Ich war in Japan. Mit welcher Organisation möchte ich gar nicht so groß an die Glocke hängen, weil interessierte Schüler (und deren Eltern) dazu neigen, die Auswahl der Organisation überzubewerten. Nicht falsch verstehen: Natürlich gibt es Preis- und Qualitätsunterschiede, aber solange man nicht die allerbilligste und nicht die allerteuerste Organisation nimmt, oder die Organisation, die erst seit gerade mal drei Jahren am Markt ist, ist man tendenziell schon ganz gut beraten. Eines der wichtigsten Kriterien für mich wird hingegen gerne nicht berücksichtigt, nämlich ob die Organisation eine vernünftige Vor- und Nachbereitung anbietet.

Ein Austauschjahr hat so viele extrem erinnerungswürdige Momente, dass es schwer ist, da „den einen“ zu nennen, der am krassesten war. In meinem Fall war das Gastland eben auch in allen Aspekten ganz anders als alles, was ich davor kannte. Insofern war das Austauschjahr eine Aneinanderreihung von „zum ersten Mal“-Momenten. Mit dieser extremen Andersartigkeit quasi jeden Tag umzugehen, ist erstmal anstrengend, macht einem andererseits auch das gute und stolze Gefühl, „etwas geschafft zu haben“. Ich hatte aus diesem Grund besonders in den ersten drei Monaten geradezu manische Episoden, in denen ich das Gefühl hatte, ich könnte absolut alles tun und nichts könne mich aufhalten. Im weiteren Verlauf dieses Jahres und übrigens auch noch lange nach dem Jahr gab es dann hingegen auch wieder viel Ernüchterung diesbezüglich. Nur weil man einen Schüleraustausch irgendwo hin gemacht hat, weiß man nicht alles über das Land, ist man kein unfehlbarer Experte. Aber gut, andererseits bin ich schon überzeugt, dass ein Schüleraustauschjahr einem einen Einblick in das Land ermöglicht, den man von einem Austauschjahr an der Uni oder einem Work&Travel-Jahr nicht erwarten kann. Ich hatte später auch ein Austauschsemester an der Uni in Japan gemacht und arbeite seit 8 Jahren in Japan, und der Schüleraustausch ist ohne jeden Zweifel das wichtigste Fundament für mein Leben jetzt.

Ich empfehle grundsätzlich jedem Schüleraustausch. Es gibt allerdings auch immer mal wieder Momente, in denen ich jungen Menschen rate, sich nicht schlecht zu fühlen, weil sie sich beispielsweise doch nicht bereit fühlen, ein Jahr ohne ihre leibliche Familie im Ausland zu leben. Es gibt eben diverse Sprüche darüber, wie unheimlich toll ein Austauschjahr ist und wie unheimlich erwachsen ehemalige Austauschschüler sind, aber auf Teufel komm raus zwanghaft durchgezogene Austauschjahre helfen niemandem, und man kann auch im Heimatland interessante Erfahrungen machen, an denen man zum Erwachsenen reift.

Rückblickend anders gemacht… da fällt mir nichts ein, wo ich mir sicher wäre, dass es die Erfahrung auf jeden Fall noch besser gemacht hätte. Ich war beispielsweise relativ spät dran, es wäre eventuell cool gewesen, es ein Jahr früher zu machen, andererseits wäre ich ein Jahr früher eventuell wirklich richtig überfordert gewesen mit Situationen, die ich auch so schwierig fand. Oder zum Beispiel, ich fand (und finde bis heute ;) ) meine Platzierung nicht sooo toll. Ich verrate im Internet nicht, in welcher Stadt genau ich mein Austauschjahr gemacht habe, aber sagen wir einfach, dass es eine Stadt ist, die niemand kennt und die touristisch absolut uninteressant ist. Ehrlich gesagt die ganze Gegend. Aber auch hier hatte es wenigstens den Vorteil, dass ich das Land eben auch fernab von Touristenkohorten erleben konnte. Insgesamt betrachtet ist das die wertvollere Erfahrung, als ein Jahr in Tokyo oder Kyoto gelebt zu haben. Und meine Gastfamilie hat mich dafür viel auf Fernreisen mitgenommen, sodass ich die üblichen Touristenspots dann eben doch gesehen habe.

Mein Tipp an interessierte Schüler ist schon immer gewesen, sich die Länderwahl gut zu überlegen, und in der heutigen Zeit bestärke ich diesen Tipp umso mehr. Ich kann ja verstehen, dass man sich so ein Jahr mit Englisch am ehesten zutraut, aber die üblichen englischsprachigen Länder sind wirklich leider einfach nicht so richtig empfehlenswert.

