Warum hält sich das Thema Wasserstoffantrieb so sehr bei E-Auto "Gegnern"?

13 Antworten

Strom direkt aus der Batterie zu einem Elektromotor leiten und dann in Bewegung umwandeln ist natürlich der effizienteste Weg aber auch das größte Problem beim e Auto.

man müsste das laden besser aufteilen auf Zeiten in denen es Überschuss an Energie gibt und unterbinden wenn Mangel herrscht. Leider wird das immer schwieriger je mehr Teilnehmer gesteuert werden sollen. Die Leute kommen abends nach Hause und stecken das Auto an die Box damit es über Nacht laden kann. Was aber wenn der Wind nicht weht? Sonne gibt es nachts auch nicht. außerdem muss an der Infrastruktur einiges gemacht werden damit solche Mengen an Strom auch dahin kommen wo sie gebraucht werden was jetzt schon ein Problem ist. Stell dir mal vor alle fahren elektrisch.

wasserstoff könnte ich herstellen wenn zu viel Strom da ist was beim Ausbau der erneuerbaren dann vielleicht Stabilität im Netz schaffen kann. Ich kann einige wenige Stellen halt leichter steuern als Millionen einzelner. Grade wenn viel Wind ist bzw. die Sonne scheint ist mehr Strom vorhanden als wir brauchen der dann auch gerne mal an Nachbarländer verschenkt wird oder die Windmühlen werden abgestellt. Warum also nicht hier Wasserstoff produzieren? Ist nicht so effizient wie der Elektromotor aber sicher besser als den Strom gar nicht zu nutzen.

und zu guter letzt geht es in meinen Augen auch um die Infrastruktur. Lkw Baumaschinen und landwirtschaftliche Zugmaschinen werden sicher nicht elektrisch fahren da hier Wasserstoff klar im Vorteil ist wird sich das in Schwerlastverkehr wohl auch durchsetzen und das bedeutet die Infrastruktur wird hier geschaffen bzw. die vorhandene nur etwas erweitert und angepasst. Tankstellen haben wir genug und auch der Transport von Kraftstoff ist geregelt aktuell also mit minimalen Aufwand kann hier Wasserstoff an Orten produziert werden wo Strom und Wasser vorhanden sind und dorthin transportiert werden wo man ihn braucht. Für Elektroautos muss zusätzlich noch Infrastruktur verlegt werden und damit habe ich immernoch das Problem das ich Energie nicht dann loswerde wenn sie günstig ist bzw. im Überschuss vorhanden.

im Endeffekt ist das Elektroauto von der Effizienz der beste Weg aber das war dann auch schon alles. In meinen Augen überwiegen die Vorteile beim Wasserstoff dem Nachteil des Wirkungsgrades zumal das tanken ähnlich schnell geht wie beim Benzin bzw. Diesel was bei der Masse die Akzeptanz steigern dürfte und auch das ist ein wichtiger Faktor finde ich.


Daniel551980  22.12.2024, 21:20

Zu dem Thema/Problem gab es bereits mehrere verschiedene Pilotprojekte und Versuche. Man fand heraus, dass maximal 50% der E-Auto Nutzer in einer Region gleichzeitig laden. Im Durchschnitt eher weniger.

Dazu besitzen immer mehr Haushalte Solaranlagen und die Speicher werden immer besser und günstiger. Sie können also unabhängig von fremden Strom und dem Netz laden.

Beim Verbrenner funktioniert es doch seit Jahrzehnten auch. Wenn alle gleichzeitig Tanken wollen/müssen, gibt es nicht mal annährend genügend Zapfsäulen für alle. Mir ist aber kein Fall bekannt, wo das jemals relevant geworden ist.

Aure86  23.12.2024, 19:09
@Daniel551980

Stell dir mal die gesamte Flotte an pkw in Deutschland vor und wenn da nur die von dir genannten 50 Prozent laden wollen ist das ein unterschied zu den paar Elektroautos die wir jetzt haben.

das laden an der Tankstelle dauert wie lange? Also mal Hand aufs Herz wenn da nicht 20 Leute vor mir stehen an der Kasse und ich nicht tausend Sachen im Shop kaufe bin ich von rauf fahren bis runter fahren und ca 10 Minuten fertig. Beim Elektro Auto muss man schon mal 45 Minuten rechnen und das ist dann schnell laden.

solar ist toll aber im Winter produziere Anlage nicht mal ansatzweise genug um mein Haus damit zu füttern da reden wir nicht mal vom Speicher für die Nacht auffüllen und fürs Auto bleibt da erst recht nichts übrig. Im Hochsommer kann da genug bei rüberkommen aber das Auto aus dem Speicher laden wird auch nichts denn der ist nicht Gros genug um das Auto zu laden und ich kenne niemanden der sich 50 kw Speicher in den Keller stellen will.

es geht mir ja nicht nur um das bereitstellen von genug ladessäulen sondern auch von dem Strom der da dann auch hin muss

Rolajamo 
Beitragsersteller
 20.12.2024, 11:46

Danke für deine Antwort.

