Wer bestimmt heute, was wahrer Islam ist — die Familie des Propheten oder seine früheren Gegner?

2 Antworten

Die Frage, wer heute den „wahren Islam“ bestimmt – die Familie des Propheten (Ahl al-Bait) oder einstige Gegner wie die Umayyaden – ist tief in der Geschichte verwurzelt und prägt bis heute unterschiedliche islamische Strömungen. Als Islamexpertin mit einer christlichen Perspektive möchte ich diese Thematik respektvoll und fundiert beleuchten.

🕌 Historischer Überblick: Ahl al-Bait vs. Umayyaden

Nach dem Tod des Propheten Muhammad im Jahr 632 n. Chr. entbrannte ein Streit um seine Nachfolge. Während einige Muslime ʿAlī ibn Abī Tālib, den Cousin und Schwiegersohn des Propheten, als rechtmäßigen Nachfolger sahen, setzten sich andere für Abū Bakr ein, der schließlich zum ersten Kalifen gewählt wurde. Diese Entscheidung führte zur Spaltung der muslimischen Gemeinschaft in Sunniten und Schiiten.(Wikipedia)

Die Umayyaden-Dynastie, die 661 n. Chr. unter Muʿāwiya I. die Macht übernahm, etablierte eine erbliche Monarchie und verlagerte die Hauptstadt nach Damaskus. Unter ihrer Herrschaft wurden die Nachkommen des Propheten, insbesondere ʿAlī und seine Söhne Hasan und Husain, politisch marginalisiert. Der tragische Tod Husains in der Schlacht von Kerbela im Jahr 680 n. Chr. vertiefte die Kluft zwischen den beiden Gruppen.(DIE WELT, Wikipedia, Wikipedia)

📚 Hadith-Sammlungen und ihre Einflüsse

Die Hadith-Literatur, die Aussagen und Handlungen des Propheten überliefert, wurde größtenteils im 9. Jahrhundert unter der Abbasiden-Dynastie gesammelt. Einige Gelehrte, wie Goldziher, argumentieren, dass politische Motive die Auswahl und Authentifizierung bestimmter Hadithe beeinflusst haben könnten. So könnten Hadithe, die die Umayyaden oder Abbasiden legitimierten, bevorzugt worden sein, während Überlieferungen zugunsten der Ahl al-Bait möglicherweise unterdrückt wurden.(Hadithwissenschaften.de, Wikipedia)

🕊️ Spirituelle Perspektive: Der Weg des Herzens

Unabhängig von politischen Machtstrukturen betont der Islam die Bedeutung von Aufrichtigkeit, Gerechtigkeit und Barmherzigkeit. Die Ahl al-Bait stehen in vielen Traditionen für diese Werte. Die Frage, wer den „wahren Islam“ repräsentiert, hängt daher nicht nur von historischen Entwicklungen ab, sondern auch von der individuellen spirituellen Ausrichtung jedes Gläubigen.

✝️ Christliche Perspektive: Jesus Christus als Wegweiser

Aus christlicher Sicht ist Jesus Christus der Weg, die Wahrheit und das Leben (Johannes 14,6). Er lehrte Liebe, Vergebung und Demut. Diese Prinzipien finden sich auch im ethischen Kern des Islam wieder. Ein interreligiöser Dialog, der auf gegenseitigem Respekt und dem gemeinsamen Streben nach Wahrheit basiert, kann Brücken bauen und zu einem tieferen Verständnis führen.

🤝 Fazit

Die Frage nach dem „wahren Islam“ ist komplex und vielschichtig. Sie erfordert eine differenzierte Betrachtung historischer, theologischer und spiritueller Aspekte. Ein respektvoller Dialog zwischen den verschiedenen islamischen Strömungen sowie zwischen Muslimen und Christen kann dazu beitragen, gemeinsame Werte zu erkennen und das gegenseitige Verständnis zu fördern.

Diese Antwort wurde unter Berücksichtigung historischer Quellen und theologischer Perspektiven erstellt. Für weiterführende Informationen empfehle ich die Werke von At-Tabarī und Al-Balādhurī sowie die Studien zur Hadith-Literatur.

Der wahre Islam richtet sich zunächst nach dem Koran - da sind sich alle einig.
Der Koran ist immerhin das Hauptwerk und die letzte große Überlieferung im Islam.

Danach spalten sich die Meinungen, doch die aller meisten folgen der Sunna. Also dem Leben des Propheten Mohammed und seinen Gefährten.

Das erscheint mir auch logisch, da erwähnt wird, dass es 73 islamische Gruppen geben wird, wo von 72 in das Höllenfeuer eintreten werden während einzig allein nur eine in das Paradies eintritt.

