Wenn der Wald 🌳 eine Rechnung schreiben könnte ... wofür wärt ihr bereit , etwas zu bezahlen?

Das Ergebnis basiert auf 31 Abstimmungen

Für etwas Anderes .. 61%
Für den Erholungseffekt , der medizinisch durchaus meßbar ist... 16%
Für die einzigartige Luft , die uns regelrecht 'weichspühlt' 10%
Für das Grundwasser , welches durch den Wald entsteht.. 6%
Für das Holz ,das uns der Wald 'gibt' (ich meine nicht Abholzung) 6%

25 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Für etwas Anderes ..

Ich fände es schade, wenn der Wald Rechnungen schreiben würde. Schlimm genug, dass unter uns Menschen alles über Geld geregelt werden soll.

Das ändert aber nichts an meiner Wertschätzung und Dankbarkeit den Wäldern gegenüber. Aus allen Gründen, die du aufgezählt hast. Bezahlen kann ich nicht viel, da ich kaum Geld übrig habe. Aber wenn irgendwo in der Nähe wieder ein Stück Wald abgeholzt werden soll für Profit und Wohlstand, bin ich dabei um Widerstand zu leisten.

PicaPica  22.11.2022, 17:32

Solche Mitstreiter braucht unser Wald und es beruhigt mich ein wenig, dass es doch noch welche gibt.

Dir einen schönen Abend noch, GLG. :-))

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Machtnix53  29.11.2022, 19:07

Danke für das Sternchen!

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Für etwas Anderes ..

Guten Morgen Rubinya und in die Runde,

Eine ganz besondere Frage, die etwas Nachdenken erfordert.

Früher war ich viel in unseren Wäldern: zum Wandern, tief Luftholen, Abkühlen im Sommer, Heidelbeeren und Pilze finden, Kräuter sammeln, die Seele baumeln lassen, uvm. Ein Gegenwert wäre nicht ganz leicht zu beziffern, aber man könnte es versuchen. Gerecht fände ich es!

Ich würde mich für ein All-Inklusive-Win-Win-Waldpaket entscheiden und 'live' genießen, was noch kommt!

Bild zum Beitrag

Denn am Schluss geht's auch ab in den Wald: die Eiche, unter der ich dereinst als Dünger arbeiten werde, ist ein 'Freundschaftsbaum', wo letztes Jahr ein Freund schon den Anfang gemacht hat. Mit seiner Frau und dem weiteren Künstler-Freundeskreis wird's erfrischend international werden!

Indem ich dann auch etwas zurückgeben kann - mich selbst - schließt sich somit ein Kreis. Ich bin sehr zufrieden so.

Vielen Dank für diese Frage!

Einen schönen Tag!

 - (Gesundheit, Natur, Baum)
RUBYNIA10 
Fragesteller
 21.11.2022, 15:16

Eine schöne Antwort...ich danke dir sehr dafür! Es muß beruhigen sein , zu wissen , an welch schönem Platz man schlussendlich 'auf die Reise ' geht. Und ja , es sollte Optionen geben für den Wald...ich würde auch ein All inklusive-Win-Win-Waldpaket wählen... Viele liebe Grüße!

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Spielwiesen  21.11.2022, 15:52
@RUBYNIA10

Dankeschön - wir werden so ja vielleicht zu Trendsettern! Ganz ehrlich: mich stimmt diese Waldfantasie richtig fröhlich! ◇♧♧ LG

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RUBYNIA10 
Fragesteller
 21.11.2022, 16:38
@Spielwiesen

Das glaube ich dir...(beneidenswert) . Eine schöne Idee! 🙂

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zetra  21.11.2022, 15:55

Gute Idee, besser als die Asche ins Wasser zu schmeißen. Zur Nachahmung empfohlen.

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Birgitmarion  21.11.2022, 16:10

Liebe A., ich lasse Dir viele Grüße da! Alles Liebe, Birgitmarion

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Spielwiesen  21.11.2022, 16:30
@Birgitmarion

Danke, liebe Birgitmarion, das ist nett und ich grüße Dich herzlich zurück. ◇♧◇

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Lazarius  21.11.2022, 19:42

Eine sehr schöne Antwort, liebe Freundin, so wie es deine Art ist.👍👏👏🌞😘

Die noch einen schönen Abend und herzliche Grüße.

