Ist die Todesstrafe vertretbar?
Aus ethischer Perspektive gesehen? Von Moral will ich erst gar nicht sprechen, da Moral sich ständig ändert!
29 Stimmen
15 Antworten
Nein!
Die Todesstrafe ist barbarisch und unmenschlich! In einer zivilisierten Gesellschaft sollte was heutzutage keinen Platz mehr haben.
Im Übrigen werden die Verbrechen des Straftäters nicht ungeschehen, wenn man ihn umbringt.
Wenn es zu einem Fehlurteil kommt, was auch in Deutschland immer mal wieder passiert, wird ein unschuldiger Mensch getötet.
Ich möchte nicht, dass in meinem Namen Menschen getötet werden. Somit möchte ich auch nicht, dass der Staat, der ja die Gesamtheit aller hier lebenden Menschen ist und zu dem ich somit auch gehöre, Menschen tötet.
Auch diese Täter haben Angehörige - Eltern, Geschwister, Tanten, Onkels, eventuell auch Kinder. Welcher wilde und sehr belastende Mix aus Emotionen mag in diesen Menschen vorgehen im Rahmen des Tods des Täters? Und ist das dann nicht irgendwo auch eine indirekte Bestrafung dieser Menschen, die ja selbst gar nichts getan haben? Ist das fair und gerecht?
Und was ist mit den Menschen, die diese Tötung eines anderen Menschen ausführen müssen? Was macht das mit denen, wenn sie einem Menschen aktiv das Leben nehmen? Und wenn es ihre Psyche nicht stark belastet - sind das dann wiederum Menschen, denen wir offiziell staatlich legitimiert die Möglichkeit zum Töten anderer Menschen einräumen wollen?
Am Ende bleibt auch immer noch die Frage, was Strafe im Sinne eines Rechtsstaats sein und bewirken soll. Ich bin da auf dem Standpunkt, dass ein Staat mit seinen Strafen sich niemals auf die niedere Ebene der Rache begeben sollte. Genau das ist aber die Todesstrafe - pure Rache, "Auge um Auge, Zahn um Zahn" und so.
Wenn man dadurch weitere Straftaten, bei bereits verloren Perönlichkeiten, verhindern kann und das Strafmaß weit unter allem menschenverstand ist, dann ja.
Wie bei dem Fall in Frankreich.
Ein Mann der seine Frau betäubt hat und ~51 Männern als Sexobjekt zur "Verfügung" gestellt hat und mit 20 Jahren davon kommt, gehört einfach in diese Rubrik der "Schlimmheit" eingeordnet.
Heutzutage ist man nur zu abgehärtet, von all dem Gräuel was man so mitbekommt, dass man gar nicht mehr geschockt reagiert, wenn man sowas hört.
Auch bei Vergewaltigern in Deutschland ist das der Fall.
Diese Leute gehören mit einer Kette irgendwo fixiert.
Nur so sind sie gezwungen, zu Büßen.
Wer dann im Knast noch Privilegien wie Zugang zu Nikotin erhält...das ist einfach fernab aller Gerechtigkeit.
Nein. Zum einen hat diese keine abschreckende Wirkung, zum anderen nimmt man demjenigen die Chance sich zu ändern.
In den USA ist die Mordrate 10 mal höher als in DE, obwohl dort jeder weiß das bei Mord in einigen Bundesstaaten die Todesstrafe droht.
Was würdest du tun, wenn du nach dem Tod des Verurteilten herausbekommen würdest, dass derjenige die Tat nicht begangen hat? Sondern unschuldig ist? Du kannst ihn nicht mehr zurückholen.