Meinung des Tages: PETA will Aus von Tierfiguren auf Karussellen - Ein richtiger Ansatz oder nur PR?
Der Besuch auf dem Jahrmarkt ist besonders bei Kindern beliebt. Da darf das Karussell natürlich nicht fehlen. Lustige Musik, bunte Lichter und Tierfiguren, auf denen man sitzen kann. Doch nach PETA soll damit bestenfalls bald Schluss sein - zumindest bezüglich der Tierfiguren.
Tiere sollen nicht als Unterhaltung für Menschen gesehen werden
PETA zufolge wird durch Tierfiguren bei Karussellen der Eindruck bereits bei Kindern verstärkt, dass Tiere empfindungslose Wesen seien, die zur Unterhaltung von Menschen dienen. Der Vorstoß kam ursprünglich von PETA USA - sie kontaktierten einen der großen Hersteller der beliebten Fahrgeschäfte und appellierten, dass dieser künftig auf Tierdarstellungen verzichtet.
Alternativen schlägt beispielsweise Yvonne Würz von PETA Deutschland vor: Statt Tierdarstellungen könnten zukünftig etwa Raketen, Fahrzeuge verschiedenster Art, Raumschiffe oder auch Sternschnuppen auf Karussells zu sehen sein.
Unverständnis von anderen Tierschützern
Sabine Yacoub, die Landesvorsitzende beim BUND Rheinland-Pfalz, zeigt sich irritiert über den Vorschlag von PETA. Ihrer Auffassung nach sei es mehr als unwahrscheinlich, dass Tiere auf Karussells den Eindruck vermitteln, dass Tiere im Allgemeinen nur zur Unterhaltung da sind. Eine Sensibilisierung für den Umgang mit Tieren, so Yacoub weiter, sei viel mehr eine Frage des Umfelds oder der Eltern.
Auch Schausteller reagieren irritiert
Georg Spreuer vom Schaustellerverband Mainz sieht in der Meldung von PETA einen ausgefuchsten Plan. Die Forderung, so Spreuer, hatte für ihn Ähnlichkeiten mit einem Aprilscherz - er interpretiert es als Kalkül von PETA, um Schlagzeilen zu generieren und neue Spendengelder zu bekommen.
Mit dieser Theorie ist er nicht alleine: Professor Tanjev Schultz ist Politik- und Kommunikationswissenschaftler am Institut für Publizistik an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz und kommt zu einer ähnlichen Vermutung. Ein Schachzug, der dem Professor nach nicht neu sei, teils auch dazu führt, dass wirklich relevante Themen, die irgendwo im Kern einer vermeintlichen lächerlichen Diskussion enthalten sind, thematisiert werden - wie in diesem Fall etwa die Unterhaltungsindustrie mit Tieren allgemein und den Umgang mit ihnen in Zirkussen oder ähnlichen Unterhaltungsorten.
Unsere Fragen an Euch: Was haltet Ihr vom Vorschlag von PETA? Denkt Ihr auch, dass dahinter ein anderer Plan steckt? Was haltet Ihr davon, dass Tiere nach wie vor in der Unterhaltung eingesetzt werden - egal ob im Zirkus oder etwa bei Umzügen?
Wir freuen uns auf Eure Antworten!
Viele Grüße
Euer gutefrage Team
Quellen:
https://www.tagesschau.de/inland/regional/rheinlandpfalz/swr-peta-kritisiert-tierfiguren-in-fahrgeschaeften-100.html
https://www.merkur.de/welt/fordert-ende-der-tier-figuren-in-karussells-usa-tierschutz-pferde-vermittelt-falsches-bild-peta-zr-92827485.html
82 Antworten
Was haltet Ihr vom Vorschlag von PETA? Denkt Ihr auch, dass dahinter ein anderer Plan steckt?
Nein, ich vernute dahinter eher Hysterie und evtl. Angst vor der Bedeutungslosigkeit. Die Welt dreht sich rasant und das Tierwohl rückt gefühlt gerade in den Hintergrund. Wegen Letzterem könnte ich Ängste jedoch nachvollziehen. Ich glaube wirklich, dass es PETA um das Tierwohl geht, auch wenn die Aktionen schon über das Ziel hinausgeschossen sind.