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Ich war niemals selbst bei der Bundeswehr, aber ich hatte vor etwa 15 Jahren mal beruflich mit dem Logistikkommando zu tun. Meine Einschätzung war, dass die Jungs da persönlich nicht unbedingt unsympathisch sind, das Ambiente andererseits aber auch nicht unbedingt sympathisch. Der gesamte Jargon dort ist militärisch, und selbst ich als Zivile bekam beispielsweise keinen “Transportauftrag” sondern “Transportbefehl”, und wie selbstverständlich haben alle immer die Dienstgrade gesagt, wenn sie mit oder über jemanden gesprochen haben. Sorry, ich weiß nun mal nicht, was oder wer ein „Generalmajor“ ist, für mich ist das einfach nur „Herr XY“, aber das wurde auch mir nicht durchgehen gelassen. Die haben insgesamt alle diesen militärischen Sprech drauf, und dafür muss man gemacht sein, ich bin es nicht. Ich habe mich jedes Mal gefreut, wenn es vorbei war und ich mit anderen Kunden wieder ganz normal sprechen konnte. Wenn diese Sorte Mensch nicht einmal für mich als zivile Auftragnehmerin vom militärischen Jargon und dem doch recht herrischen Gehabe ablässt, kannst du davon ausgehen, dass sie das untereinander erst recht nicht tun. Das mag im Studium unter den Studierenden vielleicht noch nicht so „angekommen“ sein, aber spätestens, wenn es dann danach unweigerlich in den Einsatz geht, wenn deine „Kollegen“ (ja ich weiß. die heißen auch schon wieder anders) auch diese Dienstälteren „von der alten Schule“ sind, dann wird das, woran du dich im Studium vielleicht erstmal nur passiv gewöhnt hast, zur Obligation. Denke auch nicht nur darüber nach, ob du da reinpassen wirst, sondern auch, ob es ok für dich ist, dass Zivilisten wie ich dann beispielsweise mit gemischten Gefühlen über dich denken. Das Commitment für die Bundeswehr hat definitiv mehr Auswirkungen auf dich als Privatperson nach „Feierabend“ als ein normaler Job.

Und das andere, was ich mir selbst damals auch mehrmals bewusst machen musste, und was du dann auch solltest: es ist die Bundeswehr, und die Bundeswehr hat eine ganz bestimmte Funktion im Staat wie wir wissen, und darüber darf man sich einfach keine Illusion machen. Ich habe gehört, dass das Studium bei der Bundeswehr wirklich den Vorteil der geringeren Zugangshürden und dem garantierten Job danach hat, aber die Kehrseite ist, dass dieser Job dann eben letztendlich diesem ganz bestimmten Zweck dient. Ich hatte nicht das Gefühl, dass die Jungs 24/7 mental im „Kriegsmodus“ sind, aber dennoch hat jede harmlose Routine-Übung im verbündeten Litauen den Zweck, einen Ernstfall vorzubereiten, und ich habe das Gefühl, dass dieser Ernstfall heute konkreter vorstellbar ist als damals noch vor 15 Jahren. Gehe in dich und frage dich, ob du damit leben könntest, und frage dich das nur für dich selbst, sondern auch für die Bundeswehr, die mit einem Offizier, der nicht 100% hinter seiner Aufgabe steht, natürlich auch geschwächt wäre.

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Was tun, wenn Freundin alleine im Bus belästigt wird?

Hallo erstmal aus dem deutschen Südtirol. 🙋🏼🇮🇹

Folgende Situation: Meine Freundin (F21) und ich (M20) waren zusammen unterwegs. Als wir uns Abends gegen 21-22 Uhr zwingend getrennt haben, sie fuhr mit dem Bus nach Hause, ich mit dem Zug, erzählte mir später, dass im Bus zwei Stationen danach, ein Ausländer (laut ihr Araber, ~M30) sich neben sie setzte. Er hörte am Anfang (wie jeder von denen) "nur" laut Audios neben ihr, aber fing dann an mit ihr zu sprechen, nachdem er sie schon vorher länger angestarrt hatte.

Erster fragte er sie, ob sie Englisch sprechen würde, dann wie sie heißt und ob sie VERHEIRATET wäre. Sie hat darauf geantwortet, mit der Hoffnung, dass er einfach seine Fresse halten würde. Er bedankte sich immer über-höflich und oft. Es folgten weitere ähnliche Fragen.

Er zeigte ihr ohne Grund auf einmal, wie er mit Kollegen irgendwelche muslimischen Lieder auf der örtlichen Flusswiese spielte für irgendwie 5-10 Minuten.

Er hat auch mehrmals versucht sich gegen sie zu lehnen. Er fragte sie nach ihrer Nummer, während er sein Handy zu ihr hielt, was sie verweigerte. Dann, später, als sie dachte, er würde endlich aufgehört haben, übersetzte er eine Nachricht von Arabisch auf Englisch, worin Stand, dass er sie voll attraktiv findet und ob sie sich näher kennenlernen wollen würden usw. usw. Das ganze habe ich mir aus Wut und Fassungslosigkeit gerade nicht mehr merken können. Sie stieg irgendwann aus dem Bus aus, zum Glück verfolgte er sie nicht weiter und zum Glück war der Bus relativ gefüllt.

Sie war eben eingeschüchtert und verängstigt, wer würde das nicht sein.

Das war nur einmal von mehreren Male, wo ein Ausländer sowas gemacht hat. Ein falsches "Lächeln" oder eine "nette" Interaktion und die denken, man wäre into sie.

Also zur Frage: Was würdet ihr tun, einfach komplett ignorieren, dass die Interesse verlieren? Sie hatte Angst, dass sie ihn irgendwie verärgern würde und er sie (wie banal es auch klingen mag) absticht und hat deswegen immer geantwortet. Andere Leute im Bus um Hilfe bitten, den Busfahrer ansprechen? Notfalls (auch wenn Illegal) Pfefferspray für sie besorgen zur Selbstverteidigung, für vielleicht in Zukunft noch schlimmere Interaktionen? Oder keine öffentlichen Verkehrsmittel mehr für sie am Abend?

Ich versuche echt schon alles, damit sie nicht in so eine Situation kommt, ich warte mit ihr immer auf dem Bus, bis sie sicher eingestiegen ist. Aber dass es dann im Bus passieren würde... überhaupt unfassbar, dass man so eine Frage stellen muss.

Ich mache mir Sorgen um die Sicherheit hier in Westeuropa, besonders für Frauen.

Freue mich auf eure Antworten und Meinungen.

