Wer gibt das objektive Maß für moralische Werte?
In jedes Land und in jeder Kultur sind verschiedene moralische Vorstellungen erkenntlich. Beispiel: In einem Land werden Witwen nach dem Tod verbrannt und in anderem Land wird Affenhirn gegessen.
In manchen Ländern wird die aktive Sterbehilfe betrieben oder Homosexualität wird mehrheitlich der Gesellschaft akzeptieret in andere Ländern werden Mädchen beschnitten.
Egal welche Ansehen die Menschen in jeweiligen Ländern genießen und Positionen sie besitzen, die Mehrheit der Menschen sind mit ihren dortigen Moral und Sittenvorstellungen zufrieden und sehen es als Normal an.
Sind diese Moralvorstellung wirklich objektiv oder folgen die Menschen subjektiv und blind der Massen wo sie hineingeboren sind?
Frauen kämpfen für Frauenrechte, Männer für Männerrechte. Tierliebhaber kämpfen für Tierrechte und Naturliebhaber für Naturschutz, Parteimilglieder stehen hinter ihre Partei...
Sie sind aber alle in ihre Überzeugungen abhängig von ihrer Heimatländer, von ihrer Abstammung, Geschlecht, Zeitgeist, ihr Wissen ist begrenzt und ihr Gewissen ist von ihrer psychischen und sozialen Faktoren manipulierbar.
Das bedeutet in der Regel sind die Moralvorstellungen der Menschen subjektiv und widersprüchlich und d.h. nicht alle richtig. Es können ja nicht mehrere widersprüchliche Wahrheiten geben.
Gibt es eine neutrale und objektiv- moralisches Maßstab für richtig oder falsch?
19 Antworten
Es ist interessant hier zu lesen, dass einerseits ein objektiver Maßstab geleugnet wird, andererseits zu konkreten Fragestellungen dann doch ein objektiver Maßstab behauptet gelegt wird. Gerade gegenüber Andersdenkenden werden von diesen Ethik-Relativisten Behauptungen an den Kopf geworfen, man dürfe nur so oder so denken und alles andere sei diskriminierend und menschenverachtend etc.
Meine Überlegung: Objektive, also über die intrasubjektive Ebene hinausgehende, verbindliche Maßstäbe setzen eine über sämtliche Menschen stehende Instanz voraus. Die Existenz Gottes impliziert ein solcher übergeordneter Maßstab für alle Menschen. Denjenigen, die keine Existenz Gottes postulieren, geht hier schnell die Luft aus, teilweise geht es ins Naturrecht, teilweise in einen ominösen Weltethos, teilweise wird daraus, dass alle Menschen in bestimmten Fragen so oder so dachten, dass so oder so objektiv richtig sein müsse etc.
Ethik allgemein setzt meines Erachtens jedoch nicht notwendig eine Religion voraus, und kann auch von denjenigen erkannt und gelebt werden, welche nicht glauben, dass Gott existiert. So ist der Glaube an Gott keine notwendige Bedingung, Ethik zu bejahen, auch eine objektive Ethik kann von atheistischer Seite postuliert werden, aber dann ist eine der menschlichen Disposition übergeordneten Ethik ist schwer zu begründen.
Es muss nicht nur ein Gott sein der Vorschriften macht..
Bspw kommt man auch mit einem Pantheistischen glauben vollkommen ohne Ethik und Moralvorstellungen zu einer im allgemein benannten sehr ethischen Lebensweise aufgrund des Gottes der keine Vorschriften macht ^^
Liebe ist der Schlüssel - Vorschriften werden ohne Liebe nicht eingehalten.. Alle Vorschriften der Welt und alle Vorschriften aller Götter bringen nichts wenn keine Liebe besteht und wer Liebe im Herzen trägt für alles Leben, benötigt keine Vorschriften mehr und wird trotzdem offenherzig allem und jedem begegnen können
Da sehe ich das Problem bei so ziemlich allen Moral Philosophien - Wer das gute erschafft, bringt das Bewusstsein für böses mit denn "Böse ist, was nicht gut ist"
Daher sage ich, daß die Moral selbst unmoralisch ist paradox was? Wie fühlst du vor einem "unmoralischen" Menschen? Wohl kaum Neugierde seiner Weisheit gegenüber oder?