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Spielwiesen  21.11.2022, 20:11
@Lazarius

Oh wie schmeichelhaft, lieber W.! Aber es ist ein Ausnahmethema! Herzlichen Dank für deine Anerkennenden worte ng! Ganz herzliche Grüße von mir zu euch 😀

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PicaPica  22.11.2022, 10:29

Bei Dir wird das klappen liebe Freundin, bei vielen Anderen würde ich eine Erdbestattung eher ablehnen, denn die müssten, ob ihrer vielen Medikamente die sie jahrzehntelang schlucken müssen, als Sondermüll behandelt werden. Obwohl man sich eh verbrennen lassen muss, um in einem Friedwald beerdigt werden zu können, das was an Asche dann von einem übrig ist.

Wir müssen zwischenzeitlich sagen, wenn wir einen Waldbestand meinen, "wenn er noch da ist". Vollkommen irre das Ganze und die großen Organisationen sind oft gekauft und auf die anderen Mahner, einschließlich der Wissenschaft, wird nicht gehört, Kotz.

Dir einen schönen Tag du Tolle, GLG. :-))

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Spielwiesen  22.11.2022, 10:56
@PicaPica

Das klingt bitter, liebe Pica ! Die Art des Waldes ist entscheidend, dort ist ein riesiger Eichenwald, sehr geschichtsträchtig. Woanders ist der Anteil an Nadelholzbestand futsch, mag da gar nicht mehr schauen gehen. ◇ Jaja, das Geld! ◇ Danke, du Liebe, für deinen Kommentar. Ich wünsche dir einen schönen Tag! ◇♡◇

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PicaPica  22.11.2022, 10:57
@Spielwiesen

Es ist! bitter, nur sind sie sich dessen noch nicht bewusst, anscheinend.

Ich danke Dir liebe tolle Freundin und umarme Dich, GLG. :-))

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Für etwas Anderes ..

Guten Morgen,

eigentlich müsste man für alles dankbar sein. Der Wald bietet Erholungswert, gute Luft, gutes Holz (aus dem u.a. schöne und praktische Möbel entstehen können) und das Grundwasser. Wir gehen auch alle gern in den Wald, nur allein traue ich mich nicht rein - weil es in meiner Heimat öfters zu sonderbaren Vorfällen im Wald kam und man da einfach sensibilisiert wurde.

Aber vieles ist nicht mehr "in Ordnung" bezogen auf die Natur - der 40 Jahre alte Titel "Die weißen Tauben sind müde" von Hans Hartz trifft es gut. Viele Grüße aus der Kaffeepause!

https://www.youtube.com/watch?v=Uidf02kNE0I

RUBYNIA10 
Fragesteller
 21.11.2022, 15:27

Dankeschön für deine Antwort und den schönen Song! 😊Liebe Grüße!

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PicaPica  22.11.2022, 10:31

Hier ist es nicht so schlimm wie in Deiner Heimat lieber Freund, aber verstehen kann ich es schon, noch dazu in den stadtnahen Wäldern einer Großstadt.

Euch wünsche ich noch einen guten Tag, GLG. :-))

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Für den Erholungseffekt , der medizinisch durchaus meßbar ist...

Einen wundervollen guten Tag in die interessierte Runde.

Wälder dienen den Menschen zur Erholung durch wandern, Waldbaden etc.

Der Wald wandelt CO² in O² um. Die Blätter wund Runde filtern den Mikrostaub heraus. Durch den Schattenwurf verdunstet das Wasser weniger und Grundwasser kann entstehen. Pilze leben in Symbiose oder parasitär vom oder mit dem Wald. Einige Früchte der Bäume dienen auch den Menschen als Nahrung und die Rinde z.B. des Zimtbaums zum würzen.

Das Feuerholz ist ein nachwachsender Rohstoff und wärmt unsere Häuser.

Wälder bieten Tieren Schutz und Nahrung und durch die Nährstoffanlagerung im Boden neue Lebensgrundlage für andere Pflanzen.

https://youtu.be/ZWOz6NcAVOk

Ich wünsche allen freundlichen Lesern einen tollen Montag, euer Neugier4711.

