Nachbar will Führerschein teilweise abgeben, geht das?

7 Antworten

Grundsätzlich ist auch der Verzicht auf die Fahrerlaubnis einer bestimmten Klasse möglich. Ein solcher Verzicht sollte aber unbedingt möglichst genau bezeichnet werden, sonst ist am Ende alles weg.

Er ist Baujahr vor 1965, darf also Mofa ohne Prüfbescheinifung fahren, wir sind uns aber unsicher wie es ist wenn man den Führerschein abgibt.

Wer eine Fahrerlaubnis besitzt, benötigt ohnehin keine Prüfbescheinigung (§ 5 Abs. 1 Satz 2 FeV). Wenn dein Nachbar vor dem 1. April 1980 das 15. Lebensjahr vollendet hat, darf er Mofas bis 25 km/h auf jeden Fall führen, unabhängig von einer Fahrerlaubnis oder Prüfbescheinigung (§ 76 Nr. 3 FeV).

Hat man dann trotzdem den Anspruch auf die Vergünstigungen (kostenloses Ticket. Einmal für ein halbes Jahr oder Jahr, dann noch vom Land oder Kommune weitere Vergünstigungen)?

Dazu müsste man detailliert die einzelnen Programme und deren Rechtsgrundlage kennen. Eine pauschale Antwort ist hier nicht möglich.

Ich gehe grundsätzlich von BRD-Recht aus. Keine Anwendbarkeit auf das Recht anderer (deutschsprachiger) Länder.

Woher ich das weiß:Hobby – Interessierter Laie; Grundwissen, garniert mit Recherche

SirAndiusNr2 
Fragesteller
 24.05.2024, 12:27

Okay, das bringt uns tatsächlich weiter. Vielen Dank, wirklich!!!! Das ist eine Antwort die uns wirklich weiter bringt, kein Sarkasmus oder so, ehrlich.

Dann Rufe ich mal bei den entsprechenden Stellen an und Frage nach.

Wie sieht so ein bestätigungsschreiben von Straßenverkehrsamt aus, das man auf sein Führerschein verzichtet hat?

Müssen wir jede Klasse angeben welche er behalten und welche er behalten will?

Es gibt verschiedene Vorlagen von der Stadt, doch alle beziehen sich auf die komplette Fahrerlaubnis. Die Informationen von offizieller Seite sind mehr als spärlich. Es bleibt leider nichts anderes übrig als ihn da hin zu fahren. 😑

Stehen die einzelnen Klassen drin worauf er verzichtet hat und was er behalten hat?

Evtl ist ja dann nicht nötig zu sagen das er AM behalten hat.

PS. Ja ist tatsächlich Deutschland, sorry, hätte ich erwähnen müssen 😓

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Answer1234567  24.05.2024, 13:05
@SirAndiusNr2

Ich würde das einfach als Freitextbrief formulieren, wenn es kein passendes Formular gibt:

Hiermit verzichte ich auf die Fahrerlaubnisse der Klassen X, Y und Z.

Unterschrift drunter, an die zuständige Fahrerlaubnisbehörde schicken oder persönlich dort abgeben.

Zu beachten ist, dass sowohl Verzicht als auch Änderung des Führerscheins (wenn einzelne Fahrerlaubnisklassen erhalten bleiben sollen) Kosten anfallen können. Das hängt von den jeweils anwendbaren Gebührenordnungen ab.

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Was man hat, hat man.

Es entstehen einem ja keine Nachteile / Kosten, wenn man das Teil in der Tasche hat.

Im Ernstfall dürfte er sich dann auch nicht mehr ans Steuer setzen, wenn er ihn abgibt. (Beispiel: Frau muss ins Krankenhaus und man ist selbst viel schneller als der Rettungswagen)

Ich würde ihn an seiner Stelle nicht abgeben.


SirKermit  24.05.2024, 12:05
Beispiel: Frau muss ins Krankenhaus und man ist selbst viel schneller als der Rettungswagen

Wir reden hier über jemanden, der aufgrund seines Alters nicht mehr fahren möchte, der soll in so einem Zustand der Aufregung seine Frau ins Krankenhaus fahren?

