Ist das Demokratie in Döbeln?
Stand: 22.09.2024 13:59 Uhr
Erneut konnte in Sachsen ein CSD nur unter Polizeischutz stattfinden. An der Demonstration der queeren Community in Döbeln nahmen 650 Menschen teil. Rechtsextremisten versuchten, den Aufzug zu stören - offenbar auch mit Buttersäure.
Von MDR SACHSEN
Wenige Stunden vor Beginn des CSD in Döbeln hat es offenbar einen Zwischenfall gegeben. Laut Polizei gibt es den Verdacht, dass ein Stadtrat der "Freien Sachsen" entlang der Demoroute Buttersäure versprüht hat. Aus seinem Fahrzeug sei in der Nacht zu Sonnabend ein entsprechender Geruch zu vernehmen gewesen. Es seien jedoch keine Substanzen gefunden worden. Er habe mit aufs Revier kommen müssen und sei von den Kundgebungen ausgeschlossen worden.
Wegen des Straftatverdachts musste den Angaben zufolge ein anderer Versammlungsleiter für die Gegendemo bestimmt werden. Wie die Döbelner Allgemeine berichtete, hatte es bereits 2023 einen Buttersäure-Attacke im Vorfeld des Christopher Street Days gegeben.
Auch am Startpunkt des Christopher Street Day am Hauptbahnhof in Döbeln bemerkte die Polizei nach eigenen Angaben am Sonnabendvormittag eine übel riechende Flüssigkeit, bei der es sich vermutlich um Buttersäure handelte. Es sei eine Anzeige wegen Sachbeschädigung in Verbindung mit gefährlicher Körperverletzung aufgenommen worden. Zudem werde geprüft, ob es einen Zusammenhang mit mit dem Zwischenfall in der Nacht zuvor gibt, teilte die Polizei mit.
Unter dem Motto "Bunte Flaggen gegen braune Politik!" ist der Christopher Street Day (CSD) am Sonnabend über die Bühne gegangen. Er fand in Döbeln zum dritten Mal statt. Rund 650 Menschen nahmen laut Polizei daran teil. Die rechtsextremistischen "Freien Sachsen" hatten zu einer Gegendemonstration aufgerufen.
Nach MDR-Polizeiangaben folgten die reichlich 200 Teilnehmer der CSD-Demonstration im Abstand von 200 Metern. Zwei Jugendliche aus dem rechten Demonstrationszug zeigten laut Polizei den Hitlergruß. Gegen sie wird jetzt wegen des Verdachts des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen ermittelt. Gegen weitere Demoteilnehmer wird zudem wegen einer öffentlichen Aufforderung zu Straftaten sowie wegen Beleidigung einer Teilnehmerin des CSD ermittelt.
Behörde will Zusammentreffen beider Gruppen ermöglichenIm vergangenen Jahr hatte es beim CSD in Döbeln keine Zwischenfälle gegeben. Doch angesichts der rechten Drohkulisse beim CSD in Bautzen sprachen die Döbelner Organisatoren von einer bedenklichen Sicherheitslage.
Die Versammlungsbehörde des Landkreises Mittelsachsen verwies auf MDR-Anfrage darauf, dass sie "beiden Gruppierungen" ihr Versammlungsrecht ermöglichen möchte. "Dazu gehört, dass ihnen ein Zusammentreffen in Sicht- und Rufweite möglich ist", teilte ein Sprecher mit.
MDR (sth/Thomas Datt)/epd
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Ist das Demokratie wie sich die Rechten und Rechtsradikalen verhalten?
6 Antworten
Also ich finde schon, dass es Demokratie ist und auch gut, dass die Polizei da mit dabei war.
Wer weiß, was sonst so passiert wäre.
Aber ich finde es gleichzeitig auch einfach nur unfassbar traurig, dass es nötig ist, dass die Polizei da die ganze Zeit über mit dabei sein muss und die Menge schützen muss.
Aber dadurch haben die Faschisten zumindest keine/kaum Chance, was ich sehr gut finde.
Bin mal gespannt, wie lange es noch dauern wird, dass die CSD's auch in Sachen 4-5 Stellige Zahlen an teilnehmenden hat.
Ja, genau das ist Demokratie. Eine Demo abzuhalten ist Teil der Demokratie und man hat auszuhalten das es auch Gegendemos gibt.
Ja eine Demo unter Polizeischutz abzuhalten ist genau das was Demokratie ausmacht. Der Staat schützt und unterstützt die Demonstranten in ihrem Recht eine Demonstration abzuhalten. Es gibt unzählige Demos, zugelassene, die von Antifa gestört werden - diese Demos und die Teilnehmer dieser Demos müssen ebenso vor der Antifa geschützt werden. Habe bisher noch nicht wahrgenommen das man die Antifa als undemokratisch bezeichnet.
Ah ja, dann bist Du dafür das es Gewalt gegen Demonstrierende gibt?
Gewalt gegen queer Menschen
Weil ich den CSD von Döbeln angesprochen habe.
Und wenn Du auf meine Frage eingehen würdest.
Seit wann unterscheidest Du nicht bei Gewalt gegen queere Menschen?
Nach eigenen Angaben von Dir, würdest Du keine Hilfe leisten wenn queeren und trans Menschen Gewalt erleiden müßen
Ganz genau. Ich - Ich persönlich, würde keiner queeren Person helfen, speziell keiner Transperson. Das heißt nicht das Ich es gutheißen würde wenn der Staat diese Leute nicht schützt. Der Staat hat die Aufgabe alle zu schützen, unabhängig davon wie Ich persönlich das sehe. Das ist mein Demokratisches Verständnis. Vielleicht ist deines ja anders.
Im Gegensatz zu Dir helfe ich allen Menschen, auch wenn sie nicht meiner Meinung sind.
Ohh doch genau darum geht es.
Das ist meine Frage.
Ist das Demokratie wie sich die Rechten und Rechtsradikalen verhalten?
Danke für Deine Antwort, das Gewalt für Dich zur Demokratie dazu gehört.
Ja, genau das ist Demokratie.
Ist natürlich gelöscht worden. Tja, die braunen bekommen immer mehr Rechte.
Nein, aber "Demokratie" hat damit schlicht und einfach wenig zu tun. Auch einen CSD abzuhalten ist nicht "Demokratie".
Was der Staat im Wesentlichen tun kann ist den Polizeischutz zu stellen und das hat er. Eventuelle Reaktionen von Gegnern kann weder der Staat kontrollieren noch die "Demokratie".
Was bringt Demokratie, wenn sich 30% der Bevölkerung die Rückkehr des 3. Reichs wünschen.
Und ich halte es für Realität, wenn eine Gruppe ruft, dass sich ein Holocaust mal wieder lohnen würde, und dass Hitler gut war, und die 30% der Bevölkerung wählen.
Aber um das schlimm zu finden müsste man wohl zumindest einen Funken Herz haben, wenn anderen Menschen schlimmes angetan wird. Wo wir ja schon in der Vergangenheit gesehen haben, dass du nichts gegen Verstöße gegen die Menschenwürde von lgbt Menschen hast.
Nun, nicht jeder der die AfD wählt möchte das dritte Reich zurück. In vielen Köpfen steckt eine jahrelange Bevormundung, die sich jetzt in einer radikalen Partei entlädt. Das fängt beim Plastikstrohhalm an, geht über zwangsweise Wärmepumpen bis hin zur Existenzangst vor der nächsten Heizkostenabrechnung. Auch eine Sprache (gendern), die von einer breiten Mehrheit abgelehnt wird, trotzdem praktiziert wird trägt viel zu solchen, nicht unbedingt guten Entwicklungen bei. Würde mehr Politik für und mit dem Volk gemacht werden hätten die braun-blauen keine Chance.
„Ich unterstütze doch nur Nationalsozialisten beim Wiederaufbau des 3. Reichs, weil die Lehrer und Lehrerinnen sagen, und mir meinen Plastikstrohhalm genommen haben. Ich bin eigentlich das Opfer in der Situation“.
Und ich halte es für Realität, wenn eine Gruppe ruft, dass sich ein Holocaust mal wieder lohnen würde, und dass Hitler gut war, und die 30% der Bevölkerung wählen.
Also weißt du es nicht. Schön, dass das geklärt ist. Es sind nur mal wieder Spekulationen und Verallgemeinerungen.
Aber um das schlimm zu finden müsste man wohl zumindest einen Funken Herz haben, wenn anderen Menschen schlimmes angetan wird. Wo wir ja schon in der Vergangenheit gesehen haben, dass du nichts gegen Verstöße gegen die Menschenwürde von lgbt Menschen hast.
Und mal wieder ein persönlicher Angriff. Das macht sich natürlich mal wieder besonders gut...
Ich glaube du hast von meinem Kommentar wirklich nichts verstanden.
30% der Bürger in diesem Land insgesamt oder 30% eines Bundeslandes in denen Wahlen stattfanden..
Du musst lernen zu differenzieren, keine populistische Scheiße abzulassen, sachlich bleiben. Weniger Bild - mehr Bücher lesen, bevor die bösen bösen Nazis diese noch alle verbrennen wa
Das ist ein typischer Fall von Worte in den Mund legen. Zum einen, ich wähle keine AfD. Das ist mir zu wider. Ich kann jedoch soviel Empathie empfinden, dass ich die Gründe für eine Wahl nachvollziehen kann.
Jeder der Wohneigentum besitzt und vielleicht das gerade so abzahlen kann, hat bei dem was die Regierung vorsieht Existenzangst, denn Strom, Heizung, usw. sind im Vergleich zu anderen Ländern unverhältnismäßig teuer geworden.
Zum Thema Gendern - je nach Quelle lehnen das halt 80 - 95 % ab und trotzdem wird es durchgezogen. Das ist ideologisch, aber nicht demokratisch.
Ich könnte sehr viele Beispiele anführen, die du dann kindlich zerlegen würdest, aber hier ist noch eines, das für mich für ein Musterbeispiel an Ideologie vor Vernunft gilt. Das Glühlampenverbot! Für das Glühlampenverbot wurde von der EU eine Sonderverordnung erlassen, damit damals Kompaktleuchtstoffröhren in den Umlauf gebracht werden konnten, die Quecksilber enthielten. Die LED - eine sinnvolle Nachfolgertechnologie war noch nicht so weit aber man hat hier wieder hastig Aktionismus betrieben und gleichzeitig das Quecksilber im Fieberthermometer verboten. 2024 hat man Leuchtstofflampen wg. Quecksilber übrigens auch verboten...
Der Tenor ist nicht, "die haben mir den Plastikstrohhalm verboten" sondern der Tenor ist, würden die Parteien mehr Politik fürs Volk machen und nicht häufig über deren Köpfe regieren, dann hätten radikale Parteien fast keinen Zulauf.
Jeder der Wohneigentum besitzt und vielleicht das gerade so abzahlen kann, hat bei dem was die Regierung vorsieht Existenzangst
Die AfD würd mich ins KZ schicken wenn sie könnte <3
Grundsätzlich ist eine Demonstration für oder gegen etwas zulässig. Es müssen einige Regeln eingehalten werden. Wenn das der Fall ist, darf auch gegen den CSD demonstriert werden. Es wäre eher undemokratisch, diese Demo zu verbieten. Selbst gewisse Pöbeleien könnten noch unter das Recht der freien Meinungsäußerung fallen.
Anders sieht es aus, wenn verfassungsfeindlich Symbole verwendet werden oder offen zu Straftaten aufgerufen wird. Dann kann eine Demo sofort abgebrochen und aufgelöst werden.
Und es ist auch Demokratie wenn die Demonstration nur unter Polizeischutz stattfinden kann?
Oder könnte es sein das, das die Menschen die anderen Menschen mit Gewalt potentieller Gewalt entgegen treten, nicht so viel von Demokratie halten?