PicaPica  22.11.2022, 10:38

Wusstest Du, dass in Japan ein Aufenthalt im Wals sogar auf Rezept verschrieben wird, das Shinrin Yoku?

Wer den Wald mit tatsächlich sehenden Augen betritt und nicht nur die Festmeter ausrechnet, dem gibt er so unendlich viel und dem vermittelt er sehr schnell Achtsamkeit und Respekt.

Dir einen schönen Tag heute, GLG. :-))

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Neugier4711  22.11.2022, 11:06
@PicaPica

Liebe

PicaPica interessant zu wissen. Waldbaden wird auch in Deutschland bei Burnout in der Therapie verwendet. Gebe Dir völlig recht mit Deiner Anmerkung.

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Für etwas Anderes ..

Letztlich für alle Nutz- und Schutzfunktionen...

...fragt sich nur (schon länger übrigens) wie das berechnet und verteilt wird...

Die Frage ist weniger was der Wald alles leistet als vielmehr was Verkehr usw. alles kaputt macht und wer DAFÜR eigentlich zahlen müsste...

RUBYNIA10 
Fragesteller
 21.11.2022, 15:24

Dankeschön für deine Antwort! Es könnte zbsp eine Art "Wald-Plakette " geben , von deren Erlös die Schäden im Wald 'repariert' werden könnten(Aufforstung usw) ... auf freiwilliger Basis vielleicht.. Liebe Grüße! 🙂

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myotis  22.11.2022, 06:48
@RUBYNIA10

Natürlich könnte das... vieles könnte...

...nur funzt das wenigste freiwillig...

Doch warum sollten freiwillige dafür aufkommen, was andere verursachen?

Wer Holz nutzt muss das nachhaltig tun, d. h. z. B. auch wieder aufforsten (oder besser noch vorher schon genug Naturverjüngung zulassen/fördern)

Wer Rauchgase verursacht kommt für Schäden auf oder reinigt seine Abgase... Usw.

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PicaPica  22.11.2022, 10:33

Das wäre sehr gut und ich würde verordnen, dass Waldbestände dann nicht wieder künstlich aufgeforstet würden, wo man wieder nur die ökologischen Kriterien berücksichtigen würde, sondern für mindestens 20 Jahre ganz aus der Nutzung genommen würden, sich selbst wieder generieren könnten und danach nicht mehr maschinell bearbeitet werden dürften.

Danke für Deine Antwort und hab einen schönen Tag heute, LG. :-)

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myotis  22.11.2022, 16:29
@PicaPica

Was meinst du denn was passiert, wenn man bei den aktuellen Wildbeständen 20 Jahre gar nix macht?

Das einzige was dann übrig bleibt ist Brombeere, Fichte und Kiefer...

Das ist genau kontraproduktiv!!

Und was macht ein Maschinenverbot für einen Sinn? Holzernte wieder mit Axt und Zugesäge?? Richtig gemacht ist maschinelle Holzernte a) waldschonend b) arbeitssicher und c) wirtschaftlich, also zukunftssicher für Forstbetriebe...

Und selbst wenn eine Rückegasse etwas ramponiert aussieht danach: das sind genau die Störungen die Arten wie die Gelbbauchunke brauchen um sich halten zu können...

Dem Bestand selbst - im besten Falle nämlich bereits komplett vorausverjüngt - sieht man nach dem Hieb nämlich gar nicht an, dass dort Holz genutzt wurde...

Mehr Licht kommt den nachwachsenden Bäumen zugute aber auch vielen Insektenarten z. B. die wieder Futter für viele Vogelarten sind...

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PicaPica  22.11.2022, 18:11
@myotis

Also, heutzutage wo der Wolf es zumindest versucht wieder zurückzukommen, kann man diesem getrost die Reduzierung des Wildes überlassen, das sehe ich bei den Wölfen und deren Wirken in unserem Untersuchungsgebiet, was den Jägern nun nicht so gefällt, aber hier müssen sie meistens zähneknirschend zusehen wie ihre Hirschzuchten so langsam auf ein Normalmaß reduziert werden.

Was sieht man jetzt flächendeckend? Kiefer und Buche, vorwiegend, zumindest in Bayern, jetzt nicht unbedingt in den Alpen, aber in den anderen Gegenden.

