Sollten wir demonstrieren gegen Links?


31.01.2025, 08:14

EDIT:

Tastsächlich wurden auch CDU-Büros gestürmt, besetzt und Mitarbeiter bedroht:

https://www.heute.at/s/linke-aktivisten-stuermten-cdu-buero-in-berlin-120087967

11 Antworten

ich halte nichts von diesen zahllosen Demonstrationen -

sie sind doch ohnehin alle organisiert, das sind keine zufälligen Zusammentreffen einer Menge von empörten Bürgern

An den Demos gegen Rechts nahmen die Omas gegen Rechts sowie Fridays for Future und viele andere, wie z.B. die Gewerkschaft teil - einige Male waren auch die Feministinnen mit beteiligt

was haben diese Gruppen für gemeinsame Interessen, dass sie gemeinsam demonstrieren ?

fragt sich, warum sie es wirklich tun


Neonwave999  25.04.2025, 11:51

Sie wollen alle nicht die Nachteile abkriegen die eine teils gesichert rechtsextreme AfD für sie hätte

apt2nowhere  25.04.2025, 16:04
@Neonwave999

was dem einen Nachteile sind, das sind dem anderen Vorteile - natürlich nur eventuell - die Frage ist immer, wo die Mehrheit zu finden ist

wer gegen rechts ist: die Nachteile kriegen sie nicht, wenn eine Mehrheit eine rechtsextreme Partei nicht wählt (sofern diese Nachteile von dieser Partei kommen würden) - Voraussetzung ist aber gute und solide Politik - was darunter zu verstehen ist, das wird durch eine Mehrheit bestimmt

problematisch wird es dann, wenn eine Mehrheit die anlässlich dieser Demos gestellten Forderungen als absurd empfindet - wenn du etwas erreichen willst, dann brauchst du eine Mehrheit - ansonsten kannst du dir jede Demo schenken

Neonwave999  26.04.2025, 12:16
@apt2nowhere

Es ist halt so das 70 Prozent der Bevölkerung gegen die AfD sind und zudem gehört es ja auch zu einer Demokratie dazu dass man wenn man mit etwas nicht einverstanden ist sich zu Wort meldet auch wenn man in der Minderheit ist

apt2nowhere  26.04.2025, 15:13
@Neonwave999

jeder kann sich zu Wort melden - Frage ist immer, ob er für seine Ansichten eine Mehrheit findet

vielleicht verstehst du mich falsch: ich habe nichts gegen Demos - ich denke aber, wenn ständig demonstriert wird, heute für dies, morgen für jenes, dann wird dies peu à peu als Begleiterscheinung gesehen und immer weniger Bürger nehmen sie wahr -

das ist wie wenn du in der Nähe eines Flughafens/Bahnlinie wohnst: mit der Zeit nimmst du den Flug- /Bahnverkehr nicht mehr so intensiv wahr wie ein dort zufällig anwesender Gast

Neonwave999  27.04.2025, 23:07
@apt2nowhere

Ja stimmt aber das Friedrich Merz sein Versprechen gebrochen hat nicht mit de AfD zusammenzuarbeiten ist ja nichts alltägliches

apt2nowhere  28.04.2025, 10:12
@Neonwave999

gebrochene Versprechen sind normal - siehe Klimageld und sonstige Versprechen - und logisch: immer sind es die Anderen, die sich dagegen stellten

Neonwave999  01.05.2025, 14:38
@apt2nowhere

Ja es werden öfters mal Versprechen gebrochen aber das war halt der Tropfen der das Fass zum Überlauf gebracht hat.Zudem ist es ja auch verständlich dass man wütender wird wenn ein Politiker sein Versprechen bricht nicht mit einer rechtsextremen Partei zusammenzuarbeiten als wenn man doch nicht ein paar Hundert Euro kriegt

Das was man gestern erlebt hat war eigentlich entsetzlich:

Ja, schon. Friedrich Merz macht gemeinsame Sache mit Faschisten, obwohl er im letzten Jahr so oft versprochen hat, das niemals zu tun. Im Dezember erst hat er sein Schicksal in der Partei an das Bestehen der Brandmauer geknüpft, die er jetzt selbst zum Einsturz gebracht hat. Er hat die demokratischen Parteien erpresst, entweder für seinen Antrag zu stimmen, oder er hole sich die Mehrheit bei den Rechtsextremen.
Das ganze noch rund um den 80. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz. Das ist wirklich entsetzlich.

