Warum darf eine Frau ohne das Einverständnis vom Vater abtreiben?

32 Antworten

Wenn sie abtreiben will, er aber nicht, ist das ein sicheres Zeichen dafür, dass in dieser Beziehung etwas ganz grundlegend nicht stimmt. Würde die Beziehung nämlich funktionieren, gäbe es in dieser Frage Einigkeit (in die eine oder die andere Richtung).

Die Frau darf nicht gezwungen werden, gegen ihren Willen 9 Monate lang ein Kind auszutragen. Das und die Geburt sind eine große körperliche Belastung, die der Vater einfach nicht hat. Und da es um den Körper der Frau geht, hat sie die Entscheidung zu treffen. Auch die Abtreibung ist nicht ohne und beeinflusst die Frau psychisch stark, weshalb die Entscheidung für eine Abtreibung von der Frau getroffen wird. Und einer muss nun mal die Entscheidung treffen, denn wenn beide was unterschiedliches wollen und jeder 50:50 mitreden kann, kommt man ja zu keinem Ergebnis. Es wäre völlig unfair, wenn der Mann die Entscheidung über den Körper der Frau alleine treffen könnte.


JayKahuna  06.05.2025, 14:06

Ok das die Frau nicht gezwungen werden kann ist ja klar aber sehen wir es mal anders. Wenn ein Mann das kind nicht möchte, warum kann er dann gezwungen werden, gegen seinen willen, dafür zu zahlen. Ist ja auch ziemlich unfair finde ich. Ich finde es aber nur richtig das BEIDE darüber reden sollten. Am ende des Tages hat sie zwar das letzte Wort aber es sollte schon wichtig sein das man sich die Gegenseite anhört um vllt doch eine gute Lösung zu finden.

anonym0507  06.05.2025, 14:29
@JayKahuna

Wenn ein Mann das Kind nicht möchte sollte er sich um vernünftige Verhütung kümmern und eine Schwangerschaft von vornherein verhindern. Wenn das nicht gemacht wird, weil der Typ zb auf Sex ohne Kondom besteht, hat er jedes Recht verwirkt, nicht für die Kosten die durch das Kind entstehen aufkommen zu müssen. Wenn mit Kondom verhütet wurde und was schief geht gilt immernoch: beide haben sich in dem Wissen, dass kein Verhütungsmittel zu 100% sicher ist und so was passieren kann darauf eingelassen, Sex zu haben und müssen entsprechend auch die Konsequenzen tragen. Der Mann ist zur Hälfte verantwortlich für das Kind, auch wenn er es nicht wollte, und muss daher auch zahlen. Das finde ich nicht unfair.

JayKahuna  07.05.2025, 01:42
@anonym0507

Ok 1. ist die Verhütung beim Sex nicht NUR Männersache da es auch verschiedene Methoden für die Frau gibt. 2. Bin ich ganz bei dir was den Verkehr ohne Verhütung angeht. Wer darauf unbedingt verzichten muss, egal ob Mann oder Frau, der soll auch dafür zahlen und der anderen Partei nicht gegen den willen aufdrängen. Aber es kann auch andere Gründe geben das sowas passiert wie z.b. absichtliche Manipulation der Verhütungsmittel oder heimliche Befruchtung. Warum sollte dann der Mann aufkommen wenn sowas unwissend durchgeführt wird? Wäre ja gerade nicht fair würde ich sagen. Natürlich kann eine ungewollte Schwangerschaft immer passieren aber man sollte es, wie gesagt, nicht dem jeweils anderen Aufdrängen wenn er/sie es nicht möchte zum Zeitpunkt. Und wenn es dem einen nicht passt dann sollten sich die Wege am besten trennen und sich auf eine neue Partnersuche begeben die deren Vorstellung und Wünschen für die Zukunft entsprechen. Aber sowas wie eine "heimliche" Abtreibung finde ich dennoch nach wie vor eine schlechte Entscheidung. Ich für meinen Teil würde erstmal das Gespräch suchen um herauszufinden warum einer der Parteien dagegen ist um eine gute Lösung zu finden.

