Was habt ihr gegen das Gendern?
Gäst*innen, Ärzt*innen, Jüd*innen, Sinti*zze und Rom*nja, Vorständinnen oder auch Bürger*innenmeister*in*kanditat*innen...
Es gibt viele Worte, welche gegendert sich erstmal ungewohnt anhören.
Doch sie schließen alle Menschen mit ein, was sie umso erstrebenswerter macht...
Dieses ewig gestrige dagegen sein finde ich intolerant, ja fast schon sexistisch/rassistisch. Den moderner bunter Fortschritt lässt sich eben nicht verhindern.
Was denkt ihr über das Thema?

Das Ergebnis basiert auf 138 Abstimmungen
63 Antworten

Manches hört sich einfach nur ungewohnt und komisch an, wie Gästinnen oder Vorstandinnen.
Jeder weiss doch, dass wenn die männliche Form verwandt wird, trotzdem beide Geschlechter gemeint sind. Das muss man nicht extra betonen und aussprechen.

Der Vorstand und Gäste wird auch nicht gegendert. Aber weiss, was du meinst.

Ich bin gegen das Gendern, weil man durch das Gendern niemanden mit einbezieht, der nicht vorher schon gerecht behandelt wurde, weil auch das generische Maskulinum jeden mit einbezieht und weil es sich einfach fürchterlich anhört. Und wozu sollte man der Sprache etwas unästhetisches hinzufügen, wenn diese Änderung von den meisten Menschen abgelehnt wird und sie gar nichts bewirkt?

ein m.E. noch fehlendes Argument zu den bisherigen Antworten:
Es handelt sich zudem um eine aktive Diskriminierung und praktische Benachteiligung von Menschen, die auf ein einfaches System zum Leben angewiesen sind, z.B. Gendern - Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e.V. (dbsv.org)
Insofern ist das Gutmenschentum um das Gendern - insbesondere mit Sonderzeichen - tatsächlich menschenverachtend.
Dazu gehört noch eine gewisse Arroganz einer wirklichen Minderheit, sich über die Interessen der Mehrheit und den allseitigen Regularien hinwegsetzen zu wollen (Rechtschreibrat).

Unnötig und überflüssig. Irgendwann gab es plötzlich eine kleine Minderheit die meinte sie müsse sich nicht mehr angesprochen fühlen, obwohl immer alle mit eingeschlossen wurden.
Ich liebe Norwegisch. Da gibt es praktisch keine weibliche Form mehr. Selbst die Mutter oder die Tochter kann eine männliche Endlung haben. Das erleichtert die Sprache ungemein und dennoch fühlen sich alle angesprochen. Bei Deutsch versucht man unnötige und ungelenke Konstruktionen zu kreieren.

Gendern mit Sternchen, Schrägstrich, Bindestrich etc. finde ich sehr unhandlich, es stört den Lesefluss und ist meist grammatikalischer Abfall. Nebenbei ist es auch nicht barrierefrei weil es bislang keine Software gibt, die einer blinden Person den Text mit Genderpäuschen vorlesen kann. Das macht es unnötig schwierig, einem längeren, durchgegenderten Text zu folgen.
Eine Mitspielerin "las" mir letztens im TS einen Satz vor, da ziehts einem schon nach wenigen Worten die Schuhe aus.
Gendern ändert auch nichts gegenüber der früheren Methode, beide Formen aufzuschreiben oder doch zumindest zu sagen. Es spart vielleicht ein paar Zeichen im Text aber keine Zeit beim Sprechen. Auch mit dem generischen Maskulinum habe ich als Frau kein Problem.
Von mir aus soll in Amtsschreiben gegendert werden, wenns die Leute beruhigt, die liest eh niemand freiwillig und Amtsdeutsch war schon immer speziell. Künstlich aufgedrückte Sprachveränderungen halten sich allerdings im Alltag nicht so das das gendern, zumindest in der aktuellen Form, sich nicht durchsetzen wird.