Hühnerhaltung im Veganismus?

6 Antworten

Das hat mehrere Gründe:

1. Also erst einmal solltest du wissen, dass viele freilaufenden Hühner aus Eiern stammen, die aus der Massentierhaltung gekauft werden. Also indirekt unterstützt man trotzdem diese Tötungsfabriken.

2. Und dann ist es in der Regel so, dass die Hühner trotzdem irgendwann geschlachtet werden. Und mit irgendwann meine ich nicht, wenn sie alt sind, sondern wenn sie am besten schmecken.

3. Und hast du dich einmal gefragt, warum Hühner fast täglich ein Ei legen. Das ist doch rein evolutionär total sinnlos. Schließlich brauchen die Hühner die Nährstoffe, die sie in die Eier stecken, für sich selber. Der Grund ist sehr einfach: das heutige Haushuhn ist eine vom Menschen herangezüchtet Abart. Der Mensch hat das heute immer noch lebende Urhuhn (Bankivahuhn) vor ca. 10 000 angefangen so zu züchten, dass es täglich Eier legt. Das hat fatale Folgen für die Tiere, beispielsweise haben Haushühner eine sehr geringe Knochenmineraldichte & deshalb häufig Brüche. Das liegt vor allem daran, dass das Kalzium nicht in den Knochen, sondern in der Eierschale landet. Mal abgesehen davon, dass das Eierlegen eine sinnlose Anstrengung für die Tiere ist. Wir sollten lieber versuchen die Urhühner zu schützen, anstatt weiter solche Abarten zu züchten.

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4. Und dann kommt hinzu, dass man die Fläche für die Hühner auch anderweitig nutzen könnte. Vielleicht mit einem Garten, wo man Nutzpflanzen wachsen lässt. Man kann die Fläche auch renaturalisieren oder dort Photovoltaikanlagen bauen. Es ist ja nicht nur die Fläche für die Hühner selber, sondern auch der Ort, wo ihre Körner angebaut werden. Schau mal, wie viel Fläche auf der Erde wir für das Halten von Tieren verschwenden:

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5. Eine vegane Landwirtschaft entlastet auch die Bauern insofern, dass sie nicht mehr 365 Tage im Jahr arbeiten müssen. Tiere brauchen jeden Tag Versorgung & man muss früh für sie aufstehen. Bei Pflanzen ist das schon deutlich einfacher & zeitlich flexibler.

6. Einige Veganer essen auch keine Eier, da sie sie für ihre Ernährung als ungesund empfinden. Zum Beispiel haben Eier viel Cholesterin. Ob bzw. wie gesund oder ungesund Eier sind, darüber möchte ich hier jetzt nicht urteilen. Wollte aber diesen Punkt nur einmal erwähnen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich habe einige Bücher dazu gelesen
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spelman  23.08.2023, 15:28

Ein Gartenbesitzer, der ein paar Hühner hält, rechnet aber ganz anders. Im Garten fallen ständig Abfälle an: geschossener Salat, Unkraut, abgesammelte Kartoffelkäfer, Kartoffelschalen, überreife Zucchini und so weiter. Das alles fressen die Hühner. Es wird also keine (oder wenig) zusätzliche Fläche für die Hühner belegt, sondern nicht für den Menschen nutzbare Abfälle werden sinnvoll genutzt.

Dass die Küken aus der Massentierhaltung stammen, stimmt auch nur bedingt. Viele Hühnerhalter tauschen untereinander, lassen Glucken auf eigenen Eiern brüten. Ich kenne Hühnerhalter, die sagen, dass sie nie Hühner aus Zuchtbetrieben nehmen würden. Die seinen nämlich "zu doof" und werden vom Habicht geholt. Denen fehlen die natürlichen Reflexe.

Das Hühnerhaltung für Eier auch heißt, Hühner zu schlachten, muß einem natürlich klar sein. Gerade bei eigener Nachzucht hat man ja auch das Hahn-Problem. Üblicherweise läßt man die Junghähne bis zur Geschlechtsreife auf dem Hof, dann werden sie geschlachtet (oder der bisherige Hahn, und einer der Junghähne nimmt seinen Platz ein).