Und was hat die Unke gemacht bevor der Harvester in Null komma Nix ganze Hänge platt macht?? Und dadurch ganze Waldbestände so aufgelichtet sind, dass vorher vorhandene Quellen und Gräben vertrocknen? So viel zu der "schonenden" Harvester-Bewirtschaftung.

Was die Rückegassen angeht, finde ich es sehr kontraproduktiv für den Wald, alle ca. 25-30 Meter von diesen Linienkahlschlägen durchzogen zu werden, die die Bestände zerteilen und auch sehr schön als Windkanäle bei Stürmen fungieren. Bei noch in sich geschlossenen Privatwäldern sieht man eher wenig Sturmschäden. Woher das wohl kommt, hmmm.

Ein Wald sollte im Wald entstehen dürfen und wenn man es verantwortungsvoll macht, kann man durch Einzelstamm-Entnahme auch genügend Licht schaffen.

Fazit: Es müssten m. E. mindestens 20 % der Fläche ungenutzt und als Lebensraum für die Tiere erhalten werden und es müssten Verbindungen vorhanden sein, um wertvolle Flächen nicht zu vereinzeln und zu isolieren. Wenn so weitergewirtschaftet wird wie bisher, wird Alles den Bach runtergehen.

LG.

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adianthum  22.11.2022, 19:10
@myotis

Das schlimme an den Harvestern sind nicht die Schneisen und Fahrspuren, die sie hinterlassen, sondern, dass sie auf Grund ihres Gewichts, aber vor allem durch die Vibrationene der schweren Motoren den Waldboden so sehr verdichten, dass darin kein Wasser mehr versickern kann.

Die Dinger haben auf den normalerweise lockeren Walboden den Effekt, wie eine überdimensionale Rüttelplatte!

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myotis  23.11.2022, 03:34
@PicaPica

Auweia... Das ist mal ne Schlagwortsamung...

Wollen wir's mal durchgehen?

Wolf: wieviele Wölfe haben wir? Und wieviele Rehe? Hirsche? Hasen? Das haben schon zigtausend Jäger nicht auf die Kette bekommen, dann sollen es jetzt ne Handvoll Wölfe richten?? Wo's schon ein Geschrei gibt, wenn mal einer durchflitzt. Geschweige denn sich häuslich einrichtet...

Hirschzuchten: voll d'accord, aber auch hier muss man ehrlicherweise sagen, dass Jäger nicht gleich Jäger ist - wald- und jagdgesetztkonform gejagt geht Wald vor Wild und das klappt vielerorts schon Recht gut... Rotwild ist auch nur auf relativ wenige Gebiete beschränkt...

Vorwiegende Baumarten? Immer noch die Fichte... Ich wohne aber in einer Gegend mit wenig Fichte, schon vom natürlichen Standort her, sondern mit hauptsächlich Laubholz: Buche, Eiche, verschiedene Ahornarten, Esche, Elsbeere, Vogelkirsche, Hainbuche...

In den Gebirgen nehmen die Nadelbaumarten (Fichte und Tanne) von Natur aus zu...

Insgesamt ist es doch ein "klitzekleinwenig" komplexer wie von dir dargestellt...

Was kam als nächstes? Ah ja die Unke!

Das kann ich dir gern sagen, wo sie von Natur aus vorkäme: dort wo sich jetzt Maisäcker und Gewerbegebiete breit machen = in den Talauen unserer großen Flüsse! Die Rückegasse der umliegenden Wälder und wenn vorhanden kleine, extensiv betriebene Steinbrüche sind nur ein Ausweichhabitat - so oder so, die Unke (wie auch Libellen, Pioniergehölze, auf lichte Bestände angewiesene Insekten- und Vogelarten....) sind auf sog. Störungslebensräume angewiesen = dort gibt es von Natur aus (Überschwemmungen...) immer wieder "zerstörte" Waldbestände und Vegetationsdecken; die Tier- und Pflanzenarten sind nach Spezialisten für die Besiedlung solcher Rohstandorte...

In dem von dir propagierten Stilllegungswald dagegen können nur die Arten überleben, die auf die so entstehenden Klimaxverhältnisse angepasst sind: Hochwald, strukturreiche Altbestände - also z. B. Spechte, Juchten- und Totholzkäfer, Fledermäuse, Stammmoose, Epiphyten, ......

