Sind das depressionen?
Hey,
Ich Heiße Lena, ich hab halt viele Probleme in der schule z.b Mobbing, stress und viel mehr und ich habe auch vor kurzem 2 geliebte Menschen verloren...
Ich frage mich ob das deppressionen sind weil ich oft Müde bin und tagsüber keine Motivation habe, ich habe auch nicht wirklich Freunde und ich bin meistens nur in meinem zimmer und hab oft Phasen wo ich nur am weinen bin
Und oft habe ich auch Spezielle gedanken... allerdings weiß ich nie so richtig warum...
Ich hoffe ihr könnt euch etwas in mich hineinversetzen und ich hoffe auf Ehrliche Antworten
Falls das hilft ich bin noch 15
LG
Lena🫶🏻
Hallo Lena840,
Deine Situation klingt für mich sehr besorgniserregend. Sprich bitte unbedingt mit einem Menschen darüber, dem Du vertraust! Das kann ein guter Freund, ein Verwandter oder zum Beispiel auch eine Vertrauensperson aus der Schule sein.
Du kannst Dich zudem jederzeit an die Telefonseelsorge wenden. Dort ist rund um die Uhr jemand erreichbar und Du hast die Möglichkeit, ein anonymes und vertrauliches Gespräch zu führen: 0800/1110111 oder 0800/1110222 (gebührenfrei aus dem deutschen Fest- und Mobilfunknetz).
Auf der Webseite der Seelsorge kannst Du auch chatten, falls Du das lieber möchtest: http://www.telefonseelsorge.de/
Das Wichtigste ist jetzt: Überstürze nichts! Tu nichts, was Dich in Gefahr bringt und was Du nicht rückgängig machen kannst!
An den Beiträgen anderer beobachten wir, dass es vielen Menschen sehr ähnlich wie Dir geht. Du bist nicht alleine; es gibt immer einen Weg in eine bessere Situation. Oft braucht man nur jemanden, der einem hilft, ihn zu finden. Rede deshalb schnell mit jemandem über Deine Gedanken und gib niemals auf!
Auf dieser Seite https://www.gutefrage.net/aktion/suizid-hilfe-bei-selbstmordgedanken/ haben wir für Dich weitere wichtige Hotlines, Links und Tipps zusammengestellt.
Zögere im Notfall bitte auch nicht, den Notruf 112 zu wählen!
Viele Grüße
10 Antworten
Hallo Lena,
ich möchte dich jetzt weder in die eine noch in die andere Richtung beeinflussen und hoffe, das gelingt mir. Eine echte Depression ist eine ernste Erkrankung, aus der man selber auch nicht mehr "einfach so" herauskommt. Wenn man daran erkrankt ist, braucht man unbedingt medizinische Hilfe. Das Problem ist, dass der Begriff heute so oft und auch falsch verwendet wird. Nicht jeder, der traurig, gestresst, überfordert oder unglücklich ist, ist an einer Depression erkrankt. In deinem Fall wäre die Frage, ob du selber noch das Gefühl hast, etwas an deiner Situation ändern zu können? Erstmal würde ich dir raten, sehr verständnisvoll mit dir umzugehen, denn du hast gerade einiges zu stemmen. Natürlich weinst du oft, denn du hast vor kurzem zwei geliebte Menschen verloren. Das heißt, dass du gerade trauerst, und das ist immer eine schwere Zeit. Natürlich ziehst du dich zurück, wenn du in der Schule von Leuten umgeben bist, die dich stressen und dir nicht guttun. Freunde sind sehr wichtig, und es ist schade, dass du gerade jetzt keine hast, wo du sie besonders brauchst. Natürlich machst du dir viele große und auch schwere Gedanken, denn du bist 15 und mitten in der Pubertät, da gehört manchmal auch das dazu. Du solltest also einerseits milde mit dir umgehen, andererseits solltest du natürlich trotzdem versuchen, aus diesem Tal wieder herauszukommen. Wie? Am wichtigsten erscheint mir, dass du den Tod der beiden dir nahen Menschen verarbeitest. Ich weiß nicht, wo du wohnst, aber schau doch mal, ob es in deiner Gegend ein Angebot zur Trauerbegleitung für Jugendliche gibt. Oft hilft es schon, sich mit anderen, die einen verstehen können, über seine Gefühle und Erfahrungen mit dem großen Verlust auszutauschen. Vielleicht bist du auch der kreative Typ, der Trauer mit Hilfe von Musik oder Kunst verarbeitet? Mir hat es geholfen, zu schreiben, es wurde sogar ein ganzes Buch daraus :) Und