Ist Moral subjektiv?


21.08.2024, 12:32

8 Antworten

Natürlich ist Moral subjektiv :

Jeder Einzelne entscheidet doch für sich selbst und individuell, was er moralisch vertreten kann und was nicht, was verwerflich ist und was lobenswert.

Gesetze sind ja auch keine Frage der Moral, sondern umgekehrt wird ein Schuh draus. Moral baut auf der Grundlage von Gesetzen auf.


wasserelefant  21.08.2024, 00:23

Im groben basieren Gesetze auf kolletive Moral. Das heißt auf denen Überschneidungen, die nahezu jedes Individuum teilt.

HalloWerWarIch 
Beitragsersteller
 20.08.2024, 21:04

Dann gibt es aber keine Moral.

Was ist dann der Zweck dieser, wenn sie keinen hat.

lazyjo  20.08.2024, 21:10
@HalloWerWarIch

Jeder hat seine eigenen Werte, daher hat auch jeder eine eigene Moral. Natürlich wird es in vielen Dingen bei vielen Menschen eine direkte Überschneidung geben, aber unterschiedliche Werte ergeben zwangsläufig auch unterschiedliche Moralvorstellungen.

HalloWerWarIch 
Beitragsersteller
 21.08.2024, 00:10
@lazyjo
Jeder hat seine eigenen Werte, daher hat auch jeder eine eigene Moral. Natürlich wird es in vielen Dingen bei vielen Menschen eine direkte Überschneidung geben,

Es gibt Überschneidungen, weil jeder Mensch in Menschlichen Verhältnissen geboren wird.

Es sind damit keine (kontingenten) Überschneidungen. Sie sind einfach gleich.

IngoNito  21.08.2024, 12:57
@HalloWerWarIch

Nein! Was ist mit Homosexualität? Es gibt Staaten, in denen die gleichgeschlechtliche Ehe möglich ist und es gibt Staaten, in denen sie mit der Todesstrafe bedroht wird.

HalloWerWarIch 
Beitragsersteller
 21.08.2024, 13:00
@IngoNito

Weil sie denken das Schwul sein eine Sünde ist (böse ist) das hat nicht mit Moral zu tun, wenn wir jemanden als böse sehen, dann bestrafen wir ihn auch.

IngoNito  21.08.2024, 13:09
@HalloWerWarIch

andere Auffassung!

Ich schlage vor, dass Du einmal, anstatt im Abstrakten zu bleiben, konkrete Moralgrundsätze/-regeln/-vorstellungen nennst! Auf der Basis ist dann eine weitere Betrachtung möglich.

IngoNito  21.08.2024, 13:15
@HalloWerWarIch

Zustimmung. Und doch gibt es Staaten, in denen die Todesstrafe vollstreckt und gesellschaftlich auch akzeptiert wird.

Was ist mit Kriegen. Ist das Töten bei Selbstverteidigung erlaubt? Notwehr? Wie sieht es bei sog. Präventivkriegen aus?

HalloWerWarIch 
Beitragsersteller
 21.08.2024, 13:17
@IngoNito

Mord ist falsch, aber nicht gegen Menschen die selbst falsch sind.

Denn bösen kann man böses tun (sie ins Gefängnis stecken)

Falsche Menschen kann man falsch verhandeln (sie ins Gefängnis stecken)

(Leute einzusperren ist auch falsch)

IngoNito  21.08.2024, 13:19
@HalloWerWarIch

also relativierst Du "Du sollst nicht töten"! Wer entscheidet dann über Relativierungen?

HalloWerWarIch 
Beitragsersteller
 21.08.2024, 13:23
@IngoNito

Nein, es ist nicht Abstrakt.

Digga was willst du eigentlich?

Ja. Moral ist eine kollektive Konvention über Regeln des "richtigen" Verhaltens.

Wenn du aber darauf abzielst, ob es allgemeinverbindliche Verhaltensanforderungen gibt, die nicht subjektiv sind sondern allgemeingültig weil logisch sind musst du dich mit Ethik beschäftigen.

Im Idealfall ensteht Moral auf der Grundlage von Ethik.

Beispiel: Kant - Kategorischer Imperativ

Beispiel: Formulierung der Menschenrechte

Beide sind nicht universell gültig weil sie von allen Menschen "als richtig efühlt" werden, sondern weil sie logisch nicht widerlegbar sind.

(Siehe auch: Kant - Prinzipienethik / deontologische Ethik)

Gruß


HalloWerWarIch 
Beitragsersteller
 21.08.2024, 12:02
Wenn du aber darauf abzielst, ob es allgemeinverbindliche Verhaltensanforderungen gibt, die nicht subjektiv sind sondern allgemeingültig weil logisch sind musst du dich mit Ethik beschäftigen.

Das hat nichts mit Ethik zu tun.

Wenn ich mich Ethisch bilde, dann bilde ich nicht meine Moral, sag bitte wie sie zueinander stehen.

Grautvornix16  22.08.2024, 10:28
@HalloWerWarIch

Moin. Das ist sehr einfach: Ethik ist die philosophische (logische) Ebene, Moral die psycho-logische. Die Verbindung zwischen beiden ist a) Erziehung, b) Haltung = Tugendlehre (Aristoteles). Das der Mensch aus einer persönlichen Motivlage heraus das Richtige wissen, aber das Falsche tun kann ist ja keine neue Entdeckung, ändert an der Richtigkeit des Prinzips aber nichts.

keine moral ist total subjektiv. denn die individuelle moral ist zwar nicht zu 100 % abhängig von der moral anderer, aber beide stehen im zusammenhang. keines ohne das andere. ABER klar ist auch, dass jede/r für sein/ihr verhalten selbst verantwortlich ist.

Ja, ist sie, wobei ich Moral oder Ethik als synonyme Begriffe verwende.

Die Moral/Ethik einer Gesellschaft erhält ihren Rahmen durch die Rechtsordnung, insbesondere Strafgesetze. Was strafbar ist und was nicht unterliegt dem Wandel.

Aber auch jenseits der Strafgesetze gibt es keine absolute/objektive Moral. Gemischtkonfessionelle Ehe galten bis vor gar nicht allzu langer Zeit zumindest als problematisch, ggf. war eine Exkommunikation die Folge.

Wenn weltweit die Christen durch Muslime verdrängt werden, mangels Nachwuchs aussterben, wird der Christengott das Schicksal von Zeus, Jupiter ud co. teilen; es bleibt Allah.

Homosexualität war bis Ende der 60er Jahre strafbar, mittlerweile können solche Paare heiraten.

Die christlichen Kirchen haben Millionen von Menschen ermordet, entgegen dem 5. Gebot und haben das gerechtfertigt...

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

HalloWerWarIch 
Beitragsersteller
 21.08.2024, 11:22
Homosexualität war bis Ende der 60er Jahre strafbar, mittlerweile können solche Paare heiraten.
Die christlichen Kirchen haben Millionen von Menschen ermordet, entgegen dem 5. Gebot und haben das gerechtfertigt...

Dass hat aber nichts mit Moral zu tun, die Leute, waren früher nur noch dümmer als heute. Moral ist in Jeder Kultur die gleiche, auch zwischen den Zeiten hat sich nicht verändert.

Hexen hat man gejagt weil man dachte dass es sie gibt.

IngoNito  21.08.2024, 12:53
@HalloWerWarIch

Das spricht für meine Auffassung, dass Moral subjektiv ist, ausgedrückt durch Gesetze iS. eines "Minimalkonsens". Somit ist sie auch nicht eindeutig.

Deine Ansicht, dass Moral in jeder Kultur die gleiche und auch im Laufe der Zeit unverändert ist, finde ich in dem verlinkten Artikel nicht wieder. Weder ist Moral eindeutig, noch ewig gültig. In vielen "alten" Religionen gab es Menschenopfer, was offensichtlich für moralisch gehalten wurde. Natürlich war das auch dumm, denn die Opfer haben sehr wahrscheinlich selten das bewirkt, was intendiert war. Aber die Kategorisierung in "dumm" und "nicht dumm" legt nicht fest, ob ein bestimmtes Handeln als moralisch gilt oder nicht.

Moralisches Handeln ist, was die Mehrheit einer Gesellschaft (eines Staates) für richtig hält und durch entsprechende Gesetze dokumentiert/verschriftlicht.

Für Deutschland: was nicht (explizit) verboten ist, ist erlaubt (Art 2 GG!) und damit moralisch.

HalloWerWarIch 
Beitragsersteller
 21.08.2024, 12:59
@IngoNito
Deine Ansicht, dass Moral in jeder Kultur die gleiche und auch im Laufe der Zeit unverändert ist, finde ich in dem verlinkten Artikel nicht wieder. Weder ist Moral eindeutig, noch ewig gültig. In vielen "alten" Religionen gab es Menschenopfer, was offensichtlich für moralisch gehalten wurde. Natürlich war das auch dumm, denn die Opfer haben sehr wahrscheinlich selten das bewirkt, was intendiert war. Aber die Kategorisierung in "dumm" und "nicht dumm" legt nicht fest, ob ein bestimmtes Handeln als moralisch gilt oder nicht.

Damals hat man Gott halt noch für möglich gehalten, hätten wir auch noch ein Gott, der genau das verlangen würde, so würden wir das genauso machen.

Aber die Kategorisierung in "dumm" und "nicht dumm" legt nicht fest, ob ein bestimmtes Handeln als moralisch gilt oder nicht.

Doch wenn ich jemmanden Ersteche, damit er nicht überfahren wird dann ist das Unmoralisch, weil dumm.

Für Deutschland: was nicht (explizit) verboten ist, ist erlaubt (Art 2 GG!) und damit moralisch.

Nein, andersrum.

IngoNito  21.08.2024, 13:07
@HalloWerWarIch

"Doch wenn ich jemmanden Ersteche, damit er nicht überfahren wird dann ist das Unmoralisch, weil dumm."

Es ist deswegen unmoralisch, weil es verboten ist. Außerdem ist es dumm, aber Unwissenheit schützt nicht vor Strafe.

"Damals hat man Gott halt noch für möglich gehalten, hätten wir auch noch ein Gott, der genau das verlangen würde, so würden wir das genauso machen."

Wir würden es machen, wenn es nach den Gesetzen erlaubt wäre. Staat und Religionen haben sich im Zeitverlauf für getrennte Wege entschieden, jedenfalls in der "westlich" geprägten Welt.

"Nein, andersrum."

Was meinst Du: was moralisch ist, ist erlaubt? Wenn ja, wo ist dann diese Moral dokumentiert? Es gilt schließlich auch: ohne Gesetz keine Strafe. Also muss Moral verschriftlicht sein! Und das ist sie auch, nämlich in Gesetzen, die geändert werden können!

HalloWerWarIch 
Beitragsersteller
 21.08.2024, 13:10
@IngoNito
Was meinst Du: was moralisch ist, ist erlaubt? Wenn ja, wo ist dann diese Moral dokumentiert? Es gilt schließlich auch: ohne Gesetz keine Strafe. Also muss Moral verschriftlicht sein! Und das ist sie auch, nämlich in Gesetzen, die geändert werden können!
  1. Die Frage ist Fundamentaler als die anderen.
  2. Wie denkst du entstand Recht? Recht entstand auss der Moral, man wollte diese dingfest machen. Damit dummen Menschen nicht auf dumme Ideen kommen.
  3. Wenn wir uns hier einigen, dann sind die anderen Punkte alle falsch, sie bauen ja auf diese Frage.
IngoNito  21.08.2024, 13:17
@HalloWerWarIch

Ja, Recht entstand aus der Moral. Recht ändert sich aber auch im Zeitablauf und ist über alle Staaten der Erden nicht eindeutig. Also ist die Moral nicht eindeutig und im Zeitverlauf änderbar.

Nur wenige Moralvorstellungen, wie eben "Du sollst nicht töten" sind relativ weltweit anerkannt.

HalloWerWarIch 
Beitragsersteller
 21.08.2024, 13:18
@IngoNito
Recht ändert sich aber auch im Zeitablauf und ist über alle Staaten der Erden nicht eindeutig. Also ist die Moral nicht eindeutig und im Zeitverlauf änderbar.

Sie ist gar nicht änderbar.

IngoNito  21.08.2024, 13:24
@HalloWerWarIch

Mit Verlaub und bei allem Respekt: Ende der Diskussion, jedenfalls mit mir :-)

HalloWerWarIch 
Beitragsersteller
 21.08.2024, 13:25
@IngoNito

Gut, dann weiss ich ja was ich von deiner "Meinung" halten soll.

Moral ist eigentlich nichts weiter als ein Konstrukt. Und Moral ist natürlich subjektiv – denn jeder definiert für sich selbst, was für ihn „gut“ und „böse“ ist, basierend auf seiner eigenen Wahrnehmung. Das liegt in der Natur der Menschen .


HalloWerWarIch 
Beitragsersteller
 20.08.2024, 21:02

Wenn jeder es für sich selbst definieren würde so gebe es keine Moral.

Du streitest die Existenz der Moral ab!

SombreroNegro  20.08.2024, 21:05
@HalloWerWarIch

Was nicht existiert, ist eine allumfassende Moral. Moral ist das, was entsteht, wenn man es für sich so definiert.

Aber die eigene Moral kann sich ändern und es wird immer Menschen geben, die eine ganz andere Moral als man selbst vertreten. Moral ist biegsam, veränderbar und von gesellschaftlichen Faktoren abhängig.

HalloWerWarIch 
Beitragsersteller
 20.08.2024, 21:10
@SombreroNegro

Einige stellen der Moral sind zu beneinen, mehr aber nicht. Das verändert die Moral selbst aber nicht.

HalloWerWarIch 
Beitragsersteller
 21.08.2024, 00:12
@SombreroNegro

Die Moral selbst z. B. wenn jemand im Kongo aufwächst dann kann ihn diese ja nicht jucken, er hat besseres zu tun.