= also auch hier wieder: soooo einfach isses eben doch nicht...

Rückegassen als Linien Kahlschlag abzutun ist auch zu kurz gesprungen! Ohne Feinerschließung sind die Boden flächig befahren und zerstört - egal ob der Harvester und der Forwarder oder "nur" der Rückeschlepper unterwegs sind...

Dass diese Gassen Autobahnbreite mit eigenem "Sturmklima" haben ist übrigens ein Gerücht... Stattdessen sind es nur festgelegte Fahrlinien, die Kronen der Bäume schließen sich problemlos über diesen...

Und dass es im Privatwald weniger Sturmschäden gäbe, wo dort doch immer noch mehr auf Fichte und optimierten Holzertrag gesetzt wird, halte ich zumindest in dieser Pauschalität bestenfalls für Wunschdenken...

Fazit: Naturverjüngung und gezielte Nutzung ist natürlich erstrebenswert (und hierzulande vielerorts schon lange geübte Realität!) - durch Stillegung auf Teilflächen entsteht das aber nicht. Im Gegenteil das führt zu Intensivierung der Nutzung auf der Restfläche...

Stattdessen braucht es naturnahe Waldbehandlung auf ganzer Fläche, Erhalt wichtiger ökologischer Strukturen wie Totholz, Alt-, Biotop-, Höhlen- und Horstbäume, Mischbaumarten usw.

Bestimmte Flächen können gerne auch ungenutzt bleiben, insbesondere auf Grenzstandorten oder dort wo der Standort empfindlich ist, Auwaldreste z. B., oder Altholzreste in "bringungsungünstiger Lage" wie es so schön heißt...

Aber in 08/15-Wald, gar mit nicht standortgemäßer Bestockung oder nach Kalamitäten, da bringt Stillegung aus ökologischer Sicht garnix - im Gegenteil, dadurch fördert man nur die "falschen" Baumarten und Schadinsekten...

Außerdem kann man IMHO nicht einfach von den Waldbesitzern fordern, dass sie ihre Flächen nimmer nutzen dürfen - während die Landwirtschaft und mehr noch die Gewerbebetriebe - auch und vornehmlich in eigentlich ökologisch sehr empfindlichen Bereichen wie Flussauen (siehe oben die Unke)... - ungehindert das Maximum aus ihrer Fläche holen dürfen...

...dabei ist Waldnutzung selbst im schlimmsten Fall doch noch viel besser...

Zum ganz überwiegenden Teil ist sie aber bei weitem nicht so schlimm wie vielerorts mit "Nutzung" assoziiert wird...

So, habe fertig... ;o)

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myotis  23.11.2022, 03:45
@adianthum

Lass dir folgende wahre(!!) Geschichte erzählen: was meinst du was den Boden mehr belastet, so ein Harvester oder Forwarder oder ein popeliger Golf?

Wie konnten eine Vorführung solcher Maschinen im Wald sehen, dabei wurde dann in einen anderen Bestand gewechselt, also die schwere Maschine auf dem verschneiten Schotterweg voraus, alle anderen hinterher..

Die Maschine hat also im Neuschnee ein - nicht überraschend - breite Spur gezogen...

Aber ob du's glaubst oder nicht: die Pkw sind in der Fahrspur dieser ach so bodenbelastenden Maschine gnadenlos versunken! Bis über die Achse im immer noch weichen Schnee! Und am Untergrund lags nicht, der war ja die geschotterte feste lkw-befahrbare Forststraße...

Außerdem nutzt der Harvester die Äste der gefällten Bäume zusätzlich als "Matratze" auf der er fährt - was zudem also nur auf der Feinerschließung=also den Rückegassen passiert...

Schlimm für den Boden ist eher was passiert, wenn das Holz anders genutzt wird:

  • Flächige Befahrung
  • Schmale Reifen
  • Bringung aller Masse durch wenige (dann überlastete) Nadelöhre usw.

Fazit: Forstmaschinen mögen vieles sein, Rüttelplatten sind es nicht!

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adianthum  23.11.2022, 09:39
@myotis

Ich spreche von Harvestern. Nicht alle Forstmaschinen sind Rüttelplatten...die Dinger wigen bis zu 60 Tonnen!

