An alle Agnostiker und Atheisten: Welche Gründe machen religiöse Erfahrungen als Beweis unplausibel?

11 Antworten

Die Tatsache, dass sie eben keine Beweise sind. Sie sind für Außenstehende nicht überprüfbar, lassen sich nicht nach festen Regeln reproduzieren und haben somit für sich genommen keinerlei Aussagekraft.

Dazu kommt, was Mayahuel schreibt: 99,9% aller "religiösen Erfahrungen" entspringen einem Kontext, mit dem wir bereits vertraut sind. Hier in Deutschland wird man wohl am ehesten Berührung mit dem Christentum und dem Islam haben. Man träumt also von Jesus, den Engeln oder meint, den Ruf Allahs zu vernehmen.

Dass du hierzulande plötzlich eine "Erfahrung" hast, die dich auf den Pfad der Voodoo-Religion führt, ist äußerst unwahrscheinlich - es sei denn, du hast einen persönlichen Bezug dazu und fühlst dich diesem Glauben bereits emotional verbunden. Dann folgen nämlich merkwürdigerweise häufig die so genannten "Erfahrungen", die uns letztlich nur in dem bestärken, was wir in unserem Inneren bereits angenommen haben.

Das alles lässt "religiöse Erfahrungen" doch eher als unzuverlässiges Indiz für die Korrektheit irgendeiner Religion erscheinen.

Religiöse Erfahrungen sind keine Beweise für die Existenz irgendeines höheren Wesens. Das menschliche Gehirn kann einem alles mögliche und unmögliche vorgaukeln. Es beweist lediglich, dass man alles glauben kann, was man will.

Eine Existenz wäre beweisbar, eine Nichtexistenz naturgemäß nicht. Es wäre auch völlig sinnlos, das versuchen zu wollen. Das gilt genau so für das rosarote, unsichtbare Einhorn wie für das Pastafarie-Monster oder irgendeinen der vielen von Menschen erdachten Götter.

Der Hindu hat seine hinduistischen persönlichen Erfahrungen.

Der Christ, seine christlichen. Und der Muslim, seine muslimischen.

Und wer an Geister glaubt, hat vielleicht seine persönlichen Erfahrungen mit Geistern.

Nichts davon ist für mich überprüfbar.

Und wenn das reichen soll, dann sind damit auch Entführungen von Aliens belegt:

1992 veröffentlichte das amerikanische Meinungsforschungsinstitut Roper eine Umfrage, nach der 3,7 Millionen US-Amerikaner Erlebnisse hatten, die auf eine Entführung hindeuteten.
... Eine erneute Umfrage von Roper im Jahr 2002 ergab, dass 1,4 % der US-Bevölkerung sich an vier von fünf Schlüsselerlebnissen einer Entführung erinnerten.

https://de.wikipedia.org/wiki/Entf%C3%BChrung_durch_Au%C3%9Ferirdische

Es sind Berichte und Erzählungen, die niemand auch nur ansatzweise überprüfen kann. Egal ob es eine Erleuchtung ist, eine Begegnung mit Jesus, Aliens, oder eine Prophezeiung.

Dass sie unspezifisch sind/ nicht zu unterscheiden von ähnlichen inneren/äußeren Erlebnissen die man nicht unbedingt als religiös oder spirituell bezeichnen würde.

Dass die einfacheren unter den religiösen Erfahrungen bei allen Religionen auftreten unabhängig von deren sehr unterschiedlichem Inhalt. Alle Religionen behaupten dass sie wahr sind wegen der Erfahrungen, sie können aber nicht alle wahr sein.

Dass sie subjektiv sind also nicht einem anderen Menschen direkt vermittelbar. In dem Sinne dass es ja schön und gut ist eine Erfahrung gemacht zu haben aber es gibt z.B. auch Menschen die sagen sie haben die Erfahrung gemacht Aliens gesehen zu haben obwohl es auf der Erde keine Aliens gibt- es ist ja kein Beweis weil man nichts "vorzuweisen" hat.

Dass sie extrem einfach ohne die Existenz von Gott erklärbar sind.

Dass selbst wenn man sagen würde sie beweisen die Existenz von 'Gott XYZ' dabei keinerlei Klärung über dessen Attribute geschehen kann, was auch damit verknüpft ist dass man eben nichts vorweisen kann- es gibt keine überprüfbare Offenbarung die mehrere Menschen sehen können um sich somit gegenseitig von der Richtigkeit überzeugen zu können.