Ist es falsch eine Transfrau als biologischen Mann zu bezeichnen?

16 Antworten

Aus Sicht der Biologie ist der Fall völlig klar und unbestritten: Es handelt sich nach wie vor um einen Mann. Biologisch wird beim Menschen nämlich ein Mann dadurch definiert, dass er ein y-Chromosom hat. Auch wenn die Geschlechtsteile danach verstümmelt oder verändert werden, bleiben die y-Chromosomen doch da.

Natürlich können wir als Gesellschaft beschliessen, dass wir diese Menschen wie Frauen behandeln wollen. Wir können sie auch Frauen nennen. Aber wenn wir explizit von der Biologie reden, müssen wir auch bei der Biologie bleiben und die biologischen Termini verwenden.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Studium und Beruf. Vor allem Gehirnforschung und Evolution.
EllaBelle80  08.03.2024, 13:12

… die Chromosomen ändern sich aber auch bei einer Transition nicht und spielen für alle alltagsrelevanten Fragestellungen (wie z.B. Toiletten, Gym etc.) überhaupt gar keine Rolle.

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diderot2019  08.03.2024, 13:57
@EllaBelle80
die Chromosomen ändern sich aber auch bei einer Transition nicht 

Deshalb ist es ja auch richtig, von einem biologischen Mann zu sprechen.

und spielen für alle alltagsrelevanten Fragestellungen (wie z.B. Toiletten, Gym etc.) überhaupt gar keine Rolle.

Für die Biologie spielen Chromosomen aber schon eine Rolle. Biologisch ist eine Transfrau ein Mann. Wir können als Gesellschaft beschliessen, dass man das nicht mehr sagen darf. Dann verbieten wir aber seriös Biologie zu betreiben. Das scheint mir nicht sinnvoll.

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EllaBelle80  08.03.2024, 14:49
@diderot2019

Ich verstehe nicht, was das eine mit dem anderen zu tun hat. Natürlich ändert sich die Biologie nicht auf Beschluss und darum geht es auch gar nicht. Es geht darum wie man mit einander umgeht. Die Frage war explizit, wie diese Person bezeichnet werden darf und welches Gym/Toilette benutzt werden soll. Das sind alles soziale Fragen und keine biologischen. Niemand sagt, das es verboten werden soll seriöse Biologie zu betreiben. Immer den biologischen Aspekt in der Frage nach vorne zu schieben und dann noch an eine angebliche Verbotsdebatte zu koppeln wirkt als Argument sehr vorgeschoben. Abgesehen davon wird das ganze von seriösen Biologen auch viel differenzierte betrachtet als nur binär Penis Ja/Nein.

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diderot2019  08.03.2024, 18:44
@EllaBelle80

Du hast recht, das sind zwei verschiedene Fragen. Die eine ist, ob es in der Biologie beim Menschen zwei Geschlechter gibt oder mehrere oder ein Spektrum. Die andere ist, wie wir miteinander umgehen sollen.

Die Frage in der Biologie ist meines Wissens nicht umstritten. Es gibt beim Menschen nur zwei Geschlechter. Manche Menschen haben beide, manche keines davon. Aber es ist klar definiert, was 'männlich' bedeutet und was 'weiblich'. Das wäre grundsätzlich aber überhaupt nicht von Bedeutung für die zweite Frage. Damit hast du völlig recht. Das Problem ist, dass manche LBQGYW+ Menschen die zwei Fragen vermischen und den Biologen verbieten wollen, die Behauptung auch nur in Frage zu stellen, es gebe beim Menschen ganz viele Geschlechter. Die Philosophie-Professorin Kathleen Stocks musste zurücktreten, weil ihre Sicherheit nicht mehr gewährleistet werden konnte, nachdem sie diese Behauptung in Frage stellte.

Auch in Deutschland müssen Biologen darum kämpfen, die allgemein anerkannte Biologie öffentlich zu erklären: https://www.nzz.ch/nzzas/nzz-am-sonntag/gender-debatte-doktorandin-marie-luise-vollbrecht-gewinnt-gegen-cancel-culture-ld.1775050 Und da der Fragesteller ausdrücklich von einem biologischen Mann schreibt, ist es wichtig, klarzustellen, dass es darüber unter Biologen darüber keinen Zweifel gibt.

Ob die Transfrauen auf die Frauentoilette gehen, spielt bei uns kaum eine Rolle. Wir haben ja sowieso Einzelkabinen. Und wenn die Transfrau einigermassen wie eine Frau aussieht, wird das ja gar niemand merken.

Umstritten ist dagegen, ob Transfrauen mit biologischen Frauen nackt duschen sollen, solange sie noch einen Penis haben. Mir scheint das ein berechtigtes Anliegen von Frauen, dass sie beim Duschen keine Penisse sehen wollen. Auch bei Sportwettkämpfen scheint mir nicht sinnvoll, wenn Transfrauen bei den Frauen mittun. Wenn sie gewinnen, ist der Verdacht naheliegend, dass sie eben davon profitieren, dass sie in einem männlichen Körper aufgewachsen sind. Wenn Transmenschen besser akzeptiert werden wollen, ist es ausgesprochen unklug, wenn Transfrauen bei Sportwettkämpfen der Frauen mitmachen. Das Umgekehrte wäre aber überzeugend. Wenn ein Transmann bei den Männern Spitzenresultate erzielte, würde das sicher einige Leute überzeugen, dass er nun wirklich männlich ist.

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frejac  05.04.2024, 23:24

Oh Mann! (oder oh Frau!).

Das ist eine CIS-Gender Antwort!!

Natürlich werden bei der Geburt Gene gewürfelt. Und in den meisten Fällen kann man das "Geschlecht" auch daraus ableiten. NUR nach dem Würfeln fängt das Leben für jeden von uns ganz individuell an, mit allen prägenden chemischen und neuronalen Erfahrungen. Natürlich kann man "biologisch" auf den genetischen Abdruck reduzieren.Ich denke aber, dass auch alle Folgeprozesse "biologisch" sind. Also sprich bitte hier von "genetischen" Männern und/oder Frauen. Der Rest ist meines Erachtens noch ein offenes wissenschaftliches Gebiet.

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Nein das ist genau richtig so. Die Person ist ein Mann.

Diese Person ist dann biologisch immernoch ein Mann u muss die männertoilette etc. benutzen…

Ist halt ein Mann. Warum sollte das falsch sein?

Ich kann mich auch als Couchtisch oder Ringelnatter "identifizieren". Wahr wird das deswegen noch lange nicht.