Kann die Vernunft alleine zur objektiven Moral führen?
Kann der Mensch alleine zur objektiven Moral führen? Oder braucht der Mensch zwangsläufig die Religion damit er recht handeln kann? Wenn die Vernunft nur zu subjektiven Moralvorstellungen führen kann; Bleibt die Frage der Moral eine Frage des Geschmacks? Nur wer unabhängig vom Ego, Geschlecht, Rasse, Herkunft, Partei, Krankheit, Geld etc... ist kann doch bestimmten was moralisch richtig oder falsch ist. Oder seid ihr anderer Meinung?
17 Antworten
Es gibt keine objektive Moral. Sie ist immer intersubjektiv, sie entsteht zwischen Subjekten und hält sich durch gegenseitige Bestätigungen.
Moral ist immer etwas kollektives, aber Ethik (Verhaltensprinzipien) gibt es auch individuell.
Beides entsteht eher aus Mitgefühl als aus Vernunft.
Es gibt keine objektive Moral. Oder zumindest keine, die man als solche erkennen könnte.
Oder braucht der Mensch zwangsläufig die Religion damit er recht handeln kann?
Nein. Religionen sind im Übrigen auch nur aus dem Menschen entstanden.
Wenn die Vernunft nur zu subjektiven Moralvorstellungen führen kann; Bleibt die Frage der Moral eine Frage des Geschmacks?
Jein. Es gibt bestimmte Grundsätze, die für alle Individuen, die Ziele verfolgen, sinnvoll sind. (Dazu evtl. einmal zu KI einlesen. Siehe:
)
Zudem haben alle Menschen von Natur aus gewisse Ähnlichkeiten in ihren Moralvorstellungen.
Die Erfüllung der Ziele setzt die Existenz voraus. Das Anstreben von Nichtexistenz bedarf der Änderung der Ziele. Diese Änderung wird jedoch abgelehnt, da dies der Erfüllung der aktuellen Ziele widerspricht.
Ansonsten: Ziele werden mithilfe anderer oftmals leichter erreicht. Daraus folgen soziale Strukuren und ein Verhalten, welches andere wohlwollend stimmt.
Vielen Dank für die Antwort. Mir fallen solche Sprüche ein: "Behandle andere so, wie du von ihnen behandelt werden möchtest". Oder: Wer einem anderen eine Grube gräbt fällt selbst hinein. Oder: Ein moralisches Handeln ist erst richtig wenn der Nutzen größer ist als der Schaden.
Sicherlich gibt es Atheisten, die auch nach diesen Maximen handeln. Aber gerade diese Maxime kommen aus religiösen Texten.
Wenn du denkst, dass Gott keine Offenbarungen herabgesandt hat und der Mensch diese religiöse Bücher erfunden hat und jeder Mensch verschiedene Vorstellungen von Moral hat und die Moral wandelbar ist wie mit dem Zeitgeist. Dann bleibt die Moral ein subjektives Gefühl.
Beispiel: Früher war die Homosexualität strafbar, heute ist es Normalität.
In Indien gab es eine Tradition wo die toten Witwen verbrannt wurden und über die Gräber ihrer Männer verstreut wurden. Für Muslime und Christen sind diese Praktiken nicht normal.
In anderen Ländern gibt Menschen die Affenhirn als Delikatesse essen, für Vegetarier ist es ein Albtraum.
Das sind nur einige Beispiele zu nennen.
Sicherlich gibt es Atheisten, die auch nach diesen Maximen handeln. Aber gerade diese Maxime kommen aus religiösen Texten.
Nein, diese Maximen erwachsen aus der Vernunft der Menschen.
Ich bin leider kein Religions- oder Geschichtswissenshcaftler, sonst könnte ich dir da sicherlich sogar Quellen für liefern, aber ich weiß das zum einen aus eigener Erfahrung, zum anderen sind diese Ansätze schlicht vernünftig und zudem treten sie aus derart verschiedenen Richtungen auf, dass ein gemeinsamer historischer nenner unwahrscheinlich scheint.
Es sei allerdings anzumerken: Diese Prinzipien sind keineswegs für sich objektiv, sondern bieten zum Beispiel Hilfestellungen zur Objektivierung subjektiver Moralvorstellungen oder tellen selbst lediglich subjektive Moralvorstellungen dar.
Behandle andere so, wie du von ihnen behandelt werden möchtest
Das ist eine Objektivierung. Das globale Handeln soll dem entsprechen, was man subjektiv für richtig hält.
Dieser Grundsatz funktioniert dennoch gut, da viele Menschen (wenn nicht gar alle) im inneren ähnliche /kompatible/gleiche Moralvorstellungen haben.
Wer einem anderen eine Grube gräbt fällt selbst hinein.
Das kann im Grunde als Erläuterung des vorherigen gesehen werden.
Ein moralisches Handeln ist erst richtig wenn der Nutzen größer ist als der Schaden.
Nutzen und Schaden müssen definiert werden. Das Prinzip dient quasi zur Definition einer subjektiven Moralvortellung basierend auf Definitionen für Nutzen und Schaden, sowie einem Vergleich von beidem.
Dann bleibt die Moral ein subjektives Gefühl.
Wie ich bereits eingangs erwähnte, lässt sich Moral nur sibjektiv definieren oder zumindest nur subjektiv bewerten.
Schließlich sind wir subjektive Wesen.
Platon hat hier darüber geredet: https://youtu.be/D3tOLUSL7Jc?list=PLciZ1i0XQLBsUZ0RI2San6PTadYb3UNn2
Darüber hinaus ist Moral Objektiv, das Subjektive ist dann Ethik.
Ethik ist objektiv, die Metaebene der Moral und die (gute, alte) Moral ist einfach nur "praktische, gelebte Ethik"...
Haben verschiedene Völker verschiedene Vorstellungen von Ethik?
Aber sicher! Leider wird dabei (immer noch) mehr Wert auf den Unterschied der Kulturen und ihrer Ethiken gelegt, als auf Gemeinsamkeiten....
es gibt keine objektive moral, denn alles, was von menschen geschaffen wird oder klassifiziert wird, ist immer subjektiv
objektive moral kann nur etwas übermenschliches sein; das Gesetz Allahs
Letztlich also ne Frage der Definition von "moralisch"...
...wenn du das zum Bleistift als gesetzeskonform definierst, kommst du ganz ohne Religion aus...
...andererseits kann man in der Religion entstandene Leitlinien (Nächstenliebe usw.) ja in die Moral mit einfließen lassen (über reine Gesetzestreue hinaus)...
...man kann auch auch auf rein ethisch/philosophische Positionen beziehen, kategorischer Imperativ und so...
= de facto nützt keine Moralvorstellung, die nicht auch Konsens für die meisten/alle ist...
Welche Grundsätze sind das? Kannst du einen Beispiel geben? Welche Ähnlichkeiten in Moralvorstellungen haben alle Menschen?