Warum wird "man" oft gegendert?

7 Antworten

Das hat doch nichts mit dem Geschlecht zu tun.

Korrekt. Um zu erkennen, dass "man" nicht geschlechtsspezifisch ist, bedarf es einer gewissen Bildung und Intelligenz, daran fehlt es bei einigen. Aus dem gleichen Grund verstehen einige Menschen auch nicht, dass es einen Unterschied zwischen "Studenten" und "Studierenden" gibt, und dass "Studenten" als Gattungsbegriff nicht geschlechtsspezifisch ist - bei "Studenten" sind weibliche Studenten nicht "mitgemeint", sondern sie sind genauso angesprochen wie männliche Studenten. Aber die Bildung ist ja eh auf dem Rückzug...

Aufgrund der Formgleichheit auf phonologischer Ebene ist nach geläufigen linguistischen Theorien, etwa dem Discriminative Lexicon, davon auszugehen, dass man und Mann nicht nur oberflächlich gleich klingen, sondern dass man ebenfalls un(ter)bewusste Assoziationen zu Männern auslöst.

Vgl. bspw. die Erläuterungen bzgl. Formgleichheit und Auswirkungen auf die Sprachverarbeitung in Schmitz et al. (2023) hier: https://escholarship.org/uc/item/44d4x732#main

"Oft" wird man aber dennoch nicht gegendert. In den Fällen, in denen man durch bspw. frau ausgetauscht wird, können außerdem auch andere Gründe vorliegen, etwa ein Wortspiel.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – forsche als promovierter Linguist zum Thema Gender & Sprache

Hab ich noch nie gesehen außer man Macht das als Wortspiel. Aber mit Gendern hat das nichts zu tun.

Genau aus dem gleichen Grund, warum manchmal Mann kann nichts dafür geschrieben wird. Die Autoren halten sich für witzig und möchten deutlich zeigen, dass sie gerade über ein bestimmtes Geschlecht schreiben und nicht über alle manne, Menschen.

man nutzt "man", wenn alle Geschlechter angesprochen werden.

Wenn man dagegen schreibt "Frau" kann nichts dafür weist man explizit drauf hin das es tatsächlich nur um Frauen geht oder "man schreibt auch "Mann" kann nichts dafür, dann sind explizit nur Männer gemeint.