Meinung des Tages: Habt Ihr Verständnis für den erneuten Bahn-Streik?

Das Ergebnis basiert auf 428 Abstimmungen

Ich habe kein Verständnis für den heutigen Streik, da... 64%
Ich habe Verständnis für den Streik, weil... 30%
Andere Meinung und zwar... 5%

67 Antworten

Ich habe kein Verständnis für den heutigen Streik, da...

Hallo ich persönlich habe dafür keinerlei Verständnis, es handelt sich um einen reinen Machtkampf der GDL gegen die DB und was ist Ende 2024 neuer Streik wo soll das hinführen?

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
SchakKlusoh  20.11.2023, 20:42
es handelt sich um einen reinen Machtkampf der GDL gegen die DB

Ja, das beschreibt eine Tariufverhandlung recht gut!

und was ist Ende 2024 neuer Streik

Das kommt auf die Laufzeit des Tarifvertrages an!

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Ina999862  03.12.2023, 14:17

Wer sich keinen Machtkämpfen aussetzt, wird immer den kürzeren ziehen.

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Ich habe Verständnis für den Streik, weil...

weil die Börsengewinne unverhältnismäßig hoch sind.

MentN  01.01.2024, 20:13

Die Bahn ist kein normales "Unternehmen". Es gehört dem Staat

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Andere Meinung und zwar...

Ich bin etwas zwiegespalten. Grundsätzlich finde ich es immer völlig legitim, wenn Menschen für sich bessere Arbeitsbedingungen schaffen wollen und ihr Streikrecht nutzen.

Das Problem ist, dass dieser Streik, wie im Artikel schon erwähnt komplett auf dem Rücken der Fahrgäste ausgetragen wird, die halt wirkklich drauf angewiesen sind. Das interessiert die Obrigkeit der DB doch da so gar nicht, wenn mal 20 Stunden keine Züge fahren, die haben genug Kohle und sitzen das wahrscheinlich einfach aus. Ein zweimal im Jahr streiken bringt halt gar nichts.
Und da die Bahn halt ein absollutes Monopol hat ist es auch nahezu unmöglich auf anderes auszuweichen.
Deshalb: Verständnis ja, aber ich zweifele ein bisschen an der Sinnhaftigkeit.

SchakKlusoh  20.11.2023, 19:36
komplett auf dem Rücken der Fahrgäste ausgetragen wird,

Es trifft gundsätzlich auf jeden Streik zu, daß die Kunden eventuell die Waren oder Dienstleistungen nicht bekommen.

Du darfst gerne einen Vorschlag machen, wie man das verhindern könnte und worin dann noch das Druckmittel der Streikenden bestehen soll, wenn niemand etwas davon merkt.

Ein zweimal im Jahr streiken bringt halt gar nichts.

Es bringt etwas zu streiken. Meistens haben die Arbeitgeber in irgendeiner Form am Schluß nachgegeben.

Und da die Bahn halt ein absolutes Monopol hat

Das stimmt nicht. Es gibt Alternativen.

Außerdem sollte man sich niemals abhängig von einem einzigen Anbieter machen oder man sollte zumindest einen Plan haben, wenn die Bahn ausfällt.

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LokiRockOfAges  21.11.2023, 19:16
@SchakKlusoh

Kannst du bitte genau lesen, was ich geschrieben habe? Ich sagte nicht dass streiken per se nichts bringt, sondern dass diese Art des Streiks wenig Sinn macht. Ich finde streiken wichtig und richtig. Dann aber nicht nur 20 Stunden und jeder fünfte Zug fährt immer noch, sondern einfach mal ne komplette Woche alles komplett lahmlegen.