Aber alleine dass der Wald industriell "genutzt" wird ist schon krank. Man könnte es auch mit Schlepppferden tun, was in unzugänglichen Gebieten ja auch gemacht wird, aber das "liebe Geld"...

Solange alle "um das goldene Kalb" tanzen wird sich nichts ändern, aber was solls, nach mir die Sintflut...

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myotis  23.11.2022, 09:45
@adianthum

Harvester mit 60 Tonnen kenne ich keine...

Übrigens: die Last kommt nicht vom Harvester (der trägt nur sich und ist nur 1x im Bestand) sondern vom Forwarder, der alle Holzmasse rausbringt und entsprechend oft fährt...

Was du mit "industriell" meinst ist mir bis heute nicht klar...

Übrigens: wenn du mit Pferden 400fm pro Hektar rausholst (sofern es tatsächlich einen kahlhien gibt, z. B. nach Käferkalamität), schaut das auch nimmer so frisch aus...

Und bei stärkerem Holz hat das auch Grenzen ;o)

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adianthum  23.11.2022, 10:08
@myotis

Alles hat seine Grenzen, nur der Mensch kennt seine nicht.

Hast du mal einen Harvester "Holz fressen" sehen?

Das Ding steht dabei auf einer Stelle und während der Baumstamm abgefräst wird enstehen Vibrationen, die noch meterweit daneben zu spüren sind. Diese Vibrationen verdichten den Boden an der Stelle wo er steht immens.

Industrialisierung ist alles, wo Menschen gegen Maschinen ausgetauscht werden, um eine Gewinnmaximierung zu erzielen, die nur einigen wenigen zu Gute kommt.

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myotis  23.11.2022, 11:27
@adianthum

Ja habe ich schon mehrfach...

...weshalb ich deine Beschreibung auch nicht damit zusammenbekomme...

Kann es sein dass du da ne Stockfräse beschrieben hast?

Ein Harvester steht auf 6 oder 8 großen Niederdruck-Breitreifen, er hat eine Kettensäge und Astabatreifer und keine Fräse=da vibriert a) nur wenig und b) wird das von den Reifen und der Reisigmatratze weitestgehend geschluckt...

Industrialisierung nach deinem Verständnis zu verlangen hieße im Wald, dass wieder ganz viele Holzknechte in den Wald getrieben werden, die höchst gefährliche und belastende Handarbeit machen müssen???

Wer soll das alles zahlen an Waldbesitzern, Holzkäufern, Möbelkunden, Krankenversicherungen, Sterbekassen?...

Im Bauwesen haben wir auch keine Spatenbrigaden mehr, also ein bisschen Realismus muss schon sein...

Auch bei motormanuellen Verfahren (Motorsägenfällung) muss das Holz gerückt und abgefahren werden können - und nein das geht nicht alles mit Pferden wie auch die Landwirtschaft nicht mehr alles mit dem Gaul pflügt...

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adianthum  23.11.2022, 11:40
@myotis

Ok, ich habe festgestellt, dass ich technologisch nicht mehr auf dem neuesten Stand bin und in meinem Kopf ein ganz anderes Bild von einem Harvester hatte, als er wirklich ist.

dass wieder ganz viele Holzknechte in den Wald getrieben werden, die höchst gefährliche und belastende Handarbeit machen müssen???

Ganz genau! Das würde sowohl den Respekt vor der Natur wieder herstellen, als auch die Wertschätzung für den Rohstoff Holz.

Außerdem würde es dann auch wieder Sinn ergeben, Möbel auf Haltbarkeit herzustellen, anstatt als ein Wegwerfprodukt, wie es derzeit ist. Es wäre nachhaltiger, gesünder und es würde so einigen Männern mit Kraft- und Testostoronüberschuss eine Möglichkeit bieten sich zu beweisen und in Wettbewerb gegeneinander zu treten, ohne Recourcen zu verschwenden, die wiederum einer anderen Industrie Gewinne beschert und ansonsten keinerlei Sinn hat. Natürlich würden dann einige Fitnesstudion schließen müssen, weniger hochgetunte Autos auf den Strassen fahren, weniger dies...weniger das....

