Ist für die Erhaltung von Kultur und Moral staatliches Eingreifen notwendig?
Es geht um die Vorstellung eines libertären Staates, wo nach meinem Verständnis eher die Moral des Kapitals zählt. (Oder die von Elon Musk)
Vielleicht hab ich das falsch verstanden.
Das Ergebnis basiert auf 7 Abstimmungen
6 Antworten
Kultur und Moral ergeben sich aus der Gesellschaft und sind immer im Wandel. Die Staaten, die das erhalten, überwachen und auch bestimmen wollen, sind totalitäre Staaten.
Stimmt, habe das zu allgemein ausgedrückt. Wollte eigentlich damit sagen, daß dies oftmals von totalitären Staaten missbraucht wird.
Da hast du dich jetzt überreden lassen. Trotzdem wird es nicht richtig, nur weil der Staat Kultur überwachen und lenken kann (ohne totalitär zu sein). Ich würde nicht behaupten, dass alles, was nicht totalitär ist, sofort perfekt regenbogen richtig wäre.
Du hast etwas deutlich falsch verstanden, aber das nicht schlimm. Meine Frage wäre erstmal was du unter Kultur und Moral verstehst, aber ich rate mal das du von der Sittlichkeit ausgehst. Aber wir müssen hier eine Trennung machen, zwischen Sittlichkeit und Recht.
Warum? Die Menschen sind ungleich, haben also auch unterschiedliche Vorstellungen darüber, was richtig (moralisch / sittlich oder sogar rechtlich) und was falsch ist. Aber diese Sittlichen Normen wie, kein Drogen nehmen, in die Kirche gehen, nicht wuchern, nicht klagen etc. pp., können wir nicht zum Recht prangern. Eine gerechte Gesellschaft kann nicht allen Individuen, die alle unterschiedliche Vorstellungen von Sitte haben, zu einer Lebensweise zwingen. Wir würden also das Recht für unsere Vorstellung von richtig und falsch missbrauchen
Wofür ist Recht denn überhaupt da? Recht soll Konflikte vermeiden, aber nicht die Sitte aufrechterhalten oder die Kultur erzwingen: Konflikte vermeiden kann man nur mit den Regeln des Privateigentums. Damit ist das mindestens, was erzwungen werden kann, nur das Recht, bzw. die Einhaltung des Privateigentums. Der Libertarismus sieht darin die Freiheit seine Lebensweise selbst zu wählen, solange man auf das Mindestmaß von notwendigem Recht achtet (Eigentum).
Der Staat hat Kultur nicht erfunden. Wenn wir den Staat als das territoriale Monopol auf Gewalt definieren, und nicht als Ebenbild der Gesellschaft, dann sorgt Gesetzgebung nicht dafür, dass Leute eine gesunde Lebensweise annehmen (Kultur, Zivilisiertheit, Sittlichkeit). Sittlichkeit wird allein durch soziale Strukturen, wie Diskriminierung oder Erziehung erzeugt. Nicht vom Staat gesetzt. Diejenigen die Sünden, wie Drogen oder Alkohol oder Pornographie...(alle deine Unsittlichkeiten hier einfügen), in Maßen oder gar nicht einsetzen, werden erfolgreicher sein als jene, die daran scheitern sich zu benehmen. Ganz natürlich, ohne das man die Menschen daran abhalten muss zu degenerieren.
Was du unter Moral des Kapitals verstehst, weiß ich nicht, aber wenn es bedeutet dass du mit deinen individuellen Kaufentscheidungen selber bestimmst, welche Güter du zu dir nimmst, dann ist das doch gar nicht mal schlecht. Du kannst deine Lebensweise selber wählen und wirst nicht davon abgehalten, dich so zivilisiert zu verhalten, wie du von dir selber glaubst zu sein. (Ich bezweifle das auch gar nicht).
Ich habe das Wort "Recht" gar nicht erwähnt. - Es gibt genügend Experimente, wo die sozialen Strukturen nicht den "richtigen" Effekt erzeugen. Diskriminierung hingegen funktioniert ausgezeichnet. Schon mal "Herr der Fliegen" gelesen. Wieviel Opfer soll der Selbsterziehungsprozess fordern? Ob ich das große Regelwerk nun Staat nenne und mit Polizeigewalt ausstatte, ist für mich nebensächlich. Ich prognostiziere einen Anstieg von Verbrechen aller Arten, wenn das nicht eingedämmt wird. Und die Bürgerwehr kann das nicht leisten, zumal sie nicht qualifiziert ist.
