Erkennen Menschen das System in dem sie Leben?

Titel: Dystopisches Denken oder Realistischer Blick auf unsere Zukunft?

Dies ist keine Aufforderung etwas zu unternehmen und auch keine Kritik am System sondern eine eigenständige Analyse die extrem gekürzt ist und soll nur zum Denken anregen. Viel Spass

Einleitung: Viele Menschen glauben an Fortschritt, Reformen und gesellschaftliche Entwicklung. Doch was, wenn diese Hoffnung auf einem Missverständnis beruht? Was, wenn das System in dem wir leben von Natur aus so strukturiert ist, dass echte, grundlegende Veränderungen nahezu unmöglich sind?

1. Die Grundthese: Die Welt steuert systematisch auf eine dystopische Zukunft zu. Nicht, weil wir böse sind oder versagen, sondern weil die Machtstrukturen, wirtschaftlichen Anreize und psychologischen Mechanismen so ineinandergreifen, dass Selbstzerstörung unausweichlich erscheint. Die größten Profiteure (Großkonzerne, Finanzeliten) sichern ihre Macht immer besser ab und können Reformen effektiv blockieren. Gleichzeitig legitimieren breite Bevölkerungsschichten dieses System durch kognitive Verzerrungen und erlernte Ohnmacht.

2. Beispiele für systemische Blockade:

  • Lobbyismus in der Politik verhindert echte Umwelt- oder Steuerreformen.
  • Medienlandschaft ist weitgehend kontrolliert oder systemkonform.
  • Pseudo-Reformen beruhigen das Gewissen, ohne das System zu verändern (z. B. Mülltrennung bei gleichzeitig wachsender Plastikproduktion).
  • Digitalisierung und KI werden primär zur Effizienzsteigerung und Kontrolle genutzt, nicht zur echten Demokratisierung.

3. Warum der Einzelne wenig bewirken kann:

  • Wirkliche Gegenmodelle (z. B. Gemeinwohlökonomie, echte Transparenz) werden systematisch marginalisiert.
  • Selbst kluge Menschen akzeptieren den Status quo, weil sie in institutionellen Denkrahmen gefangen sind.
  • Aufklärung wird durch Reizüberflutung, Ablenkung und Desinformation untergraben.

4. Die Rolle der Intelligenz: Ein hoher IQ korreliert nicht automatisch mit Systemverständnis. Viele "gebildete" Menschen erkennen die dysfunktionalen Strukturen nicht, da IQ-Tests nur Teilfähigkeiten messen (z. B. Logik, Geschwindigkeit), nicht aber systemisches oder kritisches Denken.

5. Hoffnung durch autonome Reflexion: Auch ohne Bücher, Studium oder Zugehörigkeit zu Eliten kann man durch konsequente Beobachtung, logische Verknüpfung und geistige Unabhängigkeit zu klaren, realistischen Einsichten gelangen. Doch solche Menschen sind selten, marginalisiert oder isoliert.

Diskussionsfragen:

  1. Ist diese Sichtweise zu pessimistisch oder lediglich realistisch?
  2. Welche historischen Beispiele sprechen für oder gegen die Möglichkeit tiefgreifender Veränderung?
  3. Wie gehen wir mit der psychologischen Last solcher Erkenntnisse um?
  4. Gibt es funktionierende Modelle abseits des aktuellen Systems, die realistische Chancen hätten?
  5. Wie können wir den Unterschied zwischen echter Veränderung und bloßer Symbolpolitik erkennen?

Ziel: Diese Dokumentation soll als Grundlage für eine offene Diskussion dienen – nicht um zu überzeugen, sondern um zu prüfen, ob die eigene Analyse standhält, wenn sie auf andere trifft.

Hinweis: Kritik ist willkommen, jedoch sollte sie sich auf den Gesamtzusammenhang beziehen und nicht auf Detail-Einwände, die das eigentliche Muster verfehlen. Auch emotionale Bemerkungen wie: du denkst nur Negativ über die Welt ist nicht relevant. Mir geht es nur um das reine Verstehen und darüber Philosophieren. Danke

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Moin,

alles was du geschrieben hast könnte man zwar noch detaillierter darstellen und auch die Frage mit einbeziehen, inwieweit Komplexität von Strukturen und Wechselwirkungen a) überhaupt verhindert ein System als solches zu erkennen oder es eher als "Naturzustand" erscheinen zu lassen sowie b) aufgrund der Komplexität der Strukturen und Wechselwirkungen Elemente einer bewussten Zustands- und Zielsteuerung als Ausgangspunkt von Dysfunktionalitäten zu identifizieren anstatt eine unaufhaltsame "Eigendynamik" zu unterstellen.

Ich glaube, dass das möglich ist, dies aber den Rahmen eines GF-Formates sprengen würde (siehe: Komplexität).