Und soviel gefährlicher als so manche "Funsportarten" ist das auch nicht...

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PicaPica  23.11.2022, 12:06
@myotis

Schlagwörter? Welche Schlagwörter?

Aalso, gut, die Wölfe sind noch viel zu wenige, da gebe ich Dir recht und so wie es jetzt aussieht, haben sie wohl wenig Chancen, sich dauerhaft ansiedeln zu können, auch weil dieses Land von viel zu vielen Straßen durchzogen ist. Aber würde man Schutzgebiete einrichten, die, und dabei bleibe ich, aus der Nutzung genommen würden und groß genug wären, hätten sie eine Chance. Das wäre doch mal ein interessantes Vergleichsprojekt, oder? Wie erwähnt, kann ich eben für unser Gebiet sprechen und da ist es so, dass dort wo sie ihren Hauptaufenthaltsort hatten, die Verjüngung das erste Jahr nicht verbissen wurde und ich auch keine teilweise über 30 Tiere zählenden Rothirschrudel mehr gesehen habe.

Wenn es bei Dir in der Gegend noch keine Wölfe gibt, muss weiterhin die Jagd ran und Wald vor Wild ist eine sehr schöne Theorie, die ich durchaus befürworte, nur in der Praxis sehe ich da eher das Gegenteil - in unserer Gegend und das in drei unterschiedlichen Waldgebieten die verschiedenen Forstämtern unterliegen, wobei bei zweien so gut wie keine Hirsche vorkommen, da ist es das Rehwild das verbeißt.

Ich bin auch teilweise Deiner Meinung, dass man einen Jahrzehnte zerwirtschafteten Kunstwald nicht auf einmal sich selbst überlassen könnte, obwohl, vielleicht sogar doch, jedenfalls weitestgehend und je nach Grad seiner Zerstörung. Für Unken und andere wasserbewohnenden Tierarten, könnte man Teiche anlegen, an Waldlichtungen mit nicht zu steilen Ufern, die, je nach Sonneneinwirkung, sicher anfangs immer mal wieder aufgefüllt werden müssten, bei den noch zu erwartenden Hitzesommern. Es würde halt lange dauern, bis sich alles wieder eingespielt hätte.

Wenn bei Dir die Elsbeere und Vogelbeere eine reale Chance aben, dann Glückwunsch. Hier sind es, wie erwähnt, neben den Restbeständen an Fichte, fast nur Kiefern und Buche, zum Teil zur dichten grünen Hölle herangewachsen, in der sich die Schweine wohlfühlen.

Weißt Du, am liebsten würde ich mal mit Dir einen Waldbegang draußen machen, dann könntest Du vor Ort sehen, von was ich "spreche". Die Rückegassen sind! zu einem sehr großen Teil tatsächlich so breit wie eine Straße und was die Sturmschäden angeht, hat man das bei den letzten Stürmen sehr schön sehen können, was Sache ist und welche Auswirkungen solche Schneisen haben. Ganz zu schweigen von der da fehlenden Deckung für Arten die vom Sperber gefangen werden, der sich nur an diese Schneisen zu setzen braucht und zuschlagen kann, wenn seine Beute darüberfliegen muss.

Was die Bodenverdichtung angeht, hat adianthum durchaus recht und wenn die Pkw hinter dem Harvester im Neuschnee versunken sind, mag das eine schöne forstliche Demonstration gewesen sein, aber man muss die Reifenbreite in diese Betrachtung mit einbeziehen und durchaus bodenverdichtende Breitreifen bzw. Ketten kann man nicht mit Autoreifen vergleichen, finde ich.

Sollte eine feinfühlige forstliche Bewirtschaftung stattfinden, so wie Du es auch "gesagt" hast, nämlich eine naturnahe Waldbehandlung auf ganzer Fläche, Erhalt wichtiger ökologischer Strukturen wie Totholz, Alt-, Biotop-, Höhlen- und Horstbäume, Mischbaumarten usw., wäre ich absolut dafür. Alleine das findet eben nicht statt. Stattdessen werden mehrere Fußballfeldgroße Flächen komplett gerodet, bei manchen dürfen ein paar dünne Kiefern stehenbleiben, denen es allerdings in den Sommern auch zu heiß wird und sie reihenweise absterben, auf die man ganz lange nichts pflanzt und die dann mit teilweise Tanne und anderen Laubhölzern, gerne auch fremde Arten mit denen die heimische Flora nichts anfangen kann, aufgeforstet werden, wo man sich von Vorneherein fragt, was das für einen Sinn macht.