Ein gewisses Maß an Staat ist nötig, Polizei und Militär und Straßen etc. braucht man.
Aber der jetzige Staat ist viel zu üppig. Die Steuern finde ich zu hoch und es gibt viel zu viel Bürokratie, und viel zu viele unnötige Vorschriften und Bevormundungen.
Generell würde ich die Steuern senken, am besten 10 % Flattax, und dazu sollte man den Sozialstaat abschaffen und diese ganzen sinnlosen Antidiskriminierungsgesetze und all diesen Schmarrn.
Sind staatliche Polizei, Militär und Straßen "Moral und Kultur"? Und würde es "Moral und Kultur" nicht mehr geben, wenn diese nicht mehr vom Staat bedient werden?
Apropo, warum machst du bei Straßen denn überhaupt eine Ausnahme? Wenn der Staat Straßen bereitstellen kann, warum nicht auch noch Medizin, Schulen, Nahrung, Wasser, Luxus, Autos etc...
Du glaubst das es ohne Staat diese Dinge nicht mehr geben würde. Aber auch nach der Wiedervereinigung mit der DDR hat es alle Industrien und Produkte, die vorher staatlich produziert worden, trotzdem weiter gegeben...
Es gibt ein Ministerium für Kultur, dass sie gefördert wird ist wichtig.
Wenn Menschen nicht bereit dazu wären, für Kultur freiwillig bezahlen, sondern dazu gezwungen werden müssen, glaubst du wirklich, dass die Menschen deine Kultur wirklich wollen?
Es ist nicht meine Kultur und es handelt sich um eine Förderung. Es wird alles mögliche hier in Deutschland gefördert bei dem ich auch nicht dafür bin, so ist das halt ...
Menschen bezahlen für etwas das sie wollen auch freiwillig. Das du glaubst, dass man die Menschen zu bezahlen und fördern der Kultur zwingen muss, zeigt nur, dass glaubst, dass die Menschen Kultur nicht wirklich wollen und man zu wirklich niederen Mitteln (Zwang und Gewalt) greifen muss, oder? Nur weil es andere auch machen, macht es das nicht besser.
Das hört sich wirr an was du schreibst, es geht nicht unbedingt um Dinge die Menschen wollen oder nicht wollen bei Kulturförderung.
Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien | Startseite
Du befürwortest, dass Menschen dazu gezwungen werden, etwas zu bezahlen, was sie nicht wollen, wie du glaubst! Darum geht es. Ich finde das moralisch fragwürdig.
Der Staat ist noch absolut notwendig, solange ein sozialer Ausgleich notwendig ist.
Der Staat sichert auch Kultur und Moral.
Denkst du, dass der Ausgleich eines Tages nicht mehr notwendig sein wird?
Ja, ich glaube an die technologische Entwicklung, die wirklich alles verändert hat seit dem WW2, aber ich glaube auch an die Gewerkschaften, die noch vieles durchzusetzen haben werden in den sozialen Kämpfen der Zukunft. So gleich wird sich freilich nichts verändern, was einen sozialen Ausgleich überflüssig machen könnte.
Den Glauben hatte ich auch einmal. Aber die Gewerkschaften werden wie in den USA: Reiche Bosse kleben an ihren Sitzen und erklären ihren Einzahlern, was sie zu wollen haben, egal ob es das Land ruiniert. Das war um 1900 eine gute Idee. Ich bin ausgetreten.
Ich bin da optimistischer und glaube auch, dass die Arbeitnehmer selbstbewusster auftreten müssten gegen ihre Gewerkschaftsbosse. Auch die Bildung und vor allem die Selbstbildung spielen eine große Rolle, um solche Probleme lösen zu können ...
Genau. Ohne stützende und schützende Maßnahmen sind Kultur und Moral gefährdet, insbesondere angesichts der Massenmigration und deren Folgen.
Wenn du etwas haben willst, ein Gut oder eine Dienstleistung, dann bezahlst du das doch auch gerne (für den richtigen Preis und Qualität natürlich). Wenn du glaubst, dass man Menschen mit dem Staat dazu zwingen muss, weil sie es nicht freiwillig bezahlen würden, dann müsstest du doch denken, dass die Menschen die Kultur und Moral gar nicht wollen...
Nein, der Staat kann Regeln machen ohne totalitär zu sein.