Vor den CDU-Büros versammelte sich am Abend quasi auf Abruf eine Menschenmenge, um deutlich zu machen: Wer nicht unsere Position teilt, wer rechts von unserer Politik der quasi offenen Grenzen steht, der wird als „rechtsradikal“ abgestempelt.

Das ist auch korrekt. Wer rechts von der Mitte steht ist faktisch rechts.

Statt zu den echten Rechtsextremisten zu gehen, stellen sie sich vor die Zentrale einer bürgerlichen und zutiefst demokratischen Partei.

Eine angeblich zutiefst demokratische und christliche Partei, die einen Deal mit einer zutiefst undemokratischen und unchristlichen Partei eingegangen ist, was sie nicht besser macht als die Rechten der AfD.

Sich hier als heroischer Widerstand zu feiern, ist geschmacklos und verharmlost den echten Nationalsozialismus.

Nö, in keinster Weise. Es ist ein "wehret den Anfängen", obgleich die Anfänge längst ersichtlich sind.

Stellen wir uns einmal vor, AFD-Anhänger würden eine Geschäftsstelle der Grünen oder der SPD stürmen. Die Empörung wäre völlig zu Recht riesig!

Haben sie doch schon getan, oder Habeck auf einem Schiff festgehalten und mit seinem Leben bedroht. War ca. 1 Tag in den Medien, dann wurde wieder gegen Grün gehetzt.

Diese Linksextremisten sind keine Verteidiger der Demokratie, sondern Teil ihres heutigen Problems. Denn wer mit Einschüchterung Andersdenkende mundtot machen will, ist selbst nicht besser als die, die er zu bekämpfen vorgibt.

Ach Hase, als Punk der 80er finde ich es echt erschreckend, dass du diese netten Menschen der bürgerlichen Mitte als "Linksextreme" bezeichnest. Ich hab die Chaostage erlebt, ich weiß was wirklich LinksEXTREM ist.
Das, was da auf die Straßen geht, sind normale Bürger, die keinen Bock haben, dass eine angebliche (ehemalige) Partei der Mitte mit Nazis zusammen arbeitet.

Sie sind die neuen „Ewiggestrigen“. Schlimmer noch: Sie sind am Ende genau das, was sie nicht sein wollen: die besten Wahlhelfer der AfD!

Nope, Ewig Gestrig ist, wer nichts verändern will, wer alte (sinnlose) Traditionen aufrecht erhalten will, sich nicht weiterentwickeln.

Die links eingestellten Menschen wollen Fortschritt, Gleichheit, Freiheit, Unabhängigkeit, etc.

Die schweigende Mitte, die du hier generalverurteilst hat einfach keinen Bock auf rechtsextremes Gesindel und Gedankengut.


bablbrabl123 
Beitragsersteller
 31.01.2025, 09:41

"Ach Hase, (ernsthaft, Hase?!) als Punk der 80er finde ich es echt erschreckend, dass du diese netten Menschen der bürgerlichen Mitte als "Linksextreme" bezeichnest. Ich hab die Chaostage erlebt, ich weiß was wirklich LinksEXTREM ist."

Und ich weiß was wirklich RechtsEXTREM ist. Die CDU und auch die AFD ist es (in großen Teilen zumindest - die AFD besteht übrigens aus vielen Strömungen, ja simmt auch teils aus rechtsextremen aber nicht aus nur Nazis, wtf) nicht, hier wird typischerweise wieder mit zweierlei Maß gemessen.

Merz schreibt in den Antrag, die AFD ist zum Kotzen, Merz betont in seiner Rede 5x, die AFD ist zum Kotzen, Merz sagt die AFD ist auch nach der Whal noch zum Kotzen, Merz schickt allen Parteien außer der AFD seinen Antrag zu, Merz sagt er schaut nicht nach links, nicht nach rechts, er bringt lediglich die Interessen der Union mit dem Willen der Mehrheit der Wähler in Einklang und wer ihm zustimmen kann kann ihm zustimmen - eben wie Demokratie funktioniert!

Sie haben ein sehr schiefes Verständnis von "Zusammenarbeit mit "Nazis"" und es braucht schon enorm viel Fantasie...

bablbrabl123 
Beitragsersteller
 31.01.2025, 09:56
@ShadowHunter666

Ich hoffe Sie bekommen auch einen Oscar für ihr schiefes Demokratieverständnis.