Im Ernst, einem Patienten ist mehr geholfen, wenn man ihn nicht unnötig in einem Fahrzeug transportiert, das dafür nicht ausgerüstet ist. Warten auf den RTW und den Notarzt ist die bessere Alternative.

Ob man selber immer schneller ist als ein RTW, darf getrost bezweifelt werden.

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SirAndiusNr2 
Fragesteller
 24.05.2024, 12:57
@SirKermit
Ob man selber immer schneller ist als ein RTW, darf getrost bezweifelt werden.

Ich benötige ca. Mindestens 15 min bis zur städtischen Klinik.

Ein Krankenwagen schafft das garantiert in 15 min die Streck hin und zurück.

Das sind keine 3km, doch durch die Innenstadt, Ampeln und der Stau am Wall sorgen für eine Verzögerung.

Nicht nur eine Person welche aufgrund des Alters und körperliche Einschränkungen nicht mehr fahren kann und möchte, sollte darauf verzichten bei richtigen Notfällen jemand ins Krankenhaus zu fahren. Ich behaupte einfach mal ganz dreist, das die wenigsten in der Stresssituation vernünftige Entscheidung treffen. Da werden gefährliche und unvernünftige Entscheidungen getroffen die womöglich zu einem Unfall führen. Wem ist damit geholfen?

Danke für dein Kommentar. Das lässt mich hoffen und ich verzweifele nicht restlos.

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SirKermit  24.05.2024, 16:11
@SirAndiusNr2
 Ich behaupte einfach mal ganz dreist, das die wenigsten in der Stresssituation vernünftige Entscheidung treffen

Das ist alles andere als dreist. Man möge doch nur mal nüchtern überlegen, der Patient schreit vor Schmerzen oder blutet wie Teufel. Wer kann da noch ansatzweise ruhig zum Krankenhaus fahren, zumal man selber keine Sonderrechte hat und sich nicht auf einen übergesetzlichen Notfall verlassen sollte.

Einem solchen Menschen ist mehr geholfen, wenn man sich um ihn kümmert und ihm hilft. Vor Ort!

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Deine Beschreibung ist nicht nachvollziehbar
Mein in die Jahre gekommener Nachbar will sein Führerschein abgeben.

Dein Nachbar ist 59 Jahre alt. Also nicht mal im Rentenalter.

Hat man dann trotzdem den Anspruch auf die Vergünstigungen (kostenloses Ticket. Einmal für ein halbes Jahr oder Jahr, dann noch vom Land oder Kommune weitere Vergünstigungen)?

Ein kostenloses Ticket kann doch kein Anreiz sein, seinen Führerschein abzugeben. Zumal es sich um eine einmalige Vergünstigung handelt.

Sollte dein Nachbar Frührentner sein oder Sozialleistungen beziehen, würde ihn das Deutschlandticket nur noch noch 39,- EUR kosten.

wir sind uns aber unsicher wie es ist wenn man den Führerschein abgibt.

Wer ist "wir" und weshalb ist es erforderlich, dass sich andere um die Belange eines 59-jährigen kümmern müssen?

Nein, ich will auch kein über 70 jährigen ins Bürgerbüro schicken....

Weshalb ist jetzt von einem 70-jährigen die Rede?

Nicht das er vor Ort unter Stress und Druck was entscheidet was er nacher bereut.

Wer sollte Stress und Druck auf deinen Nachbarn ausüben und ihn zur Abgabe seine Führerscheins drängen?

Deswegen wollen wir vorher Informationen sammeln, damit er sich das in Ruhe überlegen kann.

Warum begleitest du deinen Nachbarn nicht einfach zu einem Beratungsgespräch im Bürgerbüro?

Auto und Motorrad kann und will er nicht mehr fahren, doch evtl Mofa, Krankenfahrstuhl/Mofaauto oder Mopedauto.

Wie kommt dein Nachbar zur Zeit von A nach B?

Meine persönliche Meinung ist:

Wenn die Fähigkeiten deines Nachbarn so erheblich eingeschränkt sind, wie hier beschrieben, stellt sich die Frage, ob eine Teilnahme am öffentlichen Straßenverkehr überhaupt empfohlen werden kann?

