Ist eine Entschuldigung ein Zeichen von Schwäche?

28 Antworten

Eine Entschuldigung zeugt von Charakterstärke. Oftmals ist das eigene Ego im Weg, um sich aufrichtig zu entschuldigen. Dabei wird dadurch oft ein Konflikt gewaltlos beigelegt.

Das bestätigt die Bibel im Gleichnis vom Verlorenen Sohn. Der wird nach einer aufrichtigen Entschuldigung wieder in die Hausgemeinschaft aufgenommen (Luk. 15:17-24).

Ein demütiger Mensch ist nicht zu stolz, sich zu entschuldigen. Dadurch legt man die Grundlage für Frieden und klärende Gespräche.

Was aber, wenn ich garnichts Verkehrtes getan habe?

Jesus riet seinen Jüngern: „Wenn du nun deine Gabe zum Altar bringst und dich dort erinnerst, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, so lass deine Gabe dort vor dem Altar und geh weg; schließe zuerst mit deinem Bruder Frieden; und dann, wenn du zurückgekommen bist, bringe deine Gabe dar“ (Matthäus 5:23, 24).

Vielleicht sind ja beide nicht ganz schuldlos? Also wären um des Friedens willen Zugeständnisse von BEIDEN Seiten angebracht.

Frieden ist wichtiger, als Recht zu haben! Natürlich ist Aufrichtigkeit dabei unerlässlich.

Vielleicht hilft der Gedanke, dass wir alle unvollkommen sind und Fehler machen?

Deshalb ist einer meiner Lieblingstexte dieser hier:

„Wer nicht im Wort strauchelt, der ist ein vollkommener Mann, imstande, auch seinen ganzen Leib zu zügeln“ (Jakobus 3:2).

Sehr oft ist eine "Entschuldigung" nur eine Ausrede, ein Zeichen für praktizierte Etikette ("Kind, man sagt Entschuldigung!"), eine leere Formel!

Ich denke, für etwas, wofür man nichts kann, muss man sich nicht entschuldigen (der Schaffner zu den Reisenden: "Ich entschuldige mich für die Verspätung!").

Für etwas, was man bei einigermaßen verantwortlichem Auftreten hätte vermeiden können, ist jede Entschuldigung nichts weiter als Heuchelei (der Mörder zu den Verwandten des Toten:"Ich entschuldige mich aufrichtig, dass ich Euer Kind ermordet habe.")

Für viele "Entschuldigungen" spielen Hoffnungen auf irgendwelche persönlichen Vorteile eine Rolle ("Vater, vergib mir meine `Sünden` und lass mich rein in dein Himmelreich.").

Eine Entschuldigung ist immer angebracht bei Verfehlungen, die unbewusst, ohne schlechte Absicht, trotz guten Willens passierten. Sie sollten nur eben ehrlich gemeint sein und v. a. Dingen die feste Absicht beinhalten, diese Verfehlungen in Zukunft zu vermeiden! Wer davon ausgeht, dass mit einer Entschuldigung, einer formellen Buße o. ä. dann alles "erledigt" ist, irrt gewaltig und heuchelt!

Es ist zumeist besser, auf eine Entschuldigung zu verzichten und "es" in Zukunft einfach besser zu machen, diese Fehler zu vermeiden. Das überzeugt mehr als das schnell und förmlich hingeworfene "Entschuldigen Sie, bitte!" oder "Vater, ich bereue!".

Das ist kein Zeichen für Schwäche, sondern für Rückgrat und charakterliche Stärke und Reife. Heutzutage redet man sich gern raus, flüchtet sich in Ausreden, keiner gibt mehr gern Fehler zu, alle gestehen nur noch, was man ihnen beweisen kann - d a s ist Schwäche und Feigheit.

Einen Fehler zu begehen und es nicht zu merken ist Schwäche.

Einen Fehler zu begehen und es zu merken und sich nicht zu trauen ihn einzugestehen ist Schwäche.

Einen Fehler zu begehen und ihn bei Anderen zu suchen ist Schwäche.

Einen Fehler zu begehen, es zu merken und einzugestehen, zeugt von Stärke.

Sich dafür zu entschuldigen ist einfach nur höflich.

Nein.
Ich sehe eine Entschuldigung als ein Zeichen von Stärke.
In erster Linie ist es, einen Fehler zu erkennen und zu zugeben.
In zweiter Linie ist es die Achtung vor der Person, vor der man den Fehler zugegeben hat, z. B. bei einer verspäteten Verabredung.

LG Lazarius