Warum fehlte die jegliche Legitimation in der DDR Zeiten?
Was genau soll da fehlen?
Mein Lehrer hat die Fragen ohne weitere Erklärungen gestellt, und jetzt muss ich ohne Vorbereitung für den Test lernen 😂
Kannst du vielleicht noch die ein oder andere Info ergänzen?
Warum hatte die DDR-Regierung keine demokratische Legitimation und wie spielte die SED dabei eine Rolle?
6 Antworten
In der DDR gab es kein (kein nennenswertes) Privateigentum an Produktionsmitteln.
Alle großen Betriebe waren sogenanntes Volkseigentum. Alle Menschen waren als, zumindest auf dem Papier, Eigentümer.
All das was wir derzeit erleben, dass die eine Partei für, die andere gegen eine Schuldenbremse, die eine für mehr, die andere für weniger Steuern .... ist, konnte so gar nicht entstehen.
Welcher Art Wahlkampf hätte also zwischen Menschen geführt werden sollen?
Trotzdem war einen Lenkung und Leitung der Wirtschaft notwendig. Dabei ging es aber nicht darum "ich will mehr" oder "welche Partei macht mehr gegen Wirtschaftsspionage" ...
Wirtschaftsspionage zwischen volkseigenen Betrieben? In der DDR wurden Entwicklungsergebnisse zwischen den Betrieben praktisch kostenlos ausgetauscht.
Dass es dadurch keine Interessenunterschiede zwischen den Betrieben und auch nicht zwischen Menschen gab (Gehalts- und Lohnunterschiede, egal in welchem Betrieb man arbeitete, waren gering).
Gerecht oder ungerecht?
Dieses von der Regierung, von der SED "angeordnete" Prinzip musste die, die sich als die Besseren fühlten, auf die Palme bringen. Wollte eine Mehrheit der DDR-Bürger wirklich untereinander Machtkämpfe, bei denen die einen mehr, viel mehr bekommen als die anderen? Ich habe das nicht so erlebt.
Bei diesem "Gerechtigkeitsgedanken" wurde eigentlich zu viel Geld an die Bevölkerung verteilt. Jeder Einzelne würde doch nicht gegen mehr Gehalt sei.
Damit reichten die Mittel aber nicht, um die Produktion zu erneuern, um sie effektiver zu machen. Dabei hat die SED versagt. Es waren gerade junge SED-Mitglieder, die das erkannt und realistisch gesehen haben. Die alten Herren im Politbüro der SED waren wohl nicht zu überzeugen. Da kann man wirklich sagen dass das wenig mit Demokratie zu tun hatte.
Die "demokratische Mehrheit" , also Schulze, Meier, Schmidt ... auf der Straße hat das nach meiner Meinung so überhaupt nicht gesehen.
Der Herrschaftsanspruch der SED ist nicht durch eine demokratische Mehrheit der Menschen in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) legitimiert.
Dazu hat mal einer gesagt, das Volk will fressen, saufen und -nicht Jugendfrei-.
Die SED hatte im Mai 1989 2.260.979 Mitglieder und 64.016 Kandidaten
https://www.runde-ecke-leipzig.de/sammlung/pop_zusatz.php?w=w00111
Das sind ca. 2,3 Millionen Diktatoren.
Das war bei 17 Millionen Einwohnern (mit Kindern und Jugendlichen) wirklich nicht die Mehrheit der Bevölkerung.
Die derzeit mitregierende SPD hat (Stand 31.12.23 ) 365.190 Mitglieder.
Das ist wahrlich prozentual die Mehrheit von 84 Millionen Einwohnern.
Man muss "demokratische Mehrheit" immer auf das Gesellschaftssystem beziehen. Genau das haben ich mit meiner Antwort versucht.
Wohin das Streben nach Wohlstand und noch mehr Wohlstand, nach ungebremsten Verbrauch natürlicher Ressourcen führt und bereits geführt hat, sehen wir am Klimawandel, an dessen Folgen mit Waldbränden, Überschwemmungen, an Flüchtlingen, die in den Norden strömen ....
Die, die das zu verantworten haben, sind demokratisch legitimiert.
Die Menschheit muss und wird Wege finden demokratisch da heraus zu finden. Das geht nur mit Bildung, Bildung, Bildung. Dazu gehören auch Rückblicke auf gescheiterte Versuche aber eben auch vorwärts gerichtete Beiträge.
Übrigens: Evolution ist ein Prinzip der Natur, sie baut auf vorhandenem auf, wirft nicht erfolgreiches über den Haufen, macht aber weiter ....
Der Herrschaftsanspruch der SED ist nicht durch eine demokratische Mehrheit der Menschen in der DDR legitimiert.
Das ist nicht einfach so auf den Gedanken einiger wenige entstanden:
Hier nur etwas von den 10 Geboten der Christen:
„Ich bin der HERR, dein Gott, der dich aus dem Land Ägypten geführt hat, aus dem Sklavenhaus.“
„Du sollst neben mir keine anderen Götter haben.“
Wie weit weicht das vom SED-Anspruch ab?
https://www.hdg.de › lemo › kapitel › weg-nach-osten
Der Herrschaftsanspruch der SED ist nicht durch eine demokratische Mehrheit der Menschen in der DDR legitimiert.