eine Bekannte hat ein riesiges Gemälde produziert, in das sie all ihre Traurigkeit reingeklatscht hat, es ist grandios geworden und hat sie tatsächlich befreit. Dann würde ich dir auch raten, deine schulische Situation zu überdenken. Wie schlimm ist es dort? Wie lange bist du noch in der Schule? Steht dein Abschluss im nächsten Jahr schon bevor? Dann verabschiede dich innerlich schon mal von all den Idioten, die dir das Leben da schwer machen und konzentriere dich auf deinen Neuanfang und deine Zukunft. Suche nach einer passenden Ausbildungsstelle oder einem Freiwilligendienst in einem Bereich, der dich interessiert, damit du etwas zum drauf freuen hast und dir der Endspurt leichter fällt. Hast du noch länger, bist du auf dem Gymnasium, willst du Abi machen? Dann rede mal mit deinen Eltern, ob das wirklich dein Weg ist, oder ob du vielleicht die Schulform wechseln solltest. Oder die Schule. Und dann versuche, wieder Sachen zu unternehmen, die dir früher Spaß gemacht haben oder jetzt vielleicht Spaß machen könnten. Hattest du ein Hobby, dass du wieder aufgreifen könntest? Möchtest du ein neues beginnen? Machst du gerne Sport? Fang (wieder) damit an, da lernst du auch neue Leute kennen, und vielleicht sind deine zukünftigen Freunde darunter. Oder engagier dich in einem Ehrenamt. Mir hat es immer gut getan, zu helfen, vor allem in Phasen, wo es mir selber nicht so gut ging.
Aber: Wenn dir das alles unmöglich erscheint und du keine Kraft findest, selber etwas an deiner Situation zu ändern, dann hole dir unbedingt Hilfe! Eine echte Depression lässt sich nämlich nicht mit ein bisschen "Mach doch mal wieder was nettes" kurieren. Sprich mit deinem Hausarzt, rufe bei der Telefonseelsorge an, rede mit jemandem aus deiner Familie oder einem guten Lehrer über deine Probleme. Und, das ist ganz wichtig: Wenn du das Gefühl hast, dir etwas antun zu wollen, musst du SOFORT jemanden um Hilfe bitten! Das ist ein Notfall, da darfst du auch den Notruf 112 wählen! Auch am Wochenende, auch mitten in der Nacht!
Danke für das Sternchen! Ich hoffe, es geht dir wieder besser. Ich hatte dir noch etwas zu einer anderen Frage (Ausbildung Rettungsdienst?) schreiben wollen, aber jetzt finde ich die nicht mehr? Vielleicht habe ich da was verwechselt, ich verliere hier oft ein bisschen den Überblick :) Liebe Grüße!
Ja, die frage wurde gelöscht ich weiß selber nicht warum
Ah, okay, komisch, aber dann schreibe ich dir kurz hier: Ich habe beruflich unter anderem mit jungen Leuten zu tun, die einen Freiwilligendienst leisten (FSJ, FÖJ, Bufdi) und wollte dir den Tipp geben, dich da mal zu informieren. Den Bundesfreiwilligendienst/das FSJ kann man auch im Bereich Rettungsdienst machen, allerdings braucht man da eventuell bereits den Führerschein, da bin ich mir nicht ganz sicher. Sonst könntest du zum Beispiel auch in einem Krankenhaus in das Berufsbild reinschnuppern und schon mal erste Erfahrungen sammeln, die dir dann später bei Bewerbungen und in der Ausbildung helfen können. Die Freiwilligendienste machen sich im Lebenslauf gut, und unseren jungen Leuten hat die Zeit immer total gefallen. Man gewinnt so viele Einblicke, hat aber noch nicht den Druck wie in der Ausbildung. Keine Berufsschule, keine Prüfungen. Und es gibt auch Veranstaltungen, z. B. Seminare mit anderen Freiwilligen, die auch allen viel Spaß gemacht haben. Vielleicht wäre das ja was für dich nach der Schule?
Hallo,
du kannst im ersten Schritt auch einfach zu eurem normalen Hausarzt (oder deinem bisherigen Kinder- und Jugendarzt) gehen und das mal erzählen. Da ist nichts dabei, denn Depressionen sind ja extrem verbreitet. Der Arzt kann mit dir besprechen, ob es eine Depression ist, und was man da am besten tut.
Da Depressionen meist nicht von selbst weggehen, sondern dann eher chronisch werden, ist es ganz wichtig, dass du jetzt schnell mal zum Doc gehst, ja?