Wenn du das als Liebe definierst, tust du mir leid....
wo schrubte ich, dass das meine Definition ist?
Ich habe aufgezeigt, dass verschiedene Menschen unter Liebe etwas anderes verstehen.
Nicht ich bin das Problem. Sondern, dass Menschen Liebe unterschiedlich bewerten.
Darum reicht "Liebe" nicht.
Wer seine Rute schont, der hasst seinen Sohn; wer ihn aber lieb hat, der züchtigt ihn beizeiten.
Daß Maß "moralischer" Werte wird durch den Grad der Abhängigkeit von dem vermeintlichen Ausleben individueller Unabhängigkeit bestimmt.
Menschen wissen, daß sie nur durch eine gut funktionierende Gemeinschaft langfristige Überlebenschancen haben. Dennoch streben sie nach immer mehr Unabhängigkeit und werden dann von solchen Unabhängigkeiten (aktuell: Handy, Internet u.v.a.) abhängig, ohne es sich wirklich bewußt werden zu lassen.
Die dabei entstehende/stetig stärker werdende soziale Kälte gibt dann das Maß der moralischen Modifikation vor, die dann als neues moralisches OK angesehen wird.
Wo in früheren Zeiten die persönliche Zuwendung innerhalb der Kommunikation als hoher moralischer Wert angesehen wurde, wird es nunmehr toleriert und von vielen als völlig normal und moralisch in Ordnung angesehen, mitten im Gespräch z.B. das Handy zum viel wichtigeren Partner werden zu lassen. Und wo in früheren Zeiten nicht nur das dudenkorrekte Wort, sondern auch Sprachbetonungen, Körpersprache und Mimik wichtige Signale des Funktionierens der Moral waren, hat sich dies z.B. dank des Internet extrem abgeflacht mit dem Ergebnis, daß sich immer mehr Menschen trotz Benutzung gleicher Vokabeln nicht verstehen und/oder aneinander vorbeireden und/oder andere täuschen oder sich getäuscht fühlen. Auch diese Abhängigkeit hat das Maß für moralische Werte so umgestrickt, daß vieles, was in früheren Zeiten als total daneben empfunden wurde, nunmehr fast schon zum guten Ton gehört.
Ein "normales" (natürliches) Maß wären die aus einem gesunden Gewissen stammenden ethischen Werte (ethisch und moralisch ist nicht dasselbe). Die Gesellschaft auf soche Werte zurückzuführen halte ich ohne eine vorhergehende riesige Katastrophe für aussichtslos, weil ein bereits stark deformiertes Gewissen nicht mehr in der Lage ist, frei und ohne eine von außen kommende Katastrophe, die die menschengemachten Abhängigkeiten zerstört, zu dem natürlichen Maß gemäß eines gesunden Gewissens zurückzufinden.
Ein interessantes Beispiel. Ich fürchte auch, dass mit dem Fortschritt der Kommunikationstechnik die Menschlichkeit immer mehr schwindet.
Objektiv und Moral? Alleine das ist schon ein Widerspruch. Es gibt keinen objektiven Richtwert für Moral.
Meiner Meinung nach gibt es eine "Grundmoral" Ethik welche uns angeboren ist. Diese wird von den Eltern, Erziehern "feingeschliffen" und erweitert.
Was dann noch alles religiöses hinzugedichtet wird ist zum Großteil Unfug oder Mittel um Völker zu lenken, zu manipulieren, zu unterdrücken usw.
Moral ist das zu tun, was richtig ist, egal was einem gesagt wird.
Religion ist das zu tun, was einem gesagt wird, egal was richig ist.
H. L. Mencken
Gott als Schöpfer hat das Recht, für seine Geschöpfe moralische Werte festzulegen.
Wir hätten Weltfrieden, wenn jeder die Goldene Regel des Christus beachten würde. Sie fordert aktives Gutes-Tun ein:
“Behandelt andere deshalb immer so, wie ihr von ihnen behandelt werden möchtet“ (Mat. 7:12).
nur wenn es ein Gott ist, der auch Vorschriften macht.
musst erst mal jemanden finden, der überhaupt so argumentiert. Und auch dieser kann solche Naturgesetze nicht belegen (so wie es der Theist nicht kann).