An einer Demonstration ist nichts "entsetzliches", sondern es ist das Recht des Menschen innerhalb einer Demokratie auf die Straßen zu gehen und seine Meinung kund zu tun.

Anfang der 2000er haben wir mal eine Demo für die Wiedereinführung dieser "YES-Törtchen" gemacht. Was ich damit sagen will: Wenn jemand der Meinung ist, seine Kritik und Wünsche öffentlich auf die Straße zu bringen, kann er das gern tun, egal worum es geht.

Das könnten übrigens auch die Anhänger der AfD tun. Da die Partei inhaltlich aber eher populistisch geprägt ist und die Anhänger eher lieber über die sozialen Medien (dafür muss man ja nicht das Haus verlassen) wettern, wird das eher nicht vorkommen. Die Zeiten von Pegida sind ja nun schon länger vorbei.

Stellen wir uns einmal vor, AFD-Anhänger würden eine Geschäftsstelle der Grünen oder der SPD stürmen. Die Empörung wäre völlig zu Recht riesig!

Korrekt. Stürmen ist aber nicht das gleiche, wie friedlich zu demonstrieren. Und ja, ein CDU-Büro wurde gestürmt, allerdings ist das zum einen ein Einzelfall und zum anderen gibt es hierüber auch eine Empörung.

Sollten wir demonstrieren gegen Links?

Das ist der springende Punkt, den ich weiter oben meinte: Es gibt Bevölkerungsgruppen, die politisch engagiert sind und auf die Straße gehen und dann gibt es solche, die meinen, sie wären politisch engagiert, demonstrieren aber nicht für Ihre Meinung, sondern meckern lieber im Internet.

Warum fragst Du, ob Du das machen sollst? Tu dich doch einfach mit anderen zusammen und mach es. Unsere Erlaubnis brauchst Du dafür nicht.


bablbrabl123 
Beitragsersteller
 31.01.2025, 09:29

Mitarbeiter bedroht - Linke Aktivisten stürmten CDU-Büro in Berlin - Welt | Heute.at

Sind das die demokratischen Grundrechte von denen du sprichst?

ChristianLE  31.01.2025, 09:40
@bablbrabl123

Hast Du auch meine ganze Antwort gelesen oder pickst Du dir nur das raus, was dir gefällt.

Ansonsten zitiere ich mich selbst:

Und ja, ein CDU-Büro wurde gestürmt, allerdings ist das zum einen ein Einzelfall und zum anderen gibt es hierüber auch eine Empörung.
Vor den CDU-Büros versammelte sich am Abend quasi auf Abruf eine Menschenmenge, um deutlich zu machen: Wer nicht unsere Position teilt, wer rechts von unserer Politik der quasi offenen Grenzen steht, der wird als „rechtsradikal“ abgestempelt.

Nein, das war so gar nicht die Aussage. Und selbst wenn, wäre sie legitim.

Statt zu den echten Rechtsextremisten zu gehen, stellen sie sich vor die Zentrale einer bürgerlichen und zutiefst demokratischen Partei.

Die Partei, die die Brandmauer zu den Faschos einreißt und deren Politik betreibt. Warum nur?

Sich hier als heroischer Widerstand zu feiern, ist geschmacklos und verharmlost den echten Nationalsozialismus.

Wehret den Anfängen.

Stellen wir uns einmal vor, AFD-Anhänger würden eine Geschäftsstelle der Grünen oder der SPD stürmen. Die Empörung wäre völlig zu Recht riesig!

Wegen einer Demo? Eher nicht.

Diese Linksextremisten sind keine Verteidiger der Demokratie, sondern Teil ihres heutigen Problems. Denn wer mit Einschüchterung Andersdenkende mundtot machen will, ist selbst nicht besser als die, die er zu bekämpfen vorgibt.

Den Punkt der Demokratie mit Meinungs- und Versammlungsfreiheit hast du wohl nicht verstanden. Mundtot macht hier niemand irgendjemanden. Fritze und seine Kameraden labern immer noch den gleichen populistischen Müll.

Sie sind die neuen „Ewiggestrigen“. Schlimmer noch: Sie sind am Ende genau das, was sie nicht sein wollen: die besten Wahlhelfer der AfD!

Das bleibt auch Unsinn, wenn du schreist.

Ansonsten steht natürlich auch dir frei, eine Demo zu organisieren.

Demonstrieren ist legal.Und es ist auch verständlich das die Leute sauer sind wenn die CDU ihr Versprechen bricht mit der rechtsextremen nicht zusammenzuarbeiten