Deshalb meinerseits bis hierhin meine volle Zustimmung für die Aspekte, die du als "Quasi-Antwort" ja bereits in deine Frage eingebaut hast.

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Moin,

das Problem ist zuvorderst die mittlerweile tief verwurzelte umgangssprachliche Mutation des Begriffes zu einem synonymen Ausdruck von Dogmatismus oder religionshaftem Ersetzen von Wissen und seinen Grenzen durch Überzeugung und deren Ersetzen von Wissen durch Gewissheit / "Erleuchtung" bis hin zu agitatorischem Fanatismus.

Das ist aber natürlich Unsinn - genauso wie nicht jedes Papiertaschentuch ein "Tempo" ist.

Tatsache ist, dass dieser Begriff einfach nur aus zwei Begriffen zusammengesetzt ist: >Idee< und >Logos< (altgriechisch).

  • Idee bezieht sich auf Denkgegenstände und -bereiche nicht-empirischer Natur
  • Logos besitzt gestreute Bedeutungen (Wort, Sinn, Bedeutung usw.), die ich jedoch zusammenfassend als die Syntax eines logischen Begründungsmusters (Hypothesen- / Theoriebildung) zusammenfassen würde.
  • So gesehen ist alles "ideologisch", dass sich auf die konsitente Begründung nicht-empirischer (geisteswissenschaftlicher) Sachverhalte bezieht.

Eine Behinderung stellt eher der Umstand da, wenn der Begriff bei Menschen tatsächlich den Verhaltenscharakter seines umgangssprachlichen Synonyms repräsentiert.

Denn natürlich erhöht sich die Fehlerwahrscheinlichtkeit bei Datennutzung und Schlussfolgerung in dem Maße proportinal zum Ausmaß mit dem Gefühle das Denken produzieren und damit gerne in pseudologischen Selbstbeweisungszirkeln (Tautologischen "Beweismustern") landen.

Das erkennt man oft daran, wenn der Versuch eines >Diskurses< in eine >Diskussion< abgleitet. Erstes wäre Philosophie als der sach- und argumentationsorientierte, herrschafts- und vorbedingungsfreie Austausch von Wissen zum Zweck einer Wissenserweiterung oder schlussfolgernden Synthese. Hier steht das Argument als formallogisches Element von Aussagen und Aussagesystemen im Vordergrund. -

Zweites wäre Psychologie als der Austausch persönlicher Haltungen, Meinungen, Überzeugungen zum Zweck der Klärung gruppendynamischer / sozialpsychologischer Strukturen. Hier steht die Rhetorik als Element von Überzeugungsprozessen im Vordergrund.

Aber wie auch immer: Ob empirisch oder ideell, ob deduktives oder induktives Schlussverfahren, ob Diskurs oder Diskussion.

Dem Fehler- und Überprüfungsvorbehalt unterliegen sie alle.

Nur gibt es halt Formen des Meinungs- und Wissensaustausches, bei denen dieser Vorbehalt schon Teil des Konzeptes / Gesprächsformates ist und es gibt Formen, bei denen dieser Vorbehalt eher als störend oder weniger relevant empfunden wird.

Das zu unterscheiden sollte jeder aufgeklärte Mensch für sich im Auge behalten.

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Moin,

der Begriff bedeutet erstmal nicht anderes als "Etwas" zu "wissen", also Existenz oder Zustände, Sachverhalte etc.etc. zu "wissen" bzw. zu "realisieren".

Das geschieht auf 2 Ebenen.

A - Philosophie) primär als Selbst-Bewusstsein,- also als Wissen von der eigenen Existenz als ein von der Umwelt als >Entität< abgegrenztes System, potentiell eigenen Wahrnehmens, Denkens, Fühlens, Handelns. -

Das ist systemtheoretisch formal einfach erklärt: Im Rahmen einer System-Umwelt - Kommunikation entstehen durch die Autoaktivität des Systems Veränderungen in der Umwelt, die als Aufmerksamkeitssignal einen Input zurück in das System erzeugen, der das System dazu bringt, sich verhalten zu müssen. Dieser Input wird in der Folge zu einer Information a) über den Input selbst und b) über das System an sich selbst - eine Art "Spiegeleffekt", der dem System Selbstwahrnehmung ermöglicht.

Es erkennt sich als Entität in dem es seinen abgegrenzten Charakter zu seiner Umwelt erkennt, - also Umwelt als etwas qualitativ und quantitativ von sich Verschiedenens.

Hier gilt der Satz von gregory Bateson (Ökologie des Geistes): "Eine Information ist ein Impuls der einen Unterschied macht".

B Psychologie) die Ebene von Bewusstseinsinhalten - also die Transformation von einer Entität in eine Identität. Hier bildet sich ein Ich-Konzept durch das Erlenen, Erfahren und Übernehmen von Ursache-Wirkungserfahrungen, Ausbildung von Erwartungs- und Handlungsmustern, Selbstentwicklungsstrategien usw. aus.

