Wie Niedriglohnsektor abschaffen?

Das Ergebnis basiert auf 23 Abstimmungen

Tarifbindung 43%
Andere Meinung 35%
Steuern auf Einkommen senken 17%
Unternehmen härter besteuern 4%

8 Antworten

Tarifbindung

Und zwar nicht mit Kleingewerkschaften, die keine Solidarität, sondern nur die persönlichen Interessen der Mitglieder verfolgen.

Nicht möglich solange es einen großen Dienstleistungsektor gibt. Dort ist die Wertschöpfung des einzelnen oft nicht sehr hoch, da der Verbraucher auch keine höheren Preise zahlen kann/will.

Deutschland ist ja wenn man nach der Anzahl der Arbeitsplätze geht im Grunde kein Industrieland mehr.

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1248/umfrage/anzahl-der-erwerbstaetigen-in-deutschland-nach-wirtschaftsbereichen/

Höhere Löhne oder Steuern würden zu höheren Preisen führen und die Menschen können sich trotzdem nicht mehr leisten.

Die Einkommensteuer ist für beschäftige im Niedriglohnsektor kaum relevant. Wenn man an deren Abgaben was machen will müsste man eher die Sozialversicherung reformieren.

Na ja, das ist alles viel zu einfach gedacht.

Minderqualifizierte Tätigkeiten erhalten eben auch nur niedrigen Lohn. Immerhin muss die Arbeitsleistung ja ihren Lohn einbringen, sonst wird niemand einen Arbeitnehmer beschäftigen. Manche Tätigkeiten sind eben nicht viel wert und würden bei höheren Löhnen gar nicht mehr gebucht werden, sondern zum Beispiel durch Automation oder qualifizierte Techniken ersetzt werden.

Man kann den Niedriglohnsektor nur verringern, indem man Minderqualifizierung vermindert. Je mehr Menschen eine gute Ausbildung haben, desto weniger werden niedrig entlohnt werden.

Andere Meinung

Man braucht nur alles was die Herren Clement (SPD) und Steinmeier (SPD) damals eingeführt haben, wieder rückgängig machen: Arbeitsrecht, Zeitarbeit, 1€ Jobs etc..

Der deutsche Niedriglohnsektor ist in meinen Augen letztlich die Ursache für die heutige Inflation! Fazit: Der Gerd ist schuld!

Fcb4livE  29.12.2022, 13:24

Hey kannst du mir das erklären wie sich der Niedriglohnsektor auf die Inflation auswirkt ?
ich bin voll bei dir aber verstehe da den Zusammenhang nicht ganz

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xubjan  29.12.2022, 13:53
@Fcb4livE

Es gibt da auch keinen Zusammenhang. Das ist eher Quatsch, so etwas zu behaupten.

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Muhtant  29.12.2022, 13:27

Na der Zusammenhang ist ja wohl ziemlich dünn! Das zeigt nicht gerade von einem tiefen Fachwissen...

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Meingutername  29.12.2022, 13:39
@Muhtant

Wer hat schon Lust hier ausführliche Antworten zu geben, Perlen vor die Säue sage ich da.

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xubjan  29.12.2022, 13:52
Zeitarbeit, 1€ Jobs

Nichts davon haben Clement und Steinmeier eingeführt. Das ganze gab es auch schon zu Zeiten Kohls. Damals war es auch eine wahre Meisterleistung, Arbeitslose damit zu verstecken und aus den Statistiken rauszurechnen.

Der deutsche Niedriglohnsektor ist in meinen Augen letztlich die Ursache für die heutige Inflation! Fazit: Der Gerd ist schuld!

Das ist Quatsch.

Den Niedriglohnsektor gab es schon immer. Er war konstant bei 15% der Beschäftigten. Zu Ende Kohls explodierte das ganze auf über 20%. Schröder hatte damit (noch) nichts zu tun.

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lena1815  29.12.2022, 15:14
@xubjan

Aber mit den Harzt Reformen und Agenda 2010 ist der Niedriglohnsektor doch gestiegen oder nicht? Weils "weniger" Arbeitslose gab/gibt. Aber was das mit Inflation zu tun haben soll so genau, versteh ich auch nicht. Denn dadurch ist ja nicht zwingend die Kaufkraft und somit Nachfrage gestiegen (auch Wenn's ja noch mehr Gründe/Ursachen für Inflation gibt)

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xubjan  29.12.2022, 17:04
@lena1815
Aber mit den Harzt Reformen und Agenda 2010 ist der Niedriglohnsektor doch gestiegen oder nicht?

Nein. Eben nicht. Das ganze stieg schon seit 1995 an, also zum Ende der Kohl-Zeit.

Das setzte sich in den ersten Schröder-Jahren fort. Die Hartz-Gesetze kamen erst 2003 bis 2005. Die hatten damit also erst mal nichts zu tun.

Weils "weniger" Arbeitslose gab/gibt. 

Gab es erst mal nicht. Das war dann auch erst die zweite oder dritte Maßnahme von Schröder, die langsam fruchtete. Übrigens darf man sich von den Zahlen nicht täuschen lassen. Wir hatten zum Ende Kohls etwas über 4,2 Millionen Arbeitslose, fast alles Dauer-Arbeitslose. Wir hatten aber auch über 2 Millionen Dauer-Sozialhilfeempfänger und nochmal rund 1-2 Millionen, die über Maßnahmen u.ä. rausgerechnet wurden. Die letzte Zahl ist nicht genau recherchierbar, weil es keine echten Statistiken dazu gibt und man nur annäherungsweise über die Kosten an die Zahl herankommt.

Insgesamt also rund 6 bis 8 Millionen echte Arbeitslose. Schröder hat das Schönrechnen langsam sein lassen und beispielsweise mit H4 vieles zusammengelegt. Die rund 4,9 Millionen aus 2005 müsste man also in Bezug zu den 6 bis 8 Millionen aus Ende der Kohl-Zeit setzen.

Und ja, da gab es auch eine wachsende Zahl von Minijobs u.ä., aber eben nicht nur. Es war und ist für viele schmerzhaft. Aber seit der Zeit sind über 6 Millionen neue Jobs entstanden. Vollzeitjobs. Trotz deutlichem Zuzug liegen wir nun bei nur noch etwas über 2 Millionen Arbeitslosen.

Aber was das mit Inflation zu tun haben soll so genau, versteh ich auch nicht.

Ich auch nicht.

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Andere Meinung

Es wird immer einen relativen Niedriglohnsektor geben. Es ist nicht realistisch, RaumpflegerInnen oder Küchenhilfen wie Chefärzte zu entlohnen