LG Simon

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Willkommen in der Lebensrealität der Frauen.

Ich bin nicht einmal überdurchschnittlich attraktiv, ich kleide mich so langweilig, dass ich schon von Muslima dafür gelobt wurde, ich bin bis vor einigen Jahren nachts so gut wie nie ausgegangen und ich sende ganz sicher keine „gemischten Signale“. Mir wurde vereinzelt sogar schon gesagt, dass ich eine „ablegenden Ausstrahlung“ hätte, solange man mich nicht kennt - was vollkommen so beabsichtigt ist. Und selbst mir ist sowas wie deiner Freundin schon mehr als einmal passiert. Ich habe deshalb Schwierigkeiten, mir vorzustellen, dass es noch Frauen gibt, die sowas noch nie erlebt haben.

Es gibt eine Handvoll Möglichkeiten. Entweder der Typ ist ein „Visa-Jäger“ und will einfach irgendeine Olle heiraten, um die Aufenthaltsberechtigung zu kriegen. Oder er ist notgeil. Oder, und ja auch das gibt es: er findet sie wirklich einfach attraktiv. Was allerdings bei all diesen Szenarien gleich ist, ist dass er als Mann sich vollkommen im Recht sieht, ihre ablehnenden Signale einfach zu ignorieren, und zunehmend Druck aufzubauen, zu bekommen, was er will. Ein Gespräch mit ihr, ihre Telefonnummer, Sex, die Heirat. Und jetzt schreibe ich dir mal etwas, was dir nicht gefallen wird: In diesem einen Punkt unterscheiden sich Araber keinen Mü von Europäern.

Wenn ich sowas sage oder schreibe, fühlen sich deutsche Männer immer extrem auf den Schlips getreten, nein sowas würden sie ja niemals tun, sie sind auf gar keinen Fall frauenfeindlich, im Gegenteil, ich sei männerfeindlich. Aber es ist jetzt ungefähr… 4 Wochen her, dass mich ein Deutscher (den ich „ganz nett“ finde, mehr aber auch nicht) nach meiner Telefonnummer gefragt hat, „nur zur Vorsicht“, und ich hab ihm geantwortet „ach naja, wenn irgendetwas ist, kannst du mir einfach über WhatsApp schreiben (denn diesen Kontakt von mir hatte er schon). Das war die elegante, freundliche, gesichtswahrende, diplomatische, keine Gefühle verletzende Variante von „Nein, ich möchte und werde dir meine Telefonnummer nicht geben“. Das hätte er einfach hinnehmen können, hat ihm aber nicht gereicht. Er hat solange nachgefragt, bis ich ihm sagen musste „nein, ich möchte und werde dir meine Telefonnummer nicht geben“. Und das hat natürlich Gefühle verletzt, und dann war ich diejenige, die irgendjemandem irgendetwas unterstellt. Und dass Frauen sich unwohl dabei fühlen, Gefühle zu verletzen, das machen sich Männer aller Nationalitäten zunutze. Und wenn Frauen zu irgendetwas zustimmen, was sie eigentlich nicht wollten, dann heißt es auf jeden Fall, sie hätten es ja einfach nicht tun können. Niemals heißt es „der Mann hätte einfach aufhören können, nachdem die Frau nicht sofort zugestimmt hat, sondern ablehnend war“.

Um deine sonstigen Fragen noch zu beantworten: nein, ignorieren bringt nichts, Leute um Hilfe bitten bringt nichts und dem Busfahrer Bescheid geben bringt auch nichts, es der Polizei melden übrigens auch nicht, wenn der Typ entschlossen ist, zu bekommen, was er will.

Wie gesagt: Willkommen in der weiblichen Lebensrealität.

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Ja, bin ich auch schon, und da ist auch nichts weiter bei. Denn wie du an den von dir geposteten Fotos auch sehen kannst, sind dort extra Wege angelegt. Es ist ein Erholungsort in einem landschaftlich eh sehr schönen Gebiet (die 5 Fuji-Seen). Das Besondere an diesem Wald ist seine Entstehungsgeschichte, und damit zusammen hängt, dass das Gelände außerhalb der Wege sehr schwierig zu laufen ist, weil es eben kein flacher Waldboden, sondern abgekühlte Lava-Bröckchen mit vielen Löchern sind, auf denen man läuft und leicht stolpern und umknicken kann. Das ist der Grund, weshalb man in diesem Wald nicht „einfach so“ auch abseits der Wege laufen kann oder soll. Wenn Leute es doch tun und tief in den Wald hinein gehen (die Wege sind nur am Rand), dann weil sie nicht gefunden werden wollen. Und deshalb wird man auf den Wegen auch keine Leichen finden.

Der Glaube an Geister, die Menschen (speziell Kinder) in die Berge hereinlocken und nicht mehr zurückkehren lassen, bezieht sich nicht nur auf diesen einen Wald in Japan. Dieser eine Wald wird nur besonders häufig für Selbstmord gewählt, weil er mal dazu in Literatur erwähnt wurde und weil wir gesagt der Wald in der Tiefe so unerschlossen ist und man quasi ungestört ist.

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Anderes

Ja, aber Neid ist weder schlimm für den Beneideten noch moralisch verwerflich. Neid bedeutet erstmal nur: „Das, was der hat, das hätte ich auch gerne.“ Das kann der Ursprung von Motivation sein, sich zum Beispiel um dieses Etwas zu bemühen, wovon der Beneidete idealerweise gar nichts mitbekommt. Und wenn es sich um etwas handelt, was der andere zu Unrecht bekommen hat, oder einfacher bekam als andere, dann kann Neid bewirken, dass gesellschaftliche oder politische Missstände angesprochen und idealerweise korrigiert werden.