anonym0507  07.05.2025, 10:25
@JayKahuna

Natürlich sollte man idealerweise darüber sprechen und gemeinsam entscheiden und dagegen habe ich auch nichts - aber die Regelung, wer letztendlich entscheiden kann greift ja ohnehin nur, wenn beide etwas unterschiedliches wollen und sich nicht einig sind. Und für den Fall gibt's halt keinen Kompromiss, da muss einer entscheiden: Abtreibung oder Kind bekommen? Und da beide Entscheidungen körperlich zu Lasten der Frau gehen (und psychisch mit großer Wahrscheinlichkeit auch mehr, denn sowohl Schwangerschaft und Geburt als auch Abtreibung sind ja oder können zumindest psychisch auch sehr belastend für die Frau sein), ist es richtig, dass in diesem Fall die Frau entscheiden darf.

Zur Verhütung: ja, es gibt auch eine Menge Verhütungsmittel für die Frau - aber wenn der Mann sich darauf verlässt und nicht auf eigener Verhütung besteht gibt er hier auch viel Verantwortung ab bezüglich des Risikos, Kinder zu bekommen, anstatt sie zu tragen. Sicherer ist es immer, wenn er auch wenn sie sagt die Pille zu nehmen, zum Kondom zusätzlich greift und so Eigenverantwortung übernimmt. Und es ging mir in meinem Kommentar eben genau darum, dass der Mann wenn er kein Kind will Verantwortung dafür übernehmen sollte, auch keins zu bekommen. Daher habe ich da auch nur vom Kondom gesprochen, weil das bisher die einzige gängige Methode für den Mann zur Verhütung ist (und nebenbei so ziemlich die einzige überhaupt ohne unerwünschte Nebenwirkungen und Risiken zu haben, die bei anderen Verhütungsmethoden immer von der Frau in Kauf genommen werden müssen, was auch ziemlich unfair ist).

Und ich stimme dir zum Großteil zu: wenn die Frau die Verhütungsmittel manipuliert oder den Mann bezüglich der Verhütung anlügt und ihm so ein von ihm ungewolltes Kind unterjubelt, ist das nicht fair ihm gegenüber und das kann ja leider auch passieren, wenn er ein Kondom benutzt. Das Problem dabei ist ja nur, dass es schwer wird, das nachzuweisen. Und wenn wir da jetzt so eine Regelung einführen, dann würde wohl jeder der ungewollt Vater geworden ist und für eine Abtreibung gewesen wäre hinterher sagen, sie hätte manipuliert, um nicht zahlen zu müssen - und letztendlich würde das alles zu Lasten des Kindes gehen, was ja nun gar nichts dafür kann. Ist also auch schwierig.

JayKahuna  07.05.2025, 19:02
@anonym0507

Nein da hast du komplett recht. Wer einfach davon ausgeht das der andere verhütet um es selber nicht zu machen ist komplett selbst schuld und muss damit leben. Deshalb ist hier das A&O Absprache damit alles glatt läuft ohne Probleme. Abtreibung, Geburt und das wissen das das Paar ein Kind erwarten, ist für Männer auch eine Belastung da es an denen ja nicht spurlos vorbei geht. Ich finde dieses Konzept an sich einfach nicht fair. Der Mann möchte das Kind bekommen aber wenn die Frau sagt "Ist nicht" dann hat er ja das nachsehen. Aber wenn eine Frau es haben möchte und der Mann sagt "Ist nicht" dann hat er pech und muss zahlen. Ich finde das sollte einem nicht aufgezwungen werden wenn er oder sie das (noch) nicht möchte. Deswegen finde ich das man als Mann auch die Pflichten als Vater ablehnen kann sowie die Frau auch die Pflichten als Mutter ablehnen sollte wenn sie es austrägt aber nicht großziehen möchte. Dennoch finde ich es echt traurig wenn sich die (werdenden) Eltern vor der Verantwortung drücken ein (ungeborenes) Kind großzuziehen als Vater und/oder als Mutter. Abtreibung ist auch nicht gerade so eine Sache die ich wirklich Toll finde aber da gibt es auch wie der ausnahmen, wie bei Vergewaltigungsopfern, wo es eine notwendige Überlegung ist es zu machen.
Aber nochmal: Man sollte dem Mann und der Frau die entscheidung lassen ob die es wollen oder nicht. Beim Mann mit der Vaterschaft und bei der Frau mit der Mutter- und Schwangerschaft. Aber wenn die eine Person es nicht möchte (nach der Geburt) dann sollten die auch kein Umgans/Sorgerecht haben bzw sich auch den Unterhalt in den Arsch schieben. Also ich bin für keinen Zwang in BEIDER Richtungen.
Ich persönlich würde mich unheimlich freuen zu wissen das ich Vater werde aber wenn man sich dagegen entscheidet als Frau, dann ist es wirklich einfach nur ein schlag ins Gesicht und ein guter Grund mit ihr das zu beenden (auch in der anderen Richtung wenn ich es nicht wollen würde). Ich würde mich dann mit ihr zusammensetzten um vllt doch eine Gute Lösung zu haben damit beide Glücklich sind. Aber wenn es nicht deren Zukunftsplänen gleicht, dann sollte man wirklich darüber nachdenken das mit vllt die falsche Person ausgesucht hat als Partner/in. Aber ich wäre nie abgeneigt für ein Kind auch wenn es versehentlich passiert. Vllt sollte man, wie damals, so einen Vertrag aufsetzten um es schriftlich festzuhalten ob beide Verhüten oder nicht, damit hätte man wahrscheinlich weniger Probleme....
Danke für diese Diskussion anonym0507 und ich wünsche dir noch alles gute