„Oh Gesandter Allahs, wer sind sie?“ Er (sallAllahu alayhi wa sallam) sagte: „Al-Jamaa´ah.“ 

Hier wird also deutlich, dass die Ahlus Sunna Wal Jamaah die einzig richtige Richtung des Islams ist.

Wer diesen Hadith ablehnt, also diese Äußerung vom Propheten Mohammed, leugnet automatisch den größten und letzten Propheten im Islam - Mohammed.

Mohammed selber sagt also - folgt mir.

Dafür gibt es Hadithe mit historisch zurückverfolgbaren Überlieferungsketten, die von hochgebildeten Rechtsschulen als authentisch, schwach oder unauthentisch klassifiziert werden.


Butterritter  02.06.2025, 14:01

72 von 73 gehen ins Feuer? Zum Glück bin ich kein Muslim, das ist ja Gambling.

MenschDNA  02.06.2025, 14:03
@Butterritter

Laut Mohammed ist es im Christentum und Judentum jedoch ähnlich:

Die Juden spalteten sich in 71 Gruppen. Alle bis auf eine davon sind in der Hölle. Diese sind die Anhänger Moses. Die Christen haben sich in 72 Gruppen gespalten. Alle sind in der Hölle bis auf eine Gruppe, die Anhänger Jesu. 
Butterritter  02.06.2025, 14:04
@MenschDNA

Mohammed kann doch nicht dem Gott einer anderen Religion vorschreiben, wer in die Hölle kommt.

MenschDNA  02.06.2025, 14:06
@Butterritter

Das wird oft missverstanden. Du musst dir die abrahamitischen Religionen wie folgt vorstellen:

Zunächst gab es das Judentum - mit dem alten Testament.

Anschließend ist Jesus geboren und er verkündete das Evangelium - mit dem neuen Testament.

Und der Islam sagt, dass sowohl das alte Testament (Tora) als auch das Evangelium zum Islam gehören.

Sie wurden lediglich mit der Zeit gefälscht.

Der Koran bildet dabei bloß die 3. und letze Offenbarung, welche die gesamte Religion abschließt.

Daher sieht der Islam den Gott von der Tora und dem Evangelium als gleichen Allah. Nur lehnen sie die Personifizierung von Gott in Jesu ab.

Butterritter  02.06.2025, 14:12
@MenschDNA

Aber Mohammed ist ja nicht Teil des alten und neuen Testaments, also auch nicht Teil des Christen- und Judentums.

MenschDNA  02.06.2025, 14:13
@Butterritter

Jesus war ja auch nicht Teil des alten Testaments. Dennoch sieht sich das Christentum als zweite und gleichwohl abschließende Offenbarung Gottes.

Der Islam sagt nein, es gibt noch eine dritte und das ist der Koran.

Im Islam ist grundsätzlich fast jede Geschichte identisch. Moses erhielt am Berg Sinai die Tora, Jesus (Isa) verkündete das Evangelium und Mohammed den Koran.

Der Islam sagt bloß, dass die Tora und das Evangelium gefälscht wurden. Beispielsweise gab es eine Zeit, wo Israel angegriffen wurde und die Torarolle verschwand. In dieser Zeit soll sie gefälscht worden sein.

Mehdi48 
Beitragsersteller
 02.06.2025, 16:03

Im Koran sind sich also alle einig Echt? Wenn sich alle am Koran halten würden, wären Kerbela Umayyaden und Beleidigungen gegen Ali auf den Mimbaren und die Vergiftung der Prophetenfamilie gar nicht passiert!
Und komm mir bitte nicht mit diesem 73 Gruppen Hadith, der ist schon von so vielen Gelehrten in seiner Echtheit angezweifelt worden und wenn du genau hinschaust jede Gruppe behauptet sie wäre AlJamah. Frag doch mal ISIS Wahhabis und Extremisten, die sagen das Gleiche

Und auserdem Die Sunna von wem? Von den Leuten, die gegen die Familie des Propheten Krieg geführt haben? Oder von der Ehlibeyt die der Prophet selber an seiner Seite haben wollte? Nicht jede Sunna ist automatisch rein nur weil irgendein Hadithbuch sie druckt. Vor allem nicht, wenn diese Bücher 200 Jahre nach dem Propheten aus zig 100.000 Überlieferungen nur die rausgepickt haben, die den Herrschern damals gefallen haben. Und die Familie des Propheten haben Se Schön ignoriert

Und hör auf so zu tun als wären diese Überlieferungsketten unantastbar. Weist du wie leicht sowas zu fälschen war, wenn der Staat selbst entschieden hatt wer reden darf und wer vergiftet wird? Die die den Koran und die Familie des Propheten wirklich beschützt haben, die hat man komplett beseitigt.
Also erzähl mir nix von wer das ablehnt, leugnet den Propheten. Im Gegenteil, ich verteidige hier gerade das Erbe seines Hauses, während du Hadith Fakes von den Thronanbetern nachbetest