Bedingt eine jährlich eisfreie Arktis ein Abschmelzen Grönlands?
Also angenommen, das Klima hätte eine so hohe Mitteltemperatur, dass die Arktis garantiert jedes Jahr für 1-2 Wochen komplett eisfrei wäre, würde das die Stabilität des grönländischen Hochplateaueises im Inland beeinflussen?
Oder würde das alles stabil bleiben, sofern das Klima dann annähernd konstant bliebe?
Das Ergebnis basiert auf 16 Abstimmungen
8 Antworten

Es ist wichtig anzumerken, dass das vollständige Schmelzen von Grönland ein extrem unwahrscheinliches Szenario ist und Jahrhunderte oder sogar Jahrtausende dauern würde. Dennoch sind die Auswirkungen des Klimawandels auf Grönland bereits sichtbar, da das Eis schneller schmilzt als erwartet. Die globale Gemeinschaft unternimmt Anstrengungen, um den Klimawandel zu bekämpfen und die Auswirkungen auf die Umwelt zu minimieren.
Ich denke, Grönland würde eher überschwemmt werden, an statt zu schmelzen.

Das kennen wir von Skandinavien, wo sich Schweden nach wir vor hebt, oder jedenfalls Teile. Eine andere Frage ist, wie verzögert die Landhebung erfolgt. Hängt sicher auch vom Tempo der Schmelze ab, wie weit Grönland eine Inselgruppe der Seenplatte wird.

Natürlich ist es schwierig, zwischen einer gemeinsamen Ursache - die Erwärmung bewirkt ein eisfreies Nordpolarmeer und ein Abschmelzen des grönländischen Eisschildes - und einer gegenseitigen Ursache - ein eisfreies Nordplarmeer bewirkt ein Abschmelzen des grönländischen Eisschildes - zu unterscheiden.
Man hat ja nicht mal eben ein paar Erden und die Mittel, das zu probieren.
Aber man untersucht ja auch den Mechanismus des Abschmelzens. Und da ist es nicht nur die Bilanz des Hochlandes selbst, also Niederschlag gegen Schmelze, sondern auch das Abfließen in Form von Gletschern. Die Gletscher werden vom Ende her abgetaut, um so mehr wenn sich Punkt landeinwärts verlagert, wo der Gletscher nicht mehr auf dem Boden aufliegt, sondern aufschwimmt, also von unten vom Wasser umspült wird. Die Fließgeschwindigkeit fast aller Gletscher in der Arktis hat sich in den letzen Jahren teil deutlich bis drastisch erhöht, weil der Widerstand an der "Mündung" nachlässt. So zerfällt der Eisschild mehr als dass er schmilzt.
In der Antaktis betrifft dieses Phänomen auch die Schelfeise. Kleinere lösen sich einfach auf, bisher noch eher die an der antakrtischen Halbinsel.

Definitiv, man kann jetzt schon an einigen südlichen Orten, ertragreich Gemüse (wie Salat, Kartoffeln) anbauen, was vor einigen Jahrzehnten noch nicht möglich war.

Wenn der Nordpol und die Passagen regelmäßig eisfrei sind, schmilzt natl. auch das Grönlandeis ab. Allerdings gibt es auch da relativ viel Eis, weshalb es Jahrhunderte dauern würde, bis Grönland eisfrei ist.

Das hat weniger gegenseitigen Einfluss sondern mehr den aus den gemäßigten Breiten: Wenn Warmluft aus den Subtropen in den Polarbereich gelangt passiert beides:
Grönland taut und das Eis der Arktis wird weniger. Und da die Kaltluft auf der Nordhemi bedenklich geschrumpft ist kommt das immer häufiger vor:
Quelle: Wetterzentrale.de
Nur jenseits der -5 in 850(Karte) ist noch Eis zu erwarten - das ist bereits jetzt unangenehm wenig...


Hat auch was Gutes, endlich freie Nordostpassage und damit mehr Entwicklung für die Arktisanrainer.

Glaube, so manche Entwicklungen würden die sich lieber ersparen...
Es gibt auch Berechnungen, daß sich Grönland aus dem Meer hebt, wenn das Eis abschmilzt/das Gewicht abnimmt. Was eine Überschwemmung unwahrscheinlicher macht.