Ist LGBTQ+ ein Trend?
12 Antworten
Nein. Es ist ähnlich so wie als schwul sein von Verboten und verpönt zu "okey" wurde. Plötzlich haben sie sich geoutet und so gelebt wie sie schon vorher waren aber es sich nicht getraut haben. Dann ist die zahl relativ stabil gebleben. Bei LGB+ ist das das gleiche.
Nein. Homo- und Bisexualität, Intersexualität, abweichende Geschlechtsidentitäten - das hat es schon immer gegeben, wenngleich es dafür nicht unbedingt einen Namen gab. Guck dir mal die griechische Mythologie an: dort wimmelt es von Figuren, die wir heute als bisexuell bezeichnen würden, z. B. Achilles, der sowohl weibliche Geliebte (z. B. Briseis) hatte als auch männliche (Patroklos). Selbst Göttervater Zeus galt den Griechen als bisexuell - neben seinen zahlreichen Frauengeschichten sind auch etliche homoerotische Liebschaften dokumentiert, etwa mit seinem Mundschenk Ganymed. Und die Amazonen sind ein Beispiel für Frauen, die nicht das damals vorherrschende Rollenbild einer Frau einnahmen. Auch das gab es also. Aus der römischen Geschichtsschreibung sind etluche Berichte überliefert, die sich über Bi- und Homosexualität äußern - zumeist sehr wohlwollend.
In Nordamerika gab es bei den Indianern Two Spirits, das waren Menschen, deren Geschlechtsidentität eine andere als das klassische "Mann und Frau" war. Überschneidungen gab es da in gewisser Weise mit dem, was wir heute Trans-Identität nennen würden. Es gab auch weibliche Kriegerinnen, die also eine eigentlich typisch männlichecGeschlechterrolle einnahmen. Eine solche hat z. B. General Caster in der Schlacht am Little Big Horn getötet.
Also nein, LGBTQ ist kein Trend. Das gab es schon immer und wird es immer geben. "Neu" ist nur, dass die Gesellschaft queere Themen (wieder) zunehmend akzeptiert und als das sieht, was es nun mal ist, ganz normal.
Ja ist es allein weil in kürzester Zeit der Bogen stark überspannt wurde und es viele nur machen um inn zu sein und sich toll und besonders zu fühlen.
Naja, ich glaub nicht, daß man es als Trend bezeichnen kann. Man sagt ja nicht "ach, ich bin jetzt mal LGBTQ+, weil's momentan so in der Mode ist". Sich die Nase piercen lassen, ist Trend. Die Strümpfe über die Hosenbeine tragen ist Trend. Die Hose so tief tragen, daß man die Unterhose sieht, ist Trend (zumindest war es das damals in meiner Schulzeit). Das sind alles Sachen, von denen man sich von sich aus entscheidet, eben weil's gerade in der Mode ist und man das auch machen möchte.
Bei LGBTQ+ ist das bisschen anders - weil's halt oft keine selbstbestimmte Entscheidung ist. Man sagt nicht "Oh, heute bin ich mal schwul" oder "Meine Nachbarin ist lesbisch. Da will ich das jetzt auch mal machen", sondern man ist einfach schwul oder lesbisch (oder halt nicht^^). Das ist, aus meiner Sicht, einfach eine natürliche Entwicklung.
Meist kann man so was auch nicht beeinflussen. Ich nehm jetzt mal bei mir das Beispiel Trans. Ich bin mit einem Penis zwischen den Beinen geboren, fühl mich aber eigentlich weiblich. Wenn ich die Wahl hätte, wär ich wohl am liebsten:
a) eine weibliche Person in einem weiblichen Körper
oder
b) ein männliche Person, die sich in seinem männlichen Körper wohlfühlt und diesen akzeptiert.
Stattdessen bin ich eine weibliche Person in einem männlichen Körper, die sich permanent vor ihren Eltern dafür rechtfertigen muss, wenn sie z.b. typische weibliche Sachen macht / tragen will und jedes Mal das blanke Entsetzen bekommt, wenn es sein Spiegelbild betrachtet.
ich hab mir Trans also nicht ausgesucht, weil es gerade "chic" oder "in" ist, sondern das Ganze ist durchaus mit einem hohen Leidensdruck verbunden. Nicht selten unterziehen sich Transpersonen umständlichen OPs und nehmen unendliche Schmerzen auf sich, um ihren Körper ihrem Inneren Ich anzupassen. Das ist kein Trend und auch keine Modeerscheinung.
Ich könnt mir aber vorstellen, daß Du auf den Begriff "Trend" gekommen bist, weil man halt eben jetzt vermehrt über LGBTQ+ spricht und das Thema präsenter ist, als es bspw. noch vor 20 Jahren der Fall war.
z.b. im Fernsehen. Da gab es früher in Serien kaum LGBTQ+-Charaktere. ("Stop! Hibari-kun" aus dem Jahr 1983 war wohl damals eine der großen Ausnahmen).
Heute hat fast jede Fernsehserie mindestens eenn LGBTQ+-Charakter.
Das Thema hat auch heute mehr Verständnis als beispielsweise vor 60 Jahren als man sich noch dafür verstecken mußte. Die Gesellschaft ist an sich einfach offener gewesen, auch wenn natürlich noch ein weiter Weg ist, bis alle Diskrepanzen beseitigt werden. Die designierte amerikanische Regierung unter Trump scheint ja jetzt wohl wieder die Rolle rückwärts machen zu wollen, was so was angeht.
Soziologisch betrachtet ist ein Trend eine tiefgreifende gesellschaftliche Entwicklung oder Veränderung, die längerfristige soziale Normen, Werte oder Verhaltensweisen beeinflusst.
https://de.wikipedia.org/wiki/Trend_(Soziologie)
In diesem Sinne kann LGBTQ+ als Teil eines gesellschaftlichen Trends zur zunehmenden Akzeptanz und Diversität gesehen werden, da die Anerkennung und Sichtbarkeit dieser Identitäten langfristige Veränderungen in Normen und Werten bewirkt.
Das ist aber im Grunde keine LGBTQ+ Trend, sondern ein Trend wachsender gesellschaftlicher Offenheit und Aufklärung von dem LGBTQ+ nur ein kleiner Teil ist.
Es ist ein Trend, der Frauenrechte stärkte, ein Trend gegen Rassenideologien, zu ethischem Handeln, Menschenrechten, zu individueller Freiheit und Gleichheit.