Neid ist gut.

Missgunst ist schlimm.

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Das kommt immer darauf an, in welchem geographischen und sozialen Umfeld man sich aufhält. Auf der Takeshitadoori wird man wesentlich mehr bunthaarige Japaner treffen als am Bahnhof Shinagawa Werktag morgens um 8. Ich würde sagen, dass es zum Beispiel mehr Japanerinnen gibt, die auf beige Mäntel, Handtaschen von Kate Spade, Strumpfhosen und Pumps versessen sind als auf Cosplay.

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Online hab ich viel gelesen

Online kannst du alles über alles lesen. Egal welche App, egal welches Lehrbuch, du wirst immer positive und negative Bewertungen finden, wenn du danach suchst. Menschen sind unterschiedlich, und deshalb werden Lehrbücher eben auch unterschiedlich konzipiert, für ihre jeweiligen Zielgruppen. Das schlägt sich dann in der Auswahl der eingeführten Vokabeln nieder, im Layout, in der Frage wie ausführlich und mit wievielen Fachbegriffen Grammatik erläutert wird,… Mein Tipp ist, sich in eine Bibliothek zu begeben und sich verschiedene Lehrbücher mal auszuleihen, anzugucken, sein eigenes Urteil zu fällen und dann erst ggf. zu kaufen.

soll eher für das lernen im Klassenzimmer mit Lehrer geeignet sein

Im Grunde ist jedes Lehrbuch besser geeignet mit Lehrer. Ein Lehrbuch kann dir eine Erklärung für irgendwas geben, dann einen Beispielsatz, dann eine Aufgabe, wo du beispielsweise das richtige Wort einsetzen musst, und dann die richtige Antwort dafür. Nur ein Lehrer kann dir aber noch einmal eine anders formulierte Erklärung geben, wenn du die im Buch nicht verstanden hast, weil sie entweder zu vage oder zu detailliert oder zu stark mit Fachbegriffen bestückt ist; nur ein Lehrer kann dir noch mehr Beispielsätze geben, nämlich zur Not auch noch 100, wenn das nötig ist, damit du es begreifst; nur ein Lehrer kann dir erklären, warum du eine falsche Antwort auf die Aufgabe gegeben hast (weil es zum Beispiel ein typisches Anfängermissverständnis ist); kann auch in Lektion 15 noch feststellen, dass die Grammatik, die du in Lektion 4 gelernt hattest, so ein bisschen in Vergessenheit geraten ist und eine kleine Auffrischung braucht. Und mit einem Lehrer kannst du die Sprache auch mündlich üben, und das ist wichtig.

Jedenfalls, ich will dich nicht unbedingt davon abbringen, es (erstmal) allein mit Genki zu versuchen, ich versuche nur zu sagen, dass Lehrbücher eigentlich immer in einem Kontext mit mündlicher Kommunikation zwischen mindestens zwei Personen am besten funktionieren.

Version 1 hat irgendwie fast 400 Seiten, die neueste (?) Version hat keine 200

Diese Lehrbuchreihen haben ganz häufig ein „Hauptlehrbuch“ und diverse ergänzende Bücher wie zum Beispiel ein Buch mit Übungen („Workbook“), mit Extra-Erklärungen etc, vielleicht ist es dieser Unterschied?

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Man kann theoretisch jede Plattform nehmen, ich suche aber auch ganz gerne erstmal über Google Maps nach Unterkünften und guck mir dann deren Homepage an, weil nicht alle Unterkünfte immer in Plattformen gelistet sind. Speziell die ganz kleinen günstigen Pensionen, und die ganz extravaganten Luxus-Hotels sind ganz oft nicht auf den großen Buchungsanbietern zu finden, oder haben mitunter günstigere Preise / andere Angebote als auf den Plattformen.

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Die Japaner, die bis vor einigen Jahren neu in Rente gingen, hatten zumindest einen Teil ihrer Erwerbstätigkeitszeit noch in der „Bubble“ und kennen noch 5 % Zinsen auf Erspartes, jährlich steigende Löhne, selbstverständliche unbefristete Anstellungsverhältnisse und einen starken Yen. Natürlich gibt es auch unter diesen schon eine Unterschicht, die knapp über oder unter der Armutsgrenze lebt, aber die Mehrheit von denen kommt sehr gut aus und hat sowohl die gesundheitliche als auch finanzielle Freiheit zu reisen. Deshalb gibt es speziell für diese Altersklasse ja auch die Angebote wie dem „Otona no kurabu“ von JR; deshalb wurde bei den diversen Tourismus-Sponsoring-Programmen während Corona wie zum Beispiel Go-To-Travel ja auch diese Altersgruppe gecatered, indem man die Programme zum Beispiel nur für Buchungen an Werktagen gültig machte.

So richtig systematisch wird die Altersarmut erst seit einigen Jahren, seit die späten Vertreter der Bubble-Generation in Rente gehen, die zwar glücklicherweise noch in der Bubble ins Berufsleben eingestiegen sind, den Großteil ihres Erwerbslebens aber in der Deflation verbracht haben. Hier treten schon die ersten Vorsorgelücken auf, die bei den kommenden Neurentnern immer weiter anwachsen werden. Bei dieser als nächstes in Rente gehenden Eiszeit-Generation wird zusätzlich auch noch das Fehlen noch Nachkommen, die sich pflegerisch oder finanziell an der Versorgung beteiligen könnte, zum Problem beitragen.

