Ist Moral subjektiv?

10 Antworten

Ja und Nein. Das unter anderem auch wegen dem Zeitgeist.

Das, was vor 100 Jahren als moralisch richtig angesehen wurde, gilt heute zum Teil nicht mehr.

So klar sind die Grenzen deshalb nicht.

Einfach gesagt, soll man einem Mitmenschen nichts antun, dass man selber nicht möchte, dass man es selber erdulden muss.

Das wichtigste Gebot von Jesus - Liebe deinen Nächsten wie dich selbst - ist eine gute Richtschnur.

Dann die 10 Gebote.

Oder für Christen Galater 5:

Dagegen bringt der Geist Gottes in unserem Leben nur Gutes hervor: Liebe, Freude und Frieden; Geduld, Freundlichkeit und Güte; Treue, 23 Nachsicht und Selbstbeherrschung. Ist das bei euch so? Dann kann kein Gesetz mehr etwas von euch fordern![2
Gebt ihr dagegen eurer alten menschlichen Natur nach, ist offensichtlich, wohin das führt: zu sexueller Unmoral, einem sittenlosen und ausschweifenden Leben, 20 zur Götzenanbetung und zu abergläubischem Vertrauen auf übersinnliche Kräfte. Feindseligkeit, Streit, Eifersucht, Wutausbrüche, hässliche Auseinandersetzungen, Uneinigkeit und Spaltungen bestimmen dann das Leben 21 ebenso wie Neid, Trunksucht, Fressgelage und ähnliche Dinge.

Am obigen Text sieht man, dass der Zeitgeist schon Veränderungen in den moralischen Vorstellungen übernommen hat. Trotzdem geht Galater 5 in die richtige Richtung.

Ich als getaufte Evangelist glaube im geringsten an einen Gott. Meine Vorstellung von der Welt ist kühl, kalkulierend und rein logisch.

Jeder Mensch lebt in einer eigenen Welt. Denn die reale Welt ist kalt, empathielos und sinnlos. Sie ist nicht mehr als die Summe der einzelnen Teilchen. Ein Teilchen hat keinen Sinn. Ergo, die Welt ist sinnlos.

Die Brille der Subjektivität ermöglicht die Kreation eines Sinnes und die Erschaffung von Moral. Moral ist ein subjektives Konzept. Jeder Mensch hat eine eigene Vorstellung. Ein Beispiel sind die Wikinger. Ihr Sinn im Leben war es im Krieg zu fallen, um in Vallhalla einzutreten. Mord war nicht nur erlaubt, kein Mord, war Schabdhaft. Moral ist die kollektive Subjektivität, auch genannt Zeitgeist.

Wenn du an einen Gott glaubst, existiert er in deiner Welt. Andere Worte sind: Gott ist ein Hirngespenst.

Moral ist weder (komplett) subjektiv, noch "gottgegeben".

Kinder lernen die moralischen Vorstellungen der Gesellschaft, in der sie aufwachsen und sozialisiert werden. Aber das individuelle Moralempfinden kann an einigen Stellen vom Mainstream abweichen. Das kann was mit persönlichen Erfahrungen und mit der genetisch bedingten Wahrnehmung- und Verarbeitungsfähigkeit zu tun haben.

Unsere Gesetze geben bestimmte Richtlinien vor, an die man sich halten sollte, wenn man nicht bestraft werden will. Gesetze können sich aber mit der Zeit wandeln, so wie sich die Gesellschaft als Ganzes und ihre Moralvorstellungen wandeln können. Als Grundlage Gesetze zu überdenken können z.B. neue wissenschaftliche Erkenntnisse eine Rolle spielen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich kenne mich aus. 📋

Lesgetitbaby 
Fragesteller
 10.08.2023, 03:17

Früher war Sklaverei legal. Trotzdem war es unmoralisch. Unabhängig von dem, was im Gesetz steht also.

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AuchKarma  10.08.2023, 03:36
@Lesgetitbaby

Nein, ist sie nicht.

Nimm mal das Beispiel der Homosexualität. Streng Religiöse sind fest davon überzeugt, dass homosexueller Sex unmoralisch ist, aber viele andere finden das nicht.

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Lesgetitbaby 
Fragesteller
 10.08.2023, 03:39
@AuchKarma

Das ist ein schlechtes Beispiel, da man als Homosexueller niemandem schadet.

Wenn man aber absichtlich jemandem leid zufügt, ist es unmoralisch.

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AuchKarma  10.08.2023, 03:50
@Lesgetitbaby

Nein, ist ein gutes Beispiel...

Und weil du darauf keine Antwort findest, zeigt es, dass Moral eben NICHT objektiv ist.

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oopexpert  10.08.2023, 08:35
@AuchKarma

Das ist Quatsch. Homosexualität war nie unmoralisch, egal wer so etwas wann behauptet hat.

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jorgwalter57  10.08.2023, 09:14
@Lesgetitbaby

Gemäß dem AT und NT hat "Gott" offensichtlich keine moralischen Einwände gegen Sklaverei. Somit taugt Ihre Vermutung einer gottgegebenen Moral nicht.

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AuchKarma  10.08.2023, 16:42
@oopexpert

Religiöse behaupten, dass homosexueller Sex unmoralisch sei...

Sie sind fest davon überzeugt, dass dem so ist!

ICH behaupte das nicht! MICH stört es nicht, weil ein erwachsenes, homosexuelles Liebespaar Sex miteinander hat.

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jorgwalter57  11.08.2023, 06:53
@Lesgetitbaby

Nun, die meisten Theisten behaupten, dass ihr "heiliges Buch" von ihrem "Gott" geschrieben oder "inspiriert" wurde.

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wenn du dich aber in das leen von jemand anderem einmischst und das dann auch kaputt machst, micht sich halt jemand in dein leben ein, das ist dann warscheinlich ein cop, und später ein richter. hier auf der erde leben eben nur menschen und sie alle machen, was sie denken, was das richtige ist.

Bitte auf meine Wortwahl achten.

Ich sage nicht, dass Moral objektiv ist. Aber Moral muss als objektiv angenommen werden, weil (wie du schon selbst festgestellt hast) subjektive Moral scheitert.

Die Behauptung, Moral sei gottgegeben steht dabei auf einem ganz anderen Blatt und wäre separat zu belegen, was bisher noch niemand geschafft hat.

Moral hat irgendetwas mit Chancengleichheit, Fairness oder Wohlbefinden zu tun, waa man jedem Menschen zuteil kommen lassen möchte, zumindest als moralischer Mensch.

Unter diesen Prämissen kann Mord nicht moralisch sein.

Homisexualität war auch nie unmoralisch, einfach aus dem Grund, weil darin weder Opfer noch Täter zu finden sind. Es gibt nichts, was andere etwas angeht, was da als zu schützendes Gut existiert außer einer fixen Idee von Gläubigen.