Zum Schluss noch was die Nutzung angeht. Ich habe mich mit Privatwaldlern unterhalten, die meinten, dass sie gezwungen wären in eine Genossenschaft einzutreten und schon um deren Beiträge zahlen zu können, ihren Wald bewirtschaften müssen. Auch sieht man momentan, dass viele Alte ihren lange gepflegten Wald an die jüngere Generation abgeben, die das Kapital im Blick hat, das man damit machen kann und entsprechend sehen die Wälder von vorher zu nachher auch aus.

Es ist! sehr komplex, auch da hast Du recht. LG. :)

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myotis  23.11.2022, 17:26
@adianthum

Also mit weniger ist mehr gehe ich mit, keine Frage...

Aber Holzknechte und "gefährlich ... auch nicht" nicht - da glaube ich schlicht, dass Du nicht weißt was das bedeutete... Die Leute haben sich reihenweise krumm und nicht selten schlicht zu Taode geschafft - bitte sag, dass das kann nicht dein Ziel gewesen sein kann...

Waldarbeiter gehört heute noch zu den gefährlichsten Berufen überhaupt, und ohne jede technische Unterstützung war es sicher nicht besser...

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myotis  23.11.2022, 17:28
@PicaPica

Stell doch mal ein Bild von Deinen Horrorbeschreibungen ein und magst Du sagen wo (ungefähr) sowas ist?

Ich habe sowas schon sehr lange nimmer gesehen (hierzulande), Waldnaturschutz hat deutlich an Bedeutung gewonnen und wirkt sich auch immer mehr aus...

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myotis  23.11.2022, 17:31
@myotis

übrigens: wenn es mit der Verdichtung wirklich so schlimm wäre, warum gibt es dann immer weniger Kleinstgewässer wie Fahrspuren im Wald?

Natürlich kann man für Amphibien (und Libellen und Eisvögel und ...) hübsch Biotope anlegen und dauerhaft gegen die Natur pflegen... Es bleibt letztlich genauso die künstliche "Störung", die ständig wieder und wieder und wieder gegen die natürliche Entwicklung gehalten werden muss... Ob das letztlich Sinn macht?

...statt im Fall der Unke ihren natürlichen Lebensraum in den Flussauen zu schützen und wiederherzustellen?

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adianthum  23.11.2022, 18:35
@myotis

Also das mit den Arbeiten mit denen sich Leute zu Tode schuften haben die Industriestaaten ja erfolgreich in die dritte Welt "outgesourced", genauso wie die versteckte Armut gerne stigmatisiert und dann von den Betreffenden aus Peinlichkeit zur Heimlichkeit transformiert wird.

Holzfällerarbeit ist ein Abenteuer und richtig gemanagt, könnte man aus dem Ding sogar ein Geschäft machen. Theoretisch...gefährlicher als Bergsteigen, BungeeJumping, Paragliding, Freeclimbing usw. ist das nämlich keineswegs. Baumfällen als Mutsport! Business as usual...

Und dann Klasse anstatt Masse.

Allerdings muss ich zugeben, dass ich die Krise kriege, wenn mein Lebensgefährte mit seinen sechzig Jahren in eine Tanne steigt um Äste wegzumachen, damit er einen Baum fällen kann ohne andere dabei zu beschädigen.

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myotis  23.11.2022, 19:33
@adianthum

Waldarbeit als Fundport vermarkten?!?!

Hilfe Hilfe große Not!!!

Ich will im Wald niemanden sehen der das als "Abenteuer" macht und auch keinen der das so vertickt...

Waldarbeit ist ausschließlich was für Profis mit dreijähriger Facharbeiterausbildung und möglichst langer Berufserfahrung - sonst für niemanden!!

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PicaPica  24.11.2022, 13:45
@myotis

Werde ich, muss nur noch sehen wo, denn hier bei GF geht das nur in den Antworten. Kann noch ein klein wenig dauern, aber ich werde Dir bescheid geben. LG. :)

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