Die Aussage Georg Spreuers vom Schaustellerverband ist bestimmt seiner eigenen Angst geschuldet, dass die Schausteller sich von ihren teils über Generationen vererbten, nostalgischen Kinderkarussels trennen und neu investieren müssten, sollte dieser abstruse Vorschlag bei Verantwortlichen resp. der Gesellschaft auf offene Ohren stoßen. Vielleicht möchte PETA aber tatsächlich auch wieder mehr Aufmerksamkeit und Spendengelder generieren, was ich in der Sache nachvollziehbar finde, aber nicht auf diesem Wege, mitten rein in die woke Kerbe schlagend.
Ich finde PETA' s Engagement für die Tiere so lange gut und sehr wichtig, so lange dies den Tieren auch nützt. Wenn PETA übers Ziel hinausschießt, schwindet die Unterstützung und damit ist dann den Tieren nicht geholfen.
Was haltet Ihr davon, dass Tiere nach wie vor in der Unterhaltung eingesetzt werden - egal ob im Zirkus oder etwa bei Umzügen?
Beim Zirkus beraubt man die Tiere ihrer Freiheit und stellt sie unnatürlich unter Dressur. Bei großen Wildtieren fällt dies noch schwerer ins Gewicht, da diese außerdem auf engsten Raum ihr Dasein fristen müssen. Auch wenn ich wirklich denke, dass Zirkustiere geliebt und nach besten Möglichkeiten versorgt werden, so ist das kein artgerechtes Leben und sollte zu einem Ende finden. Man kann eine Zirkusnummer auch mit Akrobatik und Clownerie bestreiten und sollte bestimmte Tiere nicht einbeziehen. Es gibt ja Hunde, die gern Kunststückchen vollbringen, aber der Löwe, Tiger oder Elefant, das Pferd, die bei Kommando springen und die Pfote oder das Bein heben und durch brennende Reifen springen, die zudem bis auf die Auftritte immer eingesperrt leben, gehören abgeschafft resp. sollte nach dem Ableben der Tiere dann Schluss sein.
Dein Vorschlag, dass Zirkusse stattdessen auf menschliche Darbietungen wie Akrobatik und Clownerie setzen sollten, zeigt eine positive Richtung auf. Solche Darbietungen können ebenso unterhaltsam und beeindruckend sein, ohne dass Tiere leiden müssen. Zirkusse, die bereits diesen Weg eingeschlagen haben, demonstrieren, dass spektakuläre und kreative Shows ohne den Einsatz von Tieren möglich sind. :)
Das stimmt.
Ich war mal beim chinesischen Nationalzirkus und habe auch keine Tiernummern vermisst. Das war wirklich sehr beeindruckend.
Irgendwann wäre es dann auch beim üblichen Zirkus ganz normal, dass (wenn überhaupt) nur vereinzelt Tiere beteiligt sind.
Ich bin selber Veganer Aktivist & habe auch schon mit PETA in der Vergangenheit zusammengearbeitet. Unter anderem wegen so etwas habe ich mich aber von ihnen distanziert.
Jedem sollte doch klar sein, dass die Darstellungen eines Karussells fiktiv sind. Man reitet ja in der Realität auch nicht auf Zebras, Schweinen & Seepferdchen. Oder sonstige Tiere bzw. Fabelwesen:
Übrigens fliegen Kinder auch nicht mit Raketen umher & sollten das auch nicht. Als nächstes möchte man noch Donald Duck & Goofy verbieten.
Mir ist es aber wichtig anzumerken, dass man so etwas nicht dem Veganismus an sich anlasten darf. Denn das Konzept von Veganismus bietet keine Motive für derartige Ideen. Spinner & Menschen die es übertreiben, gibt es überall.

Deshalb schrieb ich in meiner Antwort ja auch, dass sowas eher eine Steilvorlage für die Gegner ist und ans Eigensabotage grenzt.
Meinung des Tages: PETA will Aus von Tierfiguren auf Karussellen - Ein richtiger Ansatz oder nur PR? (Musik, Freizeit, Politik) - gutefrage https://www.gutefrage.net/frage/peta-karussell-tiere#answer-534876568
Irgendwie muss man in den Medien bleiben. Schlechte Aufmerksamkeit ist auch Aufmerksamkeit.