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Bodhgaya  23.08.2023, 15:42
@spelman
Dass die Küken aus der Massentierhaltung stammen, stimmt auch nur bedingt. 

Habe ich auch nicht anders behauptet:

Also erst einmal solltest du wissen, dass viele freilaufenden Hühner aus Eiern stammen, die aus der Massentierhaltung gekauft werden. 

Aber das ist oft genug der Fall, weshalb ich wichtig fande es zu sagen.

Es wird also keine (oder wenig) zusätzliche Fläche für die Hühner belegt, sondern nicht für den Menschen nutzbare Abfälle werden sinnvoll genutzt.

Man kann damit in der Tat Fläche reduzieren. Aber hundertprozentig kommt glaube ich kaum jemand ohne den Kauf von zusätzlichen Körnern aus. Gerade zu kalten Jahreszeiten dürfte das schwierig sein.

Und dann könnte man immer noch die ganzen Pflanzenreste kompostieren, also ungenutzt wären die Abfälle nicht.

Das Hühnerhaltung für Eier auch heißt, Hühner zu schlachten, muß einem natürlich klar sein. Gerade bei eigener Nachzucht hat man ja auch das Hahn-Problem. Üblicherweise läßt man die Junghähne bis zur Geschlechtsreife auf dem Hof, dann werden sie geschlachtet (oder der bisherige Hahn, und einer der Junghähne nimmt seinen Platz ein).

Genau das ist für viele ein logischer Grund komplett vegan zu leben.

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spelman  23.08.2023, 15:48
@Bodhgaya

"Und dann könnte man immer noch die ganzen Pflanzenreste kompostieren," Ja. Aber den Hühnermist kann man auch kompostieren. Füttert man erst Hühner, hat man beides: Eier und Kompost.

Du hast natürlich Recht, etwas Körnerfutter braucht man immer. Und gegen die ethischen Bedenken wollte ich auch gar nicht argumentieren. Aber gerade Eier sind eben auch ein extrem hochwertiges Lebensmittel.

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Bodhgaya  23.08.2023, 15:59
@spelman

Meine Familie hatte auch einmal Hühner im Garten & auch da haben wir Mist zum Düngen genutzt. Allerdings war das eher eine soziale Angelegenheit, da meine Geschwister die Tiere sehr gerne mochten.

Ich habe aber beobachtet, dass die finanzielle Bilanz insgesamt negativ war. Deshalb kann man durchaus wegen wirtschaftlichen & ökonomischen Gründen gegen Hühnerhaltung sein. Auch wenn man natürlich viele Variablen abwägen muss.

Aber gerade Eier sind eben auch ein extrem hochwertiges Lebensmittel.

Heutzutage haben wir eine gewaltige Auswahl an verschiedenen Lebensmitteln. Nicht der reichste König vor 200 Jahren hatte die Auswahl an Gerichten & Produkten die wir heute als Normalbürger in Deutschland haben. Auf der Welt gibt es 55.000 essbare Pflanzen. Auch einige sinnvolle Nahrungsergänzungsmittel gibt es heute.

Unter diesen Umständen haben wir die Möglichkeit auch ohne Eier mindestens genauso vollwertig & gesund zu essen.

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spelman  23.08.2023, 16:10
@Bodhgaya

Stimme ich voll zu. Schon bei meinem Gemüsegarten dürfte die Rechnung finanziell nicht aufgehen, selbst dann, wenn ich meine Arbeitszeit nicht rechne. Man kauft Gartengeräte, Samen, Zubehör - das muß man in Gemüse erst mal wieder rausbekommen. Trotzdem baue ich Gemüse an und werde das weiter machen. Das Gefühl: ich geh jetzt in den Garten und gleich gibt es Bohnen (oder was auch immer) ist einfach unbezahlbar.

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Bodhgaya  23.08.2023, 17:06
@spelman
Das Gefühl: ich geh jetzt in den Garten und gleich gibt es Bohnen (oder was auch immer) ist einfach unbezahlbar.