Deshalb ja, viele gehen auch im Ruhestand weiterhin arbeiten, wenn sie können, und wenn sie es nicht können, dann wird sich mitunter auch so lange hingelegt, bis man die Entscheidung aufzustehen, nicht mehr treffen muss. Ich persönlich vermute jedes Jahr, dass speziell unter den Hitzetoten zumindest einige passive Suizide sind, nach dem Motto „Nein, ich schalte die Klimaanlage nicht an. Wenn ich den Schlaf überlebe, gut, wenn nicht ist es auch ok.“

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Keine Qualifizierten Arbeiter: kein Personal trotz gutem Gehalt

Für viele Unternehmen wird es immer schwieriger, geeignetes Personal zu finden.

Manuel Löw-Beer (35), Gründer und Geschäftsführer des österreichischen Cybersecurity-Unternehmens Spixnet, kann davon ein Lied singen: "Wir suchen zwei bis drei gute Programmierer, gerne auch im Homeoffice. Was die Ausbildung betrifft, ist es natürlich gut, wenn Bewerber ein fertiges Informatik-Studium haben, aber es ist nicht zwingend notwendig" (...)

Gehalt ab 5.000 Euro aufwärts

An Bewerbern mangelte es bisher nicht, auch die Bezahlung ist laut Löw-Beer gut: "Wir bieten jenseits von 5.000 Euro pro Monat und damit eine deutliche Überzahlung bis zu 30 Prozent über den Kollektivvertrag" (...)

Doch so manchem Job-Interessenten ist selbst dieses Gehalt zu wenig: "Ein TU-Student kam frisch von der Uni. Er sagte: 'Unter 70.000 Euro im Jahr steige ich gar nicht erst ein, eigentlich will ich 105.000 Euro.' Das muss sich ein Unternehmen erst einmal leisten können. Ein Start-up ist kein Großkonzern (...)

Meist scheitere es an der Qualität der Bewerber, so der Chef: "90 Prozent nutzen nur noch ChatGPT!

Wir benötigen Software-Entwickler, die tatsächlich programmieren können. Früher haben sich Programmierer mit Themen beschäftigt, in Softwarebibliotheken gesucht, interpretiert, adaptiert und verbessert. Heute nutzen fast alle nur noch ChatGPT und Co., was zu völlig schadhaften Codes führt. Bewerber sollten daher gängige Programmiersprachen (...) beherrschen (...) doch dazu ist kaum noch jemand in der Lage", erklärt der Firmenchef.

Was denkt ihr über die derzeitige Situation?

(Rechtlicher Hinweis: Die in diesem Beitrag verwendeten Textstellen sind Zitate aus dem Artikel „5.000 € Gehalt – aber Firmenchef findet kein Personal“, heute Zeitung, abrufbar unter diesem Link. Die Zitate dienen der inhaltlichen Auseinandersetzung im Sinne des § 51 UrhG (Zitatrecht). Die Rechte am Originaltext liegen beim jeweiligen Rechteinhaber.)

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Alleine schon an dem im Artikel genannten Beispiel mache ich fest, dass das größte Problem eben doch nicht die Qualifikation ist (die ein Bewerber ja offensichtlich mit Lernfähigkeit substituieren könnte, wenn dem Unternehmer nicht einmal ein abgeschlossenes Informatikstudium so wichtig ist), sondern einfach der viel zu hohe finanzielle Anspruch. Und das deckt sich mit meiner Erfahrung.

Deutschland hat sich zu einem extremen Hochlohnland entwickelt, jeder will immer noch mehr haben. Erst jammern Verdi und IG Metall und EVG und GDL, dass die Löhne ihrer Arbeiter in Ausbildungsberufen seit drei Jahren nicht gestiegen sind, und wenn die ihre tariflichen Gehaltserhöhungen dann erreicht haben, jammert als nächstes die mittlere Management-Ebene mit ihren Uni-Absolventen, dass sie jetzt nur noch genauso viel verdienen wie ihre nicht-akademischen Kollegen und dass sie gefälligst deutlich mehr verdienen wollen, denn sonst hätte sich das Studium ja „nicht gelohnt“. Wenn dann also 50, 60 % der Bevölkerung ihre Gehaltserhöhung bekommen haben, steigen logischerweise die Inflation und die Armutsgrenze, und dann jammern als nächstes die Rentner und die Bürgergeldempfänger, dass ihre Leistungen schon seit drei Jahren nicht mehr an die Inflation angepasst wurden und nun kurz über der Armutsgrenze liegen. Wenn deren Leistungen dann steigen, jammern wieder die Arbeiter, dass sie nur so wenig wie Bürgergeldempfänger verdienen und dass sich Arbeit gar nicht lohnt, und das Spiel geht von vorne los. Und das kann man auch hier in Fragen zu den jeweiligen Themenbereichen lesen: „Lohnt sich Studium A mehr als Studium B?“, „Ich gehe nicht arbeiten für unter XY Euro, das lohnt sich ja gar nicht“, „Welcher handwerkliche Beruf lohnt sich am meisten?“. Alles muss sich immer „lohnen“ (a. k. a. deutlich mehr Geld bringen als alles andere), und jeder ist vollkommen überzeugt davon, dass sein Wissen und Können das auch wert sind. Der Bewerber im Artikel findet ja auch, dass er als jemand, der gerade fertig studiert hat, eine Arbeit leisten würde, die doppelt so viel Wert ist wie die einer Pflegefachkraft oder eines Rettungssanitäters. Weil „irgendeine verbuggte App programmieren können, die eh niemand braucht und für die erstmal auch noch ein Team aus Mediendesignern, die ebenfalls viel mehr verdienen wollen als eine Pflegefachkraft im Schichtdienst, massiv Werbung kreieren muss, damit diese App überhaupt irgendjemand herunterlädt“ natürlich extrem wertvoll ist….

