Schaden an unserer Ökonomie wegen Coronawahnsinn oder Putins Krieg?

Das Ergebnis basiert auf 7 Abstimmungen

Krieg 86%
Corona 14%

7 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Die Frage vom Fortbestand eines Unternehmens orientiert sich nicht grundsätzlich an Corona usw. sondern daran ob die Leistung, das Produkt usw.

  • von Kunden nachgefragt wird
  • ob der Preis für die Kunden geleistet werden kann/wird
  • ob Konkurrenzunternehmen - im In- oder aus dem Ausland - die gleiche Leistung, das gleiche Produkt zum günstigeren Preis anbietet.

Umstände wie Corona, Krieg usw. verändern u.U. die Bedürfnisse der Menschen. Sie verschieben sich u.U. von/zu anderem... und wirken sich auch auf die Preise - aufgrund der Nachfrage - aus.

Letztendlich wird jeder Cent der ausgegeben wird irgendwo eingenommen.


Weder - noch. Mytoys musste aufgrund der schlechten Rentabilität schließen. Man kann mit Spielwaren heutzutage keine hohen Margen erzielen, zudem tummeln sich zahlreiche Konkurrenten in dieser Sparte. Spielwaren sind heute leider oft ein Minusgeschäft, da die Kunden nicht bereit sind, hohe Preise zu zahlen.

Das ist so ähnlich wie mit Milch, die angemessenen Preise kriegt man am Markt nicht. Das ist also oft gar nicht mehr lukrativ. Und bei anderen Firmen, die breiter aufgestellt sind, kann es besser aussehen, weil die über andere Sparten dies ausgleichen können.

Übrigens weise ich darauf hin, dass es schon lange Firmenpleiten gibt (schon lange vor Corona und der Ukrainekrise). Damals war es aber noch nicht so üblich, reflexartig jedes Problem auf die Regierung zu schieben. Und da, wo es Firmen gut geht, wird es der Regierung eher nicht positiv angerechnet.

Haba/Jakoo hatte wohl ähnliche Probleme (selbe Branche).

Oh, der nächste, der heute erst dazu gestoßen ist und Putin versucht in den Vordergrund zu rücken und gegen die aktuelle Regierung, die so gar nicht Putin-freundlich ist, zu wettern. Wird Putin nervös? Mytoys hat schon länger schieflage gehabt - bei uns die Filiale ist schon vor Corona, aufgrund Schieflage, geschlossen worden. Mich wundert, daß du nicht noch Karstadt ins Spiel bringst - ach, da wäre es offensichtlich, daß die schon Jahrzehnte Probleme hatten und, egal wer an der Regierung ist, Pleite geht - immer wieder... Zombi-Betriebe sterben auch sofort, wenn sich was an der Zinslage oder Auftragslage ändert. Playmobil etc. haben auch massive Probleme - ob das an der allgemeinen Geburtenentwicklung liegt, damit der Ausrichtung, dem Wechsel zu Elektronischem Spielzeug sowie Onlinehandel und Konkurrenz? Corona und Putin waren da im Endeffekt nur noch der "Sargnagel" für Managementfehler der letzten Jahre und Jahrzehnte - Playmobil war mal ein großer globaler Player, aber die Produkte, nun ja, entwickelten sich ungefähr weiter wie ein Trabi in der DDR damals, um es mal vorsichtig auszudrücken.


Erfinderisch  24.05.2024, 16:52

Und dem folgt jetzt aktuell Esprit: https://www.merkur.de/wirtschaft/esprit-insolvent-was-die-pleitewelle-in-der-modebranche-bedeutet-93073702.html 🤐 Hat sich allerdings schon vor der P(l)andemie) gezeigt.

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Digibike  24.05.2024, 17:02
@Erfinderisch

Eben! Mißmanagment über Jahre und Jahrzehnte wirkt sich dann, wenn die Absatzzahlen schwächeln, tödlich aus! Dumm nur, daß es kein stetes Wachstum gibt, sondern die Wirtschaft schon immer, in Zyklen, wieder "abkühlt". Wer nur "überlebt", weil die Wirtschaft "Brummt", ja wie soll das aussehen, wenn Sie nachläßt? Richtig: Ziemlich Tiefschwarz. Da ist das aber nur noch das letzte Zünglein, nicht der Ursprung...!

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Erfinderisch  24.05.2024, 19:27
@Digibike

Mieser kann es hoffentlich nicht mehr werden. Thyssen Krupp schwächelt auch. Wir machen uns große Sorgen! Gestern wurde eine interessante Doku im ZDF ausgestrahlt. Bitte schaue Dir das mal in Ruhe an: https://www.zdf.de/nachrichten-sendungen/heute-in-europa/was-geht-mich-europa-an-100.html

Wir haben heute noch privat am Frühstückstisch über diverse Themen dieser Sendung diskutiert. Unsere Meinung ist, dass man Großunternehmen nach wie vor sponsert. Die kleineren Unternehmen gehen dabei beinahe leer aus. Vielleicht sollte man den Schuh einmal umdrehen.

