Wie demokratisch war die DDR im Vergleich zu Ländern ohne "demokratisch" im Namen?
Ich frage mich, wie demokratisch die Deutsche Demokratische Republik tatsächlich war, besonders im Vergleich zu anderen Ländern, die das Wort "demokratisch" nicht im Namen tragen. War die DDR wirklich demokratischer oder war der Name eher irreführend?
7 Antworten
Die Zusammensetzung der Volkskammer war von vornherein schon festgelegt. Insofern war das Wahlergebnis egal, aber die SED sorgte dafür, dass sie immer bestens abschnitt. So lag die Zustimmung zwischen 99,46% (1954) und 99,95% (1963).
Und so war die Sitzverteilung in der Volkskammer:
SED 127 Sitze
FDGB 68 Sitze
CDU 52 Sitze
LDPD 52 Sitze
DBD 52 Sitze
NDPD 52 Sitze
FDJ 40 Sitze
DFD 35 Sitze
KB 22 Sitze.
Wenn man dabei bedenkt, dass Mitglieder der Massenorganisationen FDGB, FDJ, DFD und KB auch immer SED-Mitglieder waren, hatte die SED eigentlich 292 der 500 Sitze und damit 58,4% der Mandate.
Obwohl nur Kandidaten der Nationalen Front zugelassen waren, musste die Wahl noch gefälscht werden. Denn viele falteten den Wahlzettel ungelesen und warfen ihn in die Urne. Im Volksmund wurde das "falten gehen" genannt.
Die DDR war eine Parteiendiktatur mit eingeschränkter Meinungsfreiheit und "Wahlen", welche manipuliert wurden, sodass die SED immer als stärkste Kraft regieren konnte.
Da war also nichts demokratisch.
Das ist häufig so, nach außen hin nennt man sich demokratisch, um eine Fassade aufzubauen, nach innen ist man eine Diktatur mit manipulierten Wahlen und einem Überwachungssystem.
Nein, ich meinte das Prinzip ist häufig so, dass man genau das Gegenteil von dem, was man eigentlich ist, versucht nach außen zu vermitteln. Ich meinte häufig nicht in Bezug auf den Begriff demokratisch.
Nein, an der DDR war nichts demokratisch.
Es gab nur eine Liste, die man abnicken sollte, mehr auch nicht. Keine Auswahl, keine echte Entscheidung.
Ja. Allerdings innerhalb der Partei muss es ja auch irgendwie Absprachen gegeben haben, wer welches Amt inne hat und warum.
Man konnte dabei nicht zwischen verschiedenen Parteien wählen. Einfluss auf die Regierung hatte man so nicht.
Die Ergebnisse wurden manipuliert. Kritische Stimmen wurden unterdrückt und nachweislich vertuscht.
Man nannte die DDR-Wahlen darum auch "Zettelfalten".
Ja, Absprachen und Postengeschacher gibt es in totalitären Diktaturen.
Es ist eine falsche Annahme, das Wahlen für eine Demokratie stehen. Vor allem, wenn da weit wichtigere Voraussetzungen fehlen.
Demokratien brauchen Wahlen, aber Wahlen machen keine Demokratie. Bitte die Reihenfolge beachten.
Der Name war komplett irreführend.
Wie bei jeder Diktatur, in den zwar propagiert wird; aber selten danach gehandelt wird.
Häufig? Es gibt nur 3 Staaten die Demokratie in ihrem Namen tragen oder trugen.