Man kann von 2000 Euro im Monat in Deutschland leben. Nicht auf großem Fuß natürlich, aber man kommt über die Runden, wenn man sich ein bisschen informiert und kluge Entscheidungen trifft (dazu gehört, eventuell erstmal nicht in der schicken hippen Innenstadt zu wohnen und zu arbeiten, sondern in einer praktischen günstigen Gegend). Ungefähr dieses Gehalt sollte also derjenige bekommen, der ganz unten in der Hierarchie steht, also zum Beispiel ein nicht-akademischer Berufsanfänger. Ein akademischer Berufsanfänger soll selbstverständlich mehr bekommen, nur eben nicht so krass viel mehr, dass beides in keinem Verhältnis mehr zueinander steht. Wenn akademische Berufsanfänger mit 5500 Euro einsteigen wollen, was wollen sie in 5 Jahren, wenn sie keine Berufsanfänger mehr sind? Was in 10 Jahren, wenn sie ihren nächsten Karriereschritt gehen? Was in 20 Jahren, wenn sie anfangen, die Trainer von den Berufsanfängern dann zu sein? Was in 30 Jahren, wenn sie Führungspositionen übernehmen? Was in 40 Jahren, wenn sie Veteranen sind? Denn eins ist klar: sie werden immer mehr wollen, erstens weil sie ja grundsätzlich immer mehr wollen und zweitens, weil alle anderen ja zunehmend auch immer mehr verlangen und bekommen werden. Und dann kostet ein 60-Jähriger Informatiker 8000 Euro im Monat, und dann muss seine (nicht mehr verbuggte, aber trotzdem immer noch eigentlich unnütze) Software eben auch für 10000 Euro im Monat verkauft werden. Und so wächst die Blase weiter und weiter.

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dass das Ansehen japanischer Serien oder TV-Shows sehr hilfreich sein soll, um sein Japanisch zu verbessern

Ja, wenn man bereits fortgeschritten Japanisch kann. Wenn man nämlich zum Beispiel Laute heraushören kann und so selbst ein Wort, das man nicht kennt, lautsprachlich verstehen und damit zum Beispiel auch nachgucken kann. Oder wenn man zum Beispiel drei Sätze mühelos versteht und dann ein Wort kommt, das man nicht versteht, und man sich die Bedeutung dann aus dem Kontext erschließen kann.

Solange man aber noch nur hin und wieder mal ein Wort versteht und den Großteil nicht, ist so eine TV-Sendung nur eine riesige Wand aus Unverständnis, und wenn man anfängt, die Sätze alle erstmal auseinander zu fummeln nach dem Motto „Wo fängt da eigentlich ein Wort an und wo hört es auf? Ist das überhaupt ein Wort oder ist das Grammatik?“, und wenn sich dann herausstellt, dass ein Satz 10 neue Wörter hat, die man alle erstmal irgendwo nachschlagen muss, und wenn man dann nicht merkt, dass der Sprecher eine Redewendung bemüht hat und diese Redewendung wörtlich übersetzt und da nur Unsinn herauskomm, dann bringt es einem nichts außer Frust.

Aber falls du was Japanisches auf YouTube sehen willst, würde ich Vlogs von Japanern empfehlen.Je nachdem, was dein Interessengebiet ist, ich guck mir vor‘m Einschlafen zum Beispiel ganz gerne Videos von japanischen Autocampern (Beispiel) an.

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Das Problem ist, dass EF dieses Ambassador-Programm hat, wo die Leute Punkte dafür bekommen, dass sie Werbung für EF machen. Das kann man immer daran erkennen, dass sie einem speziellen Link zu EF geben, der dann zählt, wie draufgeklickt und bestenfalls eine Sprachreise gebucht wurde. Damit draufgeklickt wird, erzählen die Leute dann natürlich, wie toll EF ist.

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Keine eigene Erfahrung, aber ich kann dazu nur sagen, dass wenn es keine Muslima gäbe, die offiziell streng gläubig sind aber inoffiziell eben doch Sex ohne Heirat haben, gäbe es keine Hymenrekonstruktionen, und natürlich auch keine Abtreibungen bei unverheirateten Muslima. Es gibt jedoch Privatärzte, die davon leben, d. h. eine hohe Zahl an Muslima nimmt es offensichtlich nicht so genau mit der Enthaltsamkeit vor der Ehe.

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bis die Personalchefin meinte: „Wir achten bei weiblichen Bewerberinnen auch darauf, ob das langfristig Sinn ergibt.“

Es ist besonders bitter, wenn es eine Frau ist, die sich an der beruflichen Benachteiligung anderer Frauen beteiligt. Manchmal denke ich, vielleicht könnten wir den Gender Pay Gap und die geringe Geburtsrate schon hinter uns gelassen haben, wenn uns nicht ständig andere Frauen in den Rücken fallen würden. Als ich ausgelernt hatte und übernommen wurde, war es auch eine Frau gewesen, die mir weniger Gehalt gab als dem anderen, männlichen Ausgelernten, der dann ein Jahr später den Arbeitgeber wechselte, während ich der Firma dank zwei Gehaltserhöhungen mehrere Jahre erhalten blieb. Traurig, wirklich traurig. Wahrscheinlich hatte die Personalchefin in deinem Fall einen männlichen Chef und versucht dem zu beweisen, was für eine ganz tolle weibliche Personalchefin sie ist, und merkt gar nicht wie sehr sie sich damit letztendlich doch wieder selbst ins Bein schießt.