Erinnert mich daran, dass sie mal Pokemons verbieten wollten oder Angelspiele. Irgendwie kann ich diese Kampagnen nicht ernstnehmen. Es werden sich immer einzelne Firmen und Thematiken herausgepickt und groß aufgeblasen. Z. B. dass die Hafermilch 10 ct teurer ist oder Restaurant xy Kängurusteak serviert.
Das Endziel ist klar - eine komplett vegane, tierleidfreie Welt. Dazu bedient sich PETA vieler Psychologen und einer "Salamitaktik".
Viel gefährlicher sind "deine Mama tötet Tiere" oder "Holocaust auf deinem Teller". Oder - das machen aber nur Splittergruppen und die ALF - Fleischereien anzuzünden, Hochsitze anzusägen, den Fleischern oder Jägern die Bremskabel durchzuschneiden.
PETA hat in der Vergangenheit einige sinnvolle Aktionen gestartet, wie gegen Esel auf Santorini, sinnlose Tierversuche oder Shark City. Oder ihr Engagement gegen die Tierproduktion allgemein.
Ich bin durchaus für den Tierschutz und das Tierwohl, aber was PETA da häufig treibt lässt sich kaum als 'sinnvoll' oder 'gut' bezeichnen.
Ganz im Gegenteil, PETA ist häufig der Grund wieso Menschen beim Thema Tierschutz und Tierwohl genervt die Augen verdrehen, eben weil sie dahinter PETA vermuten.
PETA zufolge wird durch Tierfiguren bei Karussellen der Eindruck bereits bei Kindern verstärkt, dass Tiere empfindungslose Wesen seien, die zur Unterhaltung von Menschen dienen.
Kindern pauschal zu unterstellen sie könnten dadurch keine Liebe für Tiere verspüren ist ja mal das Letzte. Kinder wissen sehr wohl das Tiere Lebewesen sind und behandeln diese auch so.
Das Kinder ständig als emotionaler Trigger herangezogen werden müssen um das ganze auf eine rein moralische Schiene zu drücken ist widerlich und zeigt nur, dass versucht wird die Meinung von wenigen mit allen erdenklichen Mitteln durch zu drücken um alle damit zu belästigen.
Ich kann wieder einmal nur mit dem Kopf schütteln ob diesen schwachsinnigen Vorschlages!
Es gibt haufenweise Menschen in der BRD, welche ein Pferd tatsächlich ausschliesslich vom Rummelplatz-Karussel her kennen, geschweige denn, dass sie jemals auf einem solchen sitzen werden.
Weiterhin habe ich noch kein Kind gesehen, was die Tiere in einem Karussel geschlagen hat, weil es glaubt, dieses sei "empfindungslos".
Das Gegenteil ist nämlich der Fall. Tatsächlich betrachten Kinder (bis sie in der Schule versaut werden) auch leblose Spielfiguren (egal ob Mensch oder Tier) als "Wesen mit Empfindungen" und behandeln diese mit der entsprechenden Vorsicht. Wer jemals einem Kind zugeschaut hat, wie es sein "Plastik-Pony" streichetl und pflegt, wie es seinen Teddybären an sich kuschelt und wie es mit seiner Lieblingsspielfigur spricht, wird mir sofort zustimmen können.
Ich halte dies wieder einmal für blinden Aktionismus von Personen, welche nur sich selbst im Sinn haben und Kindern keine glückliche Kindheit gönnen wollen.
The debate surrounding the use of animal figures on carousels reflects diverse perspectives on animal treatment and their portrayal in the entertainment industry. PETA contends that such depictions may reinforce the perception of animals as devoid of feelings, existing solely for human amusement. They propose substituting animal figures with non-animal motifs, like rockets, vehicles, spaceships, or shooting stars, aiming to instill a more empathetic attitude toward animals. On the contrary, Sabine Yacoub from BUND Rheinland-Pfalz dismisses PETA's proposal, asserting that the influence on children's perceptions of animals is more likely shaped by their environment and upbringing rather than carousel imagery. Georg Spreuer of the Schaustellerverband Mainz questions PETA's sincerity, viewing it as a potential publicity stunt, drawing parallels to an April Fools' joke. Professor Tanjev Schultz supports the notion that PETA strategically initiates discussions to shed light on broader issues, such as animal treatment in the entertainment industry. The varying opinions underscore the complexity of balancing entertainment and ethical considerations, prompting ongoing discussions about the portrayal and treatment of animals in public spaces.