Mythos: „Die DDR war ein demokratischer Staat“- In der Praxis der DDR bedeutete die sozialistische Demokratie die absolute Herrschaft der SED.
- Die Aufgabe der Bevölkerung bestand darin, die Entscheidungen der Parteiführung umzusetzen.
- Der Begriff „sozialistische Demokratie“ diente dem DDR-Regime zur Legitimierung seiner Herrschaft im Vergleich mit und gegenüber der Bundesrepublik Deutschland.
Die DDR-Regierung hatte keine demokratische Legitimation aus mehreren Gründen, insbesondere aufgrund der Rolle der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED).
Die SED spielte eine zentrale Rolle in der Aufrechterhaltung des autoritären Systems der DDR, indem sie politische Kontrolle, Repression und ideologische Indoktrination kombinierte. Dies führte zu einer tiefen Kluft zwischen der Regierung und der Bevölkerung, die sich in der fehlenden demokratischen Legitimation der DDR-Regierung widerspiegelte.
- Die SED war die einzige legal zugelassene Partei in der DDR und hatte somit das politische Monopol. Andere Parteien existierten zwar formal, waren aber in der Praxis untergeordnet und hatten keinen echten Einfluss.
- Wahlen in der DDR fanden zwar statt, waren jedoch stark reglementiert und manipuliert. Die Ergebnisse waren oft vorab festgelegt, und die Wähler hatten keine echte Wahlmöglichkeit.
- Die Stasi (Staatssicherheit) überwachte die Bevölkerung und unterdrückte jegliche Form von Opposition. Dies führte zu einem Klima der Angst, das eine demokratische Beteiligung verhinderte.
- Die SED propagierte eine ideologische Kontrolle, die die Vorstellung von „demokratischem Zentralismus“ beinhaltete, was in der Praxis bedeutete, dass Entscheidungen zentral getroffen wurden, ohne dass die Bevölkerung Einfluss hatte.
- Die DDR wurde von vielen westlichen Ländern nicht als legitimer Staat anerkannt, was die Wahrnehmung ihrer Regierung als illegitim verstärkte.
Warum hatte die DDR-Regierung keine demokratische Legitimation und wie spielte die SED dabei eine Rolle?
Vielleicht weiß ich ja, was dein Lehrer meint:
Der Herrschaftsanspruch der SED ist nicht durch eine demokratische Mehrheit der Menschen in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) legitimiert. Ihre führende Stellung rechtfertigt die SED anhand ihres sozialistischen Weltbilds: Demzufolge ist der Faschismus die extremste Form des Kapitalismus und die Bundesrepublik Deutschland ist in Kontinuität des Nationalsozialismus eine "monopolkapitalistische" Gesellschaftsordnung. Die DDR unter der Führung der SED hingegen habe aus der Vergangenheit gelernt und sich systematisch gegen den Faschismus gestellt.
Der antifaschistische Anspruch befreit die Menschen in der DDR zugleich von der moralischen Mitverantwortung für Krieg und Völkermord des "Dritten Reiches". Die Ostdeutschen, so die SED, seien selbst Opfer des Faschismus gewesen. Durch die Entnazifizierung und die frühen Enteignungen, die die sowjetische Militäradministration umgesetzt hat, sei die DDR frei von kapitalistischen Nationalsozialisten. Zur symbolischen Ikone des "Antifaschismus" macht die SED den Kommunisten Ernst Thälmann, der von den Nationalsozialisten ermordet wurde...
Weil die DDR ein pseudosozialistischer und undemokratischer Staat war und in Wirklichkeit nur dem Ausbeutungsverhältnis einen anderen Anstrich gegeben hat. Es war ein Einparteienstaat, das Volk jedoch nicht der Souverän, sondern höhere Staatsbeamte. Man kann das System auch Staatskapitalismus nennen, das ist recht präzise. Und da Kapitalismus die Existenz einer herrschenden Klasse voraussetzt, ist wahre Demokratie auch nicht möglich (wie nebenbei bemerkt heute auch). Wirkliche Demokratie und die Existenz einer herrschenden Klasse schließen nämlich in Wahrheit einander aus.
Die DDR hatte niemals die freiwillige Legitimation seiner Bewohner. Das hat man 1953 und 1989 erleben können.
Stiftung Haus der Geschichte
https://www.hdg.de › lemo › kapitel › weg-nach-osten
Der Herrschaftsanspruch der SED ist nicht durch eine demokratische Mehrheit der Menschen in der DDR legitimiert.
Mythos: „Die DDR war ein demokratischer Staat“
https://www.adenauercampus.de/de/ddr-mythos-und-wirklichkeit/detail/-/content/mythos-die-ddr-war-ein-demokratischer-staat-