Ich meine der Vater sollte doch wohl auch das Recht haben mit zu reden oder nicht? Es ist nun mal auch zur Hälfte sein Kind.

Ist halt Biologisch nicht anders machbar.

Jetzt mal im Ernst, warum ist es einer Frau gestattet ein Kind abzutreiben, ohne das Einverständnis des Vaters zu bekommen?

Weil die einzig andere Möglichkeit wäre, das der Mann alleine entscheidet, denn bei Abtreibungen und gegensätzlicher Meinung kann es keine gemeinsame Entscheidung geben.

Man kann schließlich nicht halb abtreiben und halb austragen.

Wenn du es schon falsch findest, das die Frau alleine entscheidet, müsstest du es ja logischerweise noch falscher finden, wenn der Mann alleine entscheidet, weil er damit die völlige Gewalt über den Körper der Frau hätte.

Wie würdest du es finden, wenn eine andere Person in einem solchen Ausmaß über deinen Körper entscheiden dürfte?

Ich persönlich hatte selbst so einen Fall in meinem engsten Kreis, da hat die Mutter einfach abgetrieben, obwohl der Vater das Kind wollte. Der Vater war dann natürlich am Boden zerstört, als die Mutter diesen Entschluss gefasst hat. Grund für die Abtreibung waren angebliche "psychische Probleme".

Stell dir nun aber mal vor, er hätte die Abtreibung "verbieten" können, was glaubst du wie am Boden zerstört die Frau erst gewesen wäre? Eine normale Schwangerschaft ist schon kein Zuckerschlecken, eine erzwungene ungewollte ist hingegen wie ein 9 Monate lang andauernder permanenter körperlicher Missbrauch.

Noch dazu: Wie willst du sicherstellen, das die Frau sich dann in der Schwangerschaft angemessen verhält, und nicht alles macht, um die ungewollte Schwangerschaft zu beenden?

Sie 24 Stunden vollfixiert ans Bett fesseln und füttern? Denn ein freier Arm reicht, um sich so lange in den Bauch zu schlagen, bis man eine Fehlgeburt hat.

Wenn die Frau dann auch das Essen verweigert, müsste man sie noch dazu zwangsernähren.

So jemand wäre am Ende Psychisch einfach nur völlig kaputt.

Auch für den späteren Menschen sicher nicht schön, zu erfahren das seine Mutter gezwungen wurde ihn auf die Welt zu bringen, und deswegen jetzt als Psychischer Pflegefall in einer Geschlossenen lebt, oder sich gar das Leben genommen hat.

Wenn der Mann das Kind selber austragen kann, können wir nochmals darüber sprechen.

Stell dir vor, in dir wächst ein Kind welches du selber nicht willst. Schwangerschaften bedeuten Risiken, Schmerzen, Übelkeit etc. der Körper verändert sich, man ist eingeschränkt. Geschweige denn die Geburt an sich. Und das alles sollst du auf dich nehmen nur weil ein anderer Mensch, der nur ein Spermium beigesteuert hat, Anrecht auf das Kind will.


anonym290345 
Beitragsersteller
 25.05.2021, 20:01

Klar können Frauen Schmerzen in der Schwangerschaft bekommen, die Natur hat aber nun mal die Frau so konstruiert, dass sie Kinder gebären kann.

