe habe ich gemerkt das ich es eigentlich richtig hab und Punkt abzug bekommen haben.

Also ich hab nur etwas vertauscht und die Hälfte an Punkten bekommen ich fand es wurde für einen kleinen Fehler zu viel abgezogen. Deswegen der Einspruch.

In der Einsicht sagte man, dass es so ist und nicht geändert wird. Also habe ich Einspruch eingereicht der wurde abgelehnt. Dann war ist so sauer das ich eine Mail an den Prof geschrieben habe. Ich hab weder beleidigt noch gedroht.

:

ich melde mich nochmal wegen dem Einspruch der Klausur am XX.XX.2025. Wieso weisen Sie es zurück wieso sind Sie so ? Schauen Sie sich die Aufgaben Stellung an und dann das was ich berechnet habe!! Hab ich das berechnet was da gefordert ist ? JA!  

Das einzige ist nur, dass ich es einfach in der Hektik falsch benannt habe, das kann doch passieren und wenn Sie so streng sind und sehen das ich wegen dem fehlenden Punkt in den 3. Versuch muss dann weis ich auch nicht mehr was ich sagen soll… andere Profs drücken bei 1-2 sogar 3 Punkten ein Auge zu und bei 1,5 Punkten machen sie so ein großes Ding ? Machen Sie das extra ? Ich weis das es Falsch ist aber nur von der Beschriftung und die Berechnung ist richtig. Ich möchte mit Ihenn persönlich reden.

Jetzt wurde ich zur Uni gerufen wohin ich muss. Kann er mich exmatrikulieren wegen sowas ? Ich war halt sauer ich hab mich auch per Mail entschuldigt. Ich soll trotzdem hin

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Vielleicht haben sie dich ja gerufen, um dir den einen Punkt jetzt doch noch zu geben.

Aber falls sie ein ernstes Gespräch mit dir führen wollen und dir möglicherweise die Option aufzeigen, dich zu exmatrikulieren (ich glaube es eher nicht, aber…), bleibe unbedingt ruhig, und verfalle nicht schon wieder in Rechtfertigungen. Höre dir an, was sie zu sagen haben, nehme es dir zu Herzen, entschuldige dich (aufrichtig), und bitte darum, von der Exmatrikulation abzusehen. Überlege dir, was du eventuell als Zeichen des guten Willens anbieten würdest, und falls sie dir irgendeine Form von „Strafe“ auferlegen, nimm die an.

Verinnerliche, dass es NICHT die Schuld des Professors ist, dass DU offensichtlich nicht ausreichend gelernt hast. Der eine Punkt hin oder her, dein Ergebnis IST schlecht, und es ist deine Verantwortung, in Zukunft besser zu lernen.

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Das wichtigste Kriterium meiner Meinung nach ist, dass wir es können. Die Welt ist heute eben sehr viel globalisierter als in der Generation unserer Eltern / Großeltern, sodass die rechtlichen und infrastrukturellen Voraussetzungen zum Aus-/Einwandern eben in vielen Ländern auch gegeben sind.

antworteten 31 Prozent der Befragten „auf jeden Fall“ und 27 Prozent „wahrscheinlich“

Die Frage ist, wieviele von denen auch das Minimum an Informationsbeschaffungs- und Organisationsfähigkeit besitzen, so einen Wunsch in die Tat umzusetzen. So sehr die Wege im Grunde bereitet sind, aber den Visumsantrag muss man dann wirklich auch mal stellen, um Job und Wohnung im Einwanderungsland muss man sich bemühen, Sprachkenntnisse muss man erwerben - das fällt alles nicht vom Himmel, und genau deshalb werden eben nicht 58 % der Deutschen auswandern, nicht einmal annähernd.

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Zu 1.: Ja. Natürlich unter der Bedingung, dass du dich ranhältst. Die allermeisten Japan-Austauschschüler in zwei Jahren sind gerade in derselben Situation wie du.