Das Gefühl kenne ich auch <3

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cg1967  23.08.2023, 15:52
Also erst einmal solltest du wissen, dass viele freilaufenden Hühner aus Eiern stammen, die aus der Massentierhaltung gekauft werden. 

Quatsch. Die Zuchthybriden sind für die Freilandhaltung völlig ungeeignet.

Und dann ist es in der Regel so, dass die Hühner trotzdem irgendwann geschlachtet werden. Und mit irgendwann meine ich nicht, wenn sie alt sind, sondern wenn sie am besten schmecken.

Das ist die sinnvolle Verwertung.

Das hat fatale Folgen für die Tiere, beispielsweise haben Haushühner eine sehr geringe Knochenmineraldichte & deshalb häufig Brüche.

Kommt auf die Rasse an und vor allem bei Masthybriden vor.

Das liegt vor allem daran, dass das Kalzium nicht in den Knochen, sondern in der Eierschale landet.

Nö. Die Legehennen bekommen das für die Schale nötige Kalzium mit dem Futter. Und bei den Masthybriden liegt's daran, daß diese auf extrem schnelle Massezunahme gezüchtet sind, bei welcher das Knochenwachstum nicht mitkommt.

Mal abgesehen davon, dass das Eierlegen eine sinnlose Anstrengung für die Tiere ist. Wir sollten lieber versuchen die Urhühner zu schützen, anstatt weiter solche Abarten zu züchten.

Was hat der Schutz alter Arten mit dem Eierlegen moderner Rassen zu tun?

4. Und dann kommt hinzu, dass man die Fläche für die Hühner auch anderweitig nutzen könnte. Vielleicht mit einem Garten, wo man Nutzpflanzen wachsen lässt. Man kann die Fläche auch renaturalisieren oder dort Photovoltaikanlagen bauen. Es ist ja nicht nur die Fläche für die Hühner selber, sondern auch der Ort, wo ihre Körner angebaut werden. Schau mal, wie viel Fläche auf der Erde wir für das Halten von Tieren verschwenden:

Klar. Auf Weideland kann man ja auch so gut Brotgetreide oder Kartoffeln anbauen. Und die Hühner bekommen natürlich besten Weizen oder Braugerste vorgesetzt.

Einige Veganer essen auch keine Eier, da sie sie für ihre Ernährung als ungesund empfinden.

Kein Veganer ißt Eier. Wer Eier ißt ist kein Veganer.

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Bodhgaya  23.08.2023, 17:03
@cg1967
Quatsch. Die Zuchthybriden sind für die Freilandhaltung völlig ungeeignet.

Das kommt aber öfter vor, habe ich schon mehrmals gelesen.

Kommt auf die Rasse an und vor allem bei Masthybriden vor.

Haushühner sind keine Urhühner & haben daher immer Nachteile.

Das ist die sinnvolle Verwertung.

Sich daran zu freuen, dass die Hühner glücklich weiterleben können, ist auch sinnvoll.

Was hat der Schutz alter Arten mit dem Eierlegen moderner Rassen zu tun?

Ein Großteil der heute genutzten landwirtschaftlichen Fläche, war einmal Natur. Auch heute wird für die Erzeugung von Nahrung Naturgebiet zerstört. Darunter leiden besonders Wildtiere & indigene Völker. Und 83% der landwirtschaftlichen Fläche haben mit Tierprodukten zu tun.

Klar. Auf Weideland kann man ja auch so gut Brotgetreide oder Kartoffeln anbauen. 

Teilweise ist das tatsächlich möglich, besonders hier in Deutschland. Und selbst wenn nicht, wie ich gesagt habe, man kann das Gebiet auch renaturalisieren oder dort Photovoltaikanlagen bauen.

Teilweise wäre das Umpflügen von Weideland aber noch nicht einmal nötig. Denn man müsste einfach die Flächen nehmen, auf denen Tierfutter angebaut wird & dort Essen für den Menschen anpflanzen.

Würden alle vegan leben, dann bräuchten wir in Deutschland nur 12% der aktuell landwirtschaftlich genutzten Fläche.

