Welche Unterstützung müssen Eltern ihren studierenden Kindern zahlen?
Ich möchte nach der Schule so schnell wie möglich ausziehen, weil es Zuhause ehrlich nur noch Hölle ist.
Eine mögliche Wohnung mit 380€ Kaltmiete im Monat wäre machbar wenn ich richtig arbeiten würde.
Das würde ich noch hinkriegen.
Aber bei einem Mindestlohn Gehalt sind wir bei 5 Arbeitstagen und 3 Arbeitsstunden also bei 720€ im Monat, Tendenz nach oben, weil drei Stunden relativ wenig sind.
Allerdings kommen ja noch Heizkosten etc dazu, die jetzt auch nicht billig sind.
Plus Essen, Kleidung ,..
Da ich bezweifle, dass meine Eltern mich noch unterstützen würden wenn ich ausziehen würde, frage ich mich jetzt ob es überhaupt denkbar wäre, allein so ein Leben aufzubauen, zumal ich vom Elternhaus nichts gelernt habe, was so für ein eigenes Zuhause wichtig ist. Angefangen beim Kochen und weiter über Wäsche waschen oder putzen.
Deswegen die Frage: Müssen Eltern einen unterstützen, wenn man gegen ihren Willen auszieht? Wenn ja, wie viel wäre das und habt ihr Tipps wie ich das gut hinkriegen kann?
7 Antworten
So lange deine Eltern bereit sind dir Unterkunft und Essen zu Hause zu gewähren, sind sie nicht verpflichtet dich wenn du ausziehst zu unterstützen. Wenn du zu Hause extreme Probleme hast wende dich ans Jugendamt, erkundige dich dort welche Möglichkeiten du hast. Auch wenn du schon über 18 bist gibt es dort Anlaufstellen. Wünsche dir viel Erfolg und Glück-
Soweit ich weiß hast du Anspruch auf Kindergeld, was 250€ im Monat sind. Zusätzlich dazu kannst du eben arbeiten, ich habe neben dem Studium einen Minijob gemacht, da ist das limit 520€ im Monat, aber viel mehr arbeiten wäre für mich neben dem Studium auch nicht drin gewesen. Ob das reicht... Für einen krassen Lebensstandard sicher nicht. Ob man damit irgendwie hin kommt, wenn man noch etwas erspartes hat: möglich. Und es ist auch die Frage, ob du so günstig eine eigene Wohnung findest. Ich würde vielleicht eher nach einer WG suchen oderso, wo man sich die Miete teilt, das ist insgesamt für eine Person dann günstiger.
Du kannst natürlich BAföG beantragen, dann müsste das möglich sein mit dem ausziehen.
Deine Eltern können - sofern deinen Studienort halbwegs gut erreichbar ist - darauf bestehen, dass sie dir Unterhalt in Form von Kost und Logis anbieten.
Also liegt es an dir, einen ausreichend weit entfernten Studienort auszusuchen.
Evtl wäre auch ein duales Studium etwas, da würdest du Geld verdienen. Dafür hast du fast keine Semesterferien.
Bis dahin solltest du jeden Cent sparen, den du kannst. Du wirst es für deine Kaution und Einrichtung brauchen.
P.S. Vielleicht kannst du dich einmal pro Woche mit einer Freundin treffen und gemeinsam kochen und essen?
Wenn du in Hamburg wohnst und in Hamburg studierst, dann musst du zuhause wohnen. Wenn du aber einen Studienplatz in München bekommst, darfst du ausziehen.
Wieso müssen? Ist das nur in Hamburg so? Lebe in Bayern. Und soweit ich weiß darf jeder Volljährige hinziehen wo er will in der Theorie
Wenn du nahe an deinem Elternhaus studierst, dann können diese erwarten, dass du bei ihnen wohnen bleibst. Wenn du weit weg studierst, dann müssen sie dich bei deiner Wohnung unterstützen.
Deine Eltern sind bis zum Ende deiner ersten Ausbildung dir gegenüber unterhaltspflichtig, d.h. solange du zur Schule gehst, eine Ausbildung machts oder studierst.
Wenn du während dieser Zeit Zuhause leben könntest, müssen sie dir gar nichts geben, nicht einmal Taschengeld.
Ziehst du aus, kannst du das Kindergeld an dich abzweigen lassen, mehr kannst du von deinen Eltern dann nicht erwarten.
Setz dich mit den beiden zusammen, besprich deine Wünsche und frage, wie sie dich unterstützen wollen und ggf. können.
Müssen Eltern einen unterstützen, wenn man gegen ihren Willen auszieht...
Nein. Ohnehin ist bei einem Studium vorrangig BAföG zu beantragen, bevor die Leistungsfähigkeit nach BGB geprüft wird.
Es sei denn, deine Eltern verdienen so gut, dass man sich den BAföG Antrag schenken kann.
Sie sind allerdings nicht verpflichtet dir eine eigene Wohnung zu finanzieren, wenn du deinen Studienplatz in annehmbarer Zeit vom Elternhaus erreichen kannst.
Solltest du den vollen Satz BAföG bekommen, dann kommst du mit dem Kindergeld, welches sie entweder an dich weiterleiten oder den du per Abzweigungsantrag beanspruchst (wenn sie keinen Unterhalt in mindestens der Höhe des Kindergeldes zahlen und du eine eigene Meldeadresse hast), an die 1100 Euro. Wenn du dann noch neben dem Studium einen Minijob machst, dann kommst du auch gut über die Runden.
ansonsten steht es dir auch frei einen Studienkredit aufzunehmen.
Du solltest nur bedenken, dass es mit der Miete alleine ja nicht getan ist. Kaution, Möbel, Haushaltsgegenstände, Lampen, Teppiche, Vorhänge, Waschmaschine usw.
Ein gewisses finanzielles Polster sollte man schon haben oder zumindest Freunde die einen Transporter haben oder besorgen können, um z.B. über kleinanzeigen günstig an Möbel und Co. zu kommen.
Daneben sind noch Versicherungen (zumindest Haftpflicht) zu zahlen, Handy, Nebenkosten, Essen, Trinken, ÖVP, Freizeit, Kleidung, Semestergebühren...
Und dann braucht man natürlich noch einen Vermieter, der an einen "mittellosen" Studenten vermietet. Vielleicht bietet sich auch erstmal ein WG - Zimmer an.
Und wenn du an fünf Tagen die Woche arbeiten möchtest, dann bleibt ja auch kaum Zeit für das Studium. Also wenig sinnvoll mehr als einen Minijob zu machen. Es sei denn, du suchst dir ein duales Studium wo du von Anbeginn Geld verdienst.
Wie meinst du das?