Ich muss gar keinen Vorschlag machen, aber es ist nunmal Fakt, dass es gerade die, die es eh schon schwer haben, wie Menschen die bsp für einen Facharzttermin auf den sie ein Dreivierteljahr gewartet haben in eine andere Stadt müssen, weil sie keine andere Wahl haben, dann gesundheitlich drunter leiden müssen. Ich rede gar nichtmal von den vielen Berufspendlern, weil was will der Arbeitgeber machen ,die können ja nix für den Streik.
Es gibt halt immer zwei Seiten. Ich meine, was soll die Person, die am Ende drunter leidet an der Situation ändern können, wenn es den Personen, die wirklich was ändern könntne, diee Vorstände, whatever einfach nur belächeln? D

Achja, sag mal, was denn für Alternativen? Auto? Kann sich nicht jeder leisten und manche Menschen möchten umweltbewusst leben.

TAxi? Kann man sich erst Recht nicht leisten, wenn man arm ist.

Flixbus? Ja super... der fährt 80 kmh auf der Autobahn und man sitzt neun Stunden von Frankfurt nach München in einem engen Bus ohne funktionierendes Klo und den Ausdünstungen seiner Mitmenschen ausgesetzt (was in der Bahn natürlich auch sein kann, aber da ist halt insgesamt mehr Ausweichmöglichkeit)

Fahrgemeinschaften: Prinzipiell möglich, aber man muss immer sehr großes Glück haben, dass an dem Tag wo jemand wo hin muss zufällig dieselbe Strecke fährt. Und dann muss man auch wieder zurück kommen.

Was gibts denn noch?

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SchakKlusoh  22.11.2023, 00:09
@LokiRockOfAges
Dann aber nicht nur 20 Stunden und jeder fünfte Zug fährt immer noch, sondern einfach mal ne komplette Woche alles komplett lahmlegen.

Das war eine WARNSTREIK. Weil der Bahnvorstand überhaupt nicht auf die Forderung der GDL eingehen wollte.

wenn es den Personen, die wirklich was ändern könntne, diee Vorstände, whatever einfach nur belächeln?

Es gibt keine andere Möglichkeit als die Arbeitsverweigerung um Forderungen durchzusetzen. Und das trifft irgendwann die Kunden - bei jedem Streik!

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MentN  01.01.2024, 20:15
@SchakKlusoh
Weil der Bahnvorstand überhaupt nicht auf die Forderung der GDL eingehen wollte.

hast du mal gesehen, was die fordern? (Einleitungstext). Das ist unmenschlich. Das Angebot der Bahn ist schon verdammt gut. Zudem bezahlt die Bahn generell schon sehr gut. Der DB ist hier also keine große Schuld zuzuschreiben

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SchakKlusoh  01.01.2024, 23:35
@MentN
Das ist unmenschlich.

Das ist eine "bemerkenswerte" Wortwahl. Reden wir über Folter, Schlafentzug, Zwangssterilisierung.... ?

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MentN  11.01.2024, 16:45
@SchakKlusoh

für die Bahn und für mich als langjärigen Kunden ist das "Folter".

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Ich habe kein Verständnis für den heutigen Streik, da...

Grundsätzlich ist Arbeitskampf wichtig und richtig. In diesem Fall liegt es starkes Angebot des Arbeitsgebers vor. Wir reden hier also nicht davon, dass der Arbeitgeber sich nicht bewegt. Grundsätzlich muss man auch die Forderungen durchlesen:

8% Reduzierung der Arbeitszeit (38h auf 35h) bei Personalengpässen und gleichen Lohn ist schon krass. Dazu kommen noch unterschiedlichste Erhöhung der Leistungen des Arbeitsgebers. Beispielsweise 550€ mehr, was bei 3100 Bruttolohn eine Gehaltserhöhung von 17% entspricht. Dazu noch Einmalzahlungen und höhere Rentenbeiträge. Das sind absurde Forderungen.

8% weniger Arbeiten, min. 17% mehr bekommen und dazu noch Einmalzahlungen und Zulagen hat nichts mit einen fairen Arbeitskampf zu tun!

Den Streik unterstütze ich so nicht!

SchakKlusoh  17.11.2023, 12:09
  1. Das sind Forderungen
  2. Sie sollen die letzten zwei Jahre ausgleichen. Also ist Deine Rechnung falsch.
  3. Das Angebot der Gegenseite ist genauso absurd.

Du solltest Dich vielleicht einmal mit dem Thema Verhandlungsführung befassen.

https://www.youtube.com/watch?v=qc8ns0kigdI&list=PLtBrdVEb4zbayroVFcdTcgBT6h1t_bSCf

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MrRayman  17.11.2023, 15:43
@SchakKlusoh

Ich zitiere mal den Fragetext oben:

Das bietet die Bahn
Eine Gehaltserhöhung von 11% bei einer Laufzeit von 32 Monaten
Steuer- und Abgabenfreie Inflationsprämie von 2.850€
Tatsächlich ist das Angebot der Bahn ziemlich hoch und entspricht in etwa dem Abschluss, welchen verdi + Beamtenbund im Frühjahr des Jahres für die Beschäftigten des Öffentlichen Dienstes durchsetzen konnten. Die hohen Forderungen der GDL, die die Personalkosten um 50% erhöhen würden, beschreiben Vertreter der Bahn als realitätsfern.

Das ist aus meiner Sicht ein sehr faires Angebot. Ich schließe mich hier den Arbeitgeber an und denke, dass die Forderung der GDL realitätsfern sind.

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SchakKlusoh  18.11.2023, 00:04
@MrRayman

Kennst Du Zinseszinsrechnun oder wenigstens die Westrick-Formel?

11% bei einer Laufzeit von 32 Monaten sind bei Zinseszins-Rechnung 2,4% Erhöhung pro Jahr und eine Festschreibung von 2 Jahren und 8 Monaten, in denen der Gewerkschaft die Hände gebunden wären.

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MrRayman  18.11.2023, 10:57
@SchakKlusoh

Das langfristig Inflationsziel sind 2%, das Angebot der Bahn liegt deutlich drüber. Wie gesagt, ich finde das als Basis sehr fair.

Aber man kann definitiv noch verhandeln. Eine grundsätzlich gute Basis dafür wäre durch das Angebot da gewesen. Dafür braucht es dann aber eine Gegenposition mit realistischen erfüllbaren Forderungen. Die sehe ich einfach nicht.

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SchakKlusoh  18.11.2023, 13:34
@MrRayman
Das langfristig Inflationsziel sind 2%, das Angebot der Bahn liegt deutlich drüber.

Ehm, 0,4%

Es ist irrelevant, was Du als "realistischen erfüllbaren Forderungen" ansiehst. Kann es sein, daß Du noch nie so richtig verhandeln mußtest?

Die Verhandlungsführer der Gewerkschaften erfinden ihre Zahlen nicht einfach. Die können sie herleiten. Ich will, genügt nicht als Begründung.

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MrRayman  19.11.2023, 14:14
@SchakKlusoh

Wie kommen Sie eigentlich auf die 2,4%? Ich kann die nicht reproduzieren. Die angebotene Lohnsteigerung deutlich höher.

Ich zeige mal meine Rechnung: Die Inflation modelliere ich hier kontinuierlich, daher die Exponentialfunktion. Die Inflation wird immer relativ zum Vorjahresmonat angegeben, das ergibt folgende Rechnung:

e^(at) = z
t : Zeit in t in Jahren
z : Preis nach Zeit t

Für eine Inflationsrate bestimmen wir das a folgendermaßen:
ln(z)/t = a 
für eine jährliche Inflation ergibt sich:
a = ln(1,02)/1 = 0,0198

Hieraus ergibt sich in 2,8 Jahren eine Preiserhöhung von ings. 5,70%. Angeboten wurden 11%. Damit könnte man in diesen 2,8 Jahren eine Jährliche Inflation von 3,8% ausgleichen und damit fast das doppelte des Inflationsziels. Rückblickend ist das ein Inflationsausgleich zum letzten Tarifrund in Dezember 2021 (siehe Verbraucherpreisindex). Real verbessern sich die Löhne fast 6% gegenüber der angestrebten Inflation.

Das aktuelle Angebot beinhaltet noch eine Einmalzahlung. Beim besten Willen ist das kein schlechtes Angebot. Eine solide Basis wie ich finde!

Daraus ergibt sich auch meine Meinung, dass ich in diesen Konflikt eher auf der Seite des Arbeitgeber stehe und die Position der GDL für nicht tragbar halte.

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SchakKlusoh  19.11.2023, 14:24
@MrRayman
Wie kommen Sie eigentlich auf die 2,4%?

Zinseszinsrechnung: 2,7 te Wurzel aus 11

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MrRayman  19.11.2023, 14:44
@SchakKlusoh

... Oh je, das ist falsch:

Sie haben ein Steigerung um 11% -> 2,7 Wurzel aus 1,11 = 1,039409 -> ca. 4%

Probe auf drei Jahre:

1,04*1,04*1,04 = 1,124864, ca 12,5% in drei(!) Jahren.

Bei Ihren 2,4%:

1,024*1,024*1,024 = 1,0737, ca 7,37% in drei(!) Jahren, also zu wenig.

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Ich habe kein Verständnis für den heutigen Streik, da...

Der Bahnstreik ist ein Mittel der Arbeitnehmer, um die Bedürfnisse der Mitarbeiter zu artikulieren. Es ist eine legitime Form des Protestes und der Gewerkschaften, die mehr Rechte und bessere Arbeitsbedingungen für ihre Mitglieder fordern. Allerdings kann ein solcher Streik auch negative Auswirkungen auf Kunden haben, die von den Streikmaßnahmen betroffen sind. Daher müssen die gewerkschaftlichen Forderungen auch mit den Belangen der Kunden abgestimmt werden.

Dieser ehemals legitime Arbeitskampf, in dem die Hauptforderung auf "mehr Geld" hinausläuft, wird von den heutigen Gewerkschaften in einem extremen Kreislauf durchexerziert.

Für mich ist Bahnfahren zum unbezahlbaren Luxus geworden.

WilliamDeWorde  19.11.2023, 19:09

Streiks sind hier wie in den USA inzwischen zum Mittel geworden, die Existenz von Gewerkschaftsbossen zu rechtfertigen. Das läuft ähnlich wie bei Genossenschaften, z.B. Wohnungsgenossenschaften, die von Geschäftsführern geleitet werden, die sich gern das eine oder andere dienstliche Extra zusprechen.

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SchakKlusoh  20.11.2023, 19:50
@WilliamDeWorde
Streiks sind hier wie in den USA inzwischen zum Mittel geworden, die Existenz von Gewerkschaftsbossen zu rechtfertigen.

Das ist eine Lüge.

Gewerkschaften sind demokratisch. Die Mitglieder geben ein Votum ab, das von den Vertrauensleuten in der Delegiertenversammlung beraten wird. Dort wird ein Auftrag an den Vorstand weitergegeben. Die Ortsvorstände, die Bezirksleitungen und der Vorstand sind im Ggensatz zu Politikern weisungsgebunden! Die dürfen nicht machen, was sie wollen.

Dasselbe gilt auch für amerikanische Gewerkschaften, zum Beispiel für die UAW. Diese ist in sogenannte Chapter aufgeteilt.

Dei Einkommen von festangestellten Gewerkschaftlern in Deutschland entsprechen den Tarifen und die Einkünfte der Vorstände liegen offen.

Einfach einmal schlau machen und nicht informativen Vandalismus betreiben.

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WilliamDeWorde  20.11.2023, 19:54
@SchakKlusoh

Schon klar. Die Mitglieder geben ein Votum ab, zu dem sie aufgefordert werden. Und die heben brav ihr Pfötchen, weil ja etwas rausspringen könnte für das sie wenig tun müssen. -
Was braucht man eine Gewerksschaft, wenn man bereits überdurchschnittlich verdient?

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