Kein Veganer ißt Eier. Wer Eier ißt ist kein Veganer.

Ich habe auch nichts anderes behauptet.

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cg1967  26.08.2023, 00:37
@Bodhgaya
Quatsch. Die Zuchthybriden sind für die Freilandhaltung völlig ungeeignet.
Das kommt aber öfter vor, habe ich schon mehrmals gelesen.

Ich auch. Dennoch ist es Quatsch, eine völlig ungeeignete Hühnerrasse in Freilandhaltung zu halten. Und neben Quatsch ist es auch eine tierschutzwidrige Haltung.

Kommt auf die Rasse an und vor allem bei Masthybriden vor.
Haushühner sind keine Urhühner & haben daher immer Nachteile.

Haushühner sind Rassen, welche für die menschliche Verwertung gezüchtet wurden. Diese sind entsprechend ihrer Rasseeigenschaften zu halten.

Das ist die sinnvolle Verwertung.
Sich daran zu freuen, dass die Hühner glücklich weiterleben können, ist auch sinnvoll.

Für Gnadenhofbesitzer möglicherweise.

Was hat der Schutz alter Arten mit dem Eierlegen moderner Rassen zu tun?
Ein Großteil der heute genutzten landwirtschaftlichen Fläche, war einmal Natur.

Wo? In welchem zeitlichen Rahmen?

Auch heute wird für die Erzeugung von Nahrung Naturgebiet zerstört.

Bekannt.

Darunter leiden besonders Wildtiere & indigene Völker.

Ebenso bekannt. Palmöl, ein vegetarisches Produkt, sticht da hervor.

Und 83% der landwirtschaftlichen Fläche haben mit Tierprodukten zu tun.

Ja und? Auf einem Großteil der Fläche wächst nun mal nichts anderes als Gras. Und dieses kann nur durch Passage eines Wiederkäuermagens zu einem Produkt für die menschliche Ernährung werden.

Klar. Auf Weideland kann man ja auch so gut Brotgetreide oder Kartoffeln anbauen. 
Teilweise ist das tatsächlich möglich, besonders hier in Deutschland.

Wenn man Ökologie und Ökonomie außen vor läßt mag dies zutreffen.

Und selbst wenn nicht, wie ich gesagt habe, man kann das Gebiet auch renaturalisieren oder dort Photovoltaikanlagen bauen.

Photovoltaikanlagen und Renaturierung in der Pampa? Wie stellst du dir das vor?

Teilweise wäre das Umpflügen von Weideland aber noch nicht einmal nötig. Denn man müsste einfach die Flächen nehmen, auf denen Tierfutter angebaut wird & dort Essen für den Menschen anpflanzen.

Das macht der Bauer nicht. Da sich der Versuch aus seiner Sicht nicht rechnet. Dort, wo Tierfutter und dort, wo energetisch genutzte Pflanzen angebaut werden wächst weder Brotgetreide noch wachsen dort Kartoffeln.

Würden alle vegan leben, dann bräuchten wir in Deutschland nur 12% der aktuell landwirtschaftlich genutzten Fläche.

Käse. Das kommt raus, wenn man nur eine Kennzahl sieht.

Kein Veganer ißt Eier. Wer Eier ißt ist kein Veganer.
Ich habe auch nichts anderes behauptet.

Doch, hast du. "Einige Veganer essen auch keine Eier," impliziert, daß es Veganer gäbe, welche Eier äßen.

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Bodhgaya  26.08.2023, 01:22
@cg1967
Doch, hast du. "Einige Veganer essen auch keine Eier," impliziert, daß es Veganer gäbe, welche Eier äßen.

Ich finde es von dir nicht in Ordnung, dass du hier meine Aussagen aus dem Kontext reist. Folgendes habe ich im ganzen geschrieben:

Einige Veganer essen auch keine Eier, da sie sie für ihre Ernährung als ungesund empfinden.

Es gibt aber auch Veganer, die andere Gründe haben auf Eier zu verzichten.