Wonderworld01  25.05.2021, 20:03
@anonym290345

Das hat damit überhaupt nichts zu tun. Der Mann hat nicht das Recht so über den Körper der Frau zu bestimmen. Er muss zu dem Kind und der Schwangerschaft nur ein Spermium beitragen und das ist nicht verhältnismässig um dann zu sagen ICH will das Kind also musst DU es kriegen.

staystrong1029  25.05.2021, 20:19
@anonym290345

Eigentlich, haben Menschen eine viel schmerzhaftere und risikoreichere Geburt als z. B Affen. Durch den aufrechten Gang, ist unser Becken kleiner geworden, durch die Intelligenz die Babyköpfe jedoch größer. In einer Doku wurde berichtet, dass 30 Prozent der Frauen, ihre Geburt als traumatisch empfanden. Belese dich erst mal zu dem Thema, als einfach daherzureden. Nur weil etwas körperlich noch möglich ist und/oder gerade so funktioniert, heißt das nicht, dass es einfach ist, es gibt genug Komplikationen. Ebenso, können sich durch den Hormonumschwung, bereits vorhandene psychische Probleme ins extreme verstärken oder treten zum ersten Mal auf, sei es währenddessen oder nach der Geburt in Form von der Wochenbettdepression, Wochenbettpsychose etc.

anonym290345 
Beitragsersteller
 25.05.2021, 20:20
@Wonderworld01

Ah Ja, aber denn Vater dann dazu zwingen Alimente zu bezahlen, wenn die Frau sich anders entscheidet.

Wonderworld01  25.05.2021, 20:23
@anonym290345

Das macht das Gesetz. Der Mann kann die Frau auch dazu zwingen wenn sie mehr verdient als er bzw. Er zum Kind schaut! Der, der das Sorgerecht hat, hat Anspruch auf Geld.

anonym290345 
Beitragsersteller
 25.05.2021, 20:32
@Wonderworld01

Finde ich schon. Es ist immer noch eine gezielte Tötung eines Lebewesens.

Wonderworld01  25.05.2021, 20:34
@anonym290345

Ja aber da muss man die Rechte eines nicht alleine überlebensfähigen Fötus mit den Rechten einer Frau abwägen. Und das macht das Gesetz. Darum es es ja auch nur bis zur 12. Woche Straffrei.

anonym290345 
Beitragsersteller
 25.05.2021, 20:38
@Wonderworld01

Was für Rechte der Frau? Wo ist die Frau denn in den ersten 12 Wochen eingeschränkt?

Wonderworld01  25.05.2021, 20:39
@anonym290345

Das gesamte Leben und die Selbstbestimmung der Frau.

In den ersten 12 Wochen ist es verantwortbar, die Schwangerschaft abzubrechen. Danach muss die Frau das Kind austragen ausser es hat schwere Behinderungen etc.

Sowas musst du mit dem Gesetz bzw. Gericht ausdiskutieren ;)

Kugelflitz  25.05.2021, 20:43
@anonym290345

Dann ist das Kind bereits geboren und auch der Vater hat seinen Pflichten nachzukommen.

Die Frau hat übrigens das Recht auf Selbstbestimmung ihres Körpers, da hat kein Kerl reinzupfuschen.

dasadi  29.06.2021, 12:20
@anonym290345

Eben KANN und nicht MUSS. Eine Frau wird nicht abtreiben, nur weil sie Angst vorm Geburtsschmerz hat. Die Entscheidung zur Abtreibung ist in den meisten Fällen die Hölle für eine Frau, und oft hat sie lebenslang unter dieser Entscheidung zu leiden, obwohl es in ihrem Fall die richtige Entscheidung war.

Es ist der Körper der Frau und sie alleine darf insoweit bestimmen.

Vereinzelt haben es werdende Väter schon mit Hilfe der Gerichte versucht, der Mutter ihres Kindes die Abtreibung gerichtlich zu untersagen. Vergeblich.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Seit über 20 Jahren Leiter einer Rechtsanwaltskanzlei.