Die Thematik mit dem Zeitunabhängigen Herstellen von Wasserstoff ist tatsächlich ein Vorteil, über den ich noch nicht nachgedacht hatte.

Meine Frage bezieht sich hauptsächlich auf PKWs, ich sehe den E-Antrieb auch nicht in allen Fortbewegungsmitteln als sinnvoll. Ein Traktor dürfte beim beackern des Feldes sonst wohl alle 40 Minuten wieder laden :D

Und ja: Die Infrastruktur muss mitwachsen und wenn man möchte, adss der Großteil rein elektrisch fährt, dann muss man auch dementsprechend für ausreichend Strom Sorgen.

Was allerdings nicht geht, ist die vorhandene Infrastruktur so easy auf Wasserstoff umzustellen.

Aure86  20.12.2024, 14:54
@Rolajamo

Ein easy nicht aber wohl leichter zu regeln als alles auf Elektro umstellen zumal für lkw sicherlich eine separate Lösung her muss und wenn die Wasserstoff Geist muss sowieso Infrastruktur geschaffen werden warum also doppelt bauen

Ist das reiner Trotz oder Unwissenheit?

Ich glaube, das ist von beidem etwas. Viele wissen nicht, was Wasserstoff für einen Aufwand erfordert. Herstellung, Lagerung, Betankung, das alles nimmt bei Wasserstoff ganz andere Dimensionen ein als z. B. LPG. Man benötigt Strom, um Wasserstoff zu gewinnen nur um dann wieder Strom daraus zu machen. Die Erkenntnis, dass ein Wasserstoffauto einen E-Motor hat, muss bei einigen erst noch ankommen.

Dann ist es ganz viel "Die da oben wollen es, also will ich's nicht". Gründe, die gegen ein E-Auto sprechen, sollten individuellen Kalkulationen und physisch greifbaren Aspekten entspringen. Nur sind es oft eben Emotionen.


HobbyTfz  19.12.2024, 13:05

Bei vielen industriellen Prozessen, vor allem in der chemischen Industrie,  fällt gasförmiger Wasserstoff als Nebenprodukt an. Da es keine direkte Nutzungsmöglichkeit gibt, wird dieser Wasserstoff oft einfach abgeblasen bzw. abgefackelt und geht damit für eine sinnvolle Nutzung verloren.

Lies auch meine Antwort

Vor allem Trotz. Man hat sich gegen E-Autos verschworen, also zieht man das jetzt auch durch.

Und an seinen Gewohnheiten will man auch nichts ändern. Also dass der Tankstopp nur 5 min dauert und dass man zum Tanken extra irgendwohin fahren muss... ob es überhaupt eine nennenswerte Einschränkung wäre, den Tankstopp mit einer Tasse Kaffee zu verbinden und dann die Whatsappnachrichten durchzugehen, während der Stopp halt 20 min dauert, überlegt sich niemand. Außerdem, beim jetzigen Kfz hat man das Gefühl, dass man notfalls den 2 t Wohnwagen in einer Etappe nach Portugal zerren könnte... würde man nie machen, aber wenn das zukünftige Kfz diese Möglichkeit nicht bietet, empfindet man das als nicht hinnehmbare Nutzungseinschränkung.


notting  19.12.2024, 12:24
ob es überhaupt eine nennenswerte Einschränkung wäre, den Tankstopp mit einer Tasse Kaffee zu verbinden
  1. An Tankstellen ist der Kaffee meist überteuert und nicht so toll.
  2. An vielen HPC kann man überhaupt keinen Kaffee kaufen.
  3. Z. B. ich mag Kaffee überhaupt nicht.
dann die Whatsappnachrichten durchzugehen

Ich kann am Smartphone nicht vernünftig tippen, geht daheim auf der Tastatur 1000x besser. Außerdem braucht man erstmal guten Empfang. Bzw. wenn die Geschwindigkeit wg. aufgebrauchten Datenvolumen gedrosselt ist, muss das Smartphone auch richtig konfiguriert sein, was priorisiert wird, sonst kannst du auch WA vergessen.

Außerdem, beim jetzigen Kfz hat man das Gefühl, dass man notfalls den 2 t Wohnwagen in einer Etappe nach Portugal zerren könnte... würde man nie machen, aber wenn das zukünftige Kfz diese Möglichkeit nicht bietet, empfindet man das als nicht hinnehmbare Nutzungseinschränkung.

Wenn ich auf Dienstreisen bin, bin ich häufig in der Situation, dass man mit dem Auto weiter fahren muss, weil man am Ziel in der Papa viele km zwischen Kunde und Hotel pendeln muss. Da kann man oft nicht vernünftig laden. Div. Supermarkt-Ladesäulen funktionieren auch nur während der Öffnungszeiten des Ladens. Mancherorts machen die meisten läden um 18h zu. Teurere Hotels für weniger Pendeln und laden können darf mein Arbeitgeber nicht.