Zu 2.: Ja. Und du musst dir japanische Schulen auch nicht so schlimm vorstellen. Auch japanische Schulen haben Wandertage, Klassenfahrten, und AGs die eben auch Spaß machen. Was für Deutsche oft gewöhnungsbedürftig ist, ist dass man von Mo-Fr wirklich mehr oder weniger den ganzen Tag in der Schule ist, aber am Wochenende unternehmen japanische Familien dann meist etwas.

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Aber du lebst gerade zufälligerweise in Deutschland, ne? Wo die Menschenrechte nicht lächerlich sind, weshalb Deutschland im Vergleich zu den von dir genannten Ländern in dieser Hinsicht eben auch schöner zu leben ist. Und du hast zufällig genau deshalb auch keine Ambition, in die anderen Länder auszuwandern, ne?

Dass einige Staaten Rechte und Gesetze mit Füßen treten ist kein Grund, diese Rechte und Gesetze in allen Ländern abzuschaffen.

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Warum kann ich nicht so leben?

Ich saß eben am Bahnhof und habe gewartet. Nichts Besonderes, dachte ich. Doch dann kam eine Clique von vier Leuten und setzte sich neben mich. Alle so perfekt gestylt, so mühelos cool. Baggy Jeans, Loafer, dünn gezupfte Augenbrauen – diese ganz bestimmte Ästhetik, die so sehr nach Freiheit und Selbstverständlichkeit aussieht…währenddessen bin ich fett, hässlich, ungestylt und hasserfüllt.

Sie waren jung, schön, laut und lebendig. Und dann sprachen sie – völlig selbstverständlich – über den Film Die sieben Samurai. Ja, diesen alten japanischen Klassiker. Ich war baff. Ich hätte ihnen das nicht zugetraut, ehrlich gesagt. Und irgendwie hat mich das beeindruckt. Ich fühlte mich klein und außen vor.

Dann sagten sie, sie wollten noch zu einer Hausi. Und nächste Woche fliegen sie ja irgendwo hin über Indien und in Japan waren sie auch schon für 1 Monat chillen…Ich weiß nicht, warum das in mir so viel auslöst, aber ich konnte kaum wegsehen. Ich kenne sowas nicht. Dieses Sich-treiben-lassen. Dieses Teil-sein-von-etwas. Ich war neidisch. Und auch traurig.

Ich habe niemanden, der mit mir etwas unternimmt. Ich fühle mich oft wie ein Zuschauer in einer Welt, in der alle anderen mitspielen dürfen – nur ich nicht.

Ich würde so gerne dazugehören. Oder zumindest verstehen, wie das geht. Diese Leichtigkeit, dieses Selbstverständnis, diese Ästhetik… ich bewundere das. Aber ich weiß nicht, wie ich da je mithalten soll! Ich denke nicht das diese vier Personen bewusst ist was sie ausgelöst haben!

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Dieses Sich-treiben-lassen.

Ich glaube, mit den Leuten, die du beschrieben hast, ist es eher genau das Gegenteil. Sie lassen sich eben nicht treiben, sondern treffen in Eigeninitiative Entscheidungen über ihr Leben. Sie warten nicht darauf, dass in ihren Sommerferien etwas passiert oder irgendjemand sie irgendwohin mitnimmt, sondern sie gestalten sie selbst.

Klar hat das zu einem gewissen Grad etwas mit dem Geld zu tun, das ihnen offensichtlich zur Verfügung steht. Meine eigene Erfahrung ist aber, dass erstaunlich vieles mit erstaunlich wenig Geld geht, nur muss man eben noch proaktiver und hartnäckiger Informationen sammeln und planen.

Wenn du dir das nächste Mal triffst, sag ihnen doch vielleicht das, was du hier geschrieben hast, sag doch sowas wie „Hey, ihr habt den Film gesehen? Voll cool, ich würde den auch gerne sehen.“ Mal schauen, was dann passiert.

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