Ist das Deutschlandticket bei überfüllten Zügen überhaupt noch sinnvoll – oder braucht’s was Neues?
9 Antworten
Bei der Mehrzahl der Verbindungen ist es kein Problem.
Bei den Ausnahmen (z. B. Wochenend-RE aus Ballungszentren in beliebte Ausflugsregionen) könnte man über eine Lösung nachdenken. Ich hätte zum Beispiel nichts dagegen, wenn man bestimmte stark ausgelastete RE-Züge in eine andere Zuggattung (IRE?) umbenennt und dann das Deutschlandticket nur gegen Aufpreis (z. B. Einzelaufpreis 10 EUR und Monatsaufpreis im Abo 20 EUR) anerkennt.
Der allgemeine Vorteil des DE-Tickets liegt alleine schon in der Beseitigung immer noch existierender Tarifwirren bei Nutzung des ÖPNV über Zonen- / und Zuständigkeitsbegrenzungen der jeweiligen Regionalanbieter hinweg.
Preislich ist es zudem je nach Nutzungsbereich und Region für viele Menschen trotz nun knapp 60 Euro mtl. nach wie vor eine interressante Option gegenüber regional geltenden Tarifen und Preisstufenmodellen.
Von daher sehe ich bei diesem Ticket derzeit keinen Änderungsbedarf, denn je nach Region und Tageszeit kann man regional zeitweilig auf bestimmten Streckenabschnitten immer mal in die stärksten Nutzungszeiten durch Schul- / oder Berufspendlerspitzen geraten.
Ich finds gut - so kann man das Leben wenigstens in vollen Zügen genießen.
Spaß beiseite: Das hat mit dem Ticket nix zu tun. Die Bahn bzw. die beauftragten Unternehmen haben dafür zu sorgen, genug Kapazität bereitzustellen. Geschieht das nicht, ist das eine Fehlplanung, und man sollte mal nachforschen wie es dazu kommt. Meist liegt es am Geiz der beauftragenden Behörden (Kommune, Land). Und am Ende wieder am Steuerzahler.
Guter ÖPNV kostet Geld. Der Gesetzgeber sollte sicherstellen, dass hierfür genug Geld da ist. Und wenn nicht, es dort holen, wo es was zu holen gibt (kleiner Tipp: nicht bei der hart arbeitenden Mitte, die wird steuerlich schon genug geschröpft).
Dann eben zu den Stoßzeiten genug Rollmaterial bereitstellen.
Und was damit ausserhalb der Stosszeiten machen? Das kann niemand bezahlen.
Bahnverkehr funktioniert nicht ohne Subventionen, das ist eh klar. Wenn das aber klar ist, warum macht man es dann nicht richtig? Warum sorgt der Staat nicht für genug Geld?
https://de.wikipedia.org/wiki/Daseinsvorsorge
Schienenverkehr würde ich zur Daseinsvorsorge zählen. Nicht alle in den diversen Regierungen scheinen das so zu sehen, leider.
Abstellen und Wartungen machen, Wie es sich gehört! Gerade bei den Wartungen ist in Deutschland vieles im Argen!
ARD-Magazin "Kontraste": 80 Prozent der ICE nicht "voll funktionsfähig"
Hat sich seitdem nicht geändert!
Gerade du als Schweizer solltest doch die Päckli kennen, mit denen die Züge verstärkt oder geschwächt werden:
Und sonst ja auch: gestern: 15.17 ab Olten: Doppelter Flirt, der in Basel an eine weitere Komposition anfuhr und als Dreiteiler wieder zurückfuhr in der HVZ.
Auch in Zch HB:
Auch mit dem Deutschlandticket habe ich bisher nur selten überfüllte Züge erlebt. Praktisch ist das nur auf bestimmten Strecken zu bestimmten Zeiten ein Problem.
Wenn z. B. bei schönem Sommerwetter tausende Berliner am Wochenende mit dem Deutschlandticket an die Ostsee fahren wollen, führt das natürlich zu Schwierigkeiten.
a) selbst wenn du was neues bringst - also etwas günstiges - wird des auch wieder voll sein. weil genau der preis und die möglichkeit lockt ja die leute an. nur wenn dus teurer machst wirds weniger. dann gehts aber wieder am sinn vorbei.
b) wenn du selber des nutzen willst, such dir zeiten die nicht so stark belegt sind. wenn ich samstag zug fahre isser leer, wenn ich sonntag abend fahr isser voll. aber sowas weiß man ja normalerweise. du zweifelst dein auto ja auch nicht an bloß weil es rushhour gibt...
Immer genug Kapazitäten bereit stellen ist utopisch. Rollmateriall kostet sehr viel und die Engpässe beschränken sich sehr oft auf einzelne Züge und Zeiten. Am Morgen hin und am Abend zurück.