Dieser Prozess aus B) findet natürlich nicht im "luftleeren Raum" statt. Man kann es Erziehung oder Sozialisation nennen - in jedem Fall gehören zu den Lern- und Erfahrungsinhalten immer auch ideelle und pragmatische Vorgaben von außen, um Lernprozesse zu "konfigurieren",- i.d. R. mit Bezug auf "Werte" zwischen Pragmatismus und Idealismus.

Und hier setzt dann die Frage nach der Bedeutung von Ethik und Moral an.

Hierbei ist entscheidend, dass sich Ethik und Moral zwar aufeinander beziehen, aber nicht identisch sind. -

Während Moral den Bereich der, durch Erziehung psychologisch verankertes Affektsystem repräsentiert für ein "gefühltes" Sollen, Müssen, Dürfen, Nicht-Dürfen,- also eine affektive Leitstruktur für erwünschtes / unerwünschtes Verhalten zur Regelung spontanen Alltagsverhaltens darstellt

bildet Ethik eine formallogische Grundlage für die Verbindung der Begriffe "Recht" und "Gerechtigkeit". Sie hat übergreifenden normierenden Charakter. (Universalie / Naturrecht)

Das zwischen beiden Ebenen erhebliche Konflikte betstehen können und i. d. R. auch bestehen kennt eigentlich jedes Kind, wenn es im Zuge seiner Selbstentwicklung eingeforderte Verhaltensnormen als "gerecht" oder "ungerecht", als plausibel oder willkürlich hinterfragt.

Und in der Tat hat ja auch jedes Gewaltregime auf dieser Welt eine Moral und auch eine Rechtsstruktur.

Auf der anderen Seite steht z. B. eine Prinzipienethik von I. Kant (Menschenrechte, Weltrecht, Kategorischer Imperativ, Zweckfreiheit des Menschen etc. pp.), die als Universalie (weil logikbasiert) als Naturrecht den Relativismus moralischer und fragmentierter Rechtssysteme aushebelt.

Inwieweit ein Mensch nun selbst Autonomie in seiner Selbstentwicklung erreicht und von zufälligen Moral- und Rechtssystemen unabhängig zu denken und zu fühlen vermag hängt davon ab, welche Chancen er hatte, bei seiner Entwicklung von der Entität zur Identität sein Ich-Bild mit entsprechenden Leitbildern, aber auch unabhängig von Leitbildern im Sinne psychischer Abhängigkeit auf dem Hintergrund eines bildungsfördernden (nicht nur aus-bildungsfördernden!) Umfeldes entwickeln zu können.

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Moin,

ich würde den pauschalen Begriff "der Mensch" so nicht einsetzten.

Ich kenne nicht wenige, auf die das nicht zutrifft - vor allem nicht im Sinne von "feindlich".

Richtig ist sicher, dass es hier eine Vielzahl unterschiedlichster Aspekte gibt, die den Eindruck eines "Massenphänomens" zur Folge haben weil sie auf die eine oder andere Weise auch auf die überwältigende Mehrheit der Menschen einwirken und so zu dem Eindruck (Fehlschluss) führen könnten, dass, ökologisch gesehen, destruktives Verhalten eine quasi "genetisch" fest verankerte Eigenschaft des Menschen als solches sei.

Den Hintergrund dafür bilden die realen Lebensbedingungen, in denen Menschen versuchen müssen, sich sowohl ein konkret materielles als aber auch ein psychologisches Überleben organisieren und sichern zu müssen und dabei keine Alternativen besitzen oder kennen, dieses Ziel auch anders zu erreichen als mit den Mitteln und dem Wissen dass ihre Spielräume bestimmt.

Es ist also die Frage (und ein ganz anderes aufzuschlagendes Buch) WER und / oder WAS diese Spielräume je nach Lebensort und Gesellschaftsstruktur ökonomisch, soziologisch, psychologisch und politisch bestimmt. ;-)

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Moin,

das trifft nur bedingt zu und die Frage in welchem Ausmaß hängt von mehreren Faktoren ab.

Richtig ist erstens, dass wir selbst immer nur situativ in einem kontextbezogenen Ausschnitt aller möglichen Informationsereignisse leben, also bereits räumlich-zeitlich eine Informationsbegrenzung erfahren und allein dadurch Informationsverarbeitung bereits individualisiert wird.

Richtig ist zweitens, dass jeder Mensch eine Reihe individueller Filterfunktionen in sich trägt, die darüber entscheiden, wie wir aus einem Aufmerksamkeitsimpuls eine Information machen und wie wir diese Information in Beziehung zu anderen Informationen setzen - also einen Kontext erzeugen.