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Venus345  23.08.2023, 16:53

das mit den Hühnern stimmt nicht ganz, die Hühner bekommen jeden Tag Lege Mehl, deshalb legen sie auch jeden Tag, sind dafür schneller hinüber oder ausgelaugt

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Bodhgaya  24.08.2023, 01:36
@Venus345

Meine Familie hatte auch mal Hühner im Garten. Die haben nie Legemehl bekommen & dennoch fast jeden Tag ein Ei gelegt.

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Venus345  24.08.2023, 05:34
@Bodhgaya

genau das ist der Punkt, fast jeden Tag und bei Hitze und Kälte haben sie ausgesetzt, wir hatten früher auch Hühner, hatten ein kleinen Bauernhof

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CenturyisGone  24.08.2023, 18:25

Kleiner Einwurf, in etwa der Qualität deiner letzten Grafik:

50% der landwirtschaftlichen Nutzflächen weltweit können nicht für die direkte menschliche Ernährung genutzt werden.

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Bodhgaya  24.08.2023, 18:32
@CenturyisGone

Ich möchte auf diese Textpassage von mir verweisen:

Man kann die Fläche auch renaturalisieren oder dort Photovoltaikanlagen bauen. 
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CenturyisGone  24.08.2023, 19:23
@Bodhgaya

Ersteres bringt die aber für die Ernährung nix, Zweiteres schädigt die Umwelt mehr als es nützt^^

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Bodhgaya  24.08.2023, 19:36
@CenturyisGone
Ersteres bringt die aber für die Ernährung nix, 

Indirekt bringt es schon etwas für die Ernährung, da beides die Klimaerwärmung & die damit verbundene Desertifikation abschwächt.

Und selbst wenn nicht, 50% reichen mehr als genug aus, wenn man bedenkt, dass in einer Fleischkalorien im Schnitt sieben pflanzliche Kalorien stecken. Auf die anderen 50% sind wir also nach Stand der jetzigen Bevölkerungsgröße gar nicht angewiesen.

Zweiteres schädigt die Umwelt mehr als es nützt^^

Photovoltaikanlagen & Biotope schädigen die Natur?

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Ob man Eier essen möchte oder nicht, muss jeder für sich selbst entscheiden.

Fakt ist jedenfalls, dass Eier tierische Produkte sind und somit nicht vegan.

Fakt ist auch, dass Hühner nicht ihr Leben lang stetig viele Eier legen und dass es natürlich nicht im Sinne der Landwirte ist, dass jedes Huhn bis zum natürlichen Tod durchgefüttert wird, auch dann, wenn es da schon lang kaum oder keine Eier mehr legt. Wer das macht, verdient nämlich nicht daran, sondern schreibt rote Zahlen. Es ist also unwirtschaftlich.

Das hat natürlich zur Folge, dass Legehennen früher oder später ausrangiert werden und am Teller landen.

Wenn man sich Hühner beispielsweise im Garten hält, müssen die irgendwoher kommen, damit unterstützt man i.d.R. in irgendeiner Form diese Art der Zucht. Auch wenn die eigenen Hühner ein tolles Leben haben und nicht am Teller landen. Stichwort Angebot und Nachfrage.

Und dann gibt es natürlich noch das Thema mit den männlichen Kücken. Da findest du im Internet einiges.

Ich kann also durchaus nachvollziehen, warum Menschen auch auf Eier verzichten. Obwohl ich selbst Eier esse, wenn auch selten und aus möglichst guter Haltung.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich esse seit rund 20 Jahren kein Fleisch mehr.
Was genau ist "nicht vegan" daran, Eier von fair gehaltenen Hühnern zu essen?

Daß es Lebensmittel tierischen Ursprungs sind. Alle anderen Lebensmittel und Lebensmittelzusatzstoffe, auch solche aus gentechnisch veränderten Mikroorganismen, auch unter verheerenden ökologischen Bedingungen hergestellte, gelten als vegan.

irgendwelche ethischen Konflikte

Kann jeder für sich entscheiden. Treibhaussalat, frische Erdbeeren im Winter sind vegan, Eier von Hühnern egal welcher Haltungsform sind nicht vegan.