Und doppelt so oft anhalten müssen wg. tanken/laden ist halt auch doof, gerade wenn man sich beim Fahren abwechseln kann.

notting

RedPanther  19.12.2024, 19:48
@notting

Jo, danke dass du es so fleißig bestätigst, dass sich Leute plötzlich unfähig werden auch nur eine Winzigkeit flexibel zu sein, wenn es um E-Autos geht.

Ich traue dir sehr wohl zu, dass du das mit dem Kaffee als Beispiel erkennst und dass du genau weißt, dass du dieses Beispiel auch auf alles andere übertragen könntest, was du sonst so machst wenn um dich herum Kaffeepause gemacht wird. Du hast dich dagegen entschieden.

Genauso, wie ich mir beim besten Willen nicht vorstellen kann, dass du dein Smartphone den kompletten Arbeitstag lang ausschaltest und ignorierst, weil du keine physische Tastatur zur Hand hast. Oder dass du, wenn du beruflich viel unterwegs bist und dein mutmaßlich modernes Auto vermutlich eh übers Handy im Internet hängt, einen Tarif hast bei dem du dir Gedanken ums Datenvolumen machen musst.

notting  19.12.2024, 20:02
@RedPanther
Ich traue dir sehr wohl zu, dass du das mit dem Kaffee als Beispiel erkennst

Ich habe auch ganz klar geschrieben, dass ich am Smartphone nicht vernünftig tippen kann.

Genauso, wie ich mir beim besten Willen nicht vorstellen kann, dass du dein Smartphone den kompletten Arbeitstag lang ausschaltest und ignorierst, weil du keine physische Tastatur zur Hand hast.

Ich bin Software-Entwickler und habe im Büro fast immer mein Notebook dabei (die dicke Entwickler-Kiste steht im Home-Office) bzw. meine Kollegen wissen, welche VoIP-Telefone sich durchklingeln müssen. Da bei uns zumindest im Gebäude die WLAN-Abdeckung gut ist, kann ich mit dem Notebook telefonieren, auch ins POTS (auch wenn ich selten Kopfhörer oder so dabei habe, Besprechungen sind meist online, sodass wenn ich angerufen werde nur wenige Kollegen um mich herum sind, wenn ich nicht gerade alleine im Home-Office bin). Oder ich chatte halt schnell, am am Notebook eine einigermaßen gute Tastatur.

Meine Eltern haben für Notfälle meine POTS-Nr. vom Dienst-Telefon, was eben auch auf meinem Notebook klingelt, wenn ich im Netz bin. Ich habe keinerlei Dienst-Telefon/-Mobilfunk-Vertrag. Und alle anderen sollen mich auf der Arbeit nicht nerven.

Oder dass du, wenn du beruflich viel unterwegs bist und dein mutmaßlich modernes Auto

Such in meinen Postings nach "Megane III" -> >15 Jahre alt, einfachstes Radio ohne BT oder Navi was es damals gab.

einen Tarif hast bei dem du dir Gedanken ums Datenvolumen machen musst.

Da ich mein Smartphone so selten unterwegs brauche (normalerweise habe ich nur mein Dumbphone mit 0,09EUR/min-Prepaid dabei) und wenn doch dann meist die "Offline-Karten-Navi-App" nutze, surfe ich unterwegs abseits der div. WLANs hauptsächlich mit Netzclub, heißt 200MB (ja, Mega!) pro 4 Wochen.

Mit deinen Annahmen hast du hier so richtig ins Klo gegriffen...

notting

Ich warte auf Wasserstoff ist nur ein anderer Asdruck für, ich habe Angst davor mich verändern zu müssen.

Wobei man muss sich eigentlich kaum verändern. Inzwischen machen E-Autos sogar Krach auf Knopfdruck. Nur der Benzingeruch fehlt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Fahre seit Jahrezhnten Auto und seit einigen Jahren BEV

Skodafahrer66  16.03.2025, 13:42

Viele Petrolheads meinen, dass Wasserstoff der Energieträger der Zukunft sei. Aber sie möchten bis dahin noch mit Benzin fahren. Und somit das Problem auf die nächste Generation verschieben.

Elektroheizer  17.03.2025, 10:25
@Skodafahrer66

Ja genau. Dass die Entwicklung bei Akkus immer weiter geht, was Reichweite und Schnellladefähigkeit betrifft, war ja absehbar. Trotzdem wurden viele Millionen in diese Technologie verschwendet ohne große Fortschritte. Weder was den Wirkungsgrad betrifft noch die Kosten konnten signifikant verbessert werden.

Es war schon immer klar, dass man für eine große Marktdurchdringung tausende neue Tankstellen benötigen würde. Diese gibt es bis heute nicht und wird es auch nie geben. Eher im Gegenteil. Die Zahl der Wasserstofftankstellen ist rückläufig.

Ich hätte nichts gegen Wasserstoffautos. Wenn sie effektiver wären als Akkugetriebene und die von dir genannten Nachteile nicht wären. Aber bei der Diskussion darum geht es eigentlich um eine Verhinderung der BEV.