Filter können sein: Bedürfnispräferenzen, affektive Muster, Lernbiographie usw., usw., also die Frage, welche emotionale "Formatierung" a) für Aufmerksamkeit sorgt, b) wie dieses Ereignis interpretiert (decodiert) wird und c) mit welchem Bedeutungswert es in den Informationskontext eingeordnet wird.

das betrifft aber nur den die eine Hälfte von "Informationsverarbeitung" als Individuum.

Die andere Hälfte ist die Tatsache, dass es unmöglich ist, eine gefestigte, also konsistente und dauerhafte Selbstwahrnehmung als "Ich-Konzept" zu etablieren, ohne Beobachtung und Auseinandersetzung mit den gleichen Prozessen im "Alter Ego - Format".

Kurz gesagt: Es gibt kein "ich" ohne "Du".

Und hier liegt der eigentliche "Knackpunkt"

Je eingeschränkter dieser wechselwirksame Prozess des Informationsaustausches und Auswerungsvergleiches im Rahmen eines sozialen Kontextes ist, umso niedriger ist die Qualität der differenzierenden Informationsanalyse und -verknüfung und umso geringer (selektiver) ist der Umfang der Informationenbereiche, die für eine möglichst qualifizierte Verarbeitung zu Einordnungs- und Bewertungskontexten überhaupt zur Verfügung stehen.

Man kann sagen: der Ich-Anteil steigt in dem Maß wie die Auswertungsqualität sinkt. Das nennt man dann "Blase".

Im Idealfall verfügen wir über genügend kognitive und emotionale Kompetenzen, um

a) zuzulassen, dass nicht nur die eigene Informationsbasis und -verarbeitung Relevanz für meine persönliche Orientierung und Entwicklung hat sowie

b) eine gewisse Souveränität durch kritische Selbstdistanz gegenüber den eigenen Psychologismen wichtig ist, um die Wirkung von Filterprozessen (s. o.) reflektieren und kontrollieren zu können.

Hilfreich ist dabei die Verinnerlichung der Erkenntnis von 2 Dingen:

a) es gibt kein "Ich" ohne "Du"

b) Vielfalt schlägt Blase

Oder frei nach Loriot: "Ein Leben ohne Vielfalt ist möglich aber sinnlos". ;-)

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Mion,

ja und nein. Es ist eine wechselwirksame Beziehung.

Es gibt kein "Ich" ohne ein "Du".

Am Ende ist es einfach >Systemtheorie< (hier: >Offene Systeme<).

Für den vorliegenden Sachverhalt einfach erklärt bedeutet dies, das Selbstwahrnehmung / Ich-Bewußtsein nur entstehen kann, wenn das System Inputs erhält, deren Ursprung außerhalb seiner eigenen Systemgrenzen liegen und es somit seine "Systemgrenze" erkennen und definieren kann - eine Art "Spiegeleffekt", den es ohne "Spiegel" eben nicht geben kann.

Dies ist die rein formale Ebene zur Erklärung der Strukturierung einer Ich-Entwicklung.

Die zweite, inhaltliche Ebene, also die Frage was mit diesem System-Umwelt - Austausch "transportiert" wird, also welche emotionalen und kognitiven Inhalte den individuellen Charakter eines "Ich-Systems" bilden, also aus einer selbstwahrnehmungsfähgen >Entität< eine "formatierte" >Identität< machen ist dann nicht Philosophie sondern Psychologie.

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Moin,

natürlich ist dieser Satz in seiner Alltagsnutzung primär psychologischer Natur und drückt eine Motivationsabsicht aus.

Er ist aber auch nicht ganz unlogisch, da sich unser Leben nicht nur in strengen linearen Kausalzusammenhängen abspielt und entwickelt, also nicht ausschließlich deterministisch ist.

Zu einem erheblichen Teil ereignet sich unser Leben auch in einem Zufalls- und Wahrscheinlichkeitraum,- hat also auch indeterministischen Charakter.

Insofern ist es nicht falsch, grundsätzlich eine Restwahrscheinlichkeit dafür anzunehmen, dass sich Dinge ereigen, die aus der Ableitung situativer Kausalstrukturen nicht darstellbar erscheinen,- schlicht weil zu keinem Zeitpunkt einer Wahrnehmung, einer Schlussfolgerung, Beurteilung oder Planung alle möglichen intervenierenden Variablen "auf dem Tisch liegen".

Somit gilt für Analysen immer,..." dass Prognosen das Schwierigste in der Wissenschaft sind,- insbesondere wenn sie sich auf die Zukunft beziehen." (W.Churchill). :-D

Man kann also zurecht immer auch Wahrscheinlichkeiten für den Eintritt eines sehr unwahrscheinlichen Ereignisses mit in seine Planungen und Einschätzungen einbeziehen. - Bei Risikobewertungen ist dies sogar ein sehr wichtger Aspekt. - Irrational wäre dabei nur, den Unterschied zwischen sehr hohen und sehr niedrigen Wahrscheinlichkeiten zu missachten.

