Warum redet niemand über den Kreislauf des Hasses?
Und schiebt sich stattdessen die Opferrolle und Schuld hin und her? Siehe Palästina, Migrationspolitik, Glaubensfragen und vor allem Kriege etc.
Das kann doch niemals gut enden...
Ich finde, dass sich die Menschheit endlich Mal vereinen sollte, um globale Probleme effektiv zu lösen.
6 Antworten
Du hast völlig recht, nur das 'niemand' stimmt nicht ganz, zB hier:
Feindschaft muss also irgendeinen Nutzen für die Erhaltung des Systems haben, sonst wäre sie bei dem vielen Schaden, den sie anrichtet, schon längst überwunden. Hier muss man eben unterscheiden zwischen dem Nutzen und Schaden für die Menschen und dem für das System.
Feindschaft gibt es auf allen Ebenen, von den persönlichen Feindschaften von Mensch zu Mensch, und zwischen Gruppen bis hin zu Nationen und Machtblöcken. Und sie wird nicht nur geduldet und ertragen, sondern oft aktiv erhalten und gefördert. Solche Aktivitäten und solches Verhalten nenne ich Feindschaftspflege analog zur Freundschaftspflege.
Charakteristisch für die Feindschaft und die Eskalation von Konflikten ist die einseitige Betrachtung, das Nicht-wahr- haben-Wollen des Anteils der eigenen Seite am Konflikt. Wer nicht Partei ergreift, kann erkennen, dass Konflikte durch symmetrische Wechselwirkungen eskalieren. Abneigung fördert Abneigung beim Gegner, Hass der einen Seite füttert den Hass auf der anderen Seite.
Doch beim einseitigen Denken ist es immer nur der Gegner, dessen Handlungen aggressiv und bedrohlich sind, das eigene Verhalten wird als bloße unvermeidliche Reaktion gesehen, für die man nicht verantwortlich ist. Kritische Aufmerksamkeit ist nur noch auf den Feind gerichtet. Als ob der Dreck des Feindes die eigene Weste porentief rein waschen würde.
Dieser Reinigungseffekt gilt sowohl auf kollektiver als auch auf individueller Ebene, in der Psychologie wird es Projekt- ion genannt. Eigenschaften und Verhalten, das man an sich selbst nicht wahrnehmen will, wird dem Gegner unterstellt. Es steckt also eine Flucht vor Verantwortung dahinter, auch die gefühlte Nähe von Verantwortung zu Schuld spielt dabei eine Rolle. Der Sündenbock, dem alle Schuld und Sünde aufgeladen wird, um ihn damit in die Wüste zu schicken, hat großen Nutzen für die psychische Entlastung. Manchen gilt er deshalb als das nützlichste Tier für die Menschheit. Das einseitige Denken als stark vereinfachtes Denken bietet auch eine geistige Entlastung, die Zweifel minimiert.
Sehr schlüssige und nachvollziehbare Analyse, Kompliment, meinen Stern hast du dir hiermit gesichert ⭐️, liebe Grüße aus dem frostigen Saarland 🥶🙋♀️.
Es wird doch ständig über den Kreislauf des Hasses geredet. Nur wird eben auch klar gestellt, dass Gräueltaten keine Entschuldigung für Gräueltaten sein können.
Du hast recht, leider wirst Du, wie viele andere, "ein Rufer in der Wüste" sein und bleiben.
Denn die Mächtigen dieser Erde wollen keinen Frieden. Vor allem die Waffenindustrie soll weiter satte Gewinne machen können.
Ui, du hast natürlich recht ..... aber dazu fehlt es wohl an Reife und Weisheit.
Syrer sprechen auch reichlich von Rache an den Assad-Anhängern, die ihre Leute ermordeten..... also kaum hat sich alles geändert, gehts schon wieder von vorne los ... Rache ....
Der Mensch kann sich für Gesetze und Rache / Selbstjustiz entscheiden.
Dann gäbe es noch die Eigenverantwortung .... aber da ist wohl noch ein Weg hin. Selbst aber, für meinen Gebrauch in meinem Leben, habe ich mit Eigenverantwortung sehr gute Erfahrungen gemacht. Dadurch konnte ich viel Gutes in mein Leben bringen und mich von Problemen lösen.
Denke mal, davon will keiner was wissen, weil keiner ausreichend Informationen und Lösungen dafür hat, weil man nicht daran glaubt, weil man es sich nicht vorstellen kann ....
Aber natürlich ist es offensichtlich, dass alle Sündenbockpolitik nicht klappt, nicht zu Gewolltem führt .... und dennoch ....
Man fühlt den Hass so stark und fühlt sich auch durch den Hass stark, dass da nichts anderes hinein passt. Zudem sind eigene Ängste auch sehr stark.
Gut beobachtet - und den Zusammenhang zwischen Hass und eigenen Ängsten hat schon Shakespeare aufgezeigt: "In time we hate that which we often fear".
Weil das absolut trivial ist und jeder weiß.
Und trotzdem wird es sich niemals ändern.