LG 💚
Wenn du seit längerer Zeit in diesem Zustand bist, ist es möglich. Genau kann das natürlich nur ein Arzt oder Psychater diagnostizieren. Dafür sind wir hier nicht zuständig, noch liegt es in unseren Möglichkeiten.
Wichtig ist, das du dir Hilfe suchst, weil allein kommt man da kaum raus. Dafür sind meist die Gefühle, negativen Gedanken zu stark.
Es kann helfen, wenn man sich positiv besetzte Räume schafft...bspw. indem man Spaziergänge unternimmt. Möglichst die eingefahrenen - negativen - Routinen durchbricht - wie eben das ewige Sitzen in deinem dunklen Zimmer. Da erwächst kein positiver Input. Geh mal raus an die frische Luft. Genieß die Sonne. Mach Sport. Das schüttet positive Hormone aus und man "schafft" was. Man kann wieder mal stolz auf sich sein. Das muss man - gerade in dunklen Stunden - bewusst machen.
Sonst bleibt alles dunkel. Das ist aber ein Irrglaube. Es muss nicht so bleiben. Du kommst da raus.
Ja, hört sich so an. Vertraue dich bitte einem Menschen an, dem du vertraust. Evtl auch deinem Arzt.
Ich wünsche dir alles Gute, lass es nicht so laufen. Ich habe seit 30 Jahren Depressionen und habe es erst jetzt geschafft, mir Hilfe zu suchen. Je früher du handelst, desto besser sind die Heilungs-Chancen.
Hallo Lena,
auch wenn Du Dich über eine längere Zeit depressiv fühlst, muss das nicht unbedingt heißen, dass Du bereits eine Depression entwickelt hast! Eine Depression ist nämlich eine vielschichtige seelische Erkrankung, die nicht anhand weniger Symptome feststellbar ist. Eine Diagnose sollte in erster Linie von einem Arzt gestellt werden!
Manchmal ist es ganz einfach auch andauernder Stress oder verschiedene andere Lebensumstände, die einen niederdrücken und in eine depressive Stimmungslage versetzen. Was kann man dann tun? Viele machen den Fehler, ihre Probleme für sich zu behalten. Sie denken entweder, es interessiere sich sowieso niemand für sie oder es ist ihnen peinlich, darüber zu sprechen.
Wie dem auch sei: Gerade das Gespräch mit einer verständnisvollen und mitfühlenden Person kann äußerst hilfreich sein! Wenn man es erst einmal geschafft hat, all das, was einen so sehr belastet, mit jemandem zu teilen, kann allein das schon große Erleichterung bringen!
Hast Du schon einmal Deine Eltern angesprochen? Eltern werden manchmal unterschätzt, wenn es darum geht, mit Krisen ihrer Kinder umzugehen. Sie verfügen über eine Menge an Lebenserfahrung und kennen möglicherweise selbst die Gefühle, die Du gerade hast.
Du magst es anfangs für schwer bis unmöglich halten, mit ihnen über Deine Probleme zu sprechen. Doch wenn Du merkst, dass Deine Eltern Dich verstehen, fällt es Dir sicher leichter, Dich zu öffnen. Und ist das Eis erst einmal gebrochen, ist es gar nicht mehr so schwer, mit ihnen auch über Deine innersten Gedanken und Gefühle zu sprechen!
Ich weiß ja nicht, wie Du dazu stehst, doch falls Du an Gott glaubst, könnte Dir auch folgender Gedanke helfen: Gott sieht genau, womit Du zu kämpfen hast, und Du bist ihm nicht gleichgültig! Du denkst vielleicht: Wie kann man da sicher sein? In der Bibel steht: "Du hast mein Elend gesehen. Du kennst meinen großen Kummer" (Psalm 31:7).
Aber sieht denn Gott nur zu, wenn wir leiden und tut nichts? Ganz bestimmt nicht. Er sichert denen, die sich im Glauben an ihn wenden, folgendes zu: "Fürchte dich nicht, denn ich bin bei dir. Sei nicht ängstlich, denn ich bin dein Gott. Ich werde dich stärken, ja, ich werde dir helfen. Ich werde dich wirklich festhalten mit meiner rechten Hand der Gerechtigkeit" (Jesaja 41:10, NW 2013). Ist das nicht ein ergreifender Gedanke?
Ich wünsche Dir, dass Du bald einen Weg aus der Krise findest und Du wieder fröhlich sein kannst! Und denke bitte daran, dass Menschen da sind, die Dir helfen können und wollen! Du stehst also nicht allein da! Alles Gute und viel Kraft!
LG Philipp
Danke für deine Antwort....