Aber ansonsten begründet sich aus diesem Sachverhalt auch das Prinzip "Hoffnung". Und das hilft ja auch schon sehr oft weiter. ;-)

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Moin,

wichtig ist folgenden Unterschied zu beachten:

Moral ist das "erzieherisch" gelernte, also psychologisch verankerte Affektmuster des Sollens, Wollens, Dürfens, also als emotional verankerte Disposition unseres Alltagshandelns für erwünschtes / unerwünschtes Verhaltens im Rahmen kultureller Prägungen einer Gruppe / gemeinschaft / Gesellschaft.

Damit ist Moral immer auch im Sinne einer zufallsgesteuerten Entwicklung von verinnerlichten Überzeugungen relativistisch.

Auch Sklavensysteme oder gesellschaftliche Systeme von Diktaturen oder clankrimminelle Strukturgebilde haben in diesem Sinne eine Moral.

Ethik ist die übergreifende weil logisch formulierte Grundlage zur Bemessung eines sozialen / gesellschaftlichen >Richtig< und >Falsch< bei der Zuweisung von Wertansprüchen des einzelnen Individuums und daraus abgeleiteten Kooperations- und Interaktionsregeln, unabhängig von einzelnen kulturellen Prägungen.

Ein sehr anschauliches Beispiel findest du in der Formulierung der Menschenrechte als >UNIVERSALIE< (auch: Stichwort "Naturrecht") oder in der Prinzipienethik von I. Kant ("Kategorischer Imperativ", Mensch als zweckfreies Wesen etc.).

Im Idealfall eines Gerechtigkeits- und eben nicht nur Rechtsstaates würden Ethik und Moral im gelebten Alltag einer Gesellschaft übereinstimmen - ist aber leider fast nie so).

Das bedeutet jedoch nicht, dass das Prinzip einer universellen Ethik falsch ist, sondern nur, dass die Evolution noch viel Arbeit hat, dieses Logik auch in in "gelebte Moral" bei ihrer "Krone der Schöpfung" zu übertragen. ;-)

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Ja, absolut. Und das massive Problem der >Lichtverschmutzung< wäre unbedingt mit einzubeziehen. - Der Begriff "Naturschutz" oder "Ökologie" wird aber immer noch thematisch wie auch zufallsgesteuert sehr segmentiert / fragmentiert aufgegriffen und behandelt.

Zudem wird durch die rein naturwissenschaftlich-materielle Betrachtungsweise bei der Frage nach dem "Funktionieren" von Ökosystemen der Eindruck erweckt, als sei deren Erhalt Selbstzweck oder von rein pragmatisch-materiellem Interesse für den Menschen.

Allerdings gehört zur "Funktionsfähigkeit" des Menschen wiederum auch seine psychische Dimension, die für die Frage seiner Kompetenzen oder aber eben Inkompetenzen bei seiner Wirkung als Teil dieses Ökosystems von grundlegender Bedeutung ist.

"Ökologie" bezieht sich auf eine ganzheitliche Analyse und Beschreibung von Zuständen und ihren Wirkungszusammenhängen einer Lebenswelt als Ganzes, also nicht nur auf Zustände einer empirisch-materiellen Ebene als Aufsummierung von deren "Systemkomponenten" , sondern genauso auf die Ebene einer "ökologischen" Psychologie des Menschen.

Der Kreis schließt sich genau hier wenn man versteht, dass Naturschutz auch Menschenschutz in einem humanistischen Sinn ist.

In diesem Sinne ist der Begriff >Ökologie< zu verwenden, der synonym als logische Erweiterung des altgriechischen Wortes >Oikos< für Haus und / oder Haushalt steht.

Und genau hieraus ergibt sich die große Bedeutung des, von dir aufgegriffenen Aspektes von Naturschutz.

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Haben viele Konsumenten illegaler Drogen eher eine kritischere Sicht auf unsere moderne Welt als z. B. Gelegenheitstrinker oder Nüchterne?

Mit illegalen Drogen meine ich die Drogen, die von der Gesellschaft verteufelt und willkürlich verboten werden und nicht die gesellschaftlich-akzeptierten Substanzen wie Alkohol oder Koffein.

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Punkte dafür:

  • Erweiterung des Bewusstseins als Motivation (besonders bei Psychedelika)

Viele Konsumenten von Substanzen wie LSD, Psilocybin (Magic Mushrooms) oder DMT berichten, dass sie durch diese Erfahrungen eine veränderte Perspektive auf Gesellschaft, Konsumverhalten, Umwelt und zwischenmenschliche Beziehungen gewonnen haben.

  • Kritik aus der Erfahrung von Ausgrenzung oder Repression

Drogenkonsumenten erleben oft gesellschaftliche Stigmatisierung oder Konflikte mit dem Gesetz (z. B. wegen Cannabisgebrauch). Das kann ein stärkeres Bewusstsein für soziale Ungerechtigkeit, Doppelmoral und staatliche Kontrolle erzeugen.