Viele Grüße und ein schönes Wochenende

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Digibike  24.05.2024, 19:34
@Erfinderisch

Das ist schon immer so gewesen. Da fallen schnell begriffe, wie Systemrelevant. Unter Merkel die Einführung der EEG-Umlage, bei der die größten Verbraucher sich rausrechnen konnten, während die kosten für den Netzausbau aber trotzdem aufgebracht werden müssen, was bedeutet, wenn der Kuchen durch weniger aufgeteilt werden muß - verschlucken sich die kleinen... Hatte damals den Witz gemacht, daß ich für die ganze Stadt den einen Strombelieferungsvertrag mache - dann wäre ich ja Großabnehmer und kann unsere Stadt EEG-befreien, und damit wäre der KW-Preis Massiv billiger... Ich kenne Leute, die in der Zeit, in der Industrie damit beschäftigt waren, den Verbrauch hoch zu schrauben, damit Sie, da nah an der Schwelle, damit über die Schwelle kommen und am Ende Zehntausende sparen - tolles System...

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Erfinderisch  24.05.2024, 19:42
@Digibike

😡

Ja, 16 Jahre "Mutti". Leider haben das die wenigsten verstanden. Sie soll angeblich auch wieder auferstehen. Die CDU freut sich schon!

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Corona war eine Pandemie, das ist höhere Gewalt, unsere Regierung hat das bestmögliche getan, um den Schaden der Wirtschaft abzufedern. Natürlich hat das viele negative Konsequenzen, aber ein Vorwurf an die Regierung wäre reiner Populismus.

Putins Krieg ist ein völkerrechtswidriger Angriffskrieg des russischen Diktators, auch hier ist ein Vorwurf an unsere Regierung völlig deplatziert. Die Auswirkungen des Krieges hängen nicht Schwerpunktmäßig mit den Sanktionen zusammen, welche absolut sinnvoll und gerechtfertigt sind.

Ökonomische Probleme von Firmen sind meist vielschichtig, nicht selten sind sie branchenspezifisch oder hängen mit dem Wettbewerb zusammen. Beispielsweise hat sich der stationäre Einzelhandel zum Großteil aufs Internet verlagert, das hat natürlich Auswirkungen.

Die konkreten Hintergründe warum Jakoo von Haba eingestellt wurde, kannst Du hier lesen:

https://www.br.de/nachrichten/wirtschaft/schluss-fuer-jako-o-haba-nimmt-kindermode-aus-dem-programm,TmL5bM0

Krieg

Natürlich hat auch die Pandemie durch Unterbrechung der Lieferketten der Wirtschaft geschadet.

Aber nachdem Corona halbwegs überwunden war, hielt Putin das wohl für einen guten Zeitpunkt, um die westliche Wirtschaft erneut einem massiven Stresstest zu unterziehen, auch weil er wusste, dass besonders Deutschland abhängig von russischem Gas war. Das hatte er mit Schröders und Merkels Hilfe von langer Hand vorbereitet. Trotzdem hat sich Putin verschätzt.


Hamburger02  25.05.2024, 10:07
Trotzdem hat sich Putin verschätzt.

So ist es:

  • Der Plan Russlands, durch die Einstellung der Gaslieferungen dafür zu sorgen, dass Europa im Winter im Dunkeln sitzt und friert und dass das Revolten auslöst, ist kläglich gescheitert. (Nebenbemerkung für unsere AfD-Freunde: das hatte auch die AfD prophezeit, ist aber dank der hervorragenden Arbeit von Habeck nicht eingetroffen).
  • Die Lieferungen nach China oder die Verflüssigung von Gas sind ebenfalls gescheitert. China will nicht mehr Gas abnehmen, um nicht abhängig zu werden, und zur Verflüssigung benötigt Russland westliche Technik, die nicht geliefert wird. Im vergangenen Jahr kaufte China lediglich 23 Milliarden Kubikmeter russisches Gas, ein Bruchteil der 180 Milliarden Kubikmeter, die Moskau früher nach Europa transportierte.
  • Der Gaspreis ist nicht durch die Decke gegangen, um der europäischen Wirtschaft zu schaden und Russlands Kassen zu füllen. Vor zwei Jahren prognostizierte Dmitri Medwedew Europa eine Explosion der Gaspreise um etwa das Fünfzigfache. Doch jetzt liegt der Preis in Deutschland aktuell bei 7,8 Cent pro Kilowattstunde, was so billig ist wie vor dem Krieg. (Auch hier hat sich die AfD gewaltig geirrt und reitet darauf immer noch wider besseren Wissens herum).
  • Die Kriegskasse Russlands leert sich durch die gewaltigen Verluste von Gazprom immer schneller und die russische Finanzwirtschaft steuert auf eine Katastrophe zu.
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