In der Regel wird der Führerschein abgegeben wenn sich sich die Besitzer mit den Anforderungen im Straßenverkehr unsicher und überfordert fühlen.

In der Aussicht auf ein zeitlich begrenztes Ticket für den öffentlichen Nahverkehr sehe ich jedenfalls keinen nennenswerten Mehrwert für den Betroffenen.

Im Vordergrund sollte stets die Frage im Bezug auf die persönliche Eignung des Betroffenen stehen.

Hier ist leider nicht einmal das tatsächliche Alter deines Nachbarn ersichtlich.


SirAndiusNr2 
Fragesteller
 24.05.2024, 20:48

Nein er ist über 70. 1965 sagte ich, weil da der Stichtag ist, wo man ohne Prüfbescheinigung Mofa fahren darf.

Alles was du schreibst, bringt uns nicht wirklich weiter. Alles wichtige steht in der Frage oder ergibt sich daraus.

Weil du es ganz genau wissen willst. Er fährt schon länger kein Pkw oder Motorrad mehr. Aktuell fährt er Mofa.

Er fühlt sich nicht mehr in der Lage dazu ein Pkw zu fahren, doch ein Moped Auto ist für ihn okay. Das ist seine Entscheidung und das hinterfrage ich auch nicht.

Er wusste bislang nicht das es vergünstigungen gibt, wenn man den Führerschein abgibt. Ich kümmere mich nur darum, weil er nichts mit Internet am Hut hat.

Er hat aktuell ein Führerschein den er nicht nutzen kann und will. Er kann dafür ein Jahres Deutschlandticket bekommen. Das ist tatsächlich ein nennenswerter Mehrwert für etwas was er nicht nutzt.

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Warum will er denn seinen Führerschein abgeben? So alt ist er ja noch lange nicht, dass er nicht mehr fahren kann.

Mein Mann kann schon seit einigen Jahren nicht mehr fahren und hat seinen Führerschein immer noch. Warum denn abgeben? Solche Führerscheine gibt es nicht mehr allzuoft, deswegen will er ihn weiterhin behalten.


SirAndiusNr2 
Fragesteller
 24.05.2024, 11:59

Es gibt verschiedene Vergünstigungen von Bund, Land und Kommune.

Kommune sind teilweise dauerhaft. Iwi gibt es auch Tickets für ein halbes oder ein Jahr.

Das sind insgesamt über 1000 Euro im Jahr.

Was spricht dagegen sich deswegen zu informieren?

Auto und Motorrad fährt er garantiert nicht mehr, weil er es einfach nicht mehr kann!

Nur AM sind wir am überlegen.

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Oma1705  24.05.2024, 12:16
@SirAndiusNr2

Bei uns gibt es keine Vergünstigungen. Also muss der Führerschein nicht abgegeben werden.

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SirAndiusNr2 
Fragesteller
 24.05.2024, 12:29
@Oma1705

Eigentlich bietet das jede Kommune an.

Zumindest gibt es das Deutschland Ticket für 3 Monate. Einige Vergünstigungen gibt es von Partner, städtische Einrichtungen und Veranstaltungen oder sogar privat unternehmen.

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Oma1705  24.05.2024, 12:31
@SirAndiusNr2

Da wir in einem kleinen Ort wohnen, gibt es bei uns keine Veranstaltungen, die günstiger sind, weil jemand den Führerschein abgegeben hat. Was interessiert es den Bäcker oder Einzelhandel, ob jemand einen Führerschein hat oder nicht?

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Was für einen Grund gibt es den Führerschein abzugeben?

Es reicht doch wenn man auf das Fahren verzichtet.

Das Abgeben hat doch nur kurze Zeit den Effekt der Vergünstigung.

Wenn er sein Auto verkauft spart er jedes Monat bares Geld


SirAndiusNr2 
Fragesteller
 24.05.2024, 11:57

Es gibt verschiedene Vergünstigungen von Bund, Land und Kommune.

Kommune sind teilweise dauerhaft. Iwi gibt es auch Tickets für ein halbes oder ein Jahr.

Das sind insgesamt über 1000 Euro im Jahr.

Was spricht dagegen sich deswegen zu informieren? Auto und Motorrad fährt er garantiert nicht mehr. Nur AM sind wir am überlegen.b

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