Witzig finde ich auch, dass das Verbot dieser Frage überhaupt nichts bringt. „Darfst ja lügen, weil die Frage verboten ist“, haha. Es ist ja vollkommen egal, was man lügt oder die Wahrheit sagt, es wird einem ja ggf. dann eh nach Ermessen des Personalers auch als Lüge ausgelegt. Wenn man sagt „Ich würde in 8 Jahren gerne eine Familie gründen“, ist es vollkommen egal, ob das die Wahrheit ist, es wird einem unterstellt man hätte bei den 8 Jahren gelogen und meinte in Wahrheit 8 Monate. Wenn man antwortet, dass man keine Kinder möchte, ist es auch egal, ob das die Wahrheit ist, es wird einem auch unterstellt, man würde lügen. Ich persönlich hatte noch nie ein erfolgreiches Bewerbungsgespräch mit dieser Frage, ich habe immer nur die Jobs bekommen, bei deren Gespräch diese Frage nicht gestellt wurde und glaube, ich hätte mir die Zeit sparen und einfach immer das Gespräch in dem Moment, wo diese Frage kam, abbrechen sollen.

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Bin so verzweifelt, bitte Hilfe (kein Selbstvertrauen)?

Hey, bitte hilf mir. Ich habe ein paar Probleme, die mich sehr belasten. Danke an alle, die das hier lesen! Bin übrigens ein 16-jähriges Mädchen.

Ich bin vor jeder sozialen Situation extrem aufgeregt und habe total Angst. Beispielsweise vor Treffen mit mir (teilweise seit Jahren bekannter) Freunde. Oder vor so etwas wie einem Grillabend mit einer Band, wo ich drin bin. Ich habe so starke Angst, dass ich bereits Tage vorher an nichts anderes mehr denken kann. Sobald ich versuche zu schlafen, kreisen meine Gedanken unaufhörlich. Ich habe Angst, komisch und anders zu sein, abgelehnt zu werden. Ich versuche immer, es allen Recht zu machen, kann nicht wirklich ich selbst sein.

Außerdem werde ich auch recht schnell neidisch und eifersüchtig, wofür ich mich sehr, sehr schäme. Wenn meine Freunde mit anderen was machen, beschäftigt mich das intensiv und lange.

Zudem bin ich auch sehr schüchtern, vor allem, wenn ich eine Person noch nicht gut kenne, oder ich in einer großen Gruppe neuer Menschen bin. Das alles schränkt mein Leben stark ein. Ich habe auch Angst vor Präsentationen und Vorträgen. Und ich möchte immer sympathisch rüberkommen und versuche immer, die Beste in allem zu sein, was mir zugegebenermaßen auch recht unangenehm ist, aber ich kann nicht anders.

Weil ich mich nicht traue, mich mit Freunden zu verabreden, fühle ich mich mittlerweile sehr einsam. Ich bin so unsicher, dass ich keine Treffen wahrnehme oder organisiere. Zu schlimm fände ich es, dass stille Momente aufkommen, oder man nicht weiß, was man machen soll. In Gedanken gebe ich mir immer die Schuld, ja, ich bin eben nicht toll genug für XY. Ich bin einfach so überfordert, traue mich mit niemandem darüber zu sprechen, weil ich Angst habe, dabei zu weinen, oder generell solche Gefühle zuzulassen. Ich fühle mich immer minderwertig, nicht interessant genug, nicht gut genug, …

Bitte kann mir jemand helfen, ich bin wirklich verzweifelt.

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Mir scheint, du hast im Grunde, rein rational, schon ganz gut verstanden, warum das nicht gut ist, und dass du diese Denk- und Verhaltensweisen ablegen solltest, weil sie genau das Gegenteil von dem bewirken, was du eigentlich erreichen willst. Es hapert nur an der Umsetzung.

Es gibt verschiedene Methoden, die man selbst ausprobieren kann, und möglicherweise kann dir auch ein Therapeut helfen. Das wichtigste ist jedoch erst einmal, dass du dir selbst noch eindringlicher bewusst machst, dass du etwas ändern musst - sonst wird das nämlich so bleiben, und dir noch viele Lebensqualität rauben. Mit solchen Verhaltensweisen bist du prädestiniert, später sowohl privat als auch beruflich immer wieder an die falschen Menschen zu geraten und ausgenutzt zu werden. Und selbst wenn die Menschen dir nichts Böses wollen, können sie nicht wissen, wann etwas zu viel für dich ist oder du Hilfe brauchst.

Eine gute Methode, um Angst vor dem Sprechen vor Menschen oder vor dem Umgang mit Menschen oder vor dem Urteil anderer Menschen abzubauen ist, sich diesen Situationen ganz bewusst auszusetzen. Es gibt zum Beispiel Menschen, die einen Podcast oder einen Vlog auf YouTube angefangen haben, weil sie üben wollten, vor einer Kamera und Publikum zu sprechen. Man muss das Video ja nicht allen Verwandten und Freunden zeigen oder Werbung dafür machen, aber man kann ja einfach mal gucken, wieviele wildfremde Menschen im Internet einem dafür einen Daumen hoch geben oder einen Kommentar schreiben, dass man über irgendwas Triviales redet. Oder ich zum Beispiel galt auch als etwas kontaktscheu, und dann habe ich mich entschlossen, die Schule zu wechseln und einen Schüleraustausch am anderen Ende der Welt zu machen. Dinge, vor denen man Angst hat, zu vermeiden, verstärkt die Angst tendenziell. Überwinden kannst du eine Angst nur durch die Erfahrung, dass es doch gar nicht so schlimm ist. Zum Beispiel: Die Präsentation geht fürchterlich schief - und die Welt geht trotzdem nicht unter. Oder irgendeine Klassenkameradin mag dich nicht - gerade deshalb mag dich aber eine andere Klassenkameradin aber umso mehr, weil sie die erste Klassenkameradin nämlich auch nicht ausstehen kann. Wenn du mal ausprobierst, bewusst zu sagen, wenn dir etwas nicht gefällt, dich nervt oder dir jemand unsympathisch ist, wirst du erstaunt sein, wieviel Sympathien du dafür von anderen bekommen wirst, die das genauso finden, sich aber eben auch noch nicht getraut haben, das zu sagen.

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Wofür bin ich überhaupt in Deutschland??

Ich bin ein 27-jähriger Mann. Von Februar bis Juni dieses Jahres habe ich als Au-pair in der Kinderbetreuung gearbeitet, aber inzwischen habe ich damit aufgehört und bin momentan arbeitslos. Ab September werde ich einen Bundesfreiwilligendienst (BFD) in einem Altenheim leisten.

In den letzten Monaten frage ich mich oft: „Wofür bin ich eigentlich in Deutschland?“

Viele Ausländer in einer ähnlichen Situation wie ich machen eine Ausbildung in der Pflege oder im Bereich der Produktion.

Aber ich habe das Gefühl, dass ich in keinem dieser Bereiche arbeiten möchte.

Mein aktuelles Sprachniveau ist B1, und ich bereite mich auf die B2-Prüfung vor.

Ich habe gehört, dass selbst mit C1-Niveau die beliebten Bürojobs schwer zu bekommen sind. Und für mich ist es sehr schwierig, überhaupt das C1-Niveau zu erreichen.

Außerdem habe ich weder Familie noch einen Partner oder eine Partnerin in Deutschland.

Deshalb frage ich mich manchmal, welchen Sinn es hat, überhaupt hierzubleiben.

Ich habe an einer Universität in Japan Germanistik studiert.

Nach dem Abschluss habe ich nur Aushilfsjobs in einem Supermarkt und in einer Fabrik gemacht, daher habe ich keine wirkliche Berufserfahrung.

Ich denke nicht, dass ich damit bei einer deutschen Firma arbeiten kann.

Ich frage mich oft, warum ich überhaupt in Deutschland bleibe und die Sprache weiterlerne, obwohl ich keinen konkreten Berufswunsch habe.

Ich habe auch überlegt, ein Masterstudium in Deutschland zu beginnen.

Aber obwohl die Studiengebühren kostenlos sind, könnte ich mir die Lebenshaltungskosten während des Studiums kaum leisten.

Und ich weiß nicht, welchen Beruf ich nach einem Germanistik-Studium überhaupt ausüben könnte.

Vielleicht wäre es besser, nach Japan zurückzukehren und dort eine möglichst gute Arbeitsstelle zu finden.

Ich habe in Japan eine bekannte Universität abgeschlossen und verfüge auch über gute Englischkenntnisse.

Natürlich legt die japanische Gesellschaft großen Wert auf das Alter, und im Vergleich zu den meisten Menschen, die mit 22 Jahren ins Berufsleben einsteigen, habe ich weniger Chancen.

Aber noch ist es nicht zu spät – man sagt, dass es in Japan fast unmöglich ist, nach dem 30. Lebensjahr in einen Beruf ohne Erfahrung einzusteigen.

Ich würde mich freuen, eure Meinungen zu hören.

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Und für mich ist es sehr schwierig, überhaupt das C1-Niveau zu erreichen.

Wenn es einfach wäre, würden es alle machen. Würden es alle machen, wäre es nichts besonderes und würde dir keinen Vorteil verschaffen. Es kann sich lohnen, auch ein schwieriges Ziel zu verfolgen, auch wenn es lange dauert.

Es ist wichtig, dass du jede Gelegenheit nutzt, um dein Deutsch zu verbessern. Diese Frage zum Beispiel hättest du ohne ChatGPT schreiben und dabei wieder etwas lernen können. Wenn du dich immer nur auf Übersetzungsprogramme verlässt, machst du natürlich keine Fortschritte.

Aber obwohl die Studiengebühren kostenlos sind, könnte ich mir die Lebenshaltungskosten während des Studiums kaum leisten.

Es gibt Stipendien, die für dich vielleicht in Frage kommen, zum Beispiel das hier.

Ich habe gehört, dass selbst mit C1-Niveau die beliebten Bürojobs schwer zu bekommen sind.

Ich glaube, in deinem Fall ist das größere Problem, dass du einen Germanistik-Abschluss hast. Anders als in Japan hat das Studienfach in Deutschland schon noch eine gewisse Bedeutung für die Jobsuche. Für einen kaufmännischen Büroberuf beispielsweise werden tendenziell eher Absolventen der Wirtschaftswissenschaften eingestellt. Absolventen der Geisteswissenschaften, und besonders der linguistischen Fächer, haben es auch mit überragenden Deutschkenntnissen und der deutschen Staatsangehörigkeit oft schwer, bessere Bürojobs zu finden. Ich denke, am ehesten Zugang zu diesen Jobs würdest du über eine Berufsausbildung bekommen. Ausbildungsbetriebe suchen verstärkt nach Bewerbern und nehmen auch gerne Ausländer.

Und den Stellenmarkt der Japanischen Industrie- und Handelskammer kennst du? https://www.jihk.de/ja/joboffers

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