Was genau ist "nicht vegan" daran, Eier von fair gehaltenen Hühnern zu essen?

Ehm die Tatsache, dass es Tierprodukte sind. Damit sind Eier faktisch nicht vegan, vollkommen egal, ob die Hühner ein Traumleben führen oder nicht.

kakadopolus 
Fragesteller
 23.08.2023, 14:12

Ich meine bei Fleisch verstehe ich es ja, aber bei Eiern?? Veganismus ist doch mehr als nur Ernährung und den Tiere wird kein Schaden angerichtet.

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Lmorg  23.08.2023, 18:32
@kakadopolus

Es geht bei Veganismus nicht um Fleisch, sondern um tierische Produkte*. Da gehört Fleisch dazu aber eben auch Milch, Eier, Leder, Fell, Honig etc. und alles, was aus diesen Produkten gemacht wird. Also auch Käse, Joghurt, Quark, viele Weingummisorten (weil da oft tierische Gelatine vom Schwein drin ist). Ledertaschen, Lederstiefel, Jacken mit Schafswolle als Innenfutter. Auch gewisse Sorten Schminke oder Duschgels, Shampoos sind nicht zwingend vegan, da einige Sorten davon an Tieren getestet werden, was also auch wieder mit der Ausbeutung der Tiere zusammenhängt.

Edit: *und Ausbeutung der Tiere

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DerJens292  24.08.2023, 00:48
@Lmorg

"..geht um tierische Produkte UND Ausbeutung der Tiere"

Eben nicht. Ein unausgebeutetes wildes Tier, das bei einem Verkehrsunfall zu tote kam, dessen Leder gilt ebenfalls als nicht Vegan.

Außer Videos mit ausgebeuteten und gequälten Tieren. Die sind vegan und Veganer haben kein Problem damit, mit diesem Video, also mit dem Tierleid, Geld zu verdienen.

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Lmorg  24.08.2023, 04:39
@DerJens292

Aha, als ich noch jung war, galt alles, das vom Tier kommt, egal wie und wodurch, als "tierisch" und damit als "nicht vegan".

Bin mal gespannt, was in den nächsten 20 Jahren dann noch alles als nicht vegan gilt. Wahrscheinlich ist das Thema dann dank unsinniger Hirnakrobatik und dem Streben danach für wirklich jeden denkbaren Einzelfall einen Extraparagraphen zu erschaffen, so widersprüchig und verworren, dass man Veganismus schließlich einfach abschafft.

Mir solls wurst sein.

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KinkyBat  24.08.2023, 09:25
@kakadopolus

Den Hühnern wird das Ei geklaut. Sie legen es um Nachwuchs zu bekommen. Und wir nehmen es ihnen weg. Das ist daran nicht vegan. Das Huhn legt das Ei nicht für uns Menschen. Sondern nur für sich. Wir benutzen es. Und das ist ein Teil des Vegansmus den viele Menschen nicht verstehen. Auch wenn das Huhn ein schönes Leben hat, seine Eier würde es lieber behalten. Und das ist ausbeutung

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Es geht nicht darum, daß dein Huhn glücklich ist.

Dazu muss man etwas weiter ausholen.

Im Veganismus geht es darum, soweit wie möglich und praktisch durchführbar, auf Tierqualerzeugnisse .. zu verzichten.

Es könnte erfolgen, daß das Huhn glücklich ist, wie bei dir.

Aber Veganer achten Tiere sehr und gestehen ihnen gleiche Rechte und Gefühle zu, wie jedem anderen Veganer auch.

Da aber Veganer zu einem bestimmten Prozentsatz

https://www.nationalgeographic.de/wissenschaft/2022/07/vegetarier-sind-depressiver-als-fleischesser-eine-studie-erklaert-den-zusammenhang

schließen sie von sich auf die Tiere und wissen, daß es den Haustieren nicht gut gehen kann.

Sie erklären jedes existierende Haustier durch seine bloße Existenz zum gequälten Tier.

Deshalb sind die glücklichen Hühner nicht Vegan.