Inwiefern hat die AfD was mit Faschismus am Hut?

4 Antworten

Von Experte Udavu bestätigt

Das sind keine Parolen, ich kann dir konkrete Beispiele nennen, Höcke hat ein Buch geschrieben. Und da steht unter anderem drin:

Ziel dieser „Remigration“ sei es, nach „der erhofften Wendephase“ (Machtantritt der AfD) „kulturfremde“ Menschen (Afrikaner und Asiaten) zu deportieren. Und weiter „Vor allem eine neue politische Führung wird dann schwere moralische Spannungen auszuhalten haben: Sie ist den Interessen der autochthonen Bevölkerung verpflichtet und muss aller Voraussicht nach Maßnahmen ergreifen, die ihrem eigentlichen moralischen Empfinden zuwiderlaufen.“ Man werde, „so fürchte ich, nicht um eine Politik der ‚wohltemperierten Grausamkeit‘ herumkommen.“ (Höcke will diese Massendeportationen also notfalls mit Gewalt durchführen, S. 254ff.)

Höcke: "Christentum und Judentum stellen einen Antagonismus dar. Darum kann ich mit dem Begriff des christlich-jüdischen Abendlands nichts anfangen.“ 

Offenbar ist das antisemitisch. Oder wie beurteilst du das?

Und was ich besonders im Gedächtnis habe:

„Auch wenn wir leider ein paar Volksteile verlieren werden, die zu schwach oder nicht willens sind, sich der fortschreitenden Afrikanisierung, Orientalisierung und Islamisierung zu widersetzen.“

Also werden Leute wie ich (und viele andere) vertrieben.
Was ist denn daran nicht faschistisch deiner geschätzten Meinung nach?
Da steht doch: wer nicht ausländerfeindlich genug ist (Orientalen müssen sowieso raus, vielleicht auch Juden? da steht doch was von "Antagonismus"?), muss auch weg. Auch wenn er Deutscher ist.

Was ist daran nicht faschistisch?

Wenn man die Afd auf ihr Grundsatzprogramm sowie das Wahlprogramm reduziert kann weder von Faschismus noch von einer Gefahr für Deutschland die Rede sein.

Nimmt man das Gebaren vieler ihrer Funktionäre dazu sowie die Nähe zu den neuen Rechten sieht man schon eine deutliche Richtung.


OlliBjoern  10.05.2025, 22:26

Nur warum sollte ich das "reduzieren"? Dafür habe ich keine Veranlassung.
Wahlprogramme sind nicht mehr als Reklame.

Ich durchschaue lieber den Charakter von Menschen.
Der steht nicht in irgendwelchen "Wahlprogrammen".

Rjinswand  11.05.2025, 08:38
@OlliBjoern
Nur warum sollte ich das "reduzieren"?

Keine Ahnung, hab ich ja nicht vorgeschlagen.

Wahlprogramme sind nicht mehr als Reklame.

Ich würde dazu "Absichtserklährung" sagen aber Werbung triffts auch irgendwie.

Ich durchschaue lieber den Charakter von Menschen.
Der steht nicht in irgendwelchen "Wahlprogrammen".

Hat aber nicht zwangsläufig was mit Politik zu tun.

Politiker können Charakterschweine sein aber durchaus vernünftige Politik machen. Desweiteren muss ein symphatischer Politiker kein Garant für "gute" Politik sein.

Parteien oder Politiker auf Grund von Symphatie zu wählen finde ich nicht die beste Strategie.

Bei der Afd sehe ich allerding weder vernünftige Politik noch symphatische Menschen.

Die AfA geht nicht mit dem Mainstream, weshalb die Menschen Angst vor ihr haben.

Von Experte OlliBjoern bestätigt

Die faschistische Haltung der AfD zeigt sich in mehreren Aspekten:

  • Geschichtsrevisionismus

Die Nazizeit wird heruntergespielt. Sie wird als „Vogelschiss“ (Zitat Gauland) bezeichnet. Parteiführer wie Höcke gehen noch weiter und fordern eine „erinnerungspolitische Wende um 180 Grad“. Frau Weidel, Krah und co. verbreiten bewusst Desinformationen zum NS. Die Nazis seien Kommunisten gewesen, und nicht jeder in der Verbrechertruppe SS ein Verbrecher. Es fallen immer wieder Anspielungen zum NS auf. Der Bundestagsabgeordnete Helferich bezeichnete sich selbst „ironischerweise“ als „das freundliche Gesicht des NS“.

  • Demokratieverständnis

Unser parlamentarisches System wird abgelehnt. Einzelne kommunale Politiker sprachen bereits davon, sie würden „natürlich diesen Parteienstaat abschaffen“, sobald sie an der Macht seien.

Behauptungen wie „Der Verfassungsschutz ist politisch motiviert“, „Das Gericht ist politisch motiviert“, „Der ÖRR ist linksgrün“ werden immer wieder wiederholt, um diese demokratischen Institutionen abzuschaffen. In der Wortwahl landen außerdem „Altparteoen“, „Kartellparteien“, „Vaterlandsverräter“, um andersdenkende Politiker zu diffamieren.

  • Fremdenfeindlichkeit

Der Multikulturalismus wird mit Mord und Totschlag gleichgesetzt. So will man ein ethnisch-homogenes Weltbild rechtfertigen. Gnauck und co wollen „keinen einzigen Fremden“ mehr ins Land lassen, stattdessem „millionenfach abschieben“. Rene Springer soll wohl geschrieben haben „Remigration oder Bürgerkrieg, das sind die einzigen beiden Optionen“. Muslime werden zB von Frau Weidel als „Nichtsnutze“ bezeichnet. Sie werden außerdem wie Sinti und Roma damals von der NPD für alle Probleme dieses Landes verantwortlich gemacht. Die AfD vertritt einen ethnisch-abstammungsmäßigen Volksbegriff, der nicht mit unserem GG vereinbart ist.