Was macht dich unendlich traurig?

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Eine schöne Frage!

Wenn ich auf mein bisheriges Leben zurückblicke, haben mich (das gilt wohl für die meisten Menschen) größere und kleinere Traurigkeiten heimgesucht - ein manchmal nicht leicht zu ertragendes, aber wichtiges und intensives Gefühl. 

"Unendlich traurig" - ich erinnere mich an zwei Situationen in meinem Leben, die mich tieftraurig gestimmt haben und deren starke Emotion zeitweilig immer noch nachhallt, plötzlich, wie aus heiterem Himmel. Ich möchte gerne eine Situation beschreiben:

An einem Nachmittag vor wenigen Jahren habe ich mal meine Mutter an einer U-Bahn-Station abgeholt. Ich hatte sie einige Wochen nicht mehr gesehen. Ich erinnere mich genau: ich fuhr die Rolltreppe zum Bahnsteig hinunter und bemerkte sie schon von Weitem. Sie sah mich erst nicht. Ich weiß nicht ... sie kam mir auf einmal so gealtert vor. Ich hatte sie nie so gesehen, als hätten die vielen Jahre ihr mit einer rauen Hand hinterrücks über das Gesicht gestrichen, dass sie mit einem Zuge welkte. Sie war so hineingeduckt in ihr Alter, so kleingeworden und hilflos - ich habe sie nie so wahrgenommen. Mich durchfuhr die Traurigkeit wie eine heiße Welle. Ich kann es schwer beschreiben. Es war nicht nur das Bewusstwerden ihres Alterns, ihrer Schwäche und Sterblichkeit, nicht nur Mitleid - es war mehr. Es stimmte mich traurig, dass vieles, was ich mit ihr erlebt habe, unwiderruflich vergangen ist, dass das Leben einfach so über uns hinweggezogen ist, dass sie selbst nicht mehr aus ihrem Leben gemacht hat, dass man die Zeit nicht zurückdrehen und manches korrigieren kann, dass man alles Vergangene hinter sich lassen und hinnehmen muss. Diese Empfindungen (und sicherlich noch andere) schwangen in meiner damaligen Traurigkeit mit - sie war vielleicht "unendlich" - denn sie bebt immer mal wieder in mir nach - und sie lässt sich nicht tilgen.

Liebe Grüße 🌳

Dass ich sehr wahrscheinlich in meinem gesamten Leben nie der Person begegnen werde, die ich unsterblich liebe, ebenso wie sie mich. Und ja, dass diese Liebe beiderseitig ist, weiß ich, ohne dass ich ihr in diesem Leben je begegnet bin und vermutlich in diesem Leben auch nie begegnen werde, sondern frühestens erst wieder nach meiner Rückkehr in ein ewiges Dasein, an welches ich mich ebenso zu erinnern glaube, wie an früher durchlebte, mit meinem gegenwärtigen vergleichbare Leben und auch ebenso wie an diese geliebte Person und an weiteres - unter anderem an eine Person, die mich ebenso kennt, wie meine ewige Partnerin, ohne dass sie diese ist, aber sie brachte mich in einer früher durchlebten Variation meines gegenwärtigen Lebens an einen Ort, an welchem ich zur gegebenen Zeit meiner ewigen Partnerin begegnet bin. Die Person, die mich in diesem früher durchlebten Leben an den betreffenden Ort gebracht hatte, lernte ich vor 23 Jahren in diesem Leben kennen und erkannte sie aufgrund vorheriger Erinnerungen beim ersten von leider nur 2 Treffen auf dem ersten Blick sofort wieder. Beim zweiten Treffen, zwei Jahre später, erzählte sie mir, dass es ihr beim ersten Treffen auf dem ersten Blick genauso ging in Folge dessen sie mir von der gemeinsamen Erinnerung aus dem früher durchlebten Leben in allen Details übereinstimmend mit meiner Erinnerung daran erzählte, wovon ich hier nur ein paar Dinge erwähnt habe.

Während ich vorher dahingehend nur einen gewissen Glauben hatte, wurde mir dies alles durch dieses Erlebnis zur Gewissheit, denn zwei Personen, die sich tatsächlich auf eine solche Weise kennen, sind schon etwas, was meiner Ansicht nach in dieser Hinsicht sehr überzeugend ist und es geht auch nicht darum, andere damit zu überzeugen, sondern nur dass es mir die Sicherheit im persönlichen Glauben gegeben hat.

Aber traurig, dass ich meiner ewigen Partnerin in meinem gegenwärtigen Leben wohl nie begegnen werde trifft es nicht ganz. Eher zutreffend wäre er Begriff depressiv (und das schon über etwa 3 Jahrzehnte), lebensmüde sicher ebenso lange und für gute 5 Jahre war ich sogar selbstmordgefährdet, einschließlich einer Zeit, wo ich mich mit dem Ansammeln von verschreibungspflichtigen Schlaftabletten auf einen insgeheim festgelegten Termin auf meinen Selbstmord vorbereitet hatte, ohne dass jemand außer mir davon etwas geahnt hätte.

Christina168 
Fragesteller
 06.08.2023, 22:12

Danke für deine bewegende Antwort!

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JTKirk2000  06.08.2023, 22:17
@Christina168

Dankeschön für den Kommentar, aber das war auch nur ehrlich. Wenn mich jemand fragen würde, ob ich Einsamkeit kenne, dann würde ich meinen, dass ich diese mein Leben lang mindestens so gut kennen gelernt habe, wie jemand der durch den Tod die geliebte Partnerin oder den geliebten Partner verloren hat und so jemand hatte wenigstens das Glück eine gewisse Zeit im Leben mit ihr oder ihm verbracht haben zu dürfen, was mir auch verwehrt bleibt.

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Christina168 
Fragesteller
 06.08.2023, 22:23
@JTKirk2000

Ich hab deine Antwort genau verstanden und weiss was du ausgedrückt hast.

Ich verstehe dich.

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  • Dass Wünsche unerreichbar sind und nicht wahr werden
  • Dass es keinen Ausweg gibt
  • Dass alles so bleibt, wie es ist und man nichts daran ändern kann
  • Unglücklichkeit
  • Traurigkeit
  • Menschen, die einem nicht verstehen und denken, dass sie immer recht hätten

7veren⁷

Huhu Christina...🙋‍♀️,

unendlich traurig macht mich folgendes:

Körperliche bzw seelische Misshandlungen und Vergewaltigungen

Misshandlungen an Tieren

Hassparolen gegen Homosexuelle, Lespen, Transsexuelle usw.

Anfeindungen an Menschen, die in unserer Gesellschaft nicht akzeptiert und angenommen werden

In diesem Sinne gibt es noch einiges was mich traurig macht......

Viele liebe Grüßchen von Mausimauselchen und bleibe weiterhin gesund!👍

Das Ende einer Liebe.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Renate2511  06.08.2023, 23:44

Wegwischen. Andere Mütter haben auch schöne Töchter.

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