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Die Kontraste: Normale Alkoholkonsumenten und Nichtkonsumenten:

Menschen, die „nur“ gelegentlich Alkohol trinken oder ganz abstinent leben, bewegen sich oft stärker innerhalb gesellschaftlicher Normen. Viele davon hinterfragen gesellschaftliche Zustände zwar auch, aber:

  • Sie nutzen keine Substanzen als Werkzeug zur Perspektivverschiebung.
  • Ihre Kritik ist oft rational und nicht (wie bei manchen Drogenkonsumenten) existenziell oder spirituell.

→ Nichtkonsum bedeutet also nicht automatisch weniger kritisches Denken – aber die Art der Kritik kann sich unterscheiden: sachlich vs. existenziell-emotional.

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Gefahr der Verzerrung oder Abstumpfung:

Man darf auch nicht vergessen, dass nicht alle Drogenkonsumenten kritischer werden. Bei manchen kann starker Substanzgebrauch zu Realitätsflucht, Abstumpfung oder Zynismus führen – was scheinbar kritisch wirkt, aber oft eher eine Form von Resignation ist.

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Fazit: Tendenziell ja– manche Drogenkonsumenten entwickeln eine kritischere Sicht auf die moderne Welt, insbesondere wenn es sich um bewusstseinserweiternde Substanzen handelt oder sie gesellschaftliche Repression erfahren.

Aber: Kritisches Denken hängt weniger vom Substanzgebrauch ab, sondern mehr von Bildung, Reflexionsfähigkeit, Lebenserfahrungen und persönlicher Offenheit. Drogen können diese Prozesse beeinflussen, aber sie sind nicht der alleinige Auslöser.

Was meint ihr?

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Moin, Analysen bestehen in der Regel auch aus Komplexitätsreduktion mit der Kust nicht (versehentlich) das Wesentliche weg-zu-reduzieren.

Ich versuchs mal so:

Legalität und Illegalität von Drogen im übergreifenden politisch-rechtlichen Rahmen orientiert sich m. E. eher an schlichten Bewertungen jeweiliger Ausrichtungen politischer Eliten nach gesamtgesellschaftlich funktionalen Kalkülen - sowohl "betriebswirtschaftlichen" als auch kulturtraditionellen "Ventilfunktionen" folgenden Kosten-Nutzen - Überlegungen.

Für den, der "Drogen" nutzen möchte ist dass eine wesentliche Vorstrukturierung seiner Zugriffsmöglichkeiten. - das hat mit Intellekt erstmal wenig zu tun.

Ansonsten:

Ich kenne den althergebrachten Satz: "Hinter jeder Sucht steckt eine Sehnsucht".

Ich halte ihn für zutreffend.

Die Frage ist: Auf was richtet sich die Sehnsucht? Welches Defiziterleben soll mit psychoaktiven Substanzen ausgeglichen oder überdeckt werden?

Der Rest ist keine Frage von formalen Rechtslagen. Es geht um die, vom Individuum erwünschte Wirkung einerseits und andererseits um die finanzielle und organisatorische Verfügbarkeit im Lebensaltag.

Gerade Letzteres spiegelt damit natürlich auch den sozialen Status des jeweiligen Konsumenten wieder, Erstes eher den funktionalen Aspekt.

Tatsache scheint mir jedoch insgesamt zu sein, dass wir nach wie vor keine Gesellschaftsform erreicht haben, in der jeder Mensch ein ausreichendes Maß an Sinn, Geborgendheit und Selbstwerterleben für sich realisieren kann, so dass mit fundierter Argumentation gesagt werden kann, dass destruktiver Drogenkonsum in jedem Fall eigenverantwortliches Versagen oder ein individualpsychologisches Problem wäre und der gesellschaftliche Hintergrund ausgeschlossen werden könnte.

Aus meiner Sicht gilt die Daumenregel, dass das Ausmaß von Drogenkonsum in einer Gesellschaft eine Messlatte dafür ist, inwieweit diese Gesellschaft einem Individuum ermöglicht, sein Leben persönlich und sozial in Würde zu entwickeln und diese Würde als Alltagserleben real sein zu lassen, - also diese Würde nicht nur als Absichtserklärung eines abstrakten Grundgesetzartikels existiert, sondern als real existierender Humanismus in den Alltagsstrukturen der Gesellschaft.

Davon unabhängig bin ich überzeugt, dass es auch eine "humanistisch best mögliche Gesellschaft" nicht ohne Drogen geben wird, da auch pure Lebensfreude immer danach strebt, sich einen Weg aus den Alltagsbelastungen heraus zu suchen, oder den Moment selbst zu optimieren.

Auch heute gibt es kein noch so "entspanntes" Volk ohne Drogen.

Der Unterschied ist einfach, ob diese Drogennutzung generalisiert -selbststerstörerisch als "Schmerzmittel" und "Nothilfe" erfolgt oder aus der selbstkontrollierten Optimierung von "lebensfreudigen Momenten".

Und das ist vielleicht dann tatsächlich auch ein intellektueller Unterschied bei der Drogennutzung, da der Bildungsstatus (nicht Ausbildungsstatus!) Refelktivität und Steuerung des eigenen Handelns natürlich erhöht und Ohnmachtsgefühle so reduziert oder verhindert, unabhöngig davon inwieweit Droegnkonsum gesellschaftliche Defizite - nicht individuell intellektuelle reflektiert.

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Moin, ist das nicht eine freie und individuelle Entscheidung, die sich einer außenstehenden moralisch urteilenden Bewertung entzieht? Dies gilt ja umso mehr wenn man den Unterschied zwischen Moral und Ethik beachtet.

Moral ist das "erzieherisch" gelernte und psychologisch verankerte Affektmuster unserer Regeln für ein "Gefühl" für erwünschtes Verhalten.

Ethik ist die logisch formulierte Grundlage für soziales / gesellschaftliches >Richtig< und >Falsch<. (Im Idealfall stimmt beides überein - ist aber fast nie so).

Unter diesem Gesichtspunkt kann ich nichts "Falsches" an der Entscheidung von Paaren entdecken, keine Kinder in diese besch....eidene Lebenswelt setzen zu wollen.

Das kann ich persönlich respektieren weil es konsistent plausibel ist,- auch wenn ICH mich in meinem Leben anders entschieden habe.

In beiden Fällen liegt eine Gleichwertigkeit der Argumente und ihrer Verknüpfungen vor. - Es ist eben eine Gleichung mit nicht nur einer ein-eindeutigen Lösung sondern mit einer Lösungsmenge. ;-)

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Moin.

So funktioniert Psychologie im Unterschied zu Wissenschaft und Logik.

Und da haben auch "neuronale Defekte" ein messbares Ergebnis. :-D

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Moin.

Es geht in der Fragestellung, wie du sie formulierst auch nicht um Moral, sondern um Ethik.

Und hier ist es dann schlicht Logik, die normierende Relevanz als >Universalie< hat - genau so, wie 2+2=4 und eben nicht 5 ist,- auch wenn man das lieber hätte.

Die universelle Formulierung der Menschenrechte ist nicht aus Meinen, Fühlen oder Glauben entstanden, sondern aus Vernunft.

Und da spielt Glauben eben gar keine Rolle. Im Gegenteil. - Die Geschichte lehrt, das Glauben eine Mischung aus Zufall, Intuition und Willkür ist, die als institutionalisierte "Formatierung" von Spiritualität orientierungsbedürftige Menschen dazu bringt, sich psychisch durch das "Serviceangebot" zu stabilisieren, ihnen zu zeigen, wie man aus Ahnung und Wissensgrenzen Gewissheit und "Erleuchtung" machen kann.

das haben so gar schon vor der >Aufklärung< die Bauern mit ihren 12 >Memminger Thesen< während der Bauernkriege ab 1524 als Kampf um Emanzipation gegen ungerechtfertigte (unlogische) Unterdrückungsansprüche damaliger Eliten verstanden.

Also: siehe >Aufklärung< - insbesondere >I. Kant< "kritik der reinen Vernunft", kritik der praktischen Vernunft", "Kategorischer Imperativ", etc. pp..

Dennoch steht es natürlich jedem frei, qua "Erleuchtung" zu behaupten, dass 2+2 doch 5 ist,-- was aber am Prinzip nichts ändert. ;-)

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Moin, einfache Frage: und wer bestimmt was ein "Verdienst" ist? ;-)

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Moin, na ja, das weißt du doch, oder?

Niemand kann bei seinen Planungen und Handlungen alle möglichen Variablen kennen und ist Herr über die Steuerung aller möglichen Wirkungszusammenhänge. Deshalb heißt es ja auch: "Nach bestem Wissen und Gewissen ... ."

Und dieser Satz macht dann den Unterschied zu Fahrlässigkeit oder Selbstüberhöhung. ;-)

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Stimmt Ihr Hippel zu: Der ideologische Mitläufer sitzt weniger am Stammtisch, sondern eher im Hörsaal.

Der Evolutionspsychologe William von Hippel fand heraus, dass der Mensch einen Großteil seiner Denkleistung dazu verwendet, um sich in seiner komplizierten sozialen Welt zurechtzufinden. Warum guckt mein Chef heute so komisch? Was bedeutet die Anspielung meines Nachbarn über mein neues Auto? Flirtet die Bedienung mit mir oder ist sie einfach nur freundlich?

Unser „soziales“ Gehirn überprüft zwar ab und an auch Fakten. Viel wichtiger jedoch ist ihm die Frage: Welche gesellschaftlichen Konsequenzen hat es, wenn ich dies oder jenes tue oder sage?

Wir haben also einen Mechanismus im Kopf, der uns im Zweifel sogar daran hindert, das zu denken, was richtig ist, wenn es im Gegenzug unseren sozialen Status gefährdet.

Daher tritt dieses Phänomen auch umso stärker auf, je höher der soziale und wirtschaftliche Status einer Person ist. Gebildete und/oder wohlhabende Menschen machen sich mehr Gedanken darüber, was andere von ihren Meinungen halten könnten. Weil sie einen akademischen Ruf oder eine gute berufliche Position zu verlieren haben.

Was dazu noch kommt: Je gebildeter und klüger ein Mensch ist, umso geschickter ist sein Gehirn, ihm den größten Blödsinn (z.B. die unkontrollierte Zuwanderung aus islamisch geprägten Ländern) als vernünftige Idee zu verkaufen, solange es seinen sozialen Status hebt. Dadurch neigt das gehobene Bildungsbürgertum stärker dazu, irgendwelchen intellektuellen Schnapsideen hinterherzuhängen als einfache Leute.

Der amerikanische Daten-Analyst David Shor stellte in umfangreichen Studien fest, dass gebildete Menschen ideologisch kohärentere und extremere Ansichten vertreten als Menschen aus der Arbeiterklasse. Taxifahrer, Putzfrauen, Handwerker oder Lagerarbeiter haben oftmals viel mehr Realitätsbezug und gesunden Menschenverstand als Professoren, Lehrer und höhere Beamte.

Das Judenhass (siehe Propalästina Proteste im Westen), oder auch zuvor die Klimapanik, besonders bei Besuchern von Universitäten auf fruchtbaren Boden fällt, überrascht mich nicht.

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Stimmt nicht

Nein, stimmt nicht.

Mitläufertum ist eine psychologische, keine intellektuelle Eigenschaft und kommt quer durch alle Formen von Persönlichkeitsprofilen in der Gesellschaft vor. Intellektualität macht nur den Nachweis dieser Charaktereigenschaft etwas schwieriger. :-D

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Moin, würdest du sagen, dass das was du willst etwas ist dass Gott will?

Soweit mir bekannt ist sind es Menschen, die anderen Menschen sagen "was Gott will".

Ich vermute, du weißt selbst was "gut" ist, so wie jedes Kind weiß, wann es beim Fußball "Foul spielt". - das reicht. Da brauchst du keine Verkündigungsexperten, die "Gott" per "Erleuchtung" interpretieren.

Der Rest ist ein "psychologisches Hütchenspiel" nach dem klassischen Muster totalitär-religiöser Religionskatechismen: Gott ist für das "Gute" zuständig, der Mensch für das "Böse". Was "gut" ist (was Gott will) erkläre ich dir Kraft meines Amtes als "Gottes rechte Hand aud Erden".

Die Menschenrechte sind nicht aus einer "göttlichen Verkündigung" entstande, sondern aus der Vernunft von Menschen, die den Mut hatten, die Logik der Vernnft gegen die Willkür politischer und religiöser "Heilsbringer" und Despoten öffentlich zu setzen und eine einzige Frage in den Mittelpunkt zu stellen: "Mit welcher Logik kannst du beweisen, dass du mehr "wert" bist als ich und deshalb über mich verfügen darfst?!"

So einfach ist das. - Innerhalb religiöser Selbstbestätigungslabyrinthe wirst du keine Antwort auf deine Frage finden. Sie ist im Prinzip eine Tautologie. ;-)

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Moin,

im Idealfall ist der Zweifel nicht nur kognitiver Ausdruck der Erkenntnis, dass Wissen niemals als vollständiges Wissen erkennbar ist oder vorliegt, - also eine Restwahrscheinlichkeit von Nicht-Wissen bzw. eine Rest-Wahrscheinlichkeit von Irrtum, bzw. "Vorläufigkeit" von Ergebnissen besteht, sondern Zweifel ist aufgrund dieser Erkenntnis im Idealfall auch eine charakterliche Haltung von Bescheidenheit in der Beanspruchung von Selbstgeltung, also der Geltung individuell vertretener Vorstellungen, Interpretationen und Wissensinhalte und -horizonte.

Im Ergebnis ist Zweifel also das logische und psychologische Ergebnis eines anti-diktatorischen, anti-totalitären, anti-dogmatischen, also aus Vernunftgründen hervorgehenden selbstbegrenzenden demokratischen Intellekts und Charakters, der "Wissen" nicht mit "Gewissheit" verwechselt und deshalb diese auch nicht anstrebt oder für sich beansprucht.

Dies ändert jedoch nichts daran, dass Argumentation immer auch an der logischen Qualität der Argumentationsmuster im Rahmen des sachlich Möglichen zu messen und zu vergleichen ist und deshalb auch